Die Weltportale (Band 3). B. E. Pfeiffer
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Weltportale (Band 3) - B. E. Pfeiffer страница 7

Название: Die Weltportale (Band 3)

Автор: B. E. Pfeiffer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Die Weltportale

isbn: 9783038961536

isbn:

СКАЧАТЬ tatsächlich das Portal war, nach dem sie gesucht hatten.

      Sie warf ihrer Großmutter einen zweifelnden Blick zu. »Wieso öffnet es sich nicht?«

      Sarina zuckte mit den Schultern. »Die Zeichen darauf stammen von den Clavema, einem alten Volk, das einst die Schlösser für die Portale erschuf. Wie es scheint, haben sie diesen Durchgang versiegelt.«

      »Und wie öffnen wir ihn?«, fragte Lucius, der Eleonora nicht aus den Augen ließ.

      »Das gilt es, herauszufinden«, meinte Sarina ernst. »Wir sollten deinen Großvater holen. Vielleicht weiß er etwas. Die Hüter der Auronen sammelten das Wissen. Wir können nur hoffen, dass er sich an die Magie erinnert.«

      Dano hatte die Arme um seinen Körper geschlungen und zitterte. Sarina stützte ihn während der wenigen Schritte, die er brauchte, um das Portal von der Treppe aus zu erreichen.

      Eleonora betrachtete ihren Großvater besorgt. Seit zwei Tagen lag er mit offenen Augen auf seinem Bett und verließ es nicht. Er hatte kaum mit ihr gesprochen, als sie sich zu ihm gesetzt hatte. Äußerlich schien er unverändert zu sein, aber was in ihm vorging, konnte sie nicht ahnen.

      Er hatte seine Unsterblichkeit geopfert, um Lordor, seinen Sohn, zu retten. Es musste für ihn schwer sein, mit dieser Veränderung umzugehen. Sie fragte sich, ob der Aurone jemals damit zurechtkommen würde.

      Hinter Dano erschienen Eleonoras Freunde Daphne und Cerim. Sie hatte darum gebeten, auch sie zu wecken, denn sie wollte die beiden bei sich haben.

      »Ich dachte, die Portale würden wie Türen aussehen.«

      Daphne gähnte und zog ihren Umhang fester um sich. Sie hatte ihre Haare auf seltsam anmutende Rollen aufgedreht, die an ihrem Kopf befestigt waren. Eleonora hatte sie oft so gesehen, weil Daphne behauptete, ihre Haare würden dann morgens schöner fallen. Offenbar hatte sie keine Zeit gehabt, sich zu frisieren, wie sie es für gewöhnlich tat.

      Cerim hatte einen Arm um sie gelegt und schwieg wie immer. Seine grauen Haare standen in alle Himmelsrichtungen ab, während seine hellgrauen Augen das Portal betrachteten.

      »Portale gibt es in allen Formen und Größen«, belehrte Seratus sie. »Solange sie nicht geöffnet sind, können sie ihre Position verändern, wenn sie nicht verankert wurden wie dieses. Wenn sie geöffnet werden, erstrahlen sie in hellem Licht, sind unbeweglich und führen in die andere Welt.«

      »Es sei denn, die Lunara haben sie von ihrer Seite aus verschlossen«, warf Lucius ein. »In dem Fall werden wir wohl gegen eine Wand laufen, wenn wir hindurchgehen.«

      Sarina schüttelte den Kopf. »Die Clavema haben die Portale auf Seiten dieser Welt verschlossen. Den Lunara fehlt die Magie, um ein Siegel auf ihrer Seite anzubringen. Keine Clavema wäre mit ihnen gegangen, denn dieses Volk kann im Eis der Lunara-Welt nicht überleben.« Sie wandte sich Dano zu, der reglos neben ihr stand und das Muster des Portals zu studieren schien. »Was meinst du, wie brechen wir das Siegel?«

      Dano sah sie einen Moment lang an, dann schüttelte er den Kopf, als wollte er ihr damit zeigen, dass er nicht sprechen würde.

      »Bitte, Großvater, wir müssen dieses Portal öffnen«, bat Eleonora eindringlich. »Wenn du etwas weißt …«

      Dano hob zittrig eine Hand und ließ sie gleich wieder sinken. Er schüttelte erneut den Kopf und ließ sich kraftlos auf die Knie fallen. »Ich weiß nichts«, krächzte er und vergrub seine Finger tief im Sand. »Es ist, als hätte ich alles vergessen. Vergebt mir.«

      Eleonora ging neben ihm ebenfalls in die Knie und legte ihre Arme um ihn. »Es ist gut. Wir finden eine andere Möglichkeit.«

      Sie gab sich Mühe, ihre Enttäuschung zu verbergen, aber sie wusste, dass ihr Großvater im Augenblick nicht er selbst war.

