Sueton: Sämtliche Biographien. Sueton
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Название: Sueton: Sämtliche Biographien

Автор: Sueton

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

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isbn: 9783843804806

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СКАЧАТЬ Steuereinnahmen aus, auch mit dem Recht und der Würde wie die Hauptstadt, der er sie gewissermaßen gleichstellte, da er eine Art von Wahlrecht ersann, durch welches die Wahl der römischen Beamten von den Dekurionen in jeweils ihren Kolonien übernommen und am festgesetzten Wahltermin die verschlossenen Urnen nach Rom geschickt wurden. Und damit es nirgendwo fehlte an adligem Nachwuchs und einer Menge von Untertanen, nahm er diejenigen, die in die Reiterei eintreten wollten und eine offizielle Empfehlung ihrer Stadt vorwiesen, in den Ritterstand auf, aber den Leuten aus dem einfachen Volk, die ihm, wenn er die Landesteile inspizierte, ihre Söhne und Töchter vorstellten, teilte er jeweils 1000 Sesterze für jedes Kind aus.

      (47) Die wohlhabenderen Provinzen und diejenigen, die durch eine jährlich wechselnde Befehlsgewalt nicht leicht und sicher zu regieren waren, übernahm er selbst, die übrigen verteilte er durch Los an die Prokonsuln. Und dennoch tauschte er manchmal [die Leitung] aus, und die meisten Provinzen beider Rechte besuchte er oft. Einigen der verbündeten Städte, die durch Eigenmächtigkeit abgefallen waren, nahm er ihre Freiheiten wieder weg, anderen, die an Schulden litten, nahm er etwas davon ab, die durch ein Erdbeben zerstört waren, gründete er neu und gewährte ihnen je nach Verdienst um das römische Volk latinisches Recht oder die Bürgerschaft. Es gibt, soweit ich das sehe, keine Provinz, ausgenommen Africa und Sardinien, die er nicht besucht hat. Nachdem er Sextus Pompeius vertrieben hatte, verhinderten dauernde heftigste Unwetter, dass er, von Sizilien kommend, dorthin fuhr, und bald gab es keine Gelegenheit und keinen Grund mehr hinzufahren.

      (48) Von den Staaten, derer er sich nach Kriegsrecht bemächtigt hatte, gab er außer wenigen entweder denselben wieder zurück, denen er sie genommen hatte, oder er wies sie fremden [Herrschern] zu. Verbündete Könige verband er auch untereinander durch Verwandtschaft als der bereitwilligste Urheber und Förderer der Zuneigung eines jeden und der Freundschaft. Und nicht anders sorgte er für alle, als wären sie Glieder und Teile des Reiches, indem er gewohnt war, den zu jungen oder geistesschwachen Herrschern einen Lenker an die Seite zu stellen, bis sie herangewachsen oder wieder zu Verstand gekommen waren. Und die Söhne der meisten erzog er und stattete er gleichzeitig mit seinen eigenen aus.

      (49) Bei den militärischen Einheiten teilte er die Legion und die Hilfstruppen nach Provinzen, eine Flotte legte er nach Misenum, die andere nach Ravenna zum Schutz des Oberen und des Unteren Meeres, die übrige Anzahl zum Teil zum Schutz der Stadt, zum Teil zu seinem eigenen Schutz nach Rom, nachdem er die Kalagurritaner entlassen hatte, welche er bis zum Sieg über Antonius, ebenso die Germanen, welche er bis zur Niederlage des Varus unter den Waffenträgern um sich hatte, und dennoch duldete er nicht, dass sich mehr als drei Kohorten in der Stadt aufhielten, und auch diese nur ohne Lager, die anderen pflegte er ins Winterlager oder Sommerlager in der Umgebung der umliegenden kleineren Städte zu entlassen. 2 Was auch immer aber überall an Soldaten war, stellte er für eine bestimmte Dienstzeit und zu einem festgelegten Sold ein, nachdem er für jeden Dienstgrad sowohl die Dienstdauer sowie Abfindungen bei der Entlassung festgelegt hatte, damit keiner weder aufgrund des langen Dienstes noch aufgrund materieller Not nach der Entlassung zu einem Umsturz angestachelt werden könnte. Ebenso errichtete er, um die Aufwendungen für Unterhaltung und Versorgung dauerhaft und ohne Schwierigkeiten sichern zu können, eine Militärkasse mit eigenen Steuereinnahmen ein. 3 Und damit er umso schneller und unter der Hand Meldungen erhalten und erfahren konnte, was in jeder Provinz vorgehe, setzte er zuerst junge Männer in angemessenen Abständen auf Militärstraßen als Posten ein, dann Fahrzeuge. Dies erschien ihm vorteilhafter, damit er die, welche von dem Ort selbst Berichte brachten, wenn es die Umstände erforderten, weiter ausfragen konnte.

      (50) Bei der Unterzeichnung von Urkunden, Schriftstücken und Briefen gebrauchte er am Anfang eine Sphinx, bald das Bild Alexanders des Großen, zuletzt sein eigenes, das der Künstler Dioskurides persönlich hergestellt hatte. Diese Art zu unterschreiben setzten die nachfolgenden Herrscher fort. Zu allen Briefen fügte er die Stunde nicht nur des Tages, sondern auch der Nacht hinzu, in welcher die geschrieben und unterzeichnet wurden.

