Wyatt Earp Staffel 12 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 12 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp

isbn: 9783740969233

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СКАЧАТЬ er es sagen. Was hätte ihn daran hindern sollen, zu erklären, daß er nichts mit der Bande zu tun hatte? Von so verblendetem Haß konnte dieser Mann gar nicht beseelt sein, daß er den Gesetzesmann an der Nase herumführen wollte, nur um ihn aufzuhalten.

      Wenn er aber etwas mit der Bande zu tun hatte oder gar ihr Chief war, dann allerdings war auf die Frage natürlich kaum eine Antwort zu erwarten.

      Wyatt blickte ihm nach, sah jetzt, wie er die linke Hand zum Sattelhorn erhob, die Faust den Lederknauf spannte, den Fuß in den Steigbügel setzte und sich auf seinen Rappen zog.

      Er nahm mit der Linken die Zügel auf und ritt davon, leicht zurückgelehnt, die Rechte herunterhängend, so, wie der Marshal ihn seit länger als einem halben Jahrzehnt kannte; durch dieses Land reitend, dessen gefürchtester Mann er immer noch war.

      *

      Während vorn im Schankraum der greise Doktor Baxter mit dem Tod kämpfte, der schon seine knochige Hand nach dem Leben des Georgiers John Henry Holliday ausgestreckt hatte, hockte hinten in der düsteren Küche der Schenke der Salooner Flegger und starrte auf die Leiche seines Bruders.

      Fassungslos starrte er in das Gesicht, das sonst immer von einem schmerzlichen Zug gezeichnet war und jetzt plötzlich so gelöst, so zufrieden, ja, froh schien.

      Wilhelm Alois Flegger, der einstige Holzarbeiter aus dem winzigen Tiroler Bergdorf Serfaus, war tot. Und der Tod war für ihn eine Erlösung.

      Johann Flegger konnte den Blick nicht von dem Bruder wenden.

      Plötzlich erfaßte ihn eine bisher ungekannte Angst.

      Ich bin allein! hämmerte es in seinem Hirn. Er hat mich verlassen, allein zurückgelassen. Ich habe damals die junge Lizzy Shellinger nicht geheiratet, um ihm nicht das Gefühl zu geben, völlig überflüssig zu sein. Und ihr, der Frau, hatte ich nicht zumuten wollen, den kranken Bruder pflegen zu müssen.

      So hatte er denn auf sein Lebensglück verzichtet und war allein geblieben mit dem kranken Bruder.

      Und jetzt lag er da und war tot. Ermordet von der Kugel eines wahnwitzigen Menschen, der sich für einen Rebellen hielt.

      »Shaddon!« brach es bitter über die Lippen des Salooners. »Shaddon!«

      Ein verzweifelter Haß auf den Mörder des Bruders hatte ihn erfaßt.

      Er riß sich von seinem Stuhl los und ging in den Flur, starrte auf die Stelle, an der der Bandit gelegen hatte, den er mit dem Feuerhaken niedergeschlagen hatte.

      Rasch mußte sich der Verbrecher von dem Schlag erholt haben, sonst wäre er noch nicht weggewesen, als der Sheriff den Saloon betreten hatte.

      John Flegger verließ die Küche, wo er den Bruder auf das niedrige Sofa gebettet hatte, trat durch den Flur in den Schankraum.

      Drüben um den Tisch hatten sie sich zusammengeschart und starrten gebannt auf die Hände des greisen Zahnarztes, der jetzt mit der Pinzette nach der Kugel suchte.

      Plötzlich hob Luke Short, der die anderen alle um mehr als Haupteslänge überragte, den Kopf und sah zur Theke hinüber, wo er den Salooner erblickte.

      Auf Zehenspitzen kam er auf ihn zu.

      »Wie hat sich das abgespielt?« flüsterte er und ging mit dem Salooner in den Flur.

      Da erst sah er jetzt durch die halboffene Tür den anderen liegen.

      »Damned, ist das nicht Ihr Bruder?«

      »Ja.«

      »Was ist mit ihm?«

      »Tot«, krächzte der Wirt, »er hat auch ihn erschossen.«

      »Wer?«

      »Shaddon.«

      »Wer ist das?«

      »Ich weiß es nicht. Irgendein verrückter Kerl, der hier herumgestanden und auf den Marshal geschimpft hat.«

      »Wie sah er aus?«

      Flegger versuchte, den Mörder zu beschreiben.

      Aber seine Beschreibung war so dürftig, daß sich der Texaner kaum ein Bild von dem Geflüchteten machen konnte.

      Da ließ ein tiefes Aufstöhnen die Menschen in dem Schankraum erzittern. Der Verletzte hatte den Laut ausgestoßen.

      Die Pinzette des alten Arztes zuckte aus der Wunde zurück.

      Leer!

      Gebannt starrten die Menschen auf den Arzt.

      Schweißbedeckt stand der alte Mann da und hielt die blutige Pinzette in der Hand. Seine Augen suchten den jüngeren Mann.

      »Sommers, ich bitte Sie, Sie müssen es versuchen. Ich habe das Geschoß gefühlt. Es ist nicht allzu tief…«

      Doc Sommers, dem es vorhin im allerletzten Augenblick gelungen war, das Skalpell noch einmal an den Alten abzutreten, preßte die Lippen zusammen.

      Sommers wußte, daß er jetzt nicht mehr ausweichen konnte. Er, der doch in der Stadt als guter Arzt bekannt war, fürchtete sich vor diesem Eingriff. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr für ihn. Er sah es dem greisen Kollegen an, daß der seine Nervenkraft nun völlig verbraucht hatte. Und er hatte ja auch genug getan und an Vorarbeit geleistet.

      Sommers tauchte die Pinzette in das Wasser und anschließend noch einmal in die desinfizierende Flüssigkeit. Und dann beugte er sich über den Körper des Verletzten.

      Ganz ruhig wollte er sein und völlig vergessen, wen er nun operierte.

      In diesem Augenblick geschah dem Doktor Irvin Sommers das Schlimmste, was ihm passieren konnte: der Verwundete erwachte aus seiner Ohnmacht.

      Doc Holliday seufzte tief auf und wandte dann den Kopf zur Seite. Er sah die Füße der Menschen, die den Tisch umstanden. Es dauerte Sekunden, bis er begriffen hatte, wo er sich befand. Aber was geschehen war, wußte er noch nicht.

      Er sah die Füße, das Kleid und die Hände der Laura Higgins.

      Langsam und unter dumpfem tiefem Schmerz, der ihn wieder in die Ohnmacht zurückreißen wollte, hob er den Kopf.

      »Laura«, kam es leise über seine Lippen.

      »Doc«, die Frau trat sofort an ihn heran und legte ihre elfenbeinernen, durchsichtigen Hände an sein Gesicht. »Doc«, stammelte sie noch einmal.

      »Was… wollen die Leute hier?«

      »Doc, Sie sind verletzt worden.«

      »Verletzt?«

      »Ja.«

      »Ich verstehe nicht.«

      Die Frau blickte sich verzweifelt im Kreise um.

      Da kam Luke Short von der Theke her und kniete neben dem Tisch nieder.

      Holliday sah sein СКАЧАТЬ