Название: Ausgewählte Werke von Heinrich Zschokke
Автор: Heinrich Zschokke
Издательство: Bookwire
Жанр: Документальная литература
isbn: 9788027214945
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Das alles begab sich aber in so fast zeitloser Geschwindigkeit, daß keiner wußte, wie? warum? woher? was weiter?
«Hol' der Teufel die Fakultäten!» rief der Doktor und flüchtete aus dem Erdbeben zum Fenster: «Ich dacht es ja wohl.»
Beim traurigen Schimmer des gläsernen Kronleuchters sah man nichts mehr über dem Tisch, als die in der Luft plädierenden Beine des Advokaten. Der Philosoph Waldhorn zog unter dem Tisch auf allen Vieren langsam hervor; ein gebratenes Milchschwein lag auf seinem Rücken, wie der Affe auf dem Bären. Der Primarius kroch ebenfalls hervor; aber, ins Tischtuch verwickelt, folgte ihm dieses mit den Trümmern des sokratischen Gastmahls, wie ein feierlicher Leichenzug, durchs ganze Zimmer. Der kleine Hofrat Pilz setzte indessen bedächtlich alle seine kleinen Vögel vom Schoße auf die Erde. Die wehmütigste Erscheinung blieb aber die lange Gestalt des mit Kirschsuppe geblendeten Edukationsrates. Er hatte zur Verteidigung, mit vieler Geistesgegenwart, eine Kalbskeule ergriffen. So zog er majestätisch, wie ein blutiges Gespenst, schweigend und tappend im Saale herum; denn er konnte durch die purpurne Finsternis der Suppe nicht erkennen, woher jählings die Schlaghändel entstanden. Darum, als der Wirt von Abukir eben mit einer prächtigen Pastete ins Zimmer trat um dem Edukationsrat zu nahn, schlug dieser in gerechter Furcht mit der Keule herkulisch Wirt und Pastete auseinander, ohne Erbarmen; denn wer konnte dem blinden Ödipus sagen, wer ihm Freund oder Feind sei? Der Primarius ließ seine Perücke, der Professor sein Spanferkel im Stich. Beide flohen aus der Schlacht. Ihnen nach Zange, der Rotbart; voll Wut und Scham. Der Doktor brachte die beiden berühmten Fremdlinge in kläglicher Gestalt zu seiner Frau, und erzählte die unselige Begebenheit. «Gerechter Himmel!» schrie die Tante, «Leute in Ämtern und Würden! Das ist ja ein blaues Wunder!»
«Mit Erlaubnis,» versetzte der lange Edukationsrat, als er das Gesicht wieder bekam, «es scheint ein kirschrotes gewesen zu sein, wenn ich nicht irre.»
Das Goldmacherdorf
Inhalt
1. Wie Oswald aus dem Kriege kommt und was die Leute sagen.
3. Was der verständige Müller erzählt.
4. Wie der Oswald erschrecklich thut, und es ihm nicht hilft.
5. Wie Oswald von seinen Feinden verfolgt wird, und was er dagegen thut.
6. Der neuerwählte Schulmeister.
8. Was ferner in der Schule vorgeht.
9. Von der Sonntagsschule, und dem Vorfall in der Mühle.
10. Oswald kommt in schlechten Ruf.
11. Elsbeth steht in gutem Ruf.
12. Wie der Löwenwirth auf die Nase fällt, und was sich weiter begeben hat.
14. Die Leute verwundern sich sehr.
15. Die Schuldbücher werden aufgethan. Die Sparkasse und die Garküche.
16. Wie sich die Wirthshäuser im Dorfe vermindern, und was die alten Bauern dazu sagen.
17. Vom Blitzstrahle im Pfarrhause und dem neuen Herrn Pfarrer.
18. Noch etwas von dem neuen Pfarrer.
19. Glück führt oft zur Unglücks-Schwelle, Unglück oft zur Glücks-Quelle.
20. Was man von den Goldenthalern im Lande redet.
21. Vom neuen Gemeindevorsteher und dem Löwenwirth.
22. Der Gemeindsstall muß ausgemistet werden.
23. Die Schulden müssen getilgt werden.
24. Und abermals die Schulden müssen getilgt werden.
26. Es ist noch viel Noth im Dorfe.
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