Wyatt Earp Staffel 12 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 12 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp

isbn: 9783740969233

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СКАЧАТЬ und wieder verschwanden. Die Galgenmänner schlugen zu – und wenn sie verfolgt wurden, tauchten sie einen Tag später oft viele Meilen entfernt auf. So wußte der Marshal erst nach Wochen, daß die Bande sehr viel größer sein mußte, als er zunächst vermutet hatte. Von Kom Vo aus war er nach Costa Rica hinüber, nach New Mexico und wieder zurück nach Arizona geritten, wo er Nester der Graugesichter ausgehoben hatte. Aber sehr bald führte ihn der Weg – zu seinem eigenen Entsetzen – hinunter, in die von ihm gemiedene Stadt Tomb­stone, in der er die fürchterlichste Stunde seines Lebens erlebt hatte.

      Auch sein Bruder Virgil hatte die düstere Stadt verlassen, die den Earps kein Glück gebracht hatte. War doch an einem Märztag des Jahres 1882 in einer Billardschenke in der Allenstreet ihr jüngster Bruder Morgan von hinten niedergeschossen worden. Und immer und immer wieder hatten sich die Anhänger der Clantons gegen die Earps gestellt, um ihnen, den zahlenmäßig ja weit unterlegenen, das Leben zur Hölle zu machen.

      So hatte dann eines Tages der sonst gewiß unerschrockene Virgil Earp das Feld geräumt.

      Aber es schien so, als wären zu diesem Zeitpunkt die Clantons geschlagen gewesen.

      Aber – das schien auch wirklich nur so!

      Wyatt Earp, der zwar über Chiricahua hinauf in die Silvermounts zum Roten See gekommen war, um auf der Fährte der Galgenmänner zu bleiben, um ihr Hauptcamp zu finden und den Großen Boß zu jagen, hatte seit einer Nachtstunde drüben in Costa Rica das Gefühl nicht loswerden können, daß niemand anders als der geheimnisvolle Ike Clanton der Boß der Galgenmänner sein müßte.

      Hatte er anfänglich geglaubt, daß es verhältnismäßig leicht sein würde, Ike seiner Anführerschaft zu überführen, so hatte er doch sehr bald einsehen müssen, daß das mit größeren Schwierigkeiten verbunden war, als er angenommen hatte. Vor allem die große Mitgliederzahl der Bande war erdrückend. In manchen Orten schien es so, als ob die halbe Bevölkerung mit den Graugesichtern verbunden wäre.

      Und immer wieder führte der Weg nach Tombstone zurück. Sie waren in Casa Grande gewesen und hatten nach einer strapaziösen Hetzjagd geglaubt, in Marana den Großen Boß selbst stellen zu können. Aber er war ihnen entwischt. Wyatt Earp hatte mehrere prominente Mitglieder der gefürchteten Gang gestellt und zur Strecke gebracht.

      Aber den Chief der Bande hatte er nicht stellen können.

      Obgleich er längst wieder nach Hause hätte reiten müssen, hinauf nach Dodge City, war er geblieben. Nicht zuletzt aus dem Bewußtsein heraus, daß sich kein anderer der Aufgabe stellen würde, die er dann aufgegeben hätte. Das Militär in Arizona war zu schwach, als daß man es ernsthaft gegen die Gang hätte einsetzen können. Und freiwillige Trupps brachte niemand gegen die Maskenmänner in den Sattel.

      So kämpfte er denn seinen Kampf allein, der unbeirrbare, eiserne Marshal Earp. An seiner Seite nur der phantomhafte Mann aus Georgia, von dem der Marshal in diesem Augenblick noch nicht wußte, daß er auf den Tod darniederlag unter dem Messer eines zitternden alten Arztes. Und als zweiten Helfer hatte der Marshal noch den texanischen Abenteurer Luke Short, den er dazu gebracht hatte, wenigstens vor­übergehend in dem gefährlichen Tombstone den Sheriffs-Stern zu nehmen, den der feige, wankelmütige Jonny Behan abgelegt hatte.

      Immer wieder hatten alle Wege den Marshal nach Tombstone geführt.

      Tombstone! War es ein Zufall, daß die Stadt Grabstein hieß?

      Heute mag es den stillen Beobachter jener Zeit wie ein makabrer Scherz anmuten.

