Der neue Landdoktor Staffel 7 – Arztroman. Tessa Hofreiter
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Название: Der neue Landdoktor Staffel 7 – Arztroman

Автор: Tessa Hofreiter

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Landdoktor

isbn: 9783740953676

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СКАЧАТЬ Umgangston würde ich mir schon wünschen.«

      »Ich denke, das wird sie hinbekommen.«

      Paula nickte zustimmend, obwohl sie im Gegensatz zu Kilian nicht davon überzeugt war, dass diese Wunschvorstellung Wirklichkeit werden könnte. Als Kilian sich eine halbe Stunde später auf den Weg ins Dorf machte, stand sie noch eine ganze Weile in der geöffneten Haustür und schaute ihm nach. Hoffentlich findest du die richtigen Worte für Ramona, dachte sie, bevor sie die Tür schloss und in die Küche ging, um den Tisch abzuräumen.

      *

      Der Marktplatz mit seinem alten Kopfsteinpflaster und dem historischen Steinbrunnen war an diesem Morgen schon recht bevölkert. Die Berge streckten sich mit ihren mächtigen grauen Gipfeln an den stahlblauen Himmel und boten wie immer eine prächtige Kulisse für das Dorf mit seinen hübsch restaurierten Häusern und Gassen.

      Die meisten Tische des Cafés Höfner, die draußen vor der Tür unter der mächtigen Krone einer Kastanie standen, waren besetzt. Einheimische und Urlaubsgäste kamen gerade am Sonntag gern schon am Vormittag hierher, um sich gleich zum Frühstück ein Stück von den köstlichen Kuchen oder Torten aus der familieneigenen Konditorei der Höfners zu gönnen.

      Ramona hatte sich ein Stück Schokoladentorte und einen Cappuccino bestellt, in dem sie mit einem kleinen Löffel nachdenklich herumrührte, als Kilian an ihren Tisch kam.

      »Schön, dass du da bist«, sagte sie und legte den Löffel beiseite. Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, schlug die Beine übereinander und strich über den Rock ihres taubenblauen Leinenkleides, bevor sie aufschaute und Kilian direkt in die Augen sah. »Setz dich«, bat sie ihn.

      »Ich wollte mich eigentlich gar nicht länger aufhalten«, antwortete er.

      »Verstehe, du hast es eilig. Willst du zurück zu ihr?«

      »Ramona, bitte, mach es dir doch nicht selbst schwer.« Er entschied, sich doch einen Moment zu ihr zu setzen, um ihr klar zu machen, dass sie keinen Grund hatte, sich über irgendetwas aufzuregen.

      »Du befürchtest also, ich könnte es mir schwer machen. Das heißt, du weißt, was ich für dich empfinde.«

      »Wir haben nie darüber gesprochen.«

      »Hätte es etwas geändert?«

      »Nein. Es tut mir leid, Ramona, ich hatte nie vor, dir weh zu tun, und ich habe dir nie etwas vorgespielt, was unsere Beziehung betrifft.«

      »Unsere Beziehung? Das klingt aufregend«, sagte Ramona und stach mit der kleinen Gabel in die Schokotorte. »Welche Art Beziehung ist das, die uns verbindet?«, fragte sie und schaute auf, während sie die mit Sahne und Eierlikör verfeinerte Schokotorte in ihrem Mund zergehen ließ.

      »Ich denke, wir sind ein gutes Team, im Betrieb und bei der Bergwacht. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass wir auch Freunde sind.«

      »Freunde, ja, sicher, wir sind Freunde«, murmelte sie.

      »Wir werden auch Freunde bleiben, wenn du das willst.«

      »Mit dir befreundet zu sein, ist mir aber nicht genug.«

      »Es muss reichen. Mehr kann ich dir nicht geben«, sagte er und legte seine Hand auf ihre. Sie tat ihm jetzt fast ein bisschen leid.