      Die Sonne erhob sich gerade hinter dem Meer und tauchte den silbernen Rahmen in ihr oranges Licht. Niemand sprach ein Wort, bis Sarina sich an die verbliebenen Ratsmitglieder wandte. Vier von ihnen hatten den Kampf gegen den Schatten überlebt, darunter Morgana, die eine Heilerin unter den Lunara war.

      »Morgana, Ihr seid doch in der Lage, die Magie der Linien zu lenken. Die Portale können nicht ohne die Linien bestehen. Wissen die Heiler etwas darüber, wie man das Siegel brechen kann?«, wollte Sarina wissen.

      »Dieses Wissen war nur den Priesterinnen und Beschützern vorbehalten.« Sie betrachtete Eleonora, die nun die letzte Beschützerin der Lunara darstellte, aber nicht in deren Geheimnisse eingeweiht hatte werden können. »Wenn die Linien nicht so schwach wären, könnte man das Portal vielleicht gewaltsam mit Magie öffnen.«

      »Unmöglich zu diesem Zeitpunkt«, murmelte Seratus und verschränkte die Arme. »Es muss einen anderen Weg geben. Irgendjemand muss doch in der Lage sein, das Portal zu öffnen.«

      »Ich glaube, ich kann helfen.« Hektor räusperte sich und trat mit gesenktem Blick nach vorn. Er wirkte mit einem Mal unsicher und verlegen.

      Die Lunara hatten eine sehr klare Rangordnung und erhielten bei ihrer Geburt ein Schicksal zugewiesen, dem sie folgten. Hektor, der ein Handwerker bei den Lunara war, durfte eigentlich nicht in das Wissen eingeweiht sein, über das er jetzt sprach. Vielleicht war es keine wirkliche Unsicherheit, die Eleonora an ihm wahrnahm, nur die Erkenntnis, dass er etwas tat, das bei seinem Volk als falsch angesehen wurde, und er hatte deswegen bisher nicht gewagt, das Wort zu erheben.

      »Du?«, fragte Morgana und schnalzte mit der Zunge. »Was könnte ein Handwerker über die Siegel an unserem Portal wissen?«

      »Es mag dich überraschen, aber ich habe viel von meiner Mutter gelernt«, erwiderte Hektor und schien an Selbstbewusstsein zu gewinnen. »Denn obwohl sie unseren Regeln stets gefolgt ist, hat sie mir oft etwas erzählt. Als hätte sie gewusst, dass sie nicht bei uns sein würde, wenn wir ihre Hilfe bräuchten.«

      Er sah Eleonora an und die Trauer, die er zu verbergen suchte, war mit einem Mal für sie greifbar. Hektor war vermutlich immer anders gewesen als für Lunara üblich. Er hatte sich nicht mit dem ihm vorbestimmten Weg abgefunden, hatte alles infrage gestellt. Und jetzt kämpfte er mit den Gefühlen, die er nicht verstand und die dennoch plötzlich da waren.

      Morgana wollte ihn gerade zurechtweisen, als Eleonora zu ihm ging. »Bitte sag mir, was du weißt. Ich will es hören.«

      Hektors Mundwinkel zuckten, als er mit seinen hellblauen Augen zu ihr hinabblickte. Eleonora war das Licht, sie hatte die Lunara vor dem sicheren Tod unter Wasser gerettet. Niemand würde ihr widersprechen und sie hatte ihm ihr Vertrauen durch ihre Worte ausgesprochen. Neuer Mut schien in ihm zu erwachen und er räusperte sich noch einmal.

      »Es stimmt, die Priesterinnen sind die Einzigen, die das Portal in unsere Welt öffnen können, wenn sie den magischen Spruch und zumindest einen Teil des Mondsteins besitzen. Aber sie müssen keine auserwählten Priesterinnen sein. Es genügt, wenn sie die Gabe in sich tragen.« Sein Blick glitt zu Sarina, die sich mit einem Mal verkrampfte. »Du hast diese Gabe, nicht wahr? Sonst hättest du selbst mit der Fürsprache des Rates keine Wächterin werden können.«

      Eleonora wandte sich zu ihrer Großmutter um. Sarina war nicht dazu bestimmt gewesen, als Wächterin über den Schatten in der Menschenwelt zu leben. Sie verdankte ihre Entsendung einem Gefallen, den der Ratssprecher ihr geschuldet hatte.

      »Ist das wahr?«, wollte Eleonora wissen.

СКАЧАТЬ