Название: Für ein Leben unter den Flügeln der Seele - Die heillose Kultur - Band 1
Автор: Dr. Phil. Monika Eichenauer
Издательство: Bookwire
Жанр: Зарубежная психология
isbn: 9783844217711
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Weiter sorgt eine lückenhafte Gesetzgebung pseudodemokratisch für die Berücksichtigung der Interessen aller Gruppen in der Gesellschaft, die diejenigen in die Grube fallen lässt, die auf menschliche Beziehung vertrauen und dadurch in die gestellten Fallen von Interessen der Gegenparteien fallen. Gleichzeitig ist zu bemerken, dass gesetzliche Regelungen für staatliche Strukturen, wie in Schulen, Arbeitsämtern und Sozialhilfe keineswegs grundsätzlich anders gestrickt sind. Ob bei undurchsichtigen Verträgen aller Branchen, Mietangelegenheiten und Immobilienmaklern im Verbund mit Wohnungsbaugesellschaften oder global tätigen Unternehmen oder z.B. Strukturen in staatlichen Schulen ist dabei gleichgültig: Die Lücke wird überbrückt mit Freundlichkeit, und ist sie per Unterschrift geschlossen, schnappt die Falle zu. Bei Ämtern wird das Thema durch Ausschluss von Sonderfällen erledigt: Irgendeine Bedingung gibt es fast immer, die nicht erfüllt ist und den Anspruch offiziell ablehnen lässt. Der Titel des zweiten Bandes „Zulassung zur Abschaffung“ verweist auf die beliebte kulturelle Aushängeschild-Politik, wie sie in allen drei Bänden beleuchtet wird. In Band 3 geht es um die generelle Richtung in der Gesundheitswirtschaft. Der Titel fasst das Ergebnis der Reflexion der Fakten kurz und bündig unter „Scheinheilung und Patientenerschaffung“ zusammen.
Diesem Rundblick auf Mensch und Gesellschaft in der Gegenwart kann am Ende dieser Gegenstandsbestimmung zum vorliegenden Buch nur ein Satz zugefügt werden: Wie im Kleinen so im Großen. Der Mensch ist Dreh- und Angelpunkt seiner eigenen Entwicklung – Innen wie Außen lernt er durch Fehler, die nicht zu wiederholen, sondern zu korrigieren sind, soll es menschlichen Wesen wohl ergehen. Dafür ist jeder Einzelne mitverantwortlich. Dafür muss reflektiert werden, was in der Kultur nicht in die gewünschte Richtung, sondern auf Abwegen und Holzwegen verläuft. Es kommt auf Inhalte an, über die in Deutschland gesprochen werden muss, weniger auf den politischen Anstrich. Dazu zitiere ich gern den folgenden Gedanken des Trägers des Deutschen Umweltpreises 2004, den DBU Prof. Dr. Garabed Antranikian (Biotechnologie):
„Das wahre Gold der Erde ist weder gelb noch schwarz, sondern lebendig.“ So sollten Menschen auch bleiben: lebendig und gesund, in einer Umwelt, die ihnen gemäß ist und sie ein Leben führen lässt, das ihre Fähigkeiten und ihre Einmaligkeiten fördert – und das für alle Menschen im gleichen Maße. Ich gebe zahlreiche Beispiele im vorliegenden Buch, die selbstredend um diejenigen zu ergänzen wären, die Sie, lieber Leser, im Sinne einer Vollständigkeit beim Lesen dieses Buches selbst erinnern oder gar am eigenen Leib wie Geldbeutel erlebt haben und emotional ergänzen mögen.
Ebenso ist im vorliegenden Buch zu realisieren, dass ich sowohl das kapitalistische System, wie es alle Menschen prägt, in Augenschein nehme als auch Eigenschaften und Haltungen der beiden gesellschaftlichen Repräsentanten von Oben und Unten aufzeige. Damit mache ich darauf aufmerksam, dass jeder Mensch in der Verantwortung bezüglich der Entwicklung von Mensch und Gesellschaft wie Ökonomie ist. Freilich in unterschiedlichem Einflussradius, der jedoch nochmals unterstreicht, wie Ökonomie und Politik funktionieren. Aber wie es scheint, ruft die Empörung über Zockereien der Banken und unmenschliche unternehmerische Entscheidungen eine mögliche Ablösung von bisheriger Annahme „Geld regiert die Welt“ ins Leben. Dunkelheit ruft Helligkeit herbei, der Tag löst die Nacht ab.
