Der neue Landdoktor Staffel 9 – Arztroman. Tessa Hofreiter
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Название: Der neue Landdoktor Staffel 9 – Arztroman

Автор: Tessa Hofreiter

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Landdoktor

isbn: 9783740980528

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      »Du kannst es so oft haben, wie du willst.«

      »Danke, ich möchte nur ein paar Runden drehen. Mir fehlt das Fitnesscenter.«

      »Fahrradfahren draußen in der Natur ist ebenso effektiv.«

      »Auf jeden Fall«, stimmte Kendra ihr zu. Sie wollte noch einmal oben im Wald nach der Drohne suchen, irgendwo musste sie doch sein.

      *

      »Hallo, Harald, wie geht es Ihnen?«, fragte Emilia, als sie mit Nolan von einem Spaziergang nach Hause zurückkam.

      Harald Baumann saß auf der Bank unter der alten Ulme und blätterte in der aktuellen Ausgabe des Bergmoosbacher Tagblatts.

      »Danke, mir geht es gut. Ich warte auf Miriam. Sie ist bei deinem Vater. Sie hat sich vorhin an einem Holzsplitter verletzt, der im Hof herumlag«, erzählte er, während er Nolan streichelte, der ihn freudig begrüßte.

      »Holzsplitterunfall im Sägewerk«, entgegnete Emilia schmunzelnd.

      »Kann schon mal passieren«, antwortete Harald lächelnd. »Da du gerade hier bist, Emilia, deine Freundin Doro wohnt doch in der Neubausiedlung.«

      »Richtig.«

      »Dann sieh dir bitte mal dieses Foto an.«

      »Ein Artikel über den Absturz des Paragliders«, sagte Emilia, nachdem sie sich neben Harald auf die Bank gesetzt hatte und in die Zeitung schaute, die er hochhielt. »Er hat riesig Glück gehabt«, stellte sie fest und sah auf das Foto von Pascal, das neben dem Foto stand, das Fenja und Kendra in Fenjas Garten zeigte.«

      »Ich meine das Foto der beiden Frauen. Kennst du sie?«, fragte Harald.

      »Die habe ich schon gesehen, allerdings sah sie da um einiges gestylter aus«, sagte Emilia und deutete auf Kendra.

      »Die andere kennst du nicht?«

      »Nein, noch nie gesehen, aber da es um den Absturz geht, nehme ich an, dass es die Frau ist, die dort wohnt und niemals das Haus verlässt.«

      »Wer verlässt niemals das Haus?«, wollte Miriam wissen, die mit einem verbundenen rechten Daumen aus der Praxis kam.

      »Die Frau, in deren Garten der Paraglider gestürzt ist«, klärte Emilia sie auf.

      »Warum geht sie nie aus dem Haus?«, wollte Miriam wissen. Sie setzte sich zu den beiden auf die Bank und zupfte einen Fussel vom Rock ihres roten Kostüms. Harald, der in der Mitte zwischen ihr und Emilia saß, hielt die Zeitung so vor sich hin, dass sie alle drei gemeinsam hineinschauen konnten.

      »Vielleicht ist einer der Gründe dafür diese Sache, die ihr vor etwa einem Jahr zugestoßen ist«, sagte Harald nachdenklich.

      »Welche Sache?«, fragte Miriam.

      »Sie hatte sich mit einem Richter zum Interview getroffen. Es hieß, dass er alkoholabhängig war und einige Fehlurteile auf seine Kappen gingen.«

      »Hat er Leute unschuldig ins Gefängnis gebracht?«, wollte Emilia wissen.

      »Einige, die Urteile sind inzwischen aber revidiert.«

      »Was ist aus dem Richter geworden?«

      »Er kandiert inzwischen für den Bundestag. Im selben Wahlkreis wie Edwin Kruse.«

      »Edwin Kruse aus Bergmoosbach?«, fragte Miriam.

      »Genau.«

      »Dieser Richter hat Menschen unschuldig ins Gefängnis gebracht, und das hat ihm nicht geschadet«, wunderte sich Emilia.

