Название: Scheinheilung und Patientenerschaffung - Die heillose Kultur - Band 3
Автор: Dr. Phil. Monika Eichenauer
Издательство: Bookwire
Жанр: Зарубежная психология
isbn: 9783844217759
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Als Wissenschaftler rebelliert der Mensch gegen das Wissen: Nur so kann die Veränderung gelingen. Indem er eine Zukunft entwirft, rebelliert der Mensch gegen die Zukunft: Nur so gibt es Hoffnung. Nur so. Indem er sich den widerwärtigen Formen der Zukunft verweigert und gegen den unerträglichen Sinn der Vergangenheit Einspruch erhebt, in der jene künftigen Formen angelegt sind, kann ihm die tödliche Bedrohung des Lebens vielleicht noch zur Lehre dienen. Nur wenn er sich auf unnachgiebigen Widerstand gefasst macht und die Gewalt in sich selber verzehrt, kann er die Ordnung des Lebens umwälzen.“ (Attali, 1981, S. 275)
Wie könnte heute ein Ausblick auf die Zukunft des Gesundheitswesens, gemessen an dem, was global technologischer Stand der Dinge und der Menschen ist, aussehen?
Als Ausgangspunkt wähle ich eine kleinen Skizze, wie unsere Zukunft zeitlich recht schnell aussehen könnte, komme ich auf einen alltäglichen Vorgang menschlichen Verhaltens zu sprechen, anhand dessen eine völlig simple Kette für eine Entwicklung von politisch-ökonomischen Argumenten aufgezeigt werden kann, von denen ich unterstelle, dass sie in der hier aufgezeigten Konsequenz kein Mensch wirklich und ernsthaft in seinem Leben haben möchte.
Jeder kennt Menschen, die aus welchen Gründen auch immer ihre Rechnungen nicht bezahlen. Dies betrifft auch die Privatrechnungen von Ärzten. In der Presse ist immer wieder von dem Unmut und dem Ärger der Ärzte über diese Zahlungsmoral zu lesen:
Unverantwortliches, semikriminelles oder tatsächlich kriminelles Verhalten einzelner privat versicherter Menschen leistet argumentativ einer Entwicklung Vorschub, die zu weiteren Kontrollen von Menschen mittels moderner Technologie führen könnten, weil man nicht mehr arbeiten möchte ohne dass die eigenen Leistungen bezahlt werden. Schlicht, man möchte sich nicht mehr ausnehmen und in seinem Vertrauen missbrauchen lassen. Die privaten Krankenkassen handeln bezüglich ihrer Versicherungsbeiträge mit Weitsicht: Sie akzeptieren keine Abtretungserklärungen von Patienten, direkt mit Ärzten/Psychologischen Psychotherapeuten abzurechen. Im Falle von Krankenhausrechungen wird es dann dennoch anders gehandhabt: da bekommt nicht der Patient die Rechnung erstattet, sondern die private Krankenversicherung rechnet sofort mit dem Krankenhaus ab – ohne Frage an den Versicherten, ob ihm das Recht sei! Hintergrund ist, dass einige privat versicherte Patienten zum Arzt gehen und sich „gern“ behandlen lassen, um ihren Kontostand mittels der Erstattung ihrer Behandlungskosten zu füllen!
Wenn nun aber die Versicherungsbeiträge nicht bezahlt sind, behält die private Krankenversicherung den Erstattungsbetrag für Behandlungskosten der Ärzte und/oder Psychologischen Psychotherapeutischen ein: deshalb werden keine Abtretungserklärungen von Patienten bei Behandlern durch sie akzeptiert. Ärzte und Psychologische Psychotherapeuten schauen bis jetzt in solchen Fällen in die Röhre und selbst wenn bereits ein Mahnverfahren läuft und Kosten bereits teilweise eingetrieben sind, können die privaten Krankenversicherungen mal eben mit nicht bezahlten Versicherungsbeiträgen in Erscheinung treten und laufende Pfändungen außer Kraft setzen.
Weiter passt sich diese Realität in der Gesundheitswirtschaft nahtlos in generelle wie spezielle Supermarktkettenvisionen in Deutschland, Europa und weltweit ein. Wie man zusätzlich weiß, ersetzt das Internet inzwischen realiter Geschäfte, in denen Menschen ihre Waren einkaufen können. Man bestellt bequem, was man möchte – und gleichzeitig schließen Geschäfte in den Städten, verändern grundsätzlich das alte Bild von Innenstädten und deren Geschäften. Dies betrifft auch Apotheken. Wer möchte schon nicht die Vorteile von DocMorris nutzen? Weiter ist die Frage, ob Waren und Dienstleistungen von Kunden auch bezahlt werden. In Geschäften gibt es dazu verschiedene Modelle: Cash, Kreditkarte und Kreditverträge oder Klau. Unter Klau zähle ich auch ärztliche Leistungen, die von den Behandlern nicht zurückgefordert werden können, weil der Patient sie durch Behandlung erhalten hat. In der Regel kann der Behandler sich eben nicht zurückholen, was er gelistet hat. Die Ausnahme bildet (bis jetzt) ein Zahnarzt, den ich an anderer Stelle aus der Presse zitierte, der sich die eingebaute und nicht bezahlte Brücke von seiner Patientin überraschend an der Haustüre zurückholte. Bestellt der Kunde im Internet, gibt er direkt seine Bankverbindung an und es wird abgebucht. Vermutlich gibt es auch hier eine Grauzone von Tricks und Betrügereien, die Kunden initiieren.
