Der Kessel der Götter. Jan Fries
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Название: Der Kessel der Götter

Автор: Jan Fries

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

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isbn: 9783944180328

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СКАЧАТЬ von Unius zu senden. Und sie versprach, nach Scetne zu gehen, um dort Indech, Sohn von Dea Domnann, den König der Formorier zu vernichten. Die Morrigu hielt Wort. Sie zog ihm den Mut aus den Nieren und das Blut aus dem Herz. Als sie zur Furt von Unius zurückkehrte, erwartete sie ein Heer von Kriegern. Sie verspritzte zwei Handvoll des Blutes über den versammelten Truppen, worauf der Ort den Namen Furt der Zerstörung erhielt. Viel später, als die Truppen der de Dananns bereit für die Schlacht waren, versetzte die Morrigain sie in wahnsinnige Kampfesraserei. Und als die Schlacht gewonnen war, zog sie durchs Land und verkündete den Sieg auf den königlichen Berghöhen, bei den Feenhügeln, den wichtigsten Strömen und den Flussmündungen. Erst sang sie ein Lied vom Sieg und dann ein weiteres, in dem sie das Ende der Welt verkündete.

      Und ganz ähnlich ist ihr Auftreten in anderen Legenden. Im Rinderraub von Cuailnge (Tain bo Cuailnge) versucht sie, den halbgöttlichen Cuchullainn zu töten (er hatte sich ihren Zorn zugezogen, weil er nicht mit ihr schlafen wollte). Während er gerade in einem Fluß gegen einen Gegner kämpft, erscheint sie in verschiedenen Tiergestalten, um ihn abzulenken, zu verletzen oder unter Wasser zu ziehen. Vor Schlachten wurde sie angerufen, als panische Angst über die Feinde zu kommen, und wenn nach dem Gemetzel die Toten verstreut am Boden lagen, erschien sie als Erste, mit schwarzen Schwingen und rauhem Gekrächz, vom Himmel herab, um sich an Augen und Fleisch zu sättigen. Und im Rinderraub von Regamna fährt sie in einer Kutsche. Ihr Pferd hat nur ein Bein und die Deichsel geht ihm durch den Körper, mit der Halterung an seiner Stirn festgepflockt. Auf dem Wagen sitzt die Göttin, mit roten Augenbrauen und in einem flammend roten Mantel, der zwischen den Rädern zu Boden fällt. Begleitet wird sie hier von einem riesigen Mann in einem roten Umhang, der einen gegabelten Haselstab hält und eine Kuh vor sich hertreibt. So erscheinen die beiden Cuchulainn, wobei der Mann stets schweigt, während die Göttin den Helden verspottet. So behauptet sie, eine Satirikerin (also eine Dichterin) zu sein, die Kuh wäre der Lohn für ein gutes Gedicht, und sie nutzt die schöne Gelegenheit, eine bittere Prophezeiung zu verkünden. Cu, schwer verärgert, versucht sie anzugreifen, doch die Göttin verändert ihre Gestalt, wird zu einem schwarzen Vogel und lässt sich auf einem Ast außer Reichweite nieder. ’Was auch immer du getan hast, wird dir Unglück bringen‘, lacht sie. ’Ich beschütze dein Totenbett, von jetzt an werde ich es bereiten. Diese Kuh habe ich aus dem Feenhügel von Cruachan geholt, damit sie sich mit dem Bullen von Daire mac Fiachna paart, und wenn ihr Kalb noch ein Jährling ist, wird dein Leben sein Ende finden!‘

      So. Da haben wir ein Pferd in Begleitung der Morrigain, aber besonders glücklich ist es nicht. Möglicherweise ist es nicht einmal gälisch. Eine derartige Anordnung von Pferd und Wagen wurde von Herodot betreffs des Begräbnisses eines skythischen Fürsten berichtet. Und möglicherweise hat der Autor dieser Story die Idee von Herodot übernommen. Zumal die mittelalterlichen Iren ja überzeugt waren, von den Skythen abzustammen.

      Für eine Pferdegöttin reicht so ein Outfit allerdings nicht aus. Die Göttin der Schlachten ist da in eine ganz andere Richtung unterwegs.

