Sturmhöhe. Emily Bronte
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Название: Sturmhöhe

Автор: Emily Bronte

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783752950137

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СКАЧАТЬ sein.«

      Den Kopf vorstoßend, lief er aus dem Zimmer, zum Vergnügen des Herrn und der Frau. Catherine aber war ehrlich verwirrt. Sie begriff nicht, warum ihre Bemerkung einen derartigen Ausbruch verursacht hatte.

      Als ich bei der Zurückgekehrten Kammerzofe gespielt, meine Kuchen in den Ofen geschoben und in Haus und Küche weihnachtlich helle Feuer angezündet hatte, wollte ich mich hinsetzen und ganz allein für mich ein paar fröhliche Lieder singen. Es war mir gleichgültig, daß Josef immer behauptete, meine erbaulichen Weisen klängen wie Gassenhauer. Er hatte sich zu andächtigem Gebet in seine Kammer zurückgezogen, und Mr. und Mrs. Earnshaw beschäftigten das Fräulein mit der Besichtigung kleiner Geschenke, die sie den Kindern Linton zum Dank für die Gastfreundschaft geben sollte. Diese waren für morgen nach Wuthering Heights eingeladen, und Mrs. Linton hatte nur eine Bedingung gestellt: Ihre Lieben möchten sorgsam von dem »fluchenden üblen Jungen« ferngehalten werden. So konnte ich denn für mich bleiben. Ich roch den starken Wohlgeruch der heiß werdenden Gewürze; ich freute mich an den schimmernden Küchengeräten, an der blanken, mit Stechpalmenzweigen besteckten Wanduhr, den silbernen Krügen auf einem Tablett, die fürs Nachtmahl mit Warmbier gefüllt werden sollten; vor allem an der fleckenlosen Sauberkeit meines besonderen Lieblings, des gescheuerten und gefegten Fußbodens. Ich spendete jedem Gegenstand innerlich meinen Beifall. Dann mußte ich daran denken, wie der alte Earnshaw nach solcher großen Säuberung hereinzukommen pflegte, mich ein frömmlerisches Mädchen nannte und mir einen Schilling als Weihnachtsgabe in die Hand drückte. Von dieser Erinnerung wanderten meine Gedanken zu seiner Vorliebe für Heathcliff und zu seiner Besorgnis, man würde nach seinem Tode den Jungen zurücksetzen. Da mußte ich über die Lage des Armen nachdenken, und aus dem Singen wurde Weinen. Aber ich sagte mir bald, ich sollte vernünftigerweise lieber etwas von dem Unrecht gutmachen, statt nur Tränen darüber zu vergießen. Ich stand auf und ging in den Hof, um ihn zu suchen. Er war nicht weit; er striegelte das glatte Fell des neuen Ponys und fütterte wie gewöhnlich die anderen Tiere im Stall.

      Ich sagte: »Beeile dich, Junge. In der Küche ist es gemütlich, und Josef ist oben. Wenn du bald fertig bist, helfe ich dir, dich hübsch anzuziehen, ehe Miß Cathy herauskommt. Dann könnt ihr beisammensitzen und bis zum Schlafengehen recht lange plaudern, der ganze Herdplatz ist für euch.«

      Er fuhr mit der Arbeit fort und drehte nicht einmal den Kopf nach mir um.

      »Komm! Kommst du nicht? Für jeden von euch gibt es einen kleinen Kuchen, aber groß genug. Und du brauchst eine halbe Stunde zum Ankleiden.«

      Ich wartete fünf Minuten auf seine Antwort; dann verließ ich ihn. Catherine aß mit Bruder und Schwägerin zu Abend. Josef und ich setzten uns zu einer höchst ungeselligen Mahlzeit zusammen, die von ihm mit Vorhaltungen, von mir mit Anzüglichkeiten gewürzt wurde. Heathcliffs Kuchen und Käse blieben während der ganzen Nacht auf dem Tisch für die Feen. Er richtete es so ein, daß er mit der Arbeit erst um neun Uhr fertig wurde, und ging dann starr und stumm in seine Kammer. Cathy blieb lange auf, um die vielen Sachen zum Empfang ihrer neuen Freunde vorzubereiten. Einmal kam sie in die Küche und wollte mit ihrem alten Freunde sprechen. Da sie ihn nicht fand, fragte sie nur, was mit ihm sei, und ging zurück.

      Am Morgen erhob sich Heathcliff sehr früh, und da es Feiertag war, ging er ins Moor und trug dort seine schlechte Stimmung spazieren. Erst nachdem die Familie sich in die Kirche begeben hatte, erschien er wieder, und Hunger und Überlegung hatten ihn wohl zugänglicher gemacht. Denn er rief plötzlich, nachdem er eine Weile um mich herumgestrichen war:

      »Nelly, mach mich fein, ich bin wieder vernünftig!«

      »Höchste Zeit, Heathcliff. Du hast Catherine sehr betrübt. Vielleicht bedauert sie, daß sie überhaupt heimgekommen ist. Es sieht ja aus, als ob du neidisch wärst, daß man von ihr so viel mehr hermacht als von dir!«

      Die Annahme, er könne Catherine beneiden, war ihm unbegreiflich; aber daß er sie betrübt habe, verstand er nur zu gern.