Vorstellbar wird, mittels der seit über zehn Jahren existierenden Technologie von Radio Frequency Identification (RFID), Einkäufe, wie ärztliche oder andere Leistungen, sofort vom Konto des Leistungsnutzers bei Erhalt der Ware, Dienstleistung oder ärztliche Behandlung, abbuchen zu lassen: Ein Leben ohne Portemonnaie. Per RFID kann sofort festgestellt werden, ob der Kunde überhaupt über die nötigen finanziellen Mittel verfügt bzw. welche Waren oder Dienstleistungen er erhalten hat. Für das Gesundheitswesen könnte die Gesundheitskarte mit der Speicherung persönlicher Daten, Behandlungen und Medikation zum Vorreiter des generellen Trends, RFID einzuführen, sein. Patienten bekommen dann ein winziges Implantat, auf dem alle persönlichen Daten gespeichert werden. Der veraltete Strichcode ist dann abzuschaffen. Bei RFID ist die Weitergabe aller persönlichen Daten selbstverständliche Voraussetzung, um im System zu sein und gestattet jegliche Kontrollmöglichkeit. Damit werden gleichzeitig jederzeit Kontrollen aller möglich anderen Lebensbereiche möglich, ohne dass der Chipträger überhaupt davon weiß.
Gesetzesübertretungen können sofort geahndet werden, wie jeder Zeit Aufenthaltsorte von Menschen weltweit punkt- und zeitgenau, also analog, zu bestimmen sind. RFID könnte aber gleichzeitig die Erbringung ärztlicher Leistungen kontrollieren und spezielle Programme mittels Vergleich der Patientendaten könnten zeigen, ob der Arzt denn statistisch gesehen, richtig im Sinne der festgesetzten ökonomisierten Norm behandelt hat. Der Vorreiter, die ökonomisierte Leistungserbringung in festgelegten Einheiten in Form entsprechender Gebührenziffer, wie wir sie in der Gegenwart bereits haben, könnte jegliches persönliches ärztliches Handeln ablösen. Diskussionen über Moral und Ethik werden sich erübrigen, da Programme ethisch-moralisches Verhalten im Sinne der Programmschreiber wirksam steuern und für wirksame Abläufe auch in finanzieller Hinsicht sorgen könn(t)en: und das nicht nur für Ärzte, sondern für jegliches Wirtschaftsunternehmen. Diese Entwicklung wird den Beruf des Gerichtsvollziehers überflüssig machen. Das Thema „Rechnungen“ erledigt sich von selbst, da alles automatisch gebucht wird bzw. das in der Geldbörse mit sich zu tragende Geld oder die verschiedenen Kreditkarten unnötig werden.
Wer die entsprechenden Programme entwickelt und damit Moral und Ethik bis ins Feinste festlegt und bisherige Berufsgruppen, ob Rechtsanwälte, Richter, Philosophen, Psychologen, Psychotherapeuten und Ärzte und viele andere Berufe mehr, ablöst, dürfte nicht schwer zu erraten sein: Wer zahlt, sprich, das Geld oder das Kapital hat, bestimmt, welche Musik gespielt wird.
Das heißt, wer das Kapital hat, muss sich keine Gedanken mehr über Moral und Ethik machen, weil er Programme hat, die ja nur der Sammlung statistischer Werte über Verkaufsverhalten, (auch ärztlicher) Dienstleistungen, prompte Bezahlung und Geldfluss dienen.
Ob dann überhaupt noch von Honoraren und Einkommen die Rede sein wird oder ob nicht schlicht Menschen ein bestimmtes Salär oder Recht auf Waren, Dienstleistungen, Wohnraum und Fortbewegungsobjekten je nach definierter Leistung, Intelligenz, Alter oder sonstigen Parametern zugemessen wird, wird man vermutlich erleben. Diskussionen, Meinungsbildung oder kreative Ideen, die neben dem, was dann kulturell und gesellschaftlich gefordert ist, erübrigen sich: dafür gibt es Programme. Freie Gedanken, die sich zu Handlungen bündeln und ein individuelles Verhalten oder neue Visionen ermöglichen, dürften dann gleichfalls gesteuert werden. Wer sich unterordnet, steigt auf und wird zeitweilig von RFID befreit. Er besitzt das Vertrauen derjenigen, die es bezahlt haben. Oben wird nicht mittels RFID kontrolliert.
Dass in einer solchen denkbaren Position Oben ein Höchstmaß an Klarheit und über jeden Zweifel erhabene Sauberkeit hinsichtlich ethisch-moralischer Standpunkte im Sinne des menschlichen СКАЧАТЬ