Der neue Landdoktor Staffel 7 – Arztroman. Tessa Hofreiter
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Название: Der neue Landdoktor Staffel 7 – Arztroman

Автор: Tessa Hofreiter

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Landdoktor

isbn: 9783740953676

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СКАЧАТЬ Geranien bepflanzte, die sie so sehr geliebt hatte.

      Auch im Haus hatte sich seit ihrem Tod nicht viel verändert. In dem großen Wohnraum im Erdgeschoss standen noch immer das grüne Stoffsofa und die schönen alten Möbel aus Eichenholz, die schon Werners Eltern gehört hatten. Die Küche hatten sie vor einigen Jahren mit einer hellen modernen Einbauküche eingerichtet und auch das Schlafzimmer im ersten Stock und das kleine Gästezimmer hatten helle Kiefernholzmöbel bekommen.

      Mit dem Auto dauerte es nur etwa eine Viertelstunde ins Dorf hinunter und doch hatte Paula das Gefühl, wenn sie abends allein auf dem Hof war, als wohnte sie weit ab von jeder Zivilisation. Nur aus dem Fenster im Dachboden konnte man über die Tannen hinweg ins Tal hinuntersehen. Dort hatte sie als Kind hin und wieder mit ihrem Schlafsack übernachtet und sich wie eine mächtige Fürstin gefühlt, der ein großes Land zu Füßen lag.

      Auf dem Berghof hatte sie sich immer frei gefühlt, obwohl sie sich körperlich weitaus mehr anstrengte als in der Stadt. Sie liebte die Ziegen, Hühner und Kühe, die damals noch auf dem Hof lebten, und sie packte auch bei der Versorgung der Tiere mit an. Nach dem Tod ihrer Tante vor vier Jahren hatte ihr Onkel die Tierwirtschaft allmählich eingestellt. Die Rente, die er seitdem bezog, reichte ihm zum Leben. Hin und wieder verdiente er sich als privater Hundetrainer etwas dazu und er nutzte seine freie Zeit für die Hunde der Bergwacht.

      Nein, ich werde mir diesen Abend mit Sicherheit nicht von Ramona verderben lassen, dachte Paula, als sie am Freitagabend über den Hof lief, um ihr Auto aus der Scheune zu holen, die inzwischen als Garage genutzt wurde. Sie musste lächeln, als sie auf das Fahrrad mit dem Anhänger schaute, mit dem ihr Onkel manchmal zum Einkaufen ins Dorf hinunterfuhr.

      Bärchen, wie er seinen Hund, eine Mischung aus Münsterländer und Labrador, wegen seines braunen Gesichtes liebevoll nannte, durfte dann im Anhänger mitfahren. Überhaupt war Bärchen Werners ständiger Begleiter. Auf eine Kur hatte er sich auch erst eingelassen, nachdem er ein Hotel in der Nähe des Kurhauses gefunden hatte, das Hunde willkommen hieß.

      Paula war mit Hunden aufgewachsen. Im Moment aber hatte sie keinen eigenen Hund. Sobald sie eine Wohnung in der Kreisstadt gefunden hatte und wusste, wie sich das mit der Hundeschule anließ, würde sie darüber nachdenken, ob sie sich wieder ein Haustier zulegte.

      Hoffentlich bin ich für den Grillabend bei den Seefelds richtig angezogen, dachte sie, als sie in den roten Kombi stieg, in dessen Kofferraum sie hin und wieder auch die Hunde ihrer Kunden transportierte. »Es wird schon passen«, sagte sie und schaute auf die Jeans und den kuscheligen nachtblauen Pullover, für den sie sich entschieden hatte, weil es abends inzwischen schon recht kühl sein konnte.

      Während sie ins Tal hinunterfuhr, versank die Sonne allmählich hinter den Gipfeln der Berge und verwandelte den Himmel in ein rot glühendes Flammenmeer. Der vergoldete Wetterhahn auf dem Bergmoosbacher Rathausturm funkelte im roten Licht, das auch den Marktplatz mit seinem schönen Kopfsteinpflaster und den hübsch renovierten Häusern wie eine verwunschene Welt erscheinen ließ. Paula hatte kurz angehalten, nachdem sie den Waldweg verlassen hatte, der neben dem Rathaus auf die Dorfstraße mündete. Einen Moment lang wollte sie diesen Anblick auf sich wirken lassen.

      Noch hatte sie ihre Träume und Sehnsüchte, die Kilian betrafen, nicht ganz aufgegeben. Es war ihr einfach nicht gelungen. Er war diese Woche zu keinem weiteren Training gekommen. Irgendjemand hatte erzählt, dass er mehrere Tage in Augsburg zu tun hatte. Da Ramona sich auch nicht hatte blicken lassen, konnte sie nicht ausschließen, dass sie zu ihm gefahren war.

