Kalewala. Lönnrot Elias
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Название: Kalewala

Автор: Lönnrot Elias

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 4064066499938

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СКАЧАТЬ Jener Jungfrau ohne Liebe,

       Die nun in den Wogen ruhte.

      Welcher „Freier, Freier“ rufet,

       Rufet also sechs der Monde

       Jenem Freier, der für immer

       Ohn’ Erhörung bleiben sollte.

      Welcher „Freude, Freude“ rufet,

       Rufet so das ganze Leben

       Jener Mutter ohne Freude,

       Die nun alle Tage weinte.

      Also sprach die arme Mutter,

       Wenn des Kuckucks Ruf sie hörte:

       „Höre nicht, o arme Mutter,

       Gar zu lang des Kuckucks Rufen;

       Wenn des Kuckucks Ruf ertönet,

       Wird das Herz mir hart beweget,

       Thränen treten in die Augen,

       Wasser rollet auf die Wangen,

       Tropfen wie die Erbsenkörner,

       Breiter als die dicksten Bohnen,

       Älter wird mein Ellenbogen,

       Schwächer mir die Handgelenke,

       Ja, der ganze Körper zittert,

       Wenn des Kuckucks Ruf ich höre!“

       Fünfte Rune.

       Inhaltsverzeichnis

      Schon gemeldet war die Kunde,

       Hinbefördert schon die Nachricht

       Von dem Untergang der Jungfrau,

       Von dem Tod des schönen Mädchens.

      Wäinämöinen alt und wahrhaft

       Wurde darob gar verdrießlich,

       Weinte Abends, weinte Morgens,

       Weint’ die ganzen lieben Nächte,

       Da die Schöne hingeschwunden,

       Da die Jungfrau so versunken

       In des Meeres weiten Spiegel,

       In die flutenreiche Tiefe.

      Ging voll Sorgen und mit Seufzen,

       Mit gar schwerbewegtem Herzen

       An den Strand des blauen Meeres,

       Redet Worte solcher Weise:

       „Sag’ mir, Untamo, du Träumer,

       Sage deine Träume, Fauler,

       Wo des Wassers Götter weilen,

       Wo Wellamo’s Jungfrau’n ruhen?“

      Sprach drauf Untamo der faule,

       Also that er kund die Träume:

       „Dorten sind die Wassergötter,

       Dort die Jungfrau’n von Wellamo:

       Auf der nebelreichen Spitze,

       Auf dem waldbedeckten Eiland,

       In des Meeres dunkler Tiefe,

       Auf dem schwarzgefärbten Schlamme.“

      „Dorten sind die Wassergötter,

       Sind die Jungfrau’n von Wellamo,

       Sitzen in dem schmalen Stübchen,

       Sitzen in der engen Kammer,

       In dem buntgestreiften Steine,

       In des dicken Felsblocks Wölbung.“

      Ging der alte Wäinämöinen

       Zu dem Stapelplatz der Böte,

       Schaut mit Sorgfalt auf die Angel

       Und betrachtete die Schnüre,

       Nimmt die Angel in die Tasche,

       In den Sack den Widerhaken,

       Fängt dann rüstig an zu rudern,

       Rudert zu des Eilands Ende,

       Kommt zur nebelreichen Spitze,

       Zu dem waldungsreichen Ufer.

      Machte dort sich an das Angeln,

       Weilte stets bei seiner Fangschnur,

       Wandte sich mit seinem Handnetz,

       Ließ die Angel dort ins Wasser,

       Angelte und zog den Haken;

       Zitternd schwankt die Kupferruthe,

       Zischend rauscht der Silberfaden

       Und das goldne Schnürchen sauset.

      Endlich nun an einem Tage

       Und an einem schönen Morgen

       Biß ein Fischlein in die Angel,

       Faßt’ ein Lachs am Eisenhaken;

       Rasch zog er den Fisch ins Fahrzeug,

       Zog ihn auf des Bootes Boden.

      Wendet und beschaut das Fischlein,

       Redet selber diese Worte:

       „Ist ein wunderschönes Fischlein,

       Hab’ dergleichen nie gesehen:

       Glatter ist es als der Schnäpel,

       Schimmernder denn Lachsforellen,

       Grauer ist’s als große Hechte,

       Flossenärmer als ein Weibchen,

       Und zu nackend für ein Männchen,

       Hat nicht Binden wie ein Mädchen,

       Nicht den Gurt der Wassertochter,

       Hat nicht Ohren wie ein Hühnchen,

       Ist als Meereslachs gestaltet,

       Als ein Barsch aus tiefen Fluthen.“

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