Wyatt Earp Staffel 12 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 12 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp

isbn: 9783740969233

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СКАЧАТЬ Büffelleder und ebensolche Hosen, die unten über die schwarzen, mit texanischen Steppereien verzierten Stiefel ausliefen. Um die Hüften trug er einen breiten patronengespickten Waffengurt, der an jeder Seite einen schweren Revolver hielt.

      Die Waffe auf der linken Seite hatte einen auffallend langen sechskantigen Lauf und einen schwarzen Kolben, es war einer jener seltenen Fünfundvierziger-Revolver, die im weiten, fernen Westen unter der Bezeichnung Bunt­line Special berühmt geworden waren.

      Links über der Brust, auf der Lederjacke des Mannes, war ein dunkler Fleck, und wer genauer hinsah, konnte feststellen, daß da auch zwei Einstiche waren. Hier hatte lange Zeit ein Sheriffs-Stern gesessen.

      Der Mann hatte seine braunen Hände auf dem riesigen Holz des Gatters liegen und den rechten Fuß auf die unterste Gattersprosse gestemmt.

      Unverwandt blickte der Mann zum Boot Hill hinüber und beobachtete den Reiter, der vor wenigen Sekunden angekommen war, seinen Rappen an einen Aloebaum gebunden und den Friedhof betreten hatte.

      Es war ein großer, bärenhafter Mensch mit vierkantigem Schädel und braunem Lederzeug: Isaac Joseph Clanton. Im ganzen Westen besser bekannt und lange Jahre gefürchtet unter dem Namen Ike Clanton.

      Der einstige Bandenführer war in die Stadt gekommen und hatte den Friedhof aufgesucht.

      Der Mann drüben am Corral beobachtete ihn bewegungslos.

      Ike ging durch die Gräberreihen, bog dann zum Zaun hinüber ab, passierte achtlos die beiden eingefallenen Grabhügel, über denen die Kreuze mit den Namen Tom und Frank Robert McLowery standen und blieb dann vor dem letzten Grab stehen, über dem ein dunkles Holzkreuz stand, das den Namen William Clanton trug.

      Der Mann drüben am Corral, der durch die jetzt kahlen Aloe- und Tecarillabüsche zum Graveyard hinübersehen konnte, verharrte regungslos.

      Ike hatte den Hut abgenommen und hielt ihn in beiden Händen. Stumm starrte er auf den eingesunkenen Grabhügel nieder.

      Dann hob er den Blick zu dem kleinen Kreuz.

      »Billy«, flüsterte er.

      Seine Augen wanderten über die Buchstaben und die Zahlen 1864 bis 1881.

      Siebzehn Jahre, ganze siebzehn Jahre war Billy Clanton geworden. Gegen den Willen des Bruders war er mit in den O. K. Corral gegangen, an jenem fürchterlichen Tag, und hatte geglaubt, für die Ehre der Clantons kämpfen zu müssen. Für den großen Bruder Ike!

      Der stand jetzt da, senkte den Kopf wieder, zog die Brauen zusammen und preßte die Lippen hart aufeinander.

      Es würgte ihn in der Kehle wie jedesmal, wenn er hier stand.

      Und dennoch kam er immer wieder.

      Magisch zog es ihn zu der Grabstätte des Bruders hin.

      »Ich habe ihn unter die Erde gebracht!« Wie Donnerschläge dröhnten diese Worte in seinem Hirn. Er hatte keine direkte Schuld am Tod des Bruders. Er hatte ihm sogar befohlen, daheim auf der Ranch zu bleiben.

      Aber Billy war ihm gefolgt, war mit in die Stadt gekommen.

      Er hatte sich nicht abhalten lassen, obgleich auch er die Gefahr kannte, war in den Tod gegangen, furchtlos, um der wahnwitzigen Idee des Bruders willen.

      Niemals würde sich Isaac Joseph Clanton das verzeihen können.

      Der Wind, der von den Bergen kam und über die Savanne strich, erreichte den Friedhofshügel und zerzauste das dunkle Haar des Ranchers.

      Aber der stand wie aus Stein gehauen da.

      Und der Mann unten vor dem Corral beobachtete ihn unverwandt.

