Sturmhöhe. Emily Bronte
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Название: Sturmhöhe

Автор: Emily Bronte

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783752950137

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СКАЧАТЬ doch in den Keller, Papa! Er sieht genau aus wie der Sohn des Wahrsagers, der meinen zahmen Fasan gestohlen hat. Nicht wahr, Edgar?‹

      Während sie mich so vornahmen, kam Cathy herein, hörte die Reden und lachte. Edgar starrte sie an und es gelang ihm schließlich, sie zu erkennen. Wir sehen uns ja in der Kirche, sonst allerdings nirgends. ›Das ist Miß Earnshaw‹, flüsterte er seiner Mutter zu, ›schau, wie Skulker sie gebissen hat, der Fuß blutet!‹

      ›Miß Earnshaw? Unsinn!‹ rief die Dame. ›Miß Earnshaw wird sich mit einem Zigeuner herumtreiben? Und doch, mein Liebling, sie ist in Trauer – o gewiß – und jetzt kann sie das ganze Leben lang lahm bleiben!‹

      ›Eine sträfliche Nachlässigkeit ihres Bruders.‹ Mr. Linton wandte sich von mir zu Catherine. ›Ich habe von Shilders gehört (so hieß der Geistliche, Mr. Lockwood), daß er sie in völligem Heidentum aufwachsen läßt. Aber was ist das für ein Bursche? Wo hat sie diesen Genossen aufgegabelt? Oho, ich sage euch: Das wird die sonderbare Errungenschaft sein, die mein verstorbener Nachbar auf seiner Reise nach Liverpool machte. Es ist ein kleiner Inder oder ein amerikanischer oder spanischer Schiffbrüchiger.‹

      ›Auf jeden Fall ein gottloser Bursche‹, versetzte die alte Dame, ›der ganz und gar nicht zu einem anständigen Hause paßt. Hast du bemerkt, wie er spricht, Linton? Ich bin entsetzt bei dem Gedanken, meine Kinder könnten es gehört haben.‹

      Da begann ich wieder zu fluchen, ärgere dich nicht, Nelly, und dem Robert wurde befohlen, mich hinauszubefördern. Ich weigerte mich, ohne Cathy zu gehen. Er schleifte mich in den Garten, drückte mir die Laterne in die Hand und versicherte mir, Mr. Earnshaw werde den Vorfall erfahren. Er befahl mir, unmittelbar heimzugehen, und verschloß die Tür. Die Vorhänge ließen noch eine Ecke des Fensters frei, und ich bezog von neuem meinen Späherposten. Ich hätte die große Scheibe in Stücke geschlagen, wenn man Catherine gegen ihren Willen zurückgehalten hätte. Aber sie saß ruhig auf dem Sofa, Mrs. Linton nahm ihr den grauen Umhang unserer Milchfrau ab, schüttelte den Kopf und machte ihr augenscheinlich Vorhaltungen. Ja, sie ist eine junge Dame, und zwischen ihrer und meiner Behandlung gab’s einen Unterschied! Die Dienerin brachte eine Schüssel mit dampfendem Wasser und wusch ihre Füße. Mr. Linton bereitete ein Glas Glühwein, Isabella schüttete einen Teller Kuchen in ihren Schoß und Edgar stand glotzend dabei. Dann trocknete und kämmte man ihr schönes Haar; sie erhielt ein Paar riesige Pantoffeln und wurde ans Feuer geschoben. Als ich davonging, war sie so lustig wie nur möglich und fütterte den kleinen Hund und Skulker, dem sie beim Essen Nasenstüber gab. Ihr reizendes Gesicht brachte sogar in die leeren blauen Augen der Lintons sozusagen einen menschlichen Widerschein. Ich sah ihre blöde Bewunderung. Cathy ist so unermeßlich viel mehr als sie – überhaupt als jeder andere auf der Erde –, nicht wahr, Nelly?«

      »Diese Sache wird dir noch mehr Unannehmlichkeiten machen, als du denkst«, erwiderte ich, deckte ihn zu und löschte das Licht. »Du bist unverbesserlich, Heathcliff. Mr. Hindley wird jetzt rücksichtslos gegen dich vorgehen.«

      Meine Worte erfüllten sich schlimmer, als ich in Wahrheit geglaubt hatte. Das unheilvolle Abenteuer machte Earnshaw rasend. Um nichts auszulassen, stattete Mr. Linton uns am nächsten Morgen einen Besuch ab. Er hielt dem jungen Herrn eine Strafpredigt über die Art, wie er über seine Familie wache, mit dem Erfolg, daß Mr. Hindley ernstlich in sich ging. Heathcliff wurde nicht geschlagen, aber darüber belehrt, man werde ihn auf der Stelle entfernen, wenn er noch ein einziges Wort mit Miß Catherine spräche. Mrs. Earnshaw ihrerseits nahm sich vor, die kleine Schwägerin nach der Rückkehr gehörig in Schranken zu halten, und zwar mit List, nicht mit Zwang, mit dem nichts zu erreichen war.

