Dr. Sonntag Box 3 – Arztroman. Peik Volmer
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Название: Dr. Sonntag Box 3 – Arztroman

Автор: Peik Volmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Sonntag Box

isbn: 9783740970581

isbn:

СКАЧАТЬ Frau ist keine dicke Frau, sondern eine Frau, und die türkische Frau ist auch nur türkischer Abstammung, und eine weitere Frau. Die Adjektive sind da überflüssig«, erklärte Philipp unwirsch.

      »Das ist dann aber doch das Kind der beiden Frauen!«, korrigierte sich Hannes. »Oder lebt der dann auch bei uns?«

      »Wieso denken alle, dass es ein Junge wird? – Nein, er lebt – also, es lebt dann bei Hatice und Veronika. Und wir als Väter spielen keine Rolle.«

      »Ich meine … Vielleicht dürfen wir das Kind mal besuchen?«, fragte Chris. »Das kann man uns doch wohl kaum verwehren, oder?«

      »Ich bin sicher, dass wir einen Vertrag abschließen werden, in dem das festgelegt wird.«

      Hannes seufzte. »Schade«, sagte er resigniert.

      »Was – schade?«, empörte sich Chris. »Was denkst du denn von uns? Du weißt doch, wie lieb wir dich haben, oder? Glaubst du im Ernst, dass da irgendein Kind etwas dran ändern kann?«

      »Ja.« Die Antwort des Jungen knallte wie ein Peitschenhieb im Raum.

      »Warum glaubst du das?«, erkundigte sich Philipp.

      »Weil ich nicht wirklich euer Kind bin. Aber das Kind der beiden Frauen… Das wäre dann euer Kind. Ein echtes Kind.«

      »Ich habe dir schon mal gesagt, dass du deswegen so wichtig bist, weil wir dich nicht einfach so bekommen haben. Wir haben dich ausgesucht. Wir wollten dich unbedingt und haben uns deswegen sogar mit deiner Mama verkracht. Deinen Platz kann niemand einnehmen. Du wirst immer unser Junge bleiben.«

      »Na gut.« Hannes rang sich gerade noch zu dieser drögen Antwort durch. Das Thema war damit für ihn erledigt.

      *

      »Nett, dass Sie sich noch mal gemeldet haben«, begrüßte Hatice die beiden attraktiven Herren und winkte sie herein. »Die schönen Blumen! Und auch noch Tulpen, wie konnten Sie das wissen! Vielen Dank! Veronika, kommst du mal? Ich muss rasch diesen hinreißenden Strauß hier versorgen!«

      Die Gerufene erschien Augenblicke später und begrüßte ihre Gäste.

      »Das war ja ein dolles Ding, neulich, bei meiner Schwiegermutter, oder?«, kicherte sie. »Ayse ist ein Goldstück. Wirklich. Sie denkt sehr geradeaus und sehr zielorientiert. Wenn ich es nicht angehe, tut es keiner, denkt sie vermutlich. Dabei steht meine Frau doch gar nicht unter Druck. Ich glaube, ab 32 sprechen die Frauenärzte von ›alter Erstgebärender‹. Ein widerwärtiger, diskriminierender Ausdruck. Allerdings hat er medizinisch seine Berechtigung, oder?«

      »Ja, genau«, stimmte der Doktor zu. »Das ist das Ergebnis von Forschung und Statistik. Keine Abgabe frauenfeindlicher Erklärungen!«

      Die vier verstanden sich ausgezeichnet.

      Veronika hatte auf Verdacht schon einmal ein Standard-Vertragswerk von ihrem Anwalt aufsetzen lassen, das ihnen als Diskussionsgrundlage diente.

      »Irgendwann wird das Kind fragen, wer sein Vater ist. Kinder fallen ja bekanntlich nicht einfach vom Himmel, nicht wahr«, stellte Veronika fest. »Natürlich würden wir euch mit einbeziehen. Wir würden euch auch ein Mitbestimmungsrecht einräumen – obwohl wir vermutlich ähnliche Vorstellungen haben, was ihren Lebenslauf angeht!«

      Die vier hatten sich auf das vertrautere ›Du‹ geeinigt. Es fühlte sich, so meinte Hatice, vermutlich deutlich adäquater an, wenn es um das Zeugen von Kindern ging. Einigkeit bestand im Weiteren darin, die Insemination durch Professor Antretter durchführen zu lassen. Und das in dem unwahrscheinlichen Fall, dass den Müttern etwas zustoßen würde, automatisch die Väter als verantwortliche Erziehungspersonen einzusetzen waren.