Dieser vorliegende Band, wie auch die übrigen Bände „Die heillose Kultur“, dienen letztendlich der Vergewisserung, wo ich lebe und in wieweit der Mensch dem Menschen noch ein Mensch ist – und wenn der Mensch dem Menschen kein Mensch mehr ist, dann wüsste ich gern, was er dann ist oder sein oder werden soll. Homo homini lupus est – Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf wird immer wieder gern zitiert. Wenn allen Ernstes dieser Auffassung zugesprochen wird, dann ist dieses Buch unnötig. Dann kann alles so bleiben wie es ist und die Dinge werden sich genau zu und in dieser Natur weiterhin entwickeln, zentrieren und das Verhältnis, wie der Mensch zu Menschen steht, wird eskalieren. Versorgungsmängel und Kriminalitätsraten werden stetig steigen. Der Mensch wird ausschließlich Träger von Mehrwert oder fehlendem Mehrwert sein und damit fehlenden Lebensmöglichkeiten, fehlender Zukunft. Will man sich aber mit dieser Wolfsnatur auseinandersetzen und sie als Schatten begreifen, wird exakt aufzuzeigen sein, wie sie in einem gemeinsamen und vielfältigen Kultivierungsprozess positiv für das menschliche Wesen nutzbar zu machen ist: Nicht derjenige, der ein Schwert führen kann, ist böse. Es kommt darauf an, wofür und ob er es überhaupt führt und einsetzt. Die Option, es nicht gegen, sondern für Menschen zu gebrauchen, ist millionenfach bestätigte Wahl, die das Gute auch in heutiger Zeit in unserem Leben herbringt und hervorbrachte. Auf menschlicher Augenhöhe ist zu klären, wohin der Weg gehen soll. Dafür müssen Menschen sprechen...und Motiv, Wahl und Weg offen legen.
Karstadt Investor Nicolas Berggruen kauft Karstadt. Er kündigt keinem der Mitarbeiter und will die alte Dame Karstadt, die 2011 Einhundertdreißig Jahre alt wird, nun modernisieren, wie in den Nachrichten 8.Juni 2010 zu hören war. Die Ruhr Nachrichten schreibt am 9. Juni 2010 am Ende ihres Artikels „Das neue Gesicht.“: „Karstadt-Betriebsrat Peter Frohwerk wollte dies gestern nur bestätigen: ‚Das Selbstbewertgefühl ist enorm gestiegen. Nicolas Berggruen sieht den Wert unseres Warenhauses.’“ Die Polarisierung von Selbstwert hier und Mehrwert dort, verweist hier verbal alltagstauglich auf das sonst in ihrer gegenseitigen Bedingtheit verleugnete Pärchen in unserer ökonomistisch geprägten Kultur und Basis, wie der Mensch zum Menschen steht, ausgesprochen deutlich. Nicolas Berggruen sucht offenbar neue Wege, wie in der Globalisierung dennoch Menschen zumindest in ihrer Existenz gerettet werden können. Ob dies tatsächlich das Motiv seines Handelns beschreibt, bleibt abzuwarten.
Zum Schluss dieser Einführung ein Zitat von Wilhelm Schmid:
„Amerika aber ist nur die Metapher der Moderne. Kalt zu sein, ohne Seele, wird den Menschen der Moderne nachgesagt; ‚Kälte’ ist der Begriff, mit dem die Welt der Moderne charakterisiert wird von jenem Philosophen, der im 20. Jahrhundert eine parallele Existenz zu Hopper führt, Theodor W. Adorno: Die Kälte wird bei ihm zum Grundprinzip der bürgerlichen Subjektivität, zur sinnlichen Erfahrung einer Gesellschaft isolierter und einander gleichgültiger Subjekte, die in ihrer Selbsterhaltung ihren einzigen Lebenszweck finden. (...) Also leben die Menschen enttäuscht, allein mit ihrem Glück, das keines ist, unfähig zum Leben mit Anderen, das immerzu scheitert, da es dem Kriterium des Einsseins СКАЧАТЬ