Der neue Landdoktor Staffel 7 – Arztroman. Tessa Hofreiter
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der neue Landdoktor Staffel 7 – Arztroman - Tessa Hofreiter страница 27

Название: Der neue Landdoktor Staffel 7 – Arztroman

Автор: Tessa Hofreiter

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Landdoktor

isbn: 9783740953676

isbn:

СКАЧАТЬ gekauft und den Innenausbau fast komplett allein bewerkstelligt. Vermutlich hatte er sich dabei ein wenig übernommen, weil er die ganzen Arbeiten in kürzester Zeit durchgezogen hatte.

      »Es freut mich, Sie kennenzulernen, Herr Küster«, wurde er von Sebastian Seefeld freundlich begrüßt, der in der geöffneten Tür seines Sprechzimmers am Ende des Ganges auf ihn wartete.

      »Emilia hat mir geraten, Sie aufzusuchen. Die Klasse macht sich Sorgen um mich, hat sie gesagt«, erzählte er ihm, als er ihm ins Sprechzimmer folgte.

      »Dann sollten wir ihnen diese Sorgen nehmen. Bitte, nehmen Sie Platz«, sagte Sebastian und deutete auf den bequemen Lederstuhl vor seinem Schreibtisch, während er sich auf seinen Sessel hinter den Schreibtisch setzte. »Emilia hat mir erzählt, dass Sie unter Schwindelanfällen leiden.«

      »Das ist richtig, hin und wieder wird mir offensichtlich grundlos schwindlig.«

      »Leiden Sie auch unter Kopfschmerzen oder Gleichgewichtsstörungen?«

      »Ja, auch. Ich war deshalb schon einige Male krankgeschrieben.«

      »Wurde bei Ihnen schon ein CT gemacht?«

      »Vor einigen Wochen. Kopf- und Halsbereich. Es war aber ohne Befund. Mein Kreislauf ist auch in Ordnung, alles ist bisher ohne Befund. Ich habe den Untersuchungsbericht aus dem Krankenhaus bei mir«, sagte Kai und reichte Sebastian die beiden Din A 4 Blätter, die er sich von seinem Hausarzt hatte geben lassen.

      Während Sebastian den Bericht las, schaute Kai sich in dem Sprechzimmer um. Trotz der weißen Möbel wirkte es nicht steril, was an der Vitrine aus honigfarbenem Holz lag, in der alte Medizinbücher mit prächtigen Einbänden standen.

      »Bevor wir alles Mögliche mit Ihnen anstellen, wäre es sinnvoll, wenn ich zuerst einen Blick auf die Untersuchungsergebnisse Ihres Hausarztes werfen könnte.«

      »Ich kümmere mich darum.«

      »Entschuldigen Sie mich, bitte«, bat Sebastian, als sein Handy läutete und der Name des Leiters der Bergwacht auf dem Display aufleuchtete. »Hallo, Kilian«, meldete er sich. »Alles klar, ich bin gleich da. Tut mir leid, Herr Küster, aber ich muss sofort los. Wir haben einen Rettungseinsatz oben an der Höhle. Lassen Sie sich einen Termin von Gerti geben, damit Sie beim nächsten Mal nicht wieder so lange warten müssen«, sagte er, während er mit ihm zusammen das Sprechzimmer verließ.

      »Ja, mache ich, danke, Doktor Seefeld.«

      »Einsatz?«, fragte Gerti, als Sebastian an ihr vorbeistürmte.

      »Oben an der Höhle, sage bitte meinem Vater Bescheid, dass er sich um die Patienten kümmert, die noch im Wartezimmer sitzen. Und Herr Küster bekommt einen Termin.«

      »Wird gemacht, pass auf dich auf!«, rief Gerti Sebastian noch nach. Sie hatte ihn schon als Kind gekannt und fühlte sich immer noch ein wenig verantwortlich für ihn. Du und Traudel, ihr seid wie die Glucken, wenn es um den jungen Seefeld geht, musste sie sich hin und wieder im Dorf anhören. Aber das störte weder sie noch Traudel.

      »Ich bin gleich für Sie da«, wandte sich Gerti an Kai, während sie den Hörer des Haustelefons abnahm, um Benedikt zu bitten, die Sprechstunde zu übernehmen.

      »Kein Problem, ich melde mich wegen eines Termins«, sagte Kai und verabschiedete sich mit einem freundlichen Kopfnicken von Gerti.