      Wenn die beiden ein Paar sind, dann ist es eben so, dachte sie. Sie nahm sich vor, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen, sollten sie ihr gleich vorführen, wie nahe sie sich standen.

      *

      »Hallo, Paula, schön, dass du da bist«, wurde sie von Anna Bergmann begrüßt, die auch zum Team der Bergwacht gehörte.

      Paula war die schöne Frau mit den strahlend grünen Augen gleich sympathisch gewesen. Sie und Sebastian Seefeld waren ein außergewöhnliches Paar, dessen Anblick sich niemand entziehen konnte.

      »Komm rein«, forderte Sebastian sie auf, der hinter Anna an der Haustür auftauchte, ihr eine Hand sanft auf die Schulter legte und mit der anderen Paula begrüßte.

      Paula bedankte sich noch einmal für die Einladung bei ihm und folgte ihm und Anna ins Haus. In der Küche traf sie auf Traudel, die ihr noch aus ihrer Kindheit vertraut war und die sie inzwischen schon einige Male im Dorf getroffen hatte. Nachdem sie auch Traudel begrüßt hatte, die in ihrem cremefarbenen Dirndl mit dem dunkelblauen Schürzchen geradezu elegant aussah, führten Sebastian und Anna sie in den Garten.

      Während sie Nolan streichelte, der gleich zu ihr kam, schaute sie sich im Garten um. Sie zählte ungefähr zwanzig Leute, die an den drei runden Tischen saßen, die auf der Terrasse aufgestellt waren. Sven, der Pilot, der den Hubschrauber der Bergwacht flog, war mit Jasmin, einer hübschen rothaarigen Frau mit hellen blauen Augen, gekommen. Sie saßen mit Leonhard Schwartz, dem Eigentümer der örtlichen Brauerei, und seiner Frau Susanne an einem Tisch. Leonhard mit seinen dunklen feurigen Augen und die blonde Susanne waren ein ebenso attraktives Paar wie die beiden, die ihnen gegenüber saßen.

      Auch die drei Sanitäter mit ihren Frauen waren gekommen, genau wie Achim Baumeister, der zum Tauchteam der Bergwacht gehörte, und Wanda, seine hübsche Verlobte, die in der Grundschule von Bergmoosbach für den Musikunterricht zuständig war. Nur Kilian und Ramona konnte sie nirgendwo entdecken. Nachdem sie alle begrüßt hatte, bat Benedikt sie, sich zu ihm und seiner Familie an den Tisch zu setzen.

      »Sie sind also Paula, die Frau, die sich mit der Konkurrenz auseinandersetzen muss«, sagte Emilia, die Paula beobachtet hatte, seitdem sie in den Garten gekommen war. »Ich bin übrigens Emilia, Sebastians Tochter«, stellte sie sich vor.

      »Es freut mich, dich kennenzulernen«, sagte Paula und sah das Mädchen an, das die gleichen hellen grauen Augen wie sein Vater hatte. »Aber in was habe ich Konkurrenz bekommen?«, fragte sie.

      »In der Liebe.«

      »Aha.« Was meint sie?, dachte Paula erschrocken. Wussten etwa alle über ihre Gefühle für Kilian Bescheid? Spielte Emilia mit ihrer Bemerkung auf Ramona an, die längst mit Kilian zusammen war?

      »Sie spricht von dem Dreiecksverhältnis: Nolan, Paula und Annika«, klärte Benedikt sie auf und streichelte ihr beruhigend über die Schulter.

      »Ja, die hübsche Annika«, sagte Paula und gab sich unbefangen. Benedikt wusste auf jeden Fall über ihre Gefühle Bescheid, das hatte ihr diese tröstende Geste gezeigt.

      »Wuff, wuff, wuff«, machte Nolan, als der Name Annika zum zweiten Mal fiel.

      Er lag auf dem Boden zwischen Emilias und Paulas Stuhl und reckte seinen Kopf in die Höhe, so als würde er nach der Hundedame Ausschau halten.

      »Du kannst dich wieder beruhigen, sie ist nicht hier. Du musst dich schon mit uns begnügen«, sagte Emilia und streichelte dem Hund über den wuscheligen Kopf, der sich mit einem zufriedenen Brummen wieder ausstreckte.

      »Die ersten Steaks sind gleich fertig!«, rief Sebastian in die Runde. Er und Anna überwachten den Grill, der ein Stück abseits von den Tischen auf der Terrasse stand.

      »Dann kann es ja losgehen«, sagte Traudel, die mit einer Schüssel Kartoffelsalat auf die Terrasse kam. Kim, Susanne und Wanda, die ihr in die Küche gefolgt waren, brachten Brot, Brezeln, Nudelsalat, grüne Salate und verschiedene Soßen an die Tische.

      Inzwischen war es dunkel geworden. Die СКАЧАТЬ