Die Weltportale (Band 3). B. E. Pfeiffer
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Название: Die Weltportale (Band 3)

Автор: B. E. Pfeiffer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Die Weltportale

isbn: 9783038961536

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СКАЧАТЬ also wollte jemand ein Portal öffnen, das für immer versiegelt worden war.

      Lysandra kam wieder auf ihre zwei Beine, als sie ganz nahe war, und ortete das Portal. Sie konnte verschiedene Völker riechen, die sich darum versammelt hatten. Einen Moment überlegte sie, welche Spezies gerade ihr Schloss zu brechen versuchten. Dann zuckte sie mit den Schultern, weil es nicht wirklich wichtig war, brachte sich in Position und zog ihren magischen Hammer aus ihrem Werkzeuggürtel. Mit ihm würde sie jeden aufhalten, der es wagte, ihre Siegel zu brechen.

      Blaue Augen blickten sie liebevoll an, während sie eisige Kälte fühlte. »Es ist gut, du kannst mich loslassen«, sagte er.

      »Ich will dich nicht loslassen. Niemals. Ich kann das nicht!«, brüllte sie ihn an, aber da lösten sich seine Finger bereits von ihren und er verschwand in dem Strudel aus Dunkelheit und Kälte. »Aestus! Nein!«, schrie sie und wollte ihm nach, als jemand sie an ihren Schultern packte.

      »Eleonora, es war nur ein Traum«, drang ein Flüstern an ihre Ohren. »Meine Kleine, es war nur ein Traum.«

      Eleonora schluchzte, während sie die Benommenheit des Schlafes ablegte. Es mochte diesmal ein Traum gewesen sein, aber was sie darin gesehen hatte, war wirklich geschehen. Aestus war vom Schatten in die Dunkelheit gezogen worden und sie hatte nur zusehen können.

      Die Arme ihrer Großmutter schlossen sich um sie. Es war meistens Sarina, die in der Nacht bei ihr saß, seitdem die Lunara ihre Insel aus dem Wasser gehoben hatten. Das lag zwei Tage zurück und es fühlte sich für Eleonora wie viele Monde an. Ihr Körper kämpfte immer noch mit den Folgen all der Magie, die sie gebündelt hatte, um die Insel zu heben. Aber ihr Herz hatte den schlimmsten Kampf auszutragen.

      Nicht nur, dass sie Aestus verloren hatte und ihr Herz diesen Verlust kaum ertrug. Auch Eleonoras Vater Lordor war immer noch nicht erwacht, nachdem der Schatten ihn verwundet und Dano, Eleonoras Großvater, seine Unsterblichkeit geopfert hatte, um ihn zu retten.

      Der Aurone war nur noch ein Schatten seiner selbst, zitterte trotz der Wärme ständig und sprach kaum ein Wort. Sarina hatte ihr erklärt, dass er es nicht ertrug, zu fühlen, wie sein Körper Stück für Stück zu sterben begonnen hatte.

      Eleonoras Mutter Athela wich nicht von Lordors Seite. All der Kummer hatte sie um Jahre altern lassen und sie schien noch zerbrechlicher als vor wenigen Tagen, während die Dunkelheit offenbar ihre Finger nach ihr ausgestreckt hatte.

      Dann war da noch Eleonoras einstige Freundin und Mitschülerin Nina, die sie alle verraten hatte. Die sich dem Schatten anschloss, weil ihr Herz gebrochen war. Sie wollte mit Aestus zusammen sein und er hatte ihr erklärt, dass er für sie nur freundschaftliche Gefühle hegte.

      Eleonora gab sich selbst die Schuld dafür. Sie hätte es sehen müssen. Irgendwie. Und eine Lösung gefunden. Dann wäre Aestus noch bei ihnen und der Schatten hätte nicht mit Ninas Hilfe so viele Lunara töten können, als er gekommen war, um den Mondstein zu stehlen.

      Eleonora schluchzte noch einmal. »Großmutter, was soll ich nur tun? Es ist alles schiefgelaufen. Wir haben so viele Lunara verloren. Ich habe Aestus und Nina verloren und mein Vater und Großvater …« Sie schluckte, unfähig, den Gedanken, was mit ihnen geschehen könnte, fortzuführen. »Die Linien versiegen und wir finden das Portal der Lunara nicht, um Hilfe zu holen.«

      »Lass mich dir helfen, Lumina!«, erklang eine Stimme, die sie ständig zu missachten versuchte.

      Es war die vermeintliche Mondgöttin. Sie hatte während der Prüfungen der Lunara mit Eleonora gesprochen und ihr immer wieder erklärt, dass sie ihr helfen würde. Aber Eleonora grollte ihr. Denn als sie wirklich Hilfe gebraucht hätte, hatte diese Stimme geschwiegen.

