Название: Die Verborgene Harmonie
Автор: Osho
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
Серия: Edition Osho
isbn: 9783942502863
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Wenn es den Teufel gibt, muss Gott das zugelassen haben, wie kann es ihn sonst geben? Und wenn Gott ihn nicht zerstören kann, dann ist euer Gott ein machtloser Gott, dann könnt ihr ihn nicht allmächtig nennen. Und wenn Gott den Teufel erschuf ohne zu wissen, dass er sich als Teufel entpuppen würde, dann ist er nicht allwissend. Wie? Er erschuf den Teufel ohne zu ahnen, dass er eines Tages die ganze Welt durcheinanderbringen würde? Er erschuf Adam ohne zu wissen, dass er eines Tages die Frucht des Baumes essen würde? Und er hat es verboten! – Also ist er nicht allwissend. Wenn es den Teufel gibt, kann Gott auch nicht allgegenwärtig sein, denn wer ist dann im Teufel gegenwärtig? Dann kann Gott nicht überall sein. Jedenfalls ist er nicht im Herzen des Teufels. Und wenn er im Herz des Teufels ist, warum dann den armen Teufel verdammen?
Es gibt eine heimliche Abmachung – eine verborgene Harmonie. Gott hat Adam nur deshalb das Essen der Frucht verboten, um ihn zu versuchen. Damit beginnt die Versuchung, denn sobald es heißt „Tu das nicht“, kommt die Versuchung ins Spiel. Der Teufel tritt erst etwas später auf – die erste Versuchung geht von Gott selber aus. Im Garten Eden gab es schließlich Tausende von Bäumen und Adam hätte von sich aus wohl kaum den Baum der Erkenntnis herausgefunden; das ist kaum denkbar, kaum anzunehmen! Es ist uns bis heute noch nicht gelungen, alle Bäume dieser Erde zu finden; es gibt unbekannte Bäume, die noch nicht eingeordnet worden sind; manche Spezies muss erst noch entdeckt werden. Und was ist schon diese Erde? – der Garten Eden war Gottes Garten: Millionen und Abermillionen von Bäumen, unendlich. Sich selbst überlassen, allein, hätten Adam und Eva ihn niemals herausgefunden – aber Gott selbst versuchte sie. Hierauf bestehe ich: Die Versuchung kommt von Gott. Und der Teufel ist nur der zweite Spielpartner. Gott versuchte Adam: „Iss nicht davon!“ – und im selben Augenblick war der Baum bekannt und natürlich damit das Verlangen entfacht: „Warum hat Gott es wohl verboten? Etwas muss ja dran sein. Gott selbst darf davon essen. Er selbst tut es also und nur uns ist es nicht gestattet.“ Der Verstand hat angefangen zu arbeiten, das Spiel beginnt. Dann, lediglich als Mitspieler in der Verschwörung, tritt die Schlange auf und sagt: „Iss – denn wenn du davon isst, wirst du sein wie Gott.“ Und das ist das tiefste Verlangen des Menschen: zu sein wie Gott.
Der Teufel bediente sich dieses Tricks, weil er in die Verschwörung eingeweiht war. Er hat sich Adam nicht unmittelbar genähert, er nähert sich durch Eva – denn wenn man den Mann versuchen will, geht das nur über die Frau. Sonst, auf direktem Wege, funktioniert keine Versuchung. Jede Versuchung kommt durch den Sex – jede Versuchung kommt durch die Frau. Die Frau ist für den Teufel wichtiger, damit das Spiel läuft – denn es ist unmöglich, der Frau, die dich liebt, etwas zu versagen. Dem Teufel kann ein Mann widerstehen, aber der Frau …? Und der Teufel kommt in Gestalt der Schlange. Das ist nichts anderes als ein phallisches Symbol, ein Symbol für das Geschlechtsorgan, denn nichts eignet sich so gut wie die Schlange, um das männliche Geschlechtsorgan darzustellen – sie gleichen sich völlig. Der Teufel nähert sich durch die Frau, denn wie kann man einer Frau etwas abschlagen?