      Und doch hat es diese Stadt unten im südlichen Arizona gelegen –?und es gibt sie noch! Es hat Ike Clanton gegeben und den Kampf im O. K. Corral! Und die Maskenmänner und gefährlichen Widersacher, die sich dem Marshal wie eiserne Hemmschuhe in den Weg warfen, schier unüberwindbare Hindernisse im Kampf gegen die Graugesichter. Männer wie den gefährlichen Kirk McLowery, der selbst seinen Bruder­ Frank an Gefährlichkeit noch überbot, und das wollte etwas bedeuten.

      Wyatt Earp wußte jedoch zu dieser Stunde noch nicht, daß es neben Ike Clanton gerade dieser Kirk McLowery sein sollte, der ihm am meisten zusetzen würde. Immer noch unterschätzte er den stolzen Dandy-Cowboy aus dem San Pedro Valley.

      Und schon erwuchs ihm ein neuer Gegner aus den Reihen seiner Feinde, auch ein gefährlicherer Gegner, als es jetzt den Anschein hatte: Jerry Clanton! Der Bursche, der erst vor vierundzwanzig Stunden ins Cochise County gekommen war.

      Alle Wege schienen den Marshal immer wieder nach Tombstone zu führen. Und alle Fährten und Spuren schienen auf diese Stadt hin zu deuten.

      Und jeder Inbegriff dieser Stadt war Ike Clanton! Wyatt wußte jetzt, daß er immer noch der Herr des Cochise County war, damals hatten sie gelacht, die Earp-Brüder, als er sich der König von Arizona nannte, der ungebärdige Rebell von der Clanton Ranch, der weiße Geronimo, wie ihn ein bekannter New Yorker Publizist einmal genannt hatte.

      Wyatt Earp vermochte sich nicht aus dem Bannkreis dieses Mannes zu lösen. Das heißt, er vermochte seinen Argwohn gegen den einstigen Bandenführer nicht zu begraben.

      Vielleicht war er ja völlig unschuldig, vielleicht hatte er wirklich nichts mit den Galgenmännern zu tun. Aber tief in der Brust des Marshals war der Argwohn geblieben, war zuweilen aufgeflackert, wieder verebbt, um dann unter der Asche zu neuer Glut zu werden!

      Als Wyatt vor wenigen Tagen oben in Red Rock – nach einer Hetzjagd auf einen der Anführer der Galgenmänner – plötzlich auf Kirk McLowery gestoßen war und als die Spuren anderer Galgenmänner hinunter nach Südosten, also nach Tombstone deuteten, war der furchtbare Verdacht von neuem aufgeflackert!

      Wyatt Earp war aus dem Haus des Schmiedes Blackwell gekommen, fast am Ende der Fremontstreet, als er den Reiter ganz zufällig auf der Overland­street, die früher im Westen der Stadt vorbeiführte, gesehen hatte.

      Ike Clanton war auf den Boot Hill geritten.

      Wyatt hatte ihn dort öfter beobachtet. Er hatte auch jetzt nicht daran gedacht, ihn zu stören. Aber er vermochte ganz einfach nicht, dem Mann den Rücken zu drehen, um in die Stadt zurückzugehen!

      Beobachten muß ich ihn! Wie in Stein gemeißelt standen die Worte in seinem Hirn und ließen sich nicht auswischen.

      Und jetzt war er auf ihn zugekommen, stand kaum drei Schritte von ihm entfernt und bohrte den Blick in Wyatts Augen.

      Der Wind brachte den Geruch der Prärie mit und trieb dem Rancher das lange Haar ins Gesicht.

      Wieder öffneten sich die harten Lippen des Viehzüchters: »Weshalb beobachten Sie mich, Marshal?«

      Da erhielt der Tombstoner eine Antwort, die er ganz gewiß nicht erwartet hatte.

      Der Missourier hob seine breiten Schultern etwas und ließ sie wieder fallen: »Ich weiß es nicht, Ike.«

      Verstört blickte ihn der einstige Desperado an.

      Eine volle Minute kroch zwischen den beiden Männern dahin.

      Dann schien die Spannung von Ike Clanton abzufallen.

      Er griff in seine Reverstasche und zog eine seiner langen schwarzen Virginia-Strohhalmzigarren daraus hervor, die er sich zwischen seine großen weißen Zähne schob.

      Er nahm ein Schwefelholz und riß es an dem rissigen Gatterholz an.

      Obwohl ihm der Wind jetzt stark über den Rücken СКАЧАТЬ