      Endlich kam Leben in die Gestalt des Ranchers. Er stülpte sich den Hut auf, warf noch einen letzten Blick auf den Grabhügel, wandte sich dann ab und ging dem Ausgang des Graveyards zu.

      Noch ehe er sein Pferd erreicht hatte, sah er den Mann unten am Fuß des Hügels vor dem Corral stehen.

      Er setzte sich wieder in Bewegung, ging an seinem Rappen vorbei, auf den Corral zu.

      Als er dessen Ecke erreicht hatte, blieb er stehen.

      Zwanzig Yards trennten ihn von dem Mann, der ihn anblickte.

      Es war der Augenblick, in dem der sechsundsechzigjährige Doktor Jules Baxter unten in der finsteren Schenke der Gebrüder Flegger mit dem Skalpell über dem Körper des Georgiers stand und zum Öffnungsschnitt ansetzte. Es war der Augenblick, in dem der greise Arzt mit zitternder Hand nach dem scharfen Löffel griff, um die Wunde weiter zu öffnen.

      Da setzte Ike Clanton sich in Bewegung und ging langsam vorwärts. Drei Yards vor dem anderen Mann blieb er stehen.

      Er war nur ein wenig kleiner als der andere.

      Hart und braungrau wie das Land ringsum war das Gesicht des Ranchers.

      Seine bernsteinfarbenen Augen hingen an dem tiefbraunen Gesicht des anderen.

      Da sprangen die Lippen Ike Clantons wie Gesteinsbrocken auseinander. Rostig klangen die beiden Worte, die aus seiner Kehle kamen: »Hallo, Marshal!«

      Ja, der Mann, der dem einstigen Bandenführer Ike Clanton gegenüberstand, war niemand anderes als der große Marshal Wyatt Earp. Jener Mann, dessen Namen jeder Schuljunge und jeder Richter, jeder Bandit und jeder Cowboy, jeder Trader und jede Frau von Texas bis nach Montana und von Missouri bis nach Kalifornia genau kannte.

      Wyatt Earp! Der König der Western-Sheriffs, der furchtlose, schlagstarke und schußschnelle Mann, der wie kein anderer Sternträger für den Vormarsch des Gesetzes im weiten Westen gekämpft hatte. Sein Name sollte in die Geschichte Amerikas eingehen. Noch heute, fast achtzig Jahre nach den Ereignissen dieser Tage, ist sein Name in aller Munde. Die Jungen der Vereinigten Staaten zählten ihn immer noch zu ihren bedeutendsten Vorbildern, und in den Fünfziger Jahren ist sein Ruhm hinüber über den großen Teich nach Europa gedrungen und hat dem berühmten Marshal auch hier Millionen Freunde und Verehrer gebracht.

      Von alldem ahnte der stille, einfache, ernste Mann ganz sicher nichts, als er hier an einem späten Dezembertage am Rande der wilden Stadt Tombstone, dem Mann gegenüberstand, der ihm die heißesten und gefährlichsten Kämpfe geliefert hatte.

      Wyatt Earp, der oben in Kansas, in der Rinderstadt Dodge City, seit Jahren Chief Marshal war, hielt sich seit einiger Zeit hier unten im südlichen Arizona auf, da er der größten Gang (Verbrecherbande), die damals in den Weststaaten aufgetaucht war, den Kampf angesagt hatte.

      Die Bande, die sich durch graue Gesichtstücher kennzeichnete, hatte im Volksmund den Namen ›die Galgenmänner‹, da sie häufig vor den Häusern ihrer Opfer einen halbhohen Galgen errichtete. Es handelte sich bei den Galgenmännern oder Graugesichtern – wie sie auch genannt wurden –?um eine Verbrecherbande, die zunächst nur am südöstlichen Grenzstrich Arizonas aufgetaucht war, sich aber sehr schnell ausbreitete und bald in weiten Teilen Arizonas, New Mexicos und Mexiko selbst auftauchte wie eine schwärende Krankheit.

      Eine Seuche in dem jungen Land, das sich gerade erst aus einem blutigen Bruderkrieg aufgerichtet hatte.

      Die besondere Gefahr der Maskenmänner, unter diesem Namen sind sie eigentlich in СКАЧАТЬ