      Siebentes Kapitel

      Cathy blieb fünf Wochen in Grange, bis Weihnachten. Inzwischen war ihr Fußknöchel geheilt und ihre Umgangsart hatte sich gebessert. Unsere gnädige Frau besuchte sie in dieser Zeit häufig und begann ihre Erziehung, indem sie ihr Standesbewußtsein mit hübschen Kleidern und mit Schmeicheleien zu heben suchte. Dies nahm Cathy bereitwillig an, und so kam keine ungezügelte hutlose kleine Wilde ins Haus gesprungen, die uns alle mit ihren Umarmungen halbtot drückte: Von einem prächtigen schwarzen Pony stieg eine vornehme Erscheinung, braune Ringellocken fielen unter dem Rand des mit Federn geschmückten Biberhutes herab, und sie mußte den langen Tuchrock mit beiden Händen raffen, um hereinrauschen zu können. Hindley half ihr vom Pferd und rief begeistert:

      »Cathy, du bist ja eine richtige Schönheit! Fast hätte ich dich nicht erkannt, du siehst jetzt aus wie eine junge Dame. Isabella Linton kann sich nicht mit ihr vergleichen, nicht wahr, Frances?«

      »Isabella hat nicht die natürlichen Vorzüge Cathys«, erwiderte seine Frau, »sie muß sich nur davor hüten, hier wieder zu verwildern. Ellen, hilf Miß Catherine aus ihren Sachen – halt still, Liebling, du bringst deine Locken in Unordnung. Laß mich deinen Hut aufbinden.«

      Ich nahm ihr den Mantel ab, und darunter kamen ein prachtvolles buntgewürfeltes Seidenkleid, weiße Hosen und polierte Schuhe zum Vorschein. Ihre Augen leuchteten, als die Hunde zu ihrer Begrüßung heransprangen, aber sie wollte sie nicht berühren, um das feine Kleid vor den Pfoten zu bewahren. Sie küßte mich zurückhaltend, denn ich war ganz mit Mehl bestreut vom Backen des Weihnachtskuchens. Dann schaute sie sich nach Heathcliff um. Dieser Wiederbegegnung sahen Mr. und Mrs. Earnshaw mit Besorgnis entgegen. Jetzt mußte es sich zeigen, ob Hoffnung bestand, die beiden Freunde voneinander zu trennen.

      Heathcliff war schwer aufzufinden. Wenn er schon vor Catherines Abwesenheit vernachlässigt und verkommen war, so hatte sich dies seitdem noch zehnmal verschlimmert. Außer mir nahm keiner an ihm soviel Anteil, ihn einen schmutzigen Jungen zu nennen. Niemand ermahnte ihn, sich einmal wöchentlich zu waschen. Kinder seines Alters haben meistens eine natürliche Abneigung gegen Seife und Wasser. Sein Gesicht und seine Hände waren furchtbar schmutzig, gar nicht zu reden von dem dichten ungekämmten Haar und der Kleidung, die er drei Monate lang in Schlamm und Staub getragen hatte. Vielleicht versteckte er sich irgendwo, als er ein so liebliches glänzendes Fräulein ins Haus treten sah, statt des erwarteten ungehobelten Gegenstückes zu sich selbst.

      »Ist Heathcliff nicht hier?« fragte Cathy, zog die Handschuhe aus und zeigte Hände, die vom Nichtstun und vom Hausaufenthalt wunderbar weiß geworden waren.

      »Heathcliff, du kannst herkommen«, rief Mr. Hindley. Er freute sich schon auf die Verwirrung des Jungen; es würde ein Genuß sein, diese zerlumpte Gestalt hier vorzuführen. »Hierher und heiße Miß Catherine willkommen, wie das übrige Gesinde.«

      Cathy hatte ihren Freund in seinem Versteck erblickt. Sie flog auf ihn zu und gab ihm sieben, acht Küsse auf die Backe. Dann hielt sie ein, trat zurück und fing an zu lachen: »Ach, du siehst ja schmutzig und verboten aus! Und komisch und grimmig! Aber das ist nur, weil ich an Edgar und Isabella gewöhnt bin. Also, Heathcliff, hast du mich vergessen?«

      Sie hatte Grund zu dieser Frage. Scham und Stolz jagten zwiefach über sein Gesicht. Er stand regungslos.

      »Gib die Hand«, bemerkte Mr. Earnshaw herablassend, »für diesmal sei es dir gestattet.«

      »Ich will nicht«, entgegnete der Junge und fand die Sprache wieder. »Ich will nicht dastehen und mich auslachen lassen.«

      Er wäre aus unserem Kreise ausgebrochen, wenn Cathy ihn nicht wieder festgehalten hätte.

      »Ich wollte dich nicht auslachen, Heathcliff. Es überkam mich nur so. Gib mir endlich die Hand. Du bist recht unfreundlich! Es war nur, weil du so eigenartig aussahst. Wenn du dir das Gesicht wäschst und die Haare bürstest, ist alles in Ordnung. Aber du bist wirklich schmutzig!« Besorgt sah sie auf die schwärzlichen Finger, die sie in der Hand behielt, und auf ihr Kleid; sicherlich würde es durch seine Berührung nicht schöner СКАЧАТЬ