Die Verborgene Harmonie. Osho
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Название: Die Verborgene Harmonie

Автор: Osho

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия: Edition Osho

isbn: 9783942502863

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СКАЧАТЬ Plötzlich bist du in die Blume eingedrungen und die Blume ist in dich eingedrungen. Plötzlich seid ihr nicht mehr zwei – nur Eins ist.

      Sobald du zu denken anfängst, seid ihr wieder entzweit. Wenn du nicht denkst, wo ist dann die Dualität? Wenn du mit der Blume bist ohne zu denken, kommt es zu einer Zwiesprache, wo zwei eins werden: kein Zwiespalt, sondern Zwiesprache. Wenn du mit deiner Geliebten zusammen bist, ist es eine Zwiesprache, nicht ein Zwiespalt; es gibt keine Zweiheit mehr. Du sitzt neben deiner Geliebten, du hältst die Hand deiner Geliebten und du bist ganz einfach da. Ihr denkt nicht an die Tage, die hinter euch liegen; ihr denkt nicht an die Zukunft, die näherkommt – ihr seid hier und jetzt. Und es ist so schön, hier und jetzt zu sein, und so gewaltig; kein Gedanke kann diese Intensität durchbrechen. Und das Tor ist eng – eng ist das Tor der Gegenwart! Nicht einmal zwei können zusammen durchgehen, nur einer. In der Gegenwart ist Denken unmöglich, ist Träumen unmöglich, denn Träumen ist nichts anderes als Denken in Bildern. Beide sind sie Dinge, beide sind sie Erscheinungsformen der Materie.

      Wenn du ohne zu denken in der Gegenwart bist, bist du zum ersten Mal im Übersinnlichen. Eine neue Dimension eröffnet sich dir – das ist die Dimension der Bewusstheit. Und weil ihr diese Dimension nie kennengelernt habt, behauptet Heraklit, dass ihr schlaft, dass ihr unbewusst seid. Bewusstheit heißt, so restlos im Augenblick aufzugehen, dass keine Bewegung möglich ist, weder in Richtung Vergangenheit noch in Richtung Zukunft. Alle Bewegung hört auf. Aber das bedeutet nicht, dass du bewegungslos wirst. Eine neue Bewegung beginnt, eine Bewegung zur Tiefe hin.

      Es gibt zwei Formen von Bewegung und das ist die Bedeutung des Kreuzes Jesu: Es zeigt zwei Bewegungen an, die sich schneiden. Die eine Bewegung ist linear; man bewegt sich auf einer Linie, von einem Ding zum anderen, von einem Gedanken zum anderen, von einem Traum zum anderen; du bewegst dich von A zu B, von B zu C, von C bewegst du dich zu D. Du bleibst auf einer Linie, horizontal. Das ist die Bewegung derer, die fest schlafen. Wie ein Weberschiffchen kannst du hin und her gehen – die lineare Dimension. Es gibt aber eine Bewegung, die in eine völlig andere Richtung geht. Sie ist nicht horizontal, sie ist vertikal. Du gehst nicht von A nach B, von B nach C, sondern von A zu einem tiefer liegenden A: von A nach A1, A2, A3, A4, in die Tiefe; oder in die Höhe. Wenn das Denken aufhört, beginnt die neue Bewegung. Jetzt fällst du in die Tiefe, in etwas, das sich auftut wie ein Abgrund. Menschen, die tief meditieren, kommen früher oder später an diesen Punkt: Dort überkommt sie die Angst, denn wenn man vor sich einen Abgrund gähnen fühlt – bodenlos –, dann überkommt einen die Angst. Du möchtest dich an die alte Bewegung klammern, denn die kennst du; das hier dagegen ist wie der Tod. Das symbolisiert das Kreuz Jesu: Es ist ein Tod. Aus der Horizontalen in die Vertikale gehen, bedeutet Tod – das ist der wirkliche Tod.

      Aber Tod ist es nur vom einen Ende aus gesehen; am anderen Ende ist es Wiederauferstehung; es ist ein Sterben, um geboren zu werden; es ist ein Sterben in der einen Dimension und eine Geburt in einer anderen Dimension. Auf der Horizontalen bist du Jesus, auf der Vertikalen wirst du zu Christus.

      Wenn du von einem Gedanken zum anderen gehst, bleibst du in der Welt der Zeit. Wenn du in den Augenblick hineingehst, statt in die Gedanken, gelangst du in die Ewigkeit. Aber bewegungslos bist du nicht – nichts auf der Welt ist bewegungslos, kann bewegungslos sein – aber deine Bewegung wird eine neue sein, eine Bewegung ohne Motivation. Behaltet diese Worte. Auf der Horizontalen bewegst du dich aufgrund von Motivation. Du musst etwas erreichen – Geld, Prestige, Macht – oder Gott, aber erreichen musst du etwas, irgendeine Motivation ist vorhanden. Eine motivierte Bewegung ist das Gleiche wie Schlaf.

      Eine Bewegung ohne Motivation bedeutet Bewusstheit – du bewegst dich, weil es die reine Freude ist; du bewegst dich, weil Bewegung Leben ist, du bewegst dich, weil Leben Energie bedeutet, und Energie Bewegung. Du bewegst dich, weil Energie Genuss ist – aus keinem anderen Grund. Es geschieht absichtslos, du bist nicht auf irgendwelche Leistungen aus. Ja, eigentlich gehst du nirgendwohin, gehst du gar nicht – du genießt lediglich die Energie. Es gibt keinen Zweck außerhalb der Bewegung; Bewegung hat ihren eigenen, ihr innewohnenden Sinn, keinen äußerlich herleitbaren Sinn. Ein Buddha lebt, ebenso wie ihr, aber die Bewegung ist von anderer Art: grundlos.

