Sueton: Sämtliche Biographien. Sueton
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Название: Sueton: Sämtliche Biographien

Автор: Sueton

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

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isbn: 9783843804806

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СКАЧАТЬ auf, die nicht so viel hatten. 2 Geldgeschenke gab er dem Volk regelmäßig, aber unterschiedliche Beträge: einmal vierhundert, einmal dreihundert, gelegentlich zweihundertfünfzig Münzen. Und er überging nicht einmal die jüngeren Söhne, obwohl niemand vor dem elften Lebensjahr etwas zu erhalten pflegte. Getreide ließ er bei erhöhten Getreidepreisen oft zum geringsten Preis oder auch ganz umsonst pro Person zumessen, und er verdoppelte die Berechtigungsscheine für Geldgaben.

      (42) Damit man aber wisse, dass er als Herrscher mehr für das Gemeinwohl als für seine Beliebtheit tat: Das Volk, das über Mangel und den hohen Weinpreis klagte, ermahnte er mit strengster Stimme, dass es von seinem Schwiegersohn Agrippa hinreichend vorgesorgt worden sei, indem sehr viel Wasser hergeleitet wurde, sodass niemand dürsten müsse. 2 Demselben Volk, das die versprochenen Geldgeschenke einforderte, soll er aber geantwortet haben, dass es vertrauenswürdig sei; als es nicht Versprochenes einforderte, tadelte er die Schändlichkeit und Schamlosigkeit per Erlass und versicherte, dass er nichts geben werde, obwohl er es vorgehabt hatte. Von nicht geringerer Würde und Beständigkeit war es, als er bei einer geplante Geldschenkung merkte, dass viele Freigelassene und Zugereiste unter den Bürgern waren, und er denen, denen nichts versprochen war, die Gabe verweigerte und den Übrigen weniger als versprochen, damit die vorgesehene Summe ausreichte. 3 Bei einem großen Ernteausfall und kaum zu erhaltenden Heilmitteln, als er die Sklaven der Fechtmeister und der Händler und alle Fremden außer den Ärzten und Lehrern und einen Teil der bediensteten Sklaven aus der Stadt vertrieb, sodass sich der Getreidepreis erholte, da schrieb er, dass er den Anstoß erhalten habe, die öffentlichen Getreidespenden für immer abzuschaffen, weil durch das Vertrauen in sie die Landwirtschaft verschwinde. Er habe aber nicht auf dieser Entscheidung bestanden, weil er sicher sein konnte, dass sie durch das Streben nach Beliebtheit irgendwann wieder eingeführt würden. Und später drosselte er die Maßnahme, ohne dass er weniger die Bedürfnisse der Bauern und Händler als auf die des Volkes Rücksicht genommen hätte.

      (43) Die Häufigkeit und der Abwechslungsreichtum und die Großartigkeit der Schauspiele übertraf alles. Er habe unter seinem Namen vier Mal Spiele veranstaltet, so sagte er, für die anderen Beamten, die entweder abwesend oder nicht reich genug waren, dreiundzwanzig Mal. Manchmal sogar nach Stadtvierteln und auf mehreren Bühnen in allen Sprachen der Schauspieler. [Textausfall], nicht nur im Forum und im Amphitheater, sondern auch im Zirkus und in den Einzäunungen, und einmal bot er nichts außer Tierhetzen. Athleten ließ er auf dem Marsfeld auftreten, nachdem dort hölzerne Sitzplätze eingerichtet worden waren. Ebenso eine Seeschlacht auf dem Tiber, dessen Grund tiefer gelegt worden war, wo nun der Hain der Kaiser liegt. An diesen Tagen verteilte er Wachen in der Stadt, damit nicht wegen der geringen Zahl der Daheimgebliebenen Räuber Schaden anrichteten. 2 Im Zirkus führte er Wagenlenker, Läufer und Tierkämpfer, manchmal auch aus der vornehmen Jugend, vor. Aber auch das Trojaspiel ließ er öfter mit größeren und kleineren Jungen aufführen, und hielt es für eine ehrenvolle Sitte, so die Begabung des adligen Nachwuchses bekannt werden zu lassen. Bei diesem Spiel verletzte sich Nonius Asprenas durch einen Sturz, und er schenkte ihm einen goldenen Halsring (torquis) und gestattete ihm, dass er selbst und seine Nachkommen den Namen Torquatus tragen durften. Bald machte er diesen Veranstaltungen ein Ende, als der Redner Asinius Pollio heftig und feindselig in der Kurie den Fall seines Neffen Aeserninus beklagt hatte, der auch selbst das Bein gebrochen hatte. 3 Zu den Schauspielen und Gladiatorenkämpfen ließ er einst auch römische Ritter auftreten, bevor dies der Senat per Beschluss verbot. Später stellte er freilich nichts außer den jungen Lycius von vornehmer Geburt vor, nur um zu zeigen, dass er weniger als zwei Fuß hoch war, 17 Pfund wog und eine unglaubliche Stimme hatte. 4 An einem Tag dieser Veranstaltungen aber ließ er die Geiseln der Parther, die damals zum ersten Mal geschickt wurden, als Schauspiel mitten über den Kampfplatz führen und platzierte sie in der zweiten Reihe über ihm. Auch pflegte er während der Tage der Spiele, wenn etwas Unerhörtes oder Interessantes herbeigebracht wurde, dies außerhalb an einem beliebigen Platz zu zeigen, wie etwa ein Nashorn bei den Einzäunungen, einen Tiger auf der Bühne, eine Schlange von 50 Ellen vor dem Komitium. 5 Es geschah bei versprochenen Zirkusspielen, dass er aufgrund einer Krankheit auf der Trage liegend den Einzug anführte. Bei den Wagenrennen wiederum, mit denen er das Theater des Marcellus einweihte hatte, geschah es, dass die Konstruktion der sella curulis (sein Thron) zusammenstürzte und er nach hinten fiel. Als aber bei Spielen, die seine Enkel veranstalteten, das Volk verstört durch die Furcht des Zusammenbruchs [der Zuschauertribüne) weder im Zaum gehalten noch durch irgendetwas beruhigt werden konnte, ging er von seinem Platz hinüber und setzte sich in den Teil, der am meisten als einsturzgefährdet galt.

