Der neue Landdoktor Staffel 7 – Arztroman. Tessa Hofreiter
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der neue Landdoktor Staffel 7 – Arztroman - Tessa Hofreiter страница 5

Название: Der neue Landdoktor Staffel 7 – Arztroman

Автор: Tessa Hofreiter

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Landdoktor

isbn: 9783740953676

isbn:

СКАЧАТЬ es ausrichten. Ich wünsche den Damen noch einen schönen Tag«, sagte er und ließ die beiden allein.

      »Um noch einmal auf die Randerscheinung zurückzukommen«, sagte Ramona, nachdem Benedikt außer Hörweite war.

      »Ja?«, hakte Paula nach, als Ramona sie mit einem eiskalten Lächeln musterte.

      »Ich wollte nur sagen, was unseren Verein betrifft, da bist du ohnehin nur eine Randerscheinung. Bald wird dein Onkel zurück sein, und dein kleines Abenteuer bei der Bergwacht findet ein Ende.«

      »Was genau stört dich denn eigentlich so sehr an mir?«, fragte Paula sie nun ganz direkt. Sie war sicher, dass ihr Umgang mit den Hunden nur ein Aufhänger für Ramona war, um sie auf irgendeine Weise schlecht zu machen.

      »Es gefällt mir nicht, wie du dich in den Vordergrund spielst.«

      »Wieso spiele ich mich in den Vordergrund?«, fragte Paula verwundert.

      »Dein ständiges Geplapper, wie gut du mit den Hunden zurechtkommst. Dieses Gerede interessiert niemanden. Es ist doch wohl ganz selbstverständlich, dass du als Hundetrainerin mit den Tieren auskommst.«

      »Allerdings, so sollte es sein.« Ihr war nicht bewusst, dass sie ihre Fähigkeiten auf irgendeine Weise betont hatte. Außer Ramona hatte sie bisher auch noch niemand darauf angesprochen.

      »Ich denke, es gehört mehr dazu als der sogenannte gute Draht zu den Tieren. Ein Trainer muss Stärke zeigen, das ist für mich das Entscheidende für eine erfolgreiche Dressur der Hunde.«

      »Ich sehe das Training nicht als Dressur. Wir üben keine Kunststücke ein, wir nutzen die angeborenen Fähigkeiten dieser Tiere. Hunde wollen ein Teil einer Familie sein, sie wollen beschützen und in Notfällen helfen sie ihren Menschen unter dem Einsatz ihres Lebens. Wir bringen ihnen bei, wie sie helfen können, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.«

      »Du liebe Güte, deine Vorstellung von den Befindlichkeiten dieser Tiere ist aber schon stark idealisiert. Herr und Hund, Führung und Gehorsam. Nur so funktioniert es, alles andere gehört in die Märchenwelt junger Mädchen. Glaube mir, Kilian sieht das genauso. Er ist nicht wirklich zufrieden mit dem, was du hier zeigst.«

      »Ich glaube, du irrst dich«, entgegnete Paula und sah Ramona direkt an.

      »Verzeihung, im Gegensatz zu dir kenne ich Kilian ziemlich gut. Ich weiß, was er denkt, manchmal schon, bevor er es denkt«, fügte sie von sich überzeugt hinzu.

      »In diesem Fall ist es wohl nicht so. Kilian war vorhin hier und hat mich gefragt, ob ich das Hundetraining für die Bergwacht in Zukunft ganz übernehmen würde. Vorausgesetzt, mein Onkel möchte sich zurückziehen.« Du hast es so gewollt, dachte Paula, als Ramona sie in diesem Moment entgeistert anstarrte.

      »Das hat er nicht ernst gemeint. Das war nur höfliches Geplänkel«, sagte sie, nachdem sie sich wieder gefangen hatte.

      »Wir werden sehen, wie ernst er es gemeint hat, sollte mein Onkel seinen Rücktritt wahrmachen.«

      »Du solltest nicht darauf bauen, dass Kilian sein Angebot wiederholt. Ich weiß, dass jeder Hundetrainer gern eine Weile für die Bergwacht tätig sein möchte, weil das auf die private zahlende Kundschaft Eindruck macht. Ich denke da an die Hundeschule, die du eröffnen wirst. Diese Art von Werbung könntet ihr sicher gut gebrauchen.«

      »Ich bin hier, weil mein Onkel ganz dringend eine Vertretung brauchte. Es gab keine weitere Überlegung.«

      »Gut, dann wird es dich nicht allzu sehr treffen, wenn dein Engagement für uns nur von kurzer Dauer sein wird. Weißt du, es gibt Kandidaten mit weitaus besserer Qualifikation für dieses Training. Du bist ja nicht einmal Mitglied bei uns.«

      »Das würde sich ja ändern. Ich wäre sogar aktives Mitglied, falls ich das Hundetraining übernehme.«

      »Das wird aber nicht passieren. Ihr aus der Stadt glaubt doch immer, ihr könntet haben, was ihr wollt. Aber so ist es nicht. Morgen früh wird der Rasen hier gründlich gemäht«, wechselte Ramona das Thema, nachdem sie einen flüchtigen Blick auf die Wiese geworfen hatte.

