Wyatt Earp Staffel 12 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 12 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp

isbn: 9783740969233

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СКАЧАТЬ den staubigen Stiefel darauf.

      Während er jetzt zur Stadt hin­überblickte, sagte er mit seiner rauhen, rostigen, heiseren Stimme: »Ich war bei Billy.«

      »Ja, ich weiß«, entgegnete der Marshal leise.

      »Sie werden es nicht verstehen, Wyatt.«

      Wyatt nickte unmerklich. »Doch, Ike, ich verstehe es.«

      Der Despreado nahm den Kopf herum und fixierte den Marshal verwundert.

      Dann sah er wieder auf die Dächer der Stadt hinunter, die zu Füßen des flachen Hügels lag und sich – wie mit Fingern – weit in die Savanne erstreckte. Es war groß geworden, dieses Tombstone. Fast schon eine richtige kleine Stadt.

      »Und doch ein armseliges Kaff!« sagte der Rancher und sprach dem Marshal aus dem Herzen.

      »Ja, wegen Billy bin ich hier. Es war schade um ihn, Wyatt. Er war erst siebzehn.«

      Der Marshal kehrte der Stadt den Rücken zu und blickte über den Corral zum Friedhof.

      »Ja, sehr schade. Er war ein prächtiger Bursche.«

      Ike kaute auf dem Strohhalm herum und spürte den beizenden Geruch des schwarzen Tabakdeckblattes auf den Lippen.

      »Und das Verrückteste ist, daß er Sie gemocht hat.«

      Ike lehnte mit dem Rücken am Gatter und starrte auf die Stadt hinunter.

      Nur noch etwa zwei Yards lagen jetzt zwischen den beiden Männern. Es war eine Weile still. Und der Wind zauste an den Haaren und den Halstüchern der beiden.

      Da wandte Ike sich um und blickte in den Corral. »Eine Menge Vieh könnte hier stehen«, sagte er leise.

      »Ja«, antwortete der Marshal.

      »Wenn Billy noch lebte, könnte er eine eigene Farm haben. Ich habe Rinder genug. Ehrlich erworbene Rinder. Schade um ihn.«

      Es war wieder einen Augenblick still, dann fragte der Rancher, ohne den neben ihn am Gatter lehnenden Mann anzusehen: »Was suchen Sie eigentlich, Wyatt?«

      »Das will ich Ihnen sagen, Ike. Da Sie mich danach fragen. Ich suche einen verantwortungslosen, gerissenen Verbrecher, der eine Bande von Tramps anführt, um mit Hilfe dieser Schwachköpfe das Land hier in Not und Unglück zu stürzen.«

      Ike Clanton schwieg. Der Marshal fuhr fort: »Ich suche den Boß der Galgenmänner, Ike.«

      Der Rancher schob die Virginia von einem Mundwinkel in den anderen, ohne etwas zu sagen.

      »Kennen Sie vielleicht diesen Mann?« fragte der Marshal leise.

      Ike blickte in den staubigen Corral, in dem der Wind jetzt ein Rontondo drehte und den Staub bis zu den Brettern aufwirbeln ließ, an denen er wie schmirgelnd entlangtrieb.

      »Eine ganze Menge Vieh ginge hier rein.«

      Da wandte sich der Missourier blitzschnell um, seine Rechte packte die linke Schulter des Ranchers und zerrte den Mann zur Seite.

      Aus funkelnden, jetzt tiefdunklen Augen senkte er den Blick in die gelben Lichter des einstigen Verbrecher-Chiefs.

      »Ike, ich habe Sie etwas gefragt.«

      Er nahm die Hand von der Schulter des Banditen.

      Der kniff plötzlich das linke Auge ein und bleckte seine großen weißen Zähne. Ohne die Virginia aus dem Mund zu nehmen, lachte er dröhnend los.

      »Es tur mir leid, Marshal, ich kann Ihnen nicht helfen. – Ich habe übrigens keine Zeit. Dieser Strolch, der mir da gestern zugelaufen ist, dieser Köter, er ist mir entwischt und muß wieder in der Stadt stecken. Seinetwegen bin ich überhaupt hierhergeritten.«

      Wyatt zog die Brauen zusammen. »Jerry?«

      »Ja, dieses ungebrannte Büffelkalb hat sich wieder davongemacht.«

      »Nur keine Sorge, ich werde es schon einfangen.«

      Wyatt hatte so seine eigenen Gedanken über dieses ›Büffelkalb‹.

      Ike warf ihm einen lauernden Blick zu.

      »Er gefällt Ihnen nicht, was?«

      »Nicht wie Billy«, unterbrach ihn der Rancher schroff.

      »Doch, Ike. Und Sie wissen es selbst. Sie sind ihm nicht umsonst nachgeritten.«

      »Ich bin ihm nachgeritten, weil ich ganz genau weiß, daß er wieder mit Ihnen zusammenprallen wird und dann im Jail landet. Ich habe ihm gestern abend gesagt, daß er sich hier anständig zu benehmen hat. Da meinte er, er müsse gegen Wyatt Earp kämpfen. Daraufhin hat er die zweite Ohrfeige von mir bezogen. Und ich dachte, damit wäre er geheilt. Aber das ist anscheinend noch nicht so.«

      »Ganz sicher ist es noch nicht so, Ike Clanton.«

      Der Rancher nahm die Zigarre aus dem Mund und rieb sich mit dem Handrücken das rauhe Kinn.

      »Ich wollte Sie eigentlich um einen Gefallen bitten, Marshal.«

      Wyatt blickte ihn fragend an.

      »Ich dachte mir, daß Sie ihn doch vielleicht als Büffelkalb ansehen könnten, wenn er Ihnen versehentlich wieder vor die Füße rennt.«

      Der Marshal winkte ab. »Keine Angst, ich weiß schon, wie ich ihn zu behandeln habe.«

      »Dann bin ich beruhigt.«

      Da war es also heraus.

      In diesem jungen Jeremias Clanton war Ike ein neuer Bruder erwachsen, ein zweiter Billy.

      Der Missourier hatte es schon am Vorabend gespürt, als Ike den Burschen von seinem Office abholte und dort mit einer gewaltigen Ohrfeige empfing. Das­ war die Begrüßung nach jahrelanger Trennung. Und die Worte, die der Rancher dem Jungen entgegengeworfen hatte, ließen auf alles andere als auf­ familiär-freundschaftliche Gefühle schlie­ßen. Dennoch hatte Ike den Marshal nicht täuschen können; er hatte schon immer einen stark ausgeprägten Familiensinn gehabt, der ihm keineswegs immer Glück und Freude gebracht hatte. Das galt nicht etwa nur für seinen wilden, ungezügelten jüngsten Bruder Billy, sondern vor allem für seinen Bruder Phin, der ihm sehr viel Ärger gemacht hatte.

      Und jetzt war da dieser kleine grüne­ Bursche aus dem Osten gekommen und brachte neue Unruhe in sein Leben.

      »Ich werde mal nachsehen, wo er steckt«, meinte Ike, tippte an den Hut­rand und ging davon.

      Wyatt blickte ihm nach.

      Er hatte einen bärenhaften schweren Gang, und doch waren seine Schritte kaum zu hören. Wie alles, war auch das an diesem Mann zwiespältig.

      Er blieb geheimnisvoll wie eh und je. Weshalb hatte er eine Antwort ausgeschlagen?

      Der Argwohn in der Brust des Marshals blieb.

      Ja, er war sogar stärker СКАЧАТЬ