Der neue Landdoktor Staffel 9 – Arztroman. Tessa Hofreiter
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Название: Der neue Landdoktor Staffel 9 – Arztroman

Автор: Tessa Hofreiter

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Landdoktor

isbn: 9783740980528

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СКАЧАТЬ langweiliges Leben, das weiß ich«, sagte sie, nachdem er ihr aufmerksam zugehört hatte, sie aber nur nachdenklich anschaute und schwieg.

      »Vertraust du mir, Fenja? Verzeihung, vertrauen Sie mir?«, verbesserte er sich und hielt ihren Blick fest.

      »Wir können ruhig beim Du bleiben, und ja, ich vertraue dir«, sagte sie. Sein Blick verriet ihr alles, was sie wissen musste. Da war keine Spur von Verachtung oder Mitleid, das niemals wirklich weiterhalf, weil es nur zum Bedauern taugte, aber keine Lösung anbot. Nein, es war Mitgefühl. Er schien wirklich zu verstehen, was in ihr vorging.

      »Komm mit mir, ich möchte dir etwas zeigen«, sagte er.

      »Wohin?«

      »Lass dich überraschen.«

      »Muss ich das Haus verlassen?«

      »Ja, musst du.«

      »Aber ich habe dir doch gerade gesagt, dass…«

      »Nein, nicht darüber nachdenken, was nicht geht«, unterbrach er sie und legte seine Hand auf ihre. »Hast du deine Lieblingsmusik auf deinem Handy gespeichert?«

      »Ja, habe ich.«

      »Gut, dann setz dir Kopfhörer auf und lass dich von der Musik ablenken.«

      »Das funktioniert nicht.«

      »Doch, es funktioniert. Du bist nicht allein, du musst dich um nichts kümmern, höre nur auf deine Musik. Falls es nicht klappt, dann lassen wir es und versuchen es ein anderes Mal«, versicherte er ihr.

      »Aber du hast gar nichts dazu gesagt, was ich dir gerade erzählt habe.«

      »Weil ich eine Idee habe, wie ich dir vielleicht helfen könnte. Ich denke, ich weiß, wie du diese Ängste wenigstens für eine Weile loswerden könntest.«

      »Ich hole mein Handy.« Er wusste jetzt über sie Bescheid, er bot ihr Hilfe an und sie würde sie annehmen, weil sie nicht wollte, dass er gleich wieder aus ihrem Leben verschwand.

      »Sieh auf den Boden und schau deinen Füßen zu, wie sie sich Schritt für Schritt vorwärts bewegen. Mehr musst du nicht tun«, sagte er, als sie wenig später zur Haustür gingen.

      »Okay, versuchen wir es.« Sie schloss die Tür ab und setzte den Kopfhörer auf, dessen Kabel sie unter der Bluse hindurchgezogen hatte, damit es sie nicht behinderte. Danach schaltete sie die Musik ein und steckte das Handy in ihre Hosentasche.

      Fenja machte genau das, was er ihr gesagt hatte. Sie sah auf den Boden und achtete nur auf ihre Schritte. Pascal hielt ihr das Tor zur Straße auf, und sie ging einfach weiter. Als es hinter ihr zufiel, was sie trotz ihrer Kopfhörer wahrnahm, zuckte sie zusammen, ließ sich aber von dieser Schrecksekunde nicht gleich verunsichern. Pascals Auto stand direkt vor dem Tor, und als er die Beifahrertür aufhielt, stieg sie ein. Ich schaffe das, machte sie sich erneut Mut. Sie entspannte sich auch sofort, als Pascal sich hinter das Steuer setzte und den Motor anließ. Jetzt war das Auto ihr sicherer Raum, den sie nur mit Pascal teilte, der ihr mehr Verständnis entgegenbrachte als die meisten ihrer ehemaligen Freunde.

      »Du kannst sie auch gern auflassen«, sagte er, als sie die Kopfhörer abnahm.

      »Schon in Ordnung, ich brauche sie gerade nicht.«

      »Sobald du dich unwohl fühlst, setzt du sie wieder auf.«

      »Mir geht es gut«, versicherte sie ihm.

      »Das wäre dann wohl ein gelungener Auftakt für unser Vorhaben«, sagte er und streifte sie mit seinem Blick.