      »Kein Problem. Das nächste Training ist erst übermorgen«, entgegnete Paula und sammelte die Bälle auf, die sie für die Hunde auf dem Rasen verteilt hatte.

      »Spieltraining, sage ich doch«, murmelte Ramona und schaute zu, wie Paula einen bunten Ball nach dem anderen in das große Netz legte, mit dem sie über die Wiese lief. »Ich gehe dann wieder. Ich bin mit Kilian in Augsburg zum Essen verabredet!«, rief sie über den Platz und schaute der hübschen jungen Frau nach, deren blondes Haar in der Sonne glänzte.

      »Ist gut«, entgegnete Paula, ohne aufzusehen.

      Ignoriere mich nur. Du wirst schon noch darauf kommen, dass du keine Chance bei der Bergwacht Bergmoosbach hast, solange ich hier bin. Und Kilian werde ich schon klar machen, dass du nicht die richtige für unsere Hunde bist, dachte Ramona und stapfte davon. »Ja, hallo, was ist?«, meldete sie sich schlecht gelaunt, als sie gerade den Parkplatz erreichte und ihr Handy läutete.

      »Die Prüfung wurde vorverlegt, sie findet nächsten Mittwoch statt, Ramona«, hörte sie eine Frau sagen.

      »Das ist gut, das ist sogar sehr gut. Danke, dass du mich benachrichtig hast, Inge. Wir telefonieren heute Abend noch mal«, sagte sie und beendete das Gespräch. Endlich würde sie Kilian beeindrucken können. Mit zufriedener Miene stieg sie in den weißen Kombi mit dem Namenszug der Werkstatt Reimer auf der Fahrertür.

      Sie wusste, wie sehr Kilian die Ausbildung der Hunde am Herzen lag und dass jeder, der mit den Tieren umgehen konnte, seine Aufmerksamkeit genoss. Als sie von Werners Überlegung erfuhr, den Trainerjob aufzugeben, hatte sie nicht lange überlegt. Obwohl sie Hunde eigentlich nicht mochte, hatte sie sich in München zu einer Ausbildung als Trainerin angemeldet.

      Sie forderte absoluten Gehorsam von den Tieren, überließ alles Weitere aber deren Besitzern. Sie beschränkte den Kontakt mit den Hunden auf das Nötigste und überwachte die Umsetzung ihrer Anweisungen mehr aus der Ferne. Mit Hilfe ihrer Freundin Inge, die die Ausbildung leitete, würde sie den Trainerschein trotzdem erhalten. Dafür würde sie Flyer für Inges Hundeschule überall in Bergmoosbach auslegen und sie jedem empfehlen, der nach einer guten Hundeschule fragte.

      »Von dir werde ich bedauerlicherweise nichts Gutes zu berichten haben«, murmelte sie, als sie sich noch einmal nach Paula umdrehte, die das Netz mit den Bällen zu dem Bungalow trug, der als Büro und Lager für die Trainingsstunden diente.

      Nach ihrer Abschlussprüfung wür­de sie das Training der Hunde übernehmen. Noch waren sie und Kilian nur Freunde, ihr neues Betätigungsfeld aber würde sie in seinen Augen interessant machen, davon war sie fest überzeugt. Aus Freundschaft konnte jederzeit Liebe werden, wenn man in der Lage war, die richtigen Weichen zu stellen. Sie hatte sie gestellt, daran konnte Paula absolut nichts mehr ändern. So schnell, wie sie in ihrem und Kilians Leben aufgetaucht war, so schnell würde sie auch wieder verschwinden.

      »Mach’s gut, Schätzchen«, flüsterte sie grinsend, wandte sich von Paula ab und startete den Motor ihres Wagens.

      *

      Paula hatte sich für die Dauer ihres Aufenthaltes in Bergmoosbach auf dem Berghof ihres Onkels einquartiert. Eine holprige Straße führte in engen Serpentinen durch einen dichten Tannenwald, bis hinauf zu der Alm, auf der das Haus vor mehr als zweihundert Jahren erbaut wurde. Es war nach alter Tradition aus dunklem СКАЧАТЬ