      (44) Die verrücktesten und ausgelassensten Sitten der Zuschauer besserte er und lenkte sie in Bahnen, veranlasst durch das Unrecht, das einem Senator widerfahren war, dem in Puteoli bei den gut besuchten Spielen, als er einen Sitz suchte, niemand Platz machte. Als von den Senatoren daher ein Erlass herausgegeben worden war, wonach, sooft irgendwo öffentliche Spiele veranstaltet wurden, die erste Reihe der Plätze für diesen Stand frei zu bleiben habe, verbot er, dass die Gesandten der freien Bundesgenossen und Völker in der Orchestra saßen, weil einige auch Freigelassene in dieser Funktion schickten. 2 Die Soldaten schied er vom Volk. Den Ehemännern aus dem Volk wies er eigene Sitzplätze zu, denen Knaben mit der toga praetexta ihren eigenen Flügel nahe bei den Erziehern, und er ordnete an, dass niemand Ärmliches oder Schmutziges in der Mitte der Zuschauerränge sitzen dürfe. Den Frauen gestattete er nicht einmal, die Gladiatoren, welche sie einst ungeniert zu betrachten pflegten, zu sehen außer von den höchsten Rängen aus. 3 Nur den Vestalischen Jungfrauen gab einen abgetrennten Platz im Theater, und zwar gegenüber der Tribüne der Prätoren. Zu den Wettkampfspielen verbot er den Frauen den Zugang gänzlich, sodass er sogar bei den Pontifikalspielen den geforderten Faustkampf auf den Morgen des folgenden Tages verschob und anordnete, dass Frauen nicht vor der fünften Stunde ins Theater kommen dürften.

      (45) Er selbst betrachtete die Gladiatorenspiele am liebsten von der Tribüne seiner Freunde oder Freigelassenen aus, manchmal auch von seinem Stuhl, wo er sich mit Frau und Kindern niedersetzte. Den Spielen blieb er aber auch viele Stunden fern, manchmal den ganzen Tag, indem er um Nachsicht gebeten und Personen beauftragt hatte, die an seiner Stelle die Leitung übernahmen. Sooft er aber da war, tat er nichts anderes, sei es, um Gerede zu vermeiden, durch das, wie er sich erinnerte, das Volk Caesar getadelt hatte, weil er zwischen dem Zuschauen Briefe und kleine Schriften gelesen und beantwortet hatte, sei es aus Eifer und Vergnügen beim Zuschauen, wovon er nie leugnete, gefesselt zu sein, sondern es oft freimütig bekannte. 2 Daher bot er oft und großzügig Geschenke und Zugaben bei den von anderen veranstalteten Spielen und war bei keinem griechischen Wettkampf dabei, ohne dass er nach Verdienst jeden Kämpfer belohnte. Er schaute aber sehr eifrig Faustkämpfe an, meistens lateinische, nicht nur den vorschriftsmäßigen und regulären, welche auch mit Griechen stattzufinden pflegten, sondern auch solche zwischen zusammengerotteten Kleinstädtern, die in den engen Gassen roh und ohne Technik kämpften. 3 Jede Art schließlich der Leute, die Spiele und öffentliche Darbietungen zeigten, würdigte er auch mit seiner Aufmerksamkeit. Den Wettkämpfern gestand er Privilegien zu und vergrößerte sie, er verbot, dass Gladiatoren ohne Begnadigung kämpften. Die Maßnahmen gegen die Schauspieler, welche die Beamten jederzeit und an jedem Ort nach einem alten Gesetz ergreifen konnten, beschränkte er auf die Spiele und die Bühne. 4 Und dennoch ließ er nicht weniger die Wettkämpfer, die in der Halle trainierten, oder die Gladiatoren immer in größter Strenge überwachen. Denn die Zügellosigkeit der Schauspieler verfolgte er so entschlossen, dass er Stephanio, einen Togata-Schauspieler, von dem er gehört hatte, dass er von einer erwachsenen Frau mit Knabenkleidern und geschorenem Kopf bedient werde, durch drei Theater mit Ruten schlagen ließ und dann verbannte. Den Pantomimen Hylas ließ er auf die Klage eines Prätors hin im Atrium seines Hauses vor aller Augen mit Geißeln traktieren, und Pylades jagte er aus der Stadt und aus Italien, weil er auf einen Zuschauer, von dem er ausgebuht worden war, mit dem Finger gezeigt und so die Aufmerksamkeit auf diesen gelenkt hatte.

      (46) Während auf diese Weise die Stadt und die städtischen СКАЧАТЬ