Der neue Landdoktor Staffel 7 – Arztroman. Tessa Hofreiter
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der neue Landdoktor Staffel 7 – Arztroman - Tessa Hofreiter страница 26

Название: Der neue Landdoktor Staffel 7 – Arztroman

Автор: Tessa Hofreiter

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Landdoktor

isbn: 9783740953676

isbn:

СКАЧАТЬ bitte super nett zu ihm«, hatte Emilia sie gebeten, als sie ihr erzählt hatte, dass ihr Sportlehrer vielleicht in den nächsten Tagen in die Praxis kommen würde.

      Sie hatte den gut aussehenden Mann mit den hellen blauen Augen und dem dunklen Haar sofort erkannt. Emilia hatte ihn gut beschrieben. »Heute dauert es leider ein bissel länger. Suchen Sie sich einen Platz im Wartezimmer und lassen Sie sich gut unterhalten«, sagte Gerti, nachdem sie seine Versicherungskarte eingescannt und ihn in eine Liste eingetragen hatte.

      »Danke«, antwortete Kai höflich, obwohl er sich wunderte, warum sie ihm gute Unterhaltung wünschte. Schließlich erwartete ihn keine Filmvorführung oder so etwas Ähnliches.

      Ein paar Minuten später wusste er, was sie gemeint hatte. Er saß auf einem der blau gepolsterten Stühle in der Ecke des nicht allzu großen Wartezimmers. Es war der letzte freie Platz gewesen, als er hereingekommen war. Außer der jungen Frau auf dem Stuhl zu seiner Linken schienen sich alle zu kennen. Alle redeten miteinander, und schon nach kürzester Zeit wusste er, dass Egon Teuchtner, dem die Apotheke in Bergmoosbach gehörte, wegen einer Erkältung nicht an dem Wanderwettbewerb teilnehmen konnte. Xaver Talhuber, der Bergmoosbacher Bürgermeister, würde bald seinen 65. Geburtstag feiern, und Miriam Holzer, die schöne Erbin des Sägewerks, war mit ihrem Assistenten für vier Wochen nach Jamaika geflogen. Kai konnte gar nicht umhin, den Leuten zuzuhören, dazu saßen sie in diesem Zimmer zu dicht beieinander.

      Diese Warterei besaß durchaus einen gewissen Unterhaltungswert, zumindest erfuhr man so einiges über das Dorf.

      Die junge Frau in Jeans und T-Shirt, die neben ihm saß, hörte, genau wie er, nur zu. Er erwischte sich dabei, wie er sie beobachtete. Ihm gefiel ihr Lächeln, das sich hin und wieder zeigte, wenn wieder jemand etwas Neues aus dem Bereich des Tratsches erzählte. Eigentlich gefiel ihm alles an ihr. Ihre zierliche Gestalt, das dunkelblonde lange Haar, die grünen Augen. »Sie sind nicht von hier?«, wandte er sich ihr irgendwann zu.

      »Nein, ich wohne in der Eifel. Ich bin wegen des Wanderwettbewerbs in Bergmoosbach«, antwortete sie ihm freundlich. »Da Sie außer mir der einzige sind, der sich nur aufs Zuhören beschränkt, gehe ich davon aus, dass Sie auch nicht in Bergmoosbach zu Hause sind. Sind Sie auch wegen des Wanderwettbewerbs hier?«

      »Nein, bin ich nicht. Ich bin zwar nicht aus Bergmoosbach, aber ich wohne nur eine halbe Stunde entfernt. In der Nähe von Garmisch.«

      »Ist Doktor Seefeld Ihr Hausarzt?«

      »Ich bin das erste Mal hier. Auf Empfehlung seiner Tochter. Sie ist meine Schülerin.«

      »Welches Fach?«

      »Sport.«

      »Echt? Ich bin Gymnastiklehrerin an einer Rehaklinik.«

      »Das klingt nach harter Arbeit.«

      »Das ist es nur manchmal. Meistens habe ich Spaß an meiner Arbeit. Sie doch hoffentlich auch.«

      »Ja, ich gebe zu, das habe ich«, antwortete er lachend. »Kai Küster«, stellte er sich vor und reichte ihr die Hand.

      »Britta Kaufmann«, sagte sie und legte ihre linke Hand in seine. »Ich habe heute Vormittag an der Gymnastikstunde im Hotel teilgenommen. Ich wage es kaum zu sagen, aber ich befürchte, ich habe mir dabei die Hand verstaucht, deshalb bin ich auch hier«, klärte sie ihn auf, warum sie ihn nicht mit der rechten Hand begrüßte. »Gymnastiklehrerin verletzt sich bei Wellnessgymnastik. Klingt nicht sehr professionell«, fügte sie lächelnd hinzu.

