The Family (Deutsche Edition). Ed Sanders
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Название: The Family (Deutsche Edition)

Автор: Ed Sanders

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783862871469

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СКАЧАТЬ Dezember 1968 erschoss die Polizei ein Mitglied der Jokers, als zwanzig oder dreißig Mitglieder des Clubs ein Haus an der Sunnyvale-Road in San Jose niederbrannten.

      Es gibt einen interessanten Artikel, der in einer Zeitung in Berkeley erschien und von einem gewissen Blaine verfasst wurde. In diesem Artikel wird behauptet, Charles Manson habe im Sommer und Herbst 1968 mit einer »Todeskult«-Sekte Kontakt gehabt, deren Sitz sich in dem berüchtigten Devil House in der Waller-Street im Haight-Distrikt befand. Das Devil House, man wird sich erinnern, war das in der Zeit der Flower-Power-Bewegung von den Diggers geführte Pennheim gewesen. Manson behauptete, vorübergehend dort gewohnt zu haben.

      Wie dem auch sei, dieser Artikel scheint mit den bekannten Fakten übereinzustimmen, so dass er hier, zu dreißig Punkten zusammengefasst, wiedergegeben werden soll.

      Blaine behauptet unter anderem folgendes :

      1. Er hörte von Manson zum ersten Mal im Jahre 1964, als er (Blaine) sich als Häftling im US Medical Center befand. Dort lernte er einen Mann namens Richard kennen, der aus dem Bundesgefängnis auf McNeill-Island in Washington kam. Richard war ein schwuler Knastbruder von Manson gewesen und erzählte, dass er versucht hätte, sich umzubringen, weil Manson seine Zuneigung zurückgewiesen hätte. Daraufhin sei er ins US Medical Center eingewiesen worden.

      2. Blaine lernte diesen Richard in der Gefängnisbibliothek des Medical Center kennen. Richard habe eine Menge Zeug über seinen »verlorenen Geliebten« geplappert – dabei hat er Manson offenbar mit Namen genannt und ihn als Häftling aus West Virginia bezeichnet. Blaine erinnert sich an folgenden Ausspruch Richards über Manson: »Charles wird eines Tages ein großer Mann sein.« – Warum? – »Weil er alles über Magie weiß.«

      3. Aus dem Gefängnis entlassen, suchte Blaine die Haight-Ashbury-Love-Szene von 1967 auf. Hier begegnete er Manson im I-Thou-Coffeeshop, allerdings ohne zu ahnen, dass er es war. Er unterhielt sich mit ihm, und Manson erwähnte, er sei eben aus dem Knast gekommen. Im weiteren Verlauf der Unterhaltung hätte er dann herausgefunden, dass Manson Richards »verlorener Geliebter« war. Manson sagte angeblich, dass er es jetzt mit Mädchen halte: »Jungens sind nicht das Richtige. Draußen müssen es Mädchen sein. Mädchen lassen sich leichter beherrschen als Jungen.« – Und: »Mensch, ich weiß doch, was läuft. Das ist nämlich so: Zwei Skorpione würden sich gegenseitig nur zu Tode stechen.« An diesem Gespräch nahm auch ein gewisser Sam Tela teil. Manson verließ den Laden, und Blaine sah ihn ungefähr ein Jahr lang nicht mehr.

      4. Blaine und Manson begegneten sich im Sommer/Herbst 1968 wieder, auch diesmal im Haight-Distrikt.

      5. Blaine behauptet, mit einer »Todes-Sekte«, The Companions of Life, in Berührung gekommen zu sein. »Manson wählte für die Kirche, die er später gründete, den Namen ›The Final Church‹,« schrieb Blaine. Diese Kirche hatte ihren Sitz in einem Ashram in der Waller-Street bzw. im Devil House.

      6. Mitglieder der Kultgemeinschaft sagten, wenn von Manson die Rede war, er lebe in Los Angeles, auf einem »Filmgelände« – gemeint war offensichtlich die Spahn-Movie-Ranch.

      7. Anführer dieser Sekte war offenbar ein gewisser Father P, der 66te (666te ?), alias Carl, der von sich behauptete, einen Doktortitel der Medizin und der Philosophie zu besitzen und ein Magier zu sein. Er trug einen Schnurrbart und es hieß, er sei aus dem Vor-Castro-Kuba ausgewiesen worden; ferner wurde gesagt, er habe eine Kirche in North Carolina in Brand gesteckt und sei deshalb aus der Stadt vertrieben worden, und er sei erst vor kurzem aus Damaskus nach Amerika zurückgekehrt.

      8. Die Sekte war homosexuell. Es gab zwar einen Pennraum, wo auch Mädchen schlafen konnten, doch der Zutritt zum Allerheiligsten, zu den inneren Räumen des Homo-Thanatos-Kultes, war Frauen untersagt.