      Als Chris und Philipp zu vorgerückter Stunde aufbrachen, stand das gemeinsame Projekt. Man würde Termine beim Notar und bei Professor Antretter vereinbaren und die Sache in Angriff nehmen.

      *

      Philipp und sein Chefarzt, Professor Oberlechner, sogar der Arzt in der Kurklinik, hatten ihm jede Aufregung verboten. Deswegen hatte der Versicherer ja auch der stufenweisen Wiedereingliederung vorbehaltlos zugestimmt. Allerdings war das gar nicht so einfach, mit der Aufregung. Oder sollte man sich nicht darüber aufregen, dass Philine ihm den Umgang mit seinen Kindern untersagen wollte? Dass sie die Scheidung anstrebte, hatte er noch verstehen können, auch wenn er es nicht gutheißen konnte. Sie und er, Timon, hatten sich in einem Café in Rosenheim getroffen. Er versuchte, seine Situation zu erklären. Er kehrte sein Innerstes nach Außen.

      »Ich weiß, dass es schwierig zu verstehen ist, Philine. Ich verstehe es selbst kaum. Ich habe es mir ja auch nicht ausgesucht. Du weißt, dass ich weder böswillig noch egoistisch bin. Du solltest über die Jahre unserer Ehe hin gemerkt haben, wie viel du mir bedeutest, wie sehr ich dich liebe. Du gibst mir etwas, was mir niemand auf der ganzen Welt bieten könnte. Oder glaubst du, dass ich dich aus einer Laune heraus geheiratet habe? Dass unsere Zwillinge versehentlich entstanden sind?«

      »Ich hab’s ja versucht, Timon. Ich habe es wirklich versucht. Hättest du mich mit einer Frau betrogen, wäre es leichter gewesen. Nicht besser, aber leichter.«

      »Es gibt keine Frau, mit der ich dich hätte betrügen mögen. Du bist für mich die einzige Frau, mit der ich je zusammenleben wollte.«

      »Nett von dir, das zu sagen. Trotzdem hätte ich damit eher umgehen können. Um dich kämpfen können, mit den Waffen einer Frau. Was aber soll ich gegen einen anderen Mann einsetzen? Wie kann ich mit einem Mann konkurrieren? Und es nimmt ja kein Ende, wie du siehst! Jetzt lebst du bei diesem Physiotherapeuten!«

      »Was erwartest du? Du hast mich vor die Tür gesetzt! Glaubst du, es war lustig, aus dem Taxi zu steigen und festzustellen, dass die liebende Ehefrau die Türschlösser ausgewechselt hat? Emmerich hat mich aufgenommen, sonst hätte ich ins Hotel gehen müssen!«

      »Was soll ich denn machen, Timon? Soll ich vergessen, dass du mich streichelst mit Händen, mit denen du diesen Chris angefasst hast? Mich küsst mit Lippen, die ihn berührt haben? Es ekelt mich vor dir.«

      Timon erstarrte. Entsetzt blickte er sie an.

      »Ich dachte, dass du mich liebst, Philine. Ich bin trotz allem immer noch der Mann, den du geheiratet hast. Ich habe mich nicht verändert. Ich war immer schon so. Und jetzt sagst du, dass du mich so, wie ich bin, nicht willst, und dass – was war das? – du dich ekelst vor mir? Dem Vater deiner Kinder? – Philine, ich denke, unsere Anwälte müssen das klären. Ich habe von deinem schon gehört, du wirst von meinem hören. Ich glaube, es hat wenig Sinn, wenn wir fortfahren, uns gegenseitig zu verletzen, ohne es wirklich zu wollen. Also – ich will es nicht. Bei dir bin ich mir da gerade nicht so sicher.«

      Er erhob sich, kramte mit der linken Hand in seiner Tasche, zog eine Banknote aus der Tasche, warf sie auf den Tisch und ging. Er brauchte einen Anwalt. Einen guten Anwalt. Sie konnte seinetwegen alles behalten, Haus, Grundstück, alles. Sogar Schmidt. Er hing an nichts. Nur an seinen Kindern. Um die würde er kämpfen.

      Täuschungsmanöver

      »Timon, endlich! Mein Gott, du glaubst nicht, wie groß meine Sehnsucht nach dir war!«

      »Mensch, Daggi! Wirklich, ich habe ein ganz rabenschwarzes Gewissen! Aber glaub mir, freiwillig habe ich dich hier nicht alleingelassen mit der ganzen Arbeit! Was ich hinter mir habe, wünsche ich meinem ärgsten Feind nicht!«

      »Ach, СКАЧАТЬ