      »Hat sie gesagt, daß sie traurig sei?« fragte er mit ernstem Blick.

      »Sie hat geweint, als ich ihr sagte, du seiest auch heut morgen wieder weggegangen.«

      »Schön, und ich habe gestern Abend geflennt und hatte mehr Grund als sie.«

      »Ja, aber nur deshalb, weil du mit hochmütigem Herzen und leerem Magen zu Bett gegangen bist. Hochmütige Menschen schaffen sich selbst Kummer. Wenn du dich jetzt über deine Empfindlichkeit schämst, mußt du auf sie zugehen, wenn sie hereinkommt, und ihr einen Kuß anbieten. Dazu mußt du sagen – ach, du wirst selbst wissen, was. Aber mach es herzlich und nicht so, als hätte sie sich in deinen Augen durch ihre schönen Kleider in eine Fremde verwandelt. Und obwohl ich das Essen vorbereiten muß, will ich dich jetzt so anziehen, daß Edgar Linton neben dir wie eine Puppe aussehen soll; so sieht er auch aus. Du bist jünger, aber bestimmt doppelt so breit und bist größer als er. Ich glaube, du könntest ihn im Nu niederschlagen, was?«

      Heathcliffs Gesicht erhellte sich für einen Augenblick und verdüsterte sich wieder. Er seufzte:

      »Aber wenn ich ihn zwanzigmal niederschlüge, Nelly, das würde ihn nicht häßlicher und mich nicht schöner machen. Ich wünschte, ich hätte blondes Haar und feine Haut und wäre so gut angezogen und betrüge mich so herrlich wie er und hätte Aussicht, so reich zu werden, wie er einmal sein wird.«

      »Und würdest bei jeder Gelegenheit nach Mama schreien und zusammenfahren, wenn ein Bauernjunge dir mit der Faust drohte, und den ganzen Tag im Zimmer sitzen, wenn es regnen will. Oh, Heathcliff, wie kannst du dich als so jämmerlich hinstellen! Komm zum Spiegel und laß dir zeigen, was du dir wünschen solltest. Siehst du die beiden scharfen Linien zwischen deinen Augen und die dichten Brauen, die sich in der Mitte senken, statt sich hoch zu wölben? Und die zwei schwarzen Teufel, die in den Höhlen darunter vergraben niemals offen herausschauen, sondern stets lauern wie Späher? Wünsche dir und lerne, die bösen Falten zu glätten, die Lider freimütig zu heben, die mißtrauischen Teufel in Menschenfreunde zu verwandeln, die eher Wohlwollen sehen, wenn sie nicht sicher sind, Feindschaft vor sich zu haben. Schleiche nicht wie ein Köter herum, der die erhaltenen Schläge als verdient hinnimmt und zugleich doch alle Welt und den Schlagenden vor allem für seine sämtlichen Leiden haßt!«

      »Mit anderen Worten, ich soll mir Edgars große blaue Augen und glatte Stirn wünschen. Jawohl, das tue ich. Aber es hilft mir nichts.«

      »Ein gutes Herz wird dir zu einem hübschen Gesicht verhelfen, und wenn du ein richtiger Neger wärst! Mit einem bösen Herzen wirst du nicht nur häßlich, sondern noch viel schlimmer aussehen. Aber jetzt sind wir gewaschen und gekämmt und grollen nicht mehr: Sieh einmal hin, ob du nicht ganz hübsch bist? Ich sage dir, du könntest ein verkleideter Prinz sein. Wer weiß, vielleicht war dein Vater der Kaiser von China und deine Mutter eine indische Fürstin, und jeder von ihnen so reich, daß sie mit dem Einkommen einer Woche Wuthering Heights und Thrushcross Grange, alles beides, kaufen konnten! Und du bist von Seeräubern entführt und nach England geschleppt worden. Ich an deiner Stelle würde mir eine wunderbare Vorstellung von meiner Herkunft machen, und so würde ich die schlechte Behandlung eines kleinen Gutsbesitzers wie nichts ertragen!«

      So schwatzte ich, und Heathcliff begann allmählich heiterer zu werden, als unsere Unterhaltung plötzlich bei einem von der Straße herkommenden und im Hofe endenden Poltern abbrach. Er lief ans Fenster und ich war rechtzeitig an der Tür, um zu sehen, wie die beiden Lintons, in Mäntel und Pelze gehüllt, aus der Familienkutsche und die Earnshaws von ihren Pferden stiegen; im Winter ritten sie oft zur Kirche. Catherine holte die jungen Leute ins Haus und führte sie zum Feuer, das ihre weißen Gesichter bald rötlich färbte.

      Ich drängte Heathcliff, sogleich mit mir hinunterzugehen und sich von seiner freundlichsten Seite zu zeigen. Er ließ sich gern darauf ein, СКАЧАТЬ