      Vor ein paar Tagen hat mich jemand gefragt: „Warum hilfst du den Leuten zu meditieren?“ Ich gab ihm zur Antwort: „Es macht mir ausgesprochen Freude.“ Genau wie einer, der seine Freude hat, wenn er im Garten Samen aussät und auf die Blumen wartet, so freue ich mich, wenn ihr aufblüht. Es ist wie Gärtnern. Für den, der aufblüht, ist es eine reine Freude. Und ich teile diese Freude mit ihm. Es gibt dabei kein Ziel. Wenn ihr nicht aufblüht, frustriert mich das nicht. Wenn es euch nicht gelingt, ist das auch in Ordnung, denn man kann niemanden zum Blühen zwingen. Du kannst eine Knospe nicht mit Gewalt öffnen – du kannst es zwar tun, aber dann tötest du sie. Es mag wie Aufblühen aussehen, aber es ist keines.

      Die ganze Welt bewegt sich, die Schöpfung bewegt sich, in alle Ewigkeit; das Denken bewegt sich in der Zeit. Die Schöpfung bewegt sich in die Höhe und in die Tiefe und der Verstand bewegt sich rückwärts und vorwärts. Der Verstand bewegt sich horizontal; das ist Schlaf. Wenn du dich vertikal bewegen kannst, ist es Bewusstheit.

      Sei im Augenblick. Bring dein ganzes Sein in den Augenblick ein. Gestatte der Vergangenheit nicht sich einzumischen und gestatte der Zukunft nicht sich einzumischen. Die Vergangenheit ist nicht mehr, sie ist tot. Und wie schon Jesus sagt: „Lass die Toten ihre Toten begraben.“ Die Vergangenheit ist nicht mehr! Warum machst du dir Gedanken über sie? Warum kannst du nicht aufhören, sie wiederzukäuen? Bist du verrückt? Es gibt sie nicht mehr, sie ist nur in deiner Vorstellung, sie ist nur eine Erinnerung. Die Zukunft ist noch nicht. Was soll es also, über die Zukunft nachzudenken?

      Was noch nicht ist, wie kannst du darüber nachdenken? Wie kannst du es planen? Was du dir auch ausdenken magst, es wird anders kommen und dann wirst du frustriert sein, denn das Ganze folgt seinem Plan. Warum versuchst du deinen eigenen Gegenplan zu haben? Die Schöpfung hat ihre eigenen Pläne, sie ist klüger als du – das Ganze ist notwendig klüger als der Teil. Warum tust du, als wärest du das Ganze? Das Ganze hat seine eigene Zielrichtung, es verwirklicht sich auf seine eigene Weise. Warum machst du dir darüber Gedanken? Ganz gleich, was du tust, es wird Sünde sein, denn du verfehlst den Augenblick – diesen Augenblick. Und wenn es zur Gewohnheit wird – und es wird zur Gewohnheit –, dann kommt die Zukunft und wieder verfehlst du sie, denn sie kommt nicht als Zukunft, sondern als Gegenwart.

      Gestern hast du an heute gedacht, weil es das Morgen war; jetzt ist es das Heute, aber du denkst an Morgen, und wenn das Morgen kommt, wird es zum Heute … denn alles, was ist, ist Hier und Jetzt, anders kann es nicht sein. Und wenn deine Denkgewohnheiten festgelegt sind, sodass dein Kopf immer nur an Morgen denkt – wann gedenkst du dann zu leben? Morgen kommt nie. Und so lebst du immer nur am Jetzt vorbei – und das ist Sünde. Das ist der Sinn des hebräischen Wortstammes für Sünde. Im Augenblick, wo die Zukunft auftritt, tritt die Zeit auf. Du hast gegen die Schöpfung gesündigt. Und daraus ist ein festes Verhaltensmuster geworden: Wie ein Roboter gehst du unentwegt am Jetzt vorbei.

      Zu mir kommen Leute von weit her, und zu Hause denken sie über mich nach und werden ganz aufgeregt meinetwegen und sie lesen und überlegen und träumen. Kaum sind sie dann hier, beginnen sie an zu Hause zu denken. Kaum angekommen, kehren sie schon wieder zurück. Dann fangen sie an, sich über die Kinder, die Frau, den Beruf, über alles Mögliche und tausend Dinge Gedanken zu machen. Und ich sehe mir den ganzen Unsinn an. Wenn sie wieder daheim sind, denken sie wieder an mich. Sie gehen am Jetzt vorbei, und das ist Sünde. Während du hier bist, bei mir, sei hier bei mir; sei ganz und gar hier bei mir, damit du eine neue Art von Bewegung lernst, damit du dich in der Ewigkeit bewegen lernst, statt in der Zeit.

      Zeit ist Welt und Ewigkeit ist Gott; die Horizontale ist die Welt, die Vertikale ist Gott. Beide treffen sich in einem Punkt – das ist der Punkt, wo Jesus gekreuzigt wird. Beide treffen sich in einem Punkt, das ist der Punkt des Hier und Jetzt. Vom Hier und Jetzt aus hast du die Wahl zwischen zwei Reiserouten: die eine Reise in die Welt, in die Zukunft, die andere Reise zu Gott, in die Tiefe. СКАЧАТЬ