Sueton: Sämtliche Biographien. Sueton
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Название: Sueton: Sämtliche Biographien

Автор: Sueton

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

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isbn: 9783843804806

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СКАЧАТЬ zu, sodass er ihnen befahl, einen ganzen Tag vor dem Feldherrnzelt zu stehen, gelegentlich auch in der Tunika und ohne Gürtel, manchmal eine Maßstange oder ein Stück Rasen in der Hand tragend.

      (25) Und weder nach den Bürgerkriegen noch in der Heeresversammlung noch in einem Erlass nannte er irgendeinen Soldaten Kameraden, sondern Soldaten, und nicht einmal von seinen Söhnen oder Stiefsöhnen, die aufgrund ihres Kommandos den anderen voranstanden, duldete er, anders genannt zu werden, indem er dies für zu schmeichelhaft hielt, als dass es die Kriegsdisziplin oder die Ruhe des Friedens oder sein Haus oder seine Hoheit gestatteten. 2 Eines Freigelassenen als Soldaten bediente er sich außer wegen des Brandes Roms und wenn er einen Aufruhr wegen des höheren Getreidepreises befürchtete, nur zweimal: einmal zum Schutz der Kolonien, die an Illyrien grenzten, ein anderes Mal zum Schutz des Rheinufers. Und diese, bis dahin Sklaven ziemlich wohlhabender Männer und Frauen, eilig freigelassen, setzte er bei der ersten Fahne ein, weder vermischt mit frei Geborenen noch mit solchen, die auf dieselbe Weise bewaffnet waren. 3 Militärische Auszeichnungen gab er eher, Beute und Halsringe und was immer aus Gold und Silber bestand, als Wall- oder Mauerkronen, die an Ehre herausragten. Diese verteilte er möglichst sparsam und ohne Berechnung und oft auch an gewöhnliche Soldaten. M. Agrippa überreichte er in Sizilien nach der erfolgreichen Seeschlacht eine blaue Fahne. Allein diejenigen, die schon einen Triumph gefeiert hatten, glaubte er, obwohl sie sowohl seine Gefährten als auch die Teilhaber seiner Siege waren, niemals mit Geschenken bedenken zu dürfen, weil sie selbst einst das Recht gehabt hatten, solche zu vergeben, an wen sie wollten. 4 Nichts aber, glaubte er, zieme sich einem vollkommenen Feldherrn weniger als Eile und Unüberlegtheit. Oft äußerte er das in dieser Form [Euripides Phoinissai, V. 599]:

      Ἀσφαλὴς γάρ ἐστ’ ἀμείνων ἢ ϑρασὺς στρατηλάτης.

      Besser nämlich ein bedächtiger als ein verwegener Feldherr.

      und

      Sat celeriter fieri quidquid fiat satis bene.

      Schnell genug geschieht, was gut genug geschieht.

      Eine Schlacht aber oder einen Krieg auf sich zu nehmen, weigerte er sich gänzlich, wenn sich nicht die Hoffnung auf einen Sieg als von größerem Gewicht erwies als die Furcht vor einem Verlust. Denn, so pflegte er zu sagen, diejenigen, die einen sehr kleinen Vorteil nicht mit einem kleinen Risiko anstrebten, seien denen ähnlich, die mit einem goldenen Haken angelten, dessen plötzlicher Verlust durch Abreißen mit keinem Fang aufgewogen werden könne.

      (26) Ämter und Ehrenstellen übernahm er vor dem Mindestalter, und er erhielt auch einige von ganz neuer Art und zeitlich unbegrenzte. Das Konsulat übernahm er im zwanzigsten Lebensjahr, nachdem er seine Legionen in feindlicher Absicht vor die Stadt geführt und Leute geschickt hatte, die dies für ihn im Namen des Heeres forderten. Als aber der Senat Bedenken hatte und der Zenturio Cornelius, der Anführer der Gesandtschaft seinen Umhang zurückschlug und den Knauf seines Schwertes zeigte, sprach jener ohne Zögern in der Kurie: »Dieser wird es tun, wenn ihr es nicht vorher tut.« 2 Das zweite Konsulat übernahm er neun Jahre später, das dritte nach einem Jahr Unterbrechung, dann setzte er das Amt bis zum elften Mal ununterbrochen fort, dann schlug er viele aus, die ihm angetragen worden waren, das zwölfte Konsulat übernahm er nach einer großen Unterbrechung von 17 Jahren, und wiederum das dreizehnte zwei Jahre später als das letzte, sodass er seine volljährig gewordenen Söhne Gaius und Lucius, mit dem höchsten Staatsamt bekleidet, ins Forum führte. 3 Die fünf mittleren Konsulate, vom fünften bis zum zehnten, führte er jeweils ein ganzes Jahr lang, die übrigen neun oder sechs oder vier oder drei Monate, das zweite aber nur für einige Stunden, denn als er an den Kalenden des Januar früh am Morgen vor den Tempel des Iupiter Capitolinus trat und sich eine kleine Weile auf den kurulischen Stuhl setzte, legte er das Amt nieder und setzte einen anderen an seine Stelle. Auch verbrachte er nicht alle in Rom, sondern das vierte in Asien, das fünfte auf der Insel Samos, das achte und neunte begann er in Tarracona.