      »Doros Nachbarin hat unfreiwillig dafür gesorgt, dass man ihn wieder respektiert. Am Tag, nachdem sie sich zu diesem Interview mit ihm getroffen hatte, erschienen Fotos von ihr und dem Richter in einer Münchner Boulevardzeitung. Sie zeigten die beiden am Tresen einer Bar. Während er in eine andere Richtung schaut, gießt sie ihm Wodka in seine Limonade. Er hat behauptet, er sei damals bereits trocken gewesen und sie hätte ihn vorführen wollen. Er hätte nicht gewusst, was er da trank, und bekam einen Rückfall, hat er jedenfalls behauptet.«

      »Warum hat sie das getan? Wollte sie eine aufregende Geschichte?«, fragte Emilia ungläubig nach.

      »Sie hat behauptet, diese Fotos seien gefälscht. Sie hätte keine Wodkaflasche in der Hand gehalten, sondern ein Mikrophon. Das hat ihr aber keiner geglaubt. Die Zeitung hat ihr dann nahegelegt, sich einen anderen Job zu suchen.«

      »Und der Richter als ihr Opfer hat Karriere gemacht.«

      »So ist es«, stimmte Harald Miriam zu. »Jetzt erinnere ich mich auch wieder, wo ich diese Frau neben Fenja schon gesehen habe.«

      »Ich bin gespannt. Es hat dich gestern ja schon beschäftigt, woher du sie kennst, nachdem sie mich beinahe umgefahren hat.«

      »Du hattest einen Unfall?«, fragte Emilia erschrocken.

      »Nein, glücklicherweise nicht, sie hätte mich nur fast mit ihrem Fahrrad gestreift«, beruhigte sie Miriam.

      »Ich habe diese Frau in München gesehen, als ich mich mit Kruse vor dem Landtag getroffen habe«, sagte Harald.

      »Als du wegen des Holzes für sein neues Haus in München, das er bei uns bestellen wollte, bei ihm warst.«

      »Herr Kruse bestellt Holz bei euch, obwohl er in München wohnt«, wunderte sich Emilia.

      »Er ist eben heimatverbunden. Seine Eltern, seine Geschwister, alle wohnen doch hier, und mit dem Herzen wohnt er auch noch hier, beteuert er stets aufs Neue«, erzählte Miriam.

      »Diese andere Frau, diese Kendra«, sagte Harald, nachdem er ihren Namen unter dem Foto gelesen hatte, »sie hat mit Tanngruber, diesem Richter, auf einer Parkbank vor dem Landtagsgebäude gesessen. Sie hatten sich offensichtlich viel zu erzählen und haben sich mit einer freundschaftlichen Umarmung voneinander verabschiedet.«

      »Kendra ist mit Fenja befreundet. Vielleicht wollte sie diesen Richter dazu bringen, dass er die Wahrheit sagt.«

      »Möglicherweise«, schloss sich Harald Emilias Meinung an.

      »Denkst du, Edwin Kruse hat überhaupt eine Chance gegen diesen Mann?«, wollte Miriam wissen, die sich nicht so sehr wie Harald für die Geschehnisse in der Bayerischen Hauptstadt interessierte.

      »Ich denke schon. Kruse ist beliebt bei den Wählern. Er spricht ihre Probleme offen an und antwortet ehrlich auf ihre Fragen, auch wenn diese Antworten nicht immer angenehm sind. Aber gerade deshalb vertrauen ihm die Wähler.«

      »Du solltest dich seinem Wahlkampfteam anschließen, das würde ihm sicher helfen«, sagte Miriam und klopfte Harald lachend auf die Schulter.

      »Solltest du irgendwann für Berlin kandidieren, dann werde ich diesen Job übernehmen, vorher nicht.«

      »Ich denke, mir reicht mein Sitz im Gemeinderat Bergmoosbach, mehr Politik will ich gar nicht. Lass uns gehen, ich habe in einer Stunde einen Termin mit einem neuen Kunden«, sagte Miriam.

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