Mulla Nasrudin tat alles, um seine Frau zur Asthma-Kur in die Berge zu schicken. Aber seine Frau war nicht dazu bereit; sie weigerte sich. Sie sagte: „Ich fürchte, dass mir die Bergluft nicht zusagen wird.“ Mulla Nasrudin sagte: „Aber meine Liebe, mach dir doch keine Gedanken! Es gibt keine Bergluft, die so unverschämt wäre dir abzusagen. Mach dir keine Gedanken.“
Es ist unmöglich, der Frau, die du liebst, etwas zu versagen. Daher hat der Teufel ein leichtes Spiel mit jeder Frau. Adam wurde also indirekt versucht; er aß den Apfel vom Baum der Erkenntnis – und dafür wurde er aus dem Garten Eden verbannt… und das Spiel geht heute noch weiter. Darin steckt eine tief verborgene Harmonie. Gott kann nicht allein arbeiten. Ebenso wie Elektrizität nicht mit dem Pluspol allein funktionieren kann, ohne den Minuspol. Das wäre so, als würde Gott nur mit dem Mann arbeiten, ohne die Frau. Nein, das hatte er schon vorher ausprobiert – aber das war ein Fehlschlag. Erst erschuf er Adam, aber das war nichts, denn mit Adam allein konnte das Spiel nicht losgehen, es passierte nichts. Dann schuf er die Frau.
Und die erste Frau, die er schuf, war nicht Eva. Die erste Frau war Lilith – aber sie muss eine Anhängerin der Frauenbewegung gewesen sein. Sie machte Schwierigkeiten, weil sie behauptete: „Ich bin genauso unabhängig wie du.“ Und am ersten Abend, als sie zu Bett gehen wollten, ging der Krach los, sie hatten nämlich nur ein Lager, ein Bett. Wer also sollte auf dem Bett schlafen und wer auf dem Boden? Lilith sagte einfach: „Kommt nicht infrage! Du schläfst auf dem Fußboden.“ So argumentiert auch die Frauenbewegung. Adam hörte nicht darauf und Lilith verschwand. Lilith ging zu Gott und sagte: „Dieses Spiel spiele ich nicht mit.“ Genauso verschwindet jetzt im Westen die Frau –Lilith macht nicht mehr mit – und all ihre Schönheit und Anmut und alles Übrige ist dahin. Und das ganze Spiel steht auf dem Spiel, denn es gibt Frauen, die fordern: „Liebt keinen Mann!“
Ich las kürzlich eine Kampfschrift. Sie fordern: „Bringt den Mann um! Legt jeden Mann um! Denn solange der Mann lebt, kann es keine Freiheit für die Frau geben!“ Aber wenn ihr den Mann umbringt, kann es euch dann noch geben? Das Spiel braucht zwei Mitspieler.
Lilith trat von der Bühne ab, und so konnte das Spiel nicht weitergehen. Also musste Gott die jetzige Frau erschaffen. Diesmal versuchte er es mit einem Knochen des Mannes selbst, denn eine Frau separat zu erschaffen, hätte nur wieder zu Schwierigkeiten geführt. Also nahm er Adam eine Rippe weg und erschuf damit die Frau.
Und so gibt es eine Polarität, die dennoch eine Einheit bildet. Sie sind zwei und doch gehören sie zum gleichen Körper. Der Sinn ist dieser: Sie sind zwei, sie sind entgegengesetzt und doch gehören sie dem gleichen Körper an, tief drinnen entspringen sie der gleichen Wurzel. Tief drinnen sind sie ein Körper. Darum verschmelzen sie zu einem Körper, wenn sie einander in tiefer, liebender Umarmung begegnen. Sie gehen zurück in den Zustand des Adam, als er allein war, sie werden eins, begegnen sich und verschmelzen. Der Gegensatz ist da, damit das Spiel läuft; tief drinnen aber ist trotzdem Einheit. Beides ist notwendig, damit das Spiel weitergehen kann: Gegensatz – und dennoch Einheit. Wenn die Harmonie absolut wird, ist das Spiel aus – wer soll dann noch mit wem spielen? Und wenn die Entzweiung absolut ist, der Gegensatz unversöhnlich ist, wenn keine Harmonie mehr möglich ist, dann ist das Spiel ebenfalls aus. Harmonie in der Zwietracht, Einheit im Gegensatz: Das ist der Schlüssel zu allen Geheimnissen.
Erst durch den dauernden Wechsel
Kommen die Dinge zur Ruhe.
Die Menschen sehen nicht, dass alles,
Was sich widerspricht,
dadurch mit sich in Einklang kommt.
Der Teufel stimmt mit Gott überein, Gott stimmt mit dem Teufel überein – das ist der Grund, warum der Teufel existiert.
Es liegt Harmonie im Widerstreit,
Das zeigen Bogen und Leier.
Ein Musiker spielt mit dem Bogen auf der Leier. Der Gegensatz besteht nur auf der Oberfläche. Auf der Oberfläche ist es Reibung und Widerstand, ein Kampf, ein Streit, eine Spannung. Aber daraus entsteht schöne Musik.
Aus Zwietracht entsteht Eintracht…
Gegenteile ergänzen sich…
Aus Missklang
Entsteht die höchste Harmonie
und:
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