      »Wir werden dieses Portal finden, mein Kind«, murmelte ihre Großmutter Sarina an ihrem Ohr. »Du wirst es finden. Ich weiß es. Du bist noch geschwächt von dem Aufstieg, aber wenn die Sonne aufgeht, werden wir es gemeinsam versuchen. Dein Amulett wird dir beistehen.«

      Eleonora schwieg und blickte auf den runden Anhänger hinab. Die Phasen des Mondes schimmerten selbst in der Dunkelheit des Raumes silbern, vom Neumond zum Vollmond und wieder zurück. Seit ihrer Geburt trug sie es und hatte lange angenommen, es wäre dem Zeitpunkt und der Sternenkonstellation zugeordnet, an dem sie das Licht der Welt erblickt hatte. Aber seit drei Monden wusste sie, dass es ein Symbol war, das vor ihr nur zwei andere Frauen getragen hatten. Es zeigte, dass sie den vier erdfremden Völkern angehörte und dazu bestimmt war, das Licht zu sein, das sich dem Schatten stellen musste.

      Sie seufzte schwer und wandte ihren Blick ab. Sie würde mehr Hilfe als die des Amuletts benötigen, um ihre Aufgabe zu erfüllen.

      »Ich werde dir helfen, wenn du mich lässt«, flüsterte die Mondgöttin.

      »Lass mich zufrieden«, zischte Eleonora.

      Sarina sah sie verwirrt an. »Entschuldige, ich …«

      »Nein, nicht du, Großmutter. Vergib mir«, raunte Eleonora. »Ich höre diese Stimme in meinem Kopf. Merana meinte, es wäre die Mondgöttin.«

      Sie hatte mit niemandem darüber gesprochen, außer mit Merana, der Hohepriesterin der Lunara und Schwester von Sarina, die vom Schatten getötet worden war. Zum einen, weil sie sich fürchtete, für verrückt gehalten zu werden, und zum anderen, weil sie niemanden hatte, den sie einweihen konnte. Aber ihrer Großmutter vertraute sie und deswegen erzählte sie ihr nun davon.

      Sarina, die nicht überrascht schien, betrachtete ihre Enkeltochter mit ihren hellen Augen mitfühlend. Anders als die meisten Lunara war Sarina zu richtigen Gefühlen fähig. Eleonora hatte die emotionslose Art, welche die meisten Lunara zeigten, erschreckend gefunden. Selbst Hektor, mit dem sie irgendwie verwandt war und der Gefühle bei anderen wahrnehmen konnte, wirkte gefühlskalt auf sie, obwohl er sie beschützt hatte.

      »Was sagt die große Göttin zu dir?«, wollte Sarina schließlich wissen.

      »Dass sie mir helfen wird, wenn ich sie lasse.« Ihre Großmutter setzte bereits zu einer Erwiderung an, aber Eleonora fuhr ungerührt fort. »Ich will ihre Hilfe nicht. Als ich sie brauchte, hat sie mich im Stich gelassen. Sie hat zugelassen, dass der Schatten gemeinsam mit Nina die Lunara tötet und meinen Vater verletzt. Und Aestus …«

      Sie schluckte. Zu frisch, die Erinnerung war zu frisch, zu schmerzhaft.

      Sarina strich ihr über den Rücken. »Er ist nicht tot. Du fühlst ihn doch noch, oder?«

      Eleonora schüttelte kaum merklich den Kopf. »Ich kann ihn seit gestern Mittag nicht mehr wahrnehmen. Ich … ich habe ihn vermutlich für immer verloren.« Sie verbarg ihr Gesicht in ihren Händen, aber keine Träne stahl sich in ihre Augen. Die Kraft, zu weinen, hatte sie längst verloren. »Ich hätte gleich versuchen müssen, ihn aus dieser Welt zu holen.«

      »Das konntest du nicht«, beruhigte die Lunara sie. »Du konntest noch nicht einmal richtig heilen, Kind. Denkst du, du hättest ein Portal in die Schattenwelt öffnen und diesem Wesen in seinem Reich gegenübertreten können? Ihr wärt beide verloren gewesen.«

      »Aber jetzt ist er für immer verloren!«

      »Das weißt du doch nicht, Kind. Unterschätze den Jungen nicht, er ist stark und klug. Er wird dem Schatten entkommen, da bin ich sicher.« Sarina zog Eleonoras Hände von ihrem Gesicht und blickte ihr in die Augen. »Hab doch ein wenig Vertrauen. Wenn die Linien wieder Magie führen, solltest СКАЧАТЬ