      »Freizeitsport eben«, entgegnete Kai und erwiderte ihr Lächeln.

      »Stimmt, da ist die Aufmerksamkeit weniger hoch.«

      »Ich nehme an, Sie sind in Begleitung nach Bergmoosbach gekommen.« Er hatte auf einmal den Wunsch, Britta näher kennenzulernen. Sollte sie aber bereits vergeben sein, würde er diese Idee sofort wieder fallen lassen.

      »Richtig, ich bin in Begleitung«, sagte sie

      »Das dachte ich mir schon«, entgegnete Kai enttäuscht.

      »Meine beiden Freundinnen und ich haben uns als Dreierteam zum Wettbewerb angemeldet«, klärte Britta ihn auf, weil sie die Unterhaltung mit diesem charmanten jungen Mann gern fortsetzen wollte.

      »Und wer wartet zu Hause auf Sie?«

      »Auf meine beiden Freundinnen warten ihre Männer, die nicht viel vom Wandern halten und lieber ein paar Tage allein auf die Kinder aufpassen, statt ihre Frauen nach Bergmoosbach zu begleiten. Auf mich wartet meine Katze Isis, die gern auf dem Dach umherwandert. Ich habe eine Dachwohnung in einem der Fachwerkhäuser in Monreal.«

      »Monreal? Von diesem Ort habe ich schon gehört. Er soll zu den schönsten in der Eifel gehören.«

      »Ich denke, er ist der schönste überhaupt«, sagte Britta.

      »In der Eifel oder in der Welt?«

      »Die Welt besitzt so viele schöne Orte, da möchte ich mich ungern festlegen.«

      »Welche Orte gefallen Ihnen denn besonders gut?«

      »In den letzten Jahren habe ich meine Liebe für den afrikanischen Kontinent entdeckt. Ich war schon einige Male dort. Im letzten Jahr habe ich Kenia besucht.«

      »Als Safaritouristin?«

      »Nein, ich habe eine ehemalige Schulfreundin besucht, die dort für zwei Jahre an einer Kinderklinik arbeitet. Durch sie habe ich Kontakt zu den Einheimischen bekommen und vieles gesehen, was mir sonst verborgen geblieben wäre.«

      »Ich war auch im letzten Jahr in Kenia. Ich habe einen jungen Mann besucht, den ich an der Sporthochschule kennengelernt habe. Er stammt aus Kenia und lebt jetzt wieder in seiner Heimat.«

      »Waren Sie das erste Mal in Afrika?«

      »Ich war schon einige Male dort. Mich fasziniert dieser Kontinent«, sagte er und erzählte ihr von seinen vorherigen Reisen nach Namibia und Südafrika.

      Britta hörte ihm gebannt zu und sprach dann auch über ihre vergangenen Reisen an die Elfenbeinküste und nach Gambia. Von den anderen Gesprächen um sie herum bekamen sie nichts mehr mit, es gab nur noch sie beide. Es fiel ihnen nicht einmal auf, dass sich das Wartezimmer nach und nach leerte. Als Britta schließlich von Gerti aufgerufen wurde, bedauerte sie, dass sie jetzt schon an der Reihe war.

      »Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag, Herr Küster. Unser Gespräch hat mir gefallen«, sagte sie und erhob sich von ihrem Stuhl.

      »Wir könnten es doch fortsetzen. Um sieben im Biergarten zum Abendessen?«, schlug Kai vor, weil er Britta unbedingt wiedersehen wollte.

      »Gut, dann um sieben im Biergarten, bis dahin«, sagte Britta und verabschiedete sich mit einem Lächeln von ihm, bevor sie das Wartezimmer verließ.

      Egal, wie dieser Arztbesuch ausgeht, er hat sich schon gelohnt, dachte Kai. Als Britta kurz darauf mit einem Verband an ihrer rechten Hand die Praxis verließ, winkte er ihr noch einmal zu, als er sie in der Diele sah. Ein paar Minuten später wurde auch er von Gerti aufgerufen. Während der Unterhaltung mit Britta hatte er gar nicht mehr daran gedacht, warum er eigentlich hergekommen war. Vermutlich würde ohnehin nichts anderes herauskommen als bisher bei seinem Hausarzt, der ihn bereits mehrfach gründlich untersucht СКАЧАТЬ