      (51) Für seine Milde und seine Kultiviertheit gibt es viele Zeugnisse. Ich will nicht aufzählen, wie viele und welche auf den verschiedenen Seiten er durch Nachsicht und Unversehrtheit beschenkt hat und danach sogar duldete, dass sie in der Stadt einen herausgehobenen Platz einnahmen. Es genügte ihm, Iunius Novatus und Cassius Patavinus, Männer aus dem Volk – den einen mit einer Geldstrafe, den anderen mit einer unbedeutenden Verbannung zu belegen, obwohl jener im Namen des jungen Agrippa einen sehr bitteren Brief gegen ihn veröffentlicht hatte, dieser aber bei einem gut besuchten Gastmahl, ihm fehle weder die Lust noch der Mut, Augustus niederzustechen. 2 Bei einer Untersuchung als Aemilius Aelianus aus Corduba unter anderen Verbrechen wohl als größtes vorgeworfen wurde, dass er schlecht von Caesar zu denken pflegte, sagte er hingewandt zum Ankläger und ebenfalls sehr bewegt: Ich wollte, dass du mir das beweisest. Ich würde dafür sorgen, dass Aelianus weiß, dass auch ich eine Zunge habe, und ich werde von ihm noch mehr reden. Und weder danach noch irgendwann später untersuchte er die Sache weiter. 3 An Tiberius, der über dieselbe Sache, aber zorniger in einem Brief klagte, schrieb er: »Für Dein Alter, mein lieber Tiberius, will ich nicht, dass Du Dich dieser Sache zu sehr zuwendest und Dich zu sehr empörst, wenn jemand über mich schlecht redet. Es genügt nämlich, wenn wir uns darauf verlassen können, dass niemand uns Übles tun kann.«

      (52) Tempel nahm er, obgleich er wusste, dass sie sogar für Prokonsuln errichtet wurden, dennoch in keiner Provinz an, außer in seinem und Roms Namen gemeinsam. Denn in der Stadt nahm er am hartnäckigsten von dieser Ehre Abstand, und auch silberne Statuen, die ihm einmal aufgestellt wurden, ließ er alle einschmelzen, und goldene Dreifüße weihte er dem Palatinischen Apoll. Als ihm das Volk mit großem Nachdruck die Diktatur anbot, beugte er die Knie, warf die Toga von den Schultern und lehnte mit entblößter Brust ab.

      (53) Vor dem Namen »Herr« schauderte er wie vor einer Verfluchung bzw. einer Schändlichkeit immer zurück. Als bei einem Mimus, den er betrachtete, gerufen wurde: »O gerechter und guter Herr!«, und alle, als sei es über ihn gesagt, applaudierten und aufsprangen, unterdrückte er sofort mit der Hand und dem Gesichtsausdruck die unwürdige Schmeichelei und tadelte sie am folgenden Tag durch ein Edikt und gestattete nicht einmal seinen Kindern oder Enkeln, im Ernst oder im Spaß, ihn so zu nennen, und verbot ihnen Schmeicheleien dieser Art auch untereinander. 2 Nicht unüberlegt verließ oder betrat er eine größere oder kleinere Stadt, sondern nur am Abend oder bei Nacht, damit nicht jemand wegen seines Amtes Umstände habe. Im Konsulat trat er oft zu Fuß, außerhalb des Konsulats in der offenen Sänfte unter die Menschen. Freimütig grüßte er auch das gemeine Volk, und mit solcher Leutseligkeit nahm er Bittsteller auf, dass er einmal einen im Scherz tadelte, weil er ein Schriftstück so zögerlich vorstreckte, wie einem Elefanten ein Stück Geld. 3 Am Tag des Senats grüßte er die Senatoren niemals außer in der Kurie und dann freilich sitzend, jeden Einzelnen mit Namen ohne Stichwortgeber. Auch wenn er ging, grüßte er auf dieselbe Weise die sitzenden Senatoren. Weil er mit vielen abwechselnd Austausch pflegte, hörte er nicht auf, die Feiertage eines jeden zu besuchen, bis er – schon im vorgerückten Alter – [im Tumult] einer Verlobungsgesellschaft herumgestoßen wurde. Den Senator Gallus Cerrius, der ihm weniger vertraut war, dem aber plötzlich das Augenlicht geraubt war und der sich deshalb selbst dem Hungertod geweiht hatte, brachte er durch einen persönlichen Besuch und seinen Trost von diesem Entschluss ab.

      (54) Im Senat wurde zu ihm, als er sprach, gesagt: »Ich habe nicht verstanden.« Und von einem anderen: »Ich würde dir widersprechen, wenn die Möglichkeit bestünde.« Manchmal ging er, vom Zorn über die Wechselrede streitender Parteien bewegt, aus der Kurie, und einige schalten ihn, es werde doch wohl den Senatoren erlaubt sein, über die res publica zu reden. Antistius Labeo wählte bei der Überprüfung des Senats, als ein Mann den anderen auswählte, einst Augustus’ Feind M. Lepidus, der damals im Exil war, und als er ihn fragte, ob vielleicht andere würdiger seien, antwortete [Antistius], jeder habe sein eigenes Urteil. Aber solche Freiheit wurde niemandem aus Hinterlist zum Nachteil.

      (55) Auch über ihn in der Kurie verbreitete schriftliche Beschimpfungen СКАЧАТЬ