      9. Angeblich nahm Manson im Spätsommer 1968 an einem Prozess wie aus dem Mittelalter teil, bei dem darüber entschieden werden sollte, ob man ein früheres Sektenmitglied namens Sadyi »wegen Verbrechen gegen den Haight-Ashbury-Bezirk, gegen die Natur und gegen Pussycat« zum Tode verurteilen solle oder nicht. Man beschuldigte ihn, a) den Haight mit einem Fluch belegt, b) mit einer Frau verkehrt und c) einen Dämonen veranlasst zu haben, in den Körper von Father P. s Kultknaben Pussycat einzudringen.

      10. Was Pussycat betraf, so behaupteten sie, Sadyi sei, nachdem er die Sekte verlassen hatte, eines Nachts ins Kulthaus eingedrungen und habe irgendwie den Dämonen veranlasst, von Pussycats Leib Besitz zu ergreifen. Folglich zielte die Zeremonie offenbar auch darauf ab, Sadyis Dämon aus Pussycat auszutreiben. Armer Pussycat.

      11. Manson kreuzte mit einer weißen Frau auf, möglicherweise Sadie Atkins-Glutz, die jedoch im »Pennraum« bleiben musste und den »Gerichtssaal« nicht betreten durfte. Ein gewisser Smith, ein ehemaliger College-Lehrer, soll Blaine gegenüber behauptet haben, Manson sei aufgefordert worden, dem Prozess »beizusitzen«, da Manson ein magischer Stellvertreter von Father P. gewesen sei. Offenbar wurde Manson seine Neigung für junge Damen nachgesehen, solange er diese nicht ins Allerheiligste brachte.

      12. Charlie sprach davon, dass er »bald sein eigener Meister« sein werde. Charlie saß neben einer Person, die als D. K. bezeichnet wurde, auf einer Matratze.

      13. Zu Beginn des Prozesses zog Father P. eine braune Tunika an und bereitete seine Reliquien für die »Reinigung« vor.

      14. Als Pussycat um sich schlug und Father P. einen Aufwiegler nannte, fesselten sie den zwanzigjährigen Jungen an Händen und Füßen und knebelten ihn.

      15. Darauf rannte Father P. im Raum umher und schrie: »Ich bin Gott! Ich bin Satan! Ich bin Jesus!«, während Pussycat mit seinem Knebel im Mund stöhnend auf dem Boden lag.

      16. Father P. verkündete, Pussycat sei abermals von Sadyi besessen, und schickte deshalb Manson und D. K. los, Weihwasser aus einer nahe gelegenen Kirche zu stehlen.

      17. Blaine und Smith hielten Wache über dem gefesselten Kultknaben, während die beiden anderen das Weihwasser holten.

      18. Manson und D. K. kamen zurück, und Father P. spritzte das Weihwasser auf Pussycats Gesicht.

      19. Pussycat beruhigte sich. Father P. veranlasste die anderen, Pussycat von seinen Fesseln zu befreien, doch sobald sie ihm den Knebel aus dem Mund genommen hatten, fing Pussycat wieder an zu schreien. Daraufhin wurde er von Father P. und Manson wieder gefesselt.

      20. Father P. rannte nun angeblich zum Altar, ergriff ein großes, »gestohlenes« Holzkruzifix und schlug Pussycat damit ins Gesicht.

      21. Blaine behauptet, er sei daraufhin zu seinem Kleinbus gerannt und habe ein kleines Tonband geholt, das er dann in den Ashram geschmuggelt habe, um die Zeremonie aufzunehmen.

      22. Pussycat brüllte: »Hilfe! Polizei!«

      23. Father P. drohte dem gefesselten Pussycat, dem er Fußtritte versetzte, ihn wieder zu knebeln.

      24. Offenbar ging es eine Zeitlang wirklich nicht ganz geheuer zu, jedenfalls erwogen sie allen Ernstes, den Jungen zu opfern. »Wenn du sterben musst, wird Sadyi mit dir sterben«, soll Father P. gesagt haben.

      25. D. K. holte einen Holzpflock und machte sich daran, an ihm herumzuschnitzen, wobei er sagte: »Er muss sterben.«

      26. Leute kamen zur Tür herein und unterbrachen das, was sich drinnen abspielte. Nun versuchte Father P., den Knaben von dem Einfluss Sadyis zu befreien: »Sadyi, hinfort mit dir, oder ich werde deinen Körper unter großen Schmerzen zerstören. Ich werde ihn Stück um Stück verbrennen, und ich werde ihn in kleine Stücke schneiden.« Natürlich hätte er dabei auch Pussycat umbringen müssen.

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