      (27) Das Triumvirat zur Wiederherstellung der res publica verwaltete er zehn Jahre lang. Dabei widerstand er eine Weile seinen Kollegen, wenn jene eine Proskription durchsetzen wollten, doch wenn sie bereits begonnen hatte, führte er sie härter aus als jeder von beiden. Denn während jene bei vielen Personen aus Milde und durch Bitten erweicht werden konnten, bemühte er alleine sich mit großer Anstrengung und schonte keinen und setzte sogar C. Toranius, seinen Vormund, auf die Liste, der auch Kollege seines Vaters Octavius als Ädil war. Iulius Saturninus überliefert außerdem noch: Als die Proskriptionen beendet waren, rechtfertigte sich M. Lepidus im Senat für das Geschehene und hegte Hoffnungen auf Milde für die Zukunft, weil ja schon genug Strafen vollzogen worden seien, da habe Augustus im Gegenteil bekannt, dass er ein Maß für die Proskriptionen festgesetzt habe, damit ihm danach alles freistehe. Zur Reue über seine Hartnäckigkeit aber verlieh er später T. Vinius Philopomenes, weil dieser seinen Herrn, der auf der Liste stand, versteckt haben soll, die Ehre des Ritterstandes. 3 In seiner Machtausübung erregte er vielfachen Hass. Denn auch den römischen Ritter Pinarius ließ er – als er bei einer Rede in der Heeresversammlung, zu der auch eine Menge von Zivilisten zugelassen war, bemerkte, dass dieser sich etwas aufschrieb – als Spion und Lauscher verdächtigt öffentlich hinrichten. Auch Tedius Afer, einen gewählten Konsul, erschreckte er, weil er eine Handlung von ihm in böswilliger Rede zerpflückt hatte, mit solchen Drohungen, dass der sich von einem Felsen stürzte. 4 Auch verdächtigte er den Prätor Q. Gallius, der beim Amt der Begrüßung zwei vom Gewand bedeckte Tafeln hielt, ein Schwert zu verbergen, wagte aber nicht, sofort etwas gegen ihn zu unternehmen, damit nicht jemand einschreite, sondern ließ ihn wenig später durch Zenturionen und Soldaten vom Richterstuhl hinwegreißen und wie einen Sklaven foltern. Als er nichts gestand, befahl er, dass er hingerichtet werde, nachdem er ihm zuvor mit eigener Hand die Augen ausgestochen hatte. Dieser habe aber, so schrieb er, nachdem er um eine Unterredung gebeten hatte, einen Hinterhalt gelegt und sei, ins Gefängnis geworfen, dann von ihm freigelassen und verbannt worden und schließlich bei einem Schiffbruch umgekommen oder von Räubern ermordet worden. 5 Die tribunizische Amtsgewalt nahm er auf Lebenszeit an, und die Leitung der Sitten und Gesetze ebenso auf Dauer, auf welcher Rechtsgrundlage er, auch ohne Zensor zu sein, dennoch drei Steuerschätzungen durchführte, die erste und die dritte mit einem Kollegen, die zweite alleine.

      (28) Die Wiederherstellung der res publica zog er zwei Mal in Erwägung: das erste Mal unmittelbar nach dem Sieg über Antonius in dem Bewusstsein, dass jener ihm mehrfach vorgeworfen hatte, es liege gleichsam an ihm, dass sie nicht wiederhergestellt werde. Und erneut aus Überdruss an seiner täglich schlechten Gesundheit, als er sogar die Beamten und Senatoren daheim empfing und ihnen den Staatshaushalt anvertraute. Aber indem er bedachte, dass er auch als Privatmann nicht ungefährdet wäre und die res publica dem Gutdünken vieler ohne Vorkehrungen überlassen wäre, blieb er dabei, an seinen Ämtern festzuhalten, wobei unklar ist, ob durch glücklichen Zufall oder absichtlich. 2 Diese Absicht bezeugte er, da er sie öffentlich bekannte, einmal sogar in einem Erlass mit folgenden Worten: »Es möge mir gestattet sein, die res publica so gesund und sicher auf ihre Grundlagen zu stellen und den Erfolg dieser Maßnahme zu erleben, den ich anstrebe, dass ich der Urheber der besten Verfassung genannt werde und ich, wenn ich sterbe, die Hoffnung haben kann, dass die Grundlage der res publica in den Spuren bleiben wird, in welche ich sie gestellt habe.« Er machte sich selbst dieses Bestreben zu eigen, indem er sich auf jede Weise darum bemühte, dass niemand die neue Lage bereute. 3 Und die Stadt, die nicht gemäß der Hoheit ihrer Herrschaft geschmückt und durch Überschwemmungen und Feuersbrünste beschädigt war, stattete er so aus, dass er zu Recht gelobt wurde, er habe die Stadt in Marmor zurückgelassen, die er aus Ziegelsteinen errichtet übernommen hatte. Er machte sie auch, soweit menschliche Vernunft dafür sorgen kann, sicher für die Zukunft.

      (29) Viele öffentliche Bauwerke errichtete er, von welchen die folgenden besonders erwähnt seien: das Forum mit dem СКАЧАТЬ