      Offensichtlich fehlte ihm nicht wirklich etwas, nur ein wenig Ruhe, so wie sein Hausarzt gesagt hatte. Warum sollte er einem Arzt wie Sebastian Seefeld, der auch noch für die Bergwacht im Einsatz war, seine kostbare Zeit stehlen?

      »Hallo, Herr Küster. Schön, dass Sie auf meinen Rat gehört haben«, sagte Emilia, die auf der weißen Holzbank unter der Ulme saß, als er in den Hof kam.

      »Dein Vater ist wirklich sehr nett.«

      »Ich weiß. Kann er Ihnen helfen?«

      »Wir hatten nicht so viel Zeit. Ich war gerade im Sprechzimmer, als die Bergwacht anrief. Ich werde demnächst noch einmal vorbeikommen.«

      »Das sollten Sie auf jeden Fall tun.«

      »Hallo, Markus«, begrüßte Kai den großen schlanken Jungen mit dem weißblonden Haar, der aus der Garage neben der Praxis kam und ein Moped schob. Markus Mittner war eine Klasse über Emilia und ging auch zu ihm in den Sportunterricht. Es war kein Geheimnis, dass er und Emilia zusammen waren.

      »Wie geht es Ihnen, Herr Küster?«, fragte Markus, während er die Lederjacke schloss, die er zu Jeans und T-Shirt trug.

      »Im Moment recht gut. Wir sehen uns«, verabschiedete Kai sich von seinen beiden Schülern und lief zur Straße hinunter, wo er seinen Wagen geparkt hatte.

      »Wollen wir mal hoffen, dass dein Vater herausfindet, was ihm fehlt«, sagte Markus und setzte seinen Helm auf.

      »Ich denke, Herr Küster hat gute Chancen auf Heilung, wenn er seine Hilfe in Anspruch nimmt.«

      »Davon bin ich auch überzeugt. Was ist? Wollten wir nicht zu Doro?«

      »Klar wollen wir«, sagte Emilia und setzte den Helm auf, der genau die gleiche rote Farbe hatte wie der von Markus.

      »Viel Spaß bei deiner Freundin!«, rief Traudel, die über die Hecke schaute, die den Hof von der Wiese vor dem Haus trennte.

      »Danke!«, antwortete Emilia und winkte ihr fröhlich zu, bevor sie sich auf den Sozius des Mopeds setzte.

      »Ach ja, so jung und verliebt«, seufzte Traudel und schaute den beiden nach.

      »Auch Menschen im reiferen Alter können sich noch verlieben«, sagte Benedikt, der über die Terrasse zur Praxis hinüberging.

      »Freilich können Sie, aber es ist lange nicht so unbeschwert wie in jungen Jahren, weil der ältere Mensch zu viele Wenns und Abers mit sich herumträgt.«

      »Das könnte man auch Erfahrung nennen, und die schadet nicht unbedingt. Im Gegenteil, sie kann uns vor einem falschen Schritt bewahren.«

      »Oder uns dazu bringen, es mit der Liebe erst gar nicht mehr zu versuchen.«

      »Die Gefahr besteht durchaus«, gab ihr Benedikt recht.

      »Genug philosophiert, wenn du jetzt nicht in die Praxis gehst, besteht die Gefahr, dass die Patienten unruhig werden, und das würde unserer Gerti gar nicht gefallen.«

      »Ich weiß, unruhige Patienten stören den geregelten Ablauf in ihrer Praxis«, entgegnete Benedikt augenzwinkernd und ließ Traudel allein.

      Gerti war die Königin der Praxis und Traudel die Königin im Haus, und beide hatten etwas übrig für ihn, das war Benedikt durchaus bewusst. Bei Gerti war es nur eine kleine Schwärmerei, bei Traudel war es mehr, aber darüber dachte er ungern nach, weil das ihr Zusammenleben vielleicht komplizierte, und das wollte er nicht riskieren. Für Benedikt war alles gut so, wie es gerade war.

      *

      Britta und ihre Freundinnen Gundula und Ulrike hatten sich im Hotel Sonnenblick einquartiert. Das mehrstöckige Gebäude in bester Hanglage war im alpenländischen Stil erbaut. Alle Zimmer hatten Balkons mit gelb-weißen Markisen, und in den Blumenkästen blühten СКАЧАТЬ