      Die Morrigain ist aber noch auf andere Weise interessant. Hier haben wir nämlich eine weitere der wenigen keltischen Göttinnen, die von den Dichtern gerne als Dreiergruppe dargestellt wurden. Allerdings nicht in der Jungfrau-Mutter-Greisin Konstellation, die im Wicca so beliebt ist. Statt dessen hat sie zwei (oder drei) Schwestern, Bodb und Macha (und manchmal Nemain), mit denen sie zusammen herumzieht. Manchmal wird der Name Morrigu als Plural für das Trio verwendet. Wobei Macha einen sehr unklaren Hintergrund hat. Sie ist manchmal eine Königstochter, in einer anderen Erzählung, Die Schwäche der Ulstermänner, aber die Frau eines wohlhabenden Bauern. Sie segnet ihn mit Reichtum und hat dann das Pech, gegen die schnellsten Pferde des Königs zum Wettlauf antreten zu müssen. Macha stammt aus einem Feenhügel und ist die schnellste Läuferin der Welt, doch ihr hochschwangerer Bauch behindert sie, so dass sie am Ende des Rennens (siegreich) zusammenbricht und Zwillingen das Leben schenkt. Doch die Anstrengung hat sie ihre Kraft gekostet. Sterbend verflucht sie die Ulstermänner, die sie zu diesem Rennen zwangen. Wann immer Not und Gefahr die Provinz Ulster bedrohen, sind alle Bewohner fünf Tage und Nächte so schwach wie eine Frau im Kindbett. Dass Macha gelegentlich mit der Morrigu in Verbindung steht, scheint eine ganz andere Geschichtstradition zu sein. Und obwohl Macha nun wirklich nicht Königin genannt wird, ist sie doch in dieser Legende mit Pferden verbunden. Was etwas Verwirrung bringt, ist die Tatsache, dass wir eigentlich drei verschiedene Machas in der mittelalterlichen irischen Mythologie haben: Sie sind die Gattinnen von Nemed, Crunnchu und Macha die Rote. Wurden hier drei verschiedenen Legenden vermischt? Hat Macha vom Wettlauf überhaupt etwas mit Macha der Kriegsherrin zu tun? Wie verwirrt waren die mittelalterlichen Dichter über die Gestalten ihrer älteren Mythologie?

      Zuletzt noch zu Bodb bzw. Badb. Von ihr wissen wir leider noch weniger. Babd wird manchmal badb Catha, also Schlachtrabe genannt. Sie scheint ausschließlich eine Kriegsgöttin zu sein, die in Krähen- oder Rabengestalt über die Gefallenen herfällt. Vielleicht ist sie eine unerfreuliche Erscheinung, wenn man unversehrte Tote bevorzugt, die bei der Beerdigung noch einigermaßen gut aussehen. Aber wie war das mit den gefallenen Galliern, die den Aaskrähen überlassen wurden, und jenen Keltiberern, die fest glaubten, dass Geier die Leichen der Tapferen in den Himmel tragen? In so einem Weltbild ist eine Krähen- oder Rabengöttin eine segensbringende Gestalt, die eine gute Reise ins Jenseits ermöglicht. Wie die Iren ursprünglich hierüber dachten, ist leider nicht überliefert. Für Badb gibt es ein älteres gallisches Original. Es handelt sich um die Göttin, deren Name in einer Weihinschrift aus Haute-Savoie überliefert ist. Der erste Buchstabe der Inschrift fehlt, mit ziemlicher Sicherheit war es ein C, denn der Rest liest sich (C)athubodva, also Schlachtrabe. Doch auch Badb ist mythologisch keine einfache Gestalt. Manchmal wird sie mit der Schlachtengöttin Nemain identifiziert, der Gattin des Kriegsgottes Net. Und dieser ist in anderen Mythen mit Badb verheiratet. Nemain, Badb und Macha können auch, ganz unter sich, ein Trio der Schlachtengöttinen ausmachen. Ich vermute, dass es ursprünglich in Irland noch mehr kriegerische Göttinnen (und halbgöttliche Kriegerinnen, wie Cuchulainn’s Lehrerin Scathach) gab. Manche Dichter haben halt versucht, sie zu einer Dreiergruppe zusammenzufassen. Übrigens haben wir auch aus Gallien einen Hinweis auf eine Raben- oder Krähengöttin. Es handelt sich um Nantosuelta, deren Name wahrscheinlich Windender Fluss bedeutet. Sie erscheint als Gattin des Gottes Sucelus, dem Guten Schläger, der wiederum starke Ähnlichkeiten mit dem Dagda aufweist. Doch neben dem Aasvogel hat sie noch ein kleines Häuschen als Emblem. Es sieht aus wie ein Taubenhaus auf einer Stange. Ist es ein Haus für Vögel? Wer würde schon Krähen in einem Vogelhäuschen unterbringen. Oder ist die Stange die kosmische Achse? Vielleicht ist es das Heim der Toten, aber vielleicht auch ein ganz anderes Gebäude. Doch was sollen wir verallgemeinern, wenn wir praktisch nur ein paar schlechte Darstellungen im gallo-römischen Stil haben, und alle Mythen längst vergessen wurden.

       Lugus

      Dann gibt es da noch den gallischen Gott *Lugus-, dessen Kult in einer Vielzahl von Städtenamen nachgewiesen werden kann, darunter Luguvalium (Carlisle) und Lugudunum (die Wurzel von Lyon, Laon und vielleicht Leyden). Eine kelto-iberische Inschrift, in Fels eingeritzt in Penalba de Villastar, Teruel, Spanien, bietet einen rätselhaften Einblick in den Kult des Lugus. Hier ist die Übersetzung von Wolfgang Meid, 1994, der einige Unklarheiten ausgeräumt hat:

      Dem Bergbewohner ebenso wie dem …, dem Lugus der Araianer, wir sind zu einer Prozession im Feld gegangen (oder, „wir sind in den Feldern zusammengekommen”). Für den Bergbewohner und den Pferdegott, für Lugus hat das Oberhaupt der Gemeinschaft einen Schutz bereitgestellt.

       Frühe Rekonstruktion des Portals des Tempels von Roquepertuse

      15 km entfernt von Aix-en-Provence, Frankreich.

      Neuere Forschungen zeigen, daß der Abstand zwischen den Pfeilern weiter war, die Schädel nicht nach außen, sondern nach innen in eine СКАЧАТЬ