Alexander von Ungern-Sternberg: Historische Romane, Seesagen, Märchen & Biografien. Alexander von Ungern-Sternberg
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СКАЧАТЬ Marquise von Montespan

       36. Unter den Bauern der Cevennen

       37. Der Brand des Heidelberger Schlosses

       38. Der Erzieher

       39. Die erste Lektion

       40. Mutter und Sohn

       41. Frau von Maintenon

       42. Der Pater Dutrévaux

       43. Giftmischer

       44. Auf Reisen

       45. Im Liebestraum

       46. Der Herzog von Chartres

       47. Mutter und Sohn

       48. Die Heirat des Königs

       49. Rückkehr an den Hof

       50. Georgs Bericht

       51. Abschied von Hannover

       52. Der Tod im Königshause

       53. Die beiden großen Feindinnen

       54. Des Königs Unglücksjahre

       55. Der Tod des Königs

       56. Der Regent

       57. Die Familie des Regenten

       58. Die Leibwache der Prinzessin

       59. Die Abendgesellschaften des Regenten

       60. Der Abschied von Georg

       61. Das Komplott Alberonis

       62. Der Tod der Herzogin von Berry

       63. Die Aktien des Mississippi

       64. Die Krankheit des Königs

       65. Die Krönung des Königs

       66. Der Tod der Herzogin

      1.

       Die Jugend der Prinzessin

       Inhaltsverzeichnis

      Der Sommer des Jahres 1655 war ein besonders heißer; es standen bald nacheinander zwei Kometen am Himmel, die die Astronomen wie die Astrologen stark beschäftigten und aus denen die letzten allerlei prophezeiten, was auf die folgenden Jahre Bezug hatte. Dann herrschte im südlichen Deutschland eine Teuerung, die sich in der Gegend von Schwaben und Franken zu einer Hungersnot steigerte und in ihrem Gefolge Seuchen und Krankheiten brachte.

      Um Heidelberg herum war die Atmosphäre rein und erquickend; sei es nun, daß das Neckartal diese Eigenschaft besonders an sich hatte, oder daß es eine besondere Gunst klimatischer Einflüsse war, die Milde und Klarheit der Luft, die Gesichertheit der Sonnenwärme, unangetastet von den mephitischen Dünsten, die sich überall anderswo entwickelten, herrschten hier ungestört und machten, daß die Reisenden besonders diese Gegend aufsuchten und, einmal hier angelangt, auch gern verweilten. Wir sehen zwei Wanderer besonderer Art vor uns, die die Straße des Neckartals hinaufwanderten und sich der Heidelberger Brücke näherten. Die Sonne hatte sich von dem Gipfelpunkt ihrer Macht bereits gesenkt, und die Schatten verlängerten sich; ein warmes Lüftchen bewegte die Baumgruppen und führte den Reisenden die Gerüche frisch duftender Blumen zu, die in der Umfriedung der Gärten standen, die zu beiden Seiten des Weges ihren Reichtum entwickelten. Diese Blumenwelt, im Verein mit den Bäumen der schönen Straße, die ebenfalls unter einer kostbaren Fülle reicher Blüten standen, bildeten eine entzückende und anmutige Umgebung, doppelt erquicklich für die Wanderer, da diese offenbar zum erstenmal diese Gegend betraten und ihren wundersamen Flor anstaunten. Es waren zwei Männer in reicher Kleidung; der eine, der ältere, war vom Kopf bis zu den Füßen in Schwarz gehüllt, mit einer schweren, goldenen Kette um den Hals. Er hielt den kleinen, mit Federn gezierten Hut in der Hand, wodurch das ausdrucksvolle Gesicht mit einem vollen, schwarzen Bart, mit kurzem Haar und schwarzen Augen ungehindert und keck aus den Spitzen der Halskrause hervorleuchtete. Der zweite war ein junger Mann von noch nicht vollen zwanzig Jahren, dessen Kleidung ebenfalls höhere Abkunft zeigte, dessen Manieren aber nicht die Eleganz und die vornehme Leichtigkeit seines Gefährten hatten.

      Als sie die Brücke überschritten hatten, näherten sie sich einem kleinen Grasplatze, der innerhalb der Festungsmauern angelegt war und dazu bestimmt schien, für die Bewohner der Burg eine willkommene Stelle abzugeben, wo sie sich, unbelauscht und unangefochten von der übrigen Bewohnerschaft der Umgegend, ergehen konnten. Man sah von dieser kleinen, mit Laub und Blumen geschmückten Ebene, wenn das Tor der Brücke offen stand, auf das nahe Ufer und auf das, was daselbst sich ereignete, ohne doch wiedergesehen zu werden. Als die Fremden die wenigen Stufen hinaufstiegen, die sich hier, um in das Innere der Burg zu gelangen, zeigten, gewahrten sie, an das Gitter gelehnt, das hier den kleinen Garten umzäunte, ein Kind stehen und aufmerksam eine Gruppe spielender Kleinen betrachten, die sich am Ufer des Flusses tummelten. Der Ausdruck des Kindes, seine gespannte СКАЧАТЬ