      »Stimmt, obwohl ich noch immer nicht weiß, was wir vorhaben.« Da sie nun einmal beschlossen hatte, ihm zu vertrauen, hakte sie nicht weiter nach. Sie hatte ihm ihr Problem offenbart, und sie ging davon aus, dass er ihr nichts zumuten würde, was für sie unmöglich zu bewältigen war.

      Fenja nahm sich vor, die Fahrt zu genießen. Sie lehnte sich in dem Sitz zurück und schaute aus dem Fenster. Die Straße aus dem Neubaugebiet führte an den roten Backsteingebäuden der Brauerei Schwartz entlang und stieß gegenüber der Apotheke auf die Durchgangsstraße in Richtung Mainingberg.

      »Hier ist also die Praxis Seefeld«, stellte sie fest, als sie am Ortsende von Bergmoosbach an dem Haus mit den lindgünen Fensterläden vorbeikamen, das auf einem sanft ansteigenden Hügel stand. Die Wiese vor dem Haus war auf der rechten Seite von einem Steingarten eingefasst und auf der linken Seite von einer Hecke, die die Wiese von der gepflasterten Einfahrt zur Praxis hinauf trennte.

      »Du warst noch nie hier?«, wunderte sich Pascal.

      »Nein, aber nachdem ich Doktor Seefeld kennengelernt habe, werde ich vielleicht demnächst einmal herkommen. Er hat auf mich den Eindruck gemacht, als läge ihm tatsächlich etwas am Wohle seiner Patienten. Er hat so gar nichts Arrogantes an sich.«

      »Deshalb ist er auch der beliebteste Arzt im ganzen Tal. Ich kenne einige Leute, die zu ihm gehen, sogar häufiger, als es notwendig wäre, wobei es sich in diesem Fall ausschließlich um Frauen handelt.«

      »Hoffnungen sollte sich aber keine machen. Er und Anna Bergmann, die Bergmoosbacher Hebamme, sind ein Paar. Ich sehe sie manchmal. Wir haben einige Schwangere in unserer Siedlung. Anna ist wunderschön und selbstbewusst und besitzt die gleiche mitfühlende Art im Umgang mit ihren Patientinnen wie Doktor Seefeld, habe ich gehört. Hin und wieder spreche ich mit den Nachbarn über den Gartenzaun hinweg«, sagte sie, als Pascal sie verwundert anschaute.

      »Das heißt, du hast dich weniger von dem Leben außerhalb deines Hauses abgekoppelt, als du glaubst.«

      »Du meinst, die Brücke ist noch nicht eingestürzt, ich muss sie nur reparieren?«

      »Ich denke, so ist es.«

      »Dann will ich das mal glauben«, sagte Fenja und sah wieder aus dem Fenster.

      Sie fuhren auf der Landstraße an Mainingberg vorbei in Richtung Garmisch, und sie hatte noch immer keine Ahnung, wo sie schließlich anhalten würden. Vielleicht gar nicht, vielleicht will er mir zuerst nur klar machen, dass ich ohne Angst in einem Auto herumfahren kann. Auch ihre Eltern hatten so einen Versuch schon unternommen, aber sie hatten immer ein Ziel eingeplant, an dem sie aussteigen sollte, was sie aber meistens nicht geschafft hatte. In den letzten Monaten hatte sie diese Ausflüge verweigert. Dass sie auf Pascals Vorschlag eingegangen war, bedeutete entweder, dass sie mutiger wurde oder dass sie sich an seiner Seite absolut sicher fühlte. Vielleicht von beidem etwas, dachte sie, als Pascal in einen schmalen Waldweg einbog.

      »Ich werde hier nicht aussteigen«, flüsterte sie, als sie kurz darauf das Ende des Waldweges erreichten und das Gelände des Sportflughafens vor ihnen lag. Sie spürte, wie sich alles in ihr zusammenkrampfte, als sie auf die Mechaniker, Piloten und Fluggäste schaute, die sie sich auf dem Gelände aufhielten.

      »Das ist in Ordnung. Dann bleiben wir hier sitzen und schauen nur zu«, sagte Pascal.

      »Danke.« Ihr Herzschlag beruhigte sich sofort wieder, als ihr klar wurde, dass er keine bestimmte Erwartung an sie stellte.

      Sie schaute auf die Motorflugzeuge und Segelflugzeuge, die auf der Wiese neben der Start- und Landebahn standen. Neben den kleinen Flugzeugen für zwei oder vier Personen parkten dort auch größere Maschinen. »Welche Flugzeuge darfst du fliegen?«, wollte sie wissen, als СКАЧАТЬ