      »Dann ist es wohl so, aber erwarte nicht von mir, dass ich dir jetzt Glück wünsche. Ich bin sicher, du triffst die falsche Wahl.« Sie zog ihre Hand zurück und sah ihn mit zornfunkelnden Augen an. »Du solltest mich nicht unterschätzen, Kilian, so schnell werde ich nicht aufgeben.«

      »Finde dich damit ab, dass ich jetzt mit Paula zusammen bin.« Sein Mitleid war bereits wieder verflogen. »Meine Schlüssel.«

      »Bitte sehr.« Ramona nahm den Schlüsselbund aus ihrer Handtasche und knallte ihn so laut auf den Tisch, dass die Gäste an den anderen Tischen alle erstaunt aufsahen.

      »Danke, ich hoffe, du beruhigst dich wieder«, sagte Kilian. Er erhob sich, nickte ihr noch einmal zu und verließ das Café.

      »Du meine Güte, Schätzchen, was war denn los?«, erkundigte sich eine pummelige Blondine im zu engen roten Kostüm, die an einem der Nachbartische gesessen hatte und sich nun mit anteilnehmender Miene zu Ramona setzte.

      »Dieses raffinierte Früchtchen«, schimpfte Ramona.

      »Von wem sprichst du?«

      »Sie spricht von Paula, Simone, der Nichte vom Werner«, mischte sich eine hagere Frau im grauen Dirndl ein, die mit einer Tüte Brötchen aus der Bäckerei nebenan kam und gesehen hatte, wie Kilian kurz zuvor Ramonas Tisch verlassen hatte.

      »Und woher weißt du das, Draxlerin?«, wollte Simone Windfang, die Kosmetikerin aus dem Hotel Sonnenblick, von Elvira Draxler, der zweiten Vorsitzenden des örtlichen Landfrauenvereins, wissen.

      »Ich habe gerade gehört, wie die Wanda und die Kim sich in der Bäckerei unterhalten haben«, erzählte Elvira und blieb neben Ramona und Simone stehen. »Die von unserer Bergwacht haben sich gestern zum Grillen bei Seefelds getroffen. Zwischen der Paula und dem Kilian soll’s gefunkt haben.«

      »Die Bergwacht? Geh, dann warst du doch auch dabei, stimmt’s?«, wandte sich Simone an Ramona.

      »Würdet ihr bitte gehen? Ich möchte allein sein«, erklärte Ramona, während sie in ihrem Tortenstück herumstocherte und die beiden keines Blickes würdigte.

      »Aber du brauchst doch jetzt ein bissel Trost. Als mir das neulich mit der Elo und Doktor Lieblich passiert ist, da hab ich mich nach tröstenden Worten gesehnt«, entgegnete Simone.

      »Was ist denn das für ein Vergleich?«, wandte sich Ramona Simone kopfschüttelnd zu. »Ich habe Jahre meines Lebens geopfert, um Kilian alles recht zu machen. Du hast doch Doktor Lieblich vorher gar nicht gekannt. Du hast dich nur in sein attraktives Äußeres verguckt, und er hat der kleinen Bäuerin den Vorzug gegeben. Ende der Geschichte. Das ist kein Grund, um herumzuheulen.«

      »Es hat aber wehgetan. Es tut immer weh, wenn man zurückgewiesen wird«, schniefte Simone und fischte ein Taschentuch aus der Jacke ihres Kostüms.

      »Sei nicht albern, du wurdest nicht zurückgewiesen. Du wurdest gar nicht wahrgenommen.«

      »Wie kannst du nur so gemein sein?« Wie immer, wenn sie sich aufregte, bekam Simone einen feuerroten Kopf, was ihr jedes Mal sehr unangenehm war. »Wer seine Freunde vergrault, ist irgendwann einsam«, sagte sie und ließ Ramona allein.

      »Dir habe ich auch nichts weiter zu sagen«, fuhr Ramona Elvira an, die noch immer an ihrem Tisch stand.

      »Ganz wie du meinst«, entgegnete Elvira schnippisch und marschierte mit ihrer Brötchentüte auf den Armen davon.

      »Ich will einfach nur in Ruhe meine Torte essen«, sagte Ramona, als sich ihr erneut alle Blicke zuwandten. »Ist noch etwas?«, fragte sie in die Runde. »Geht doch«, murmelte sie, als alle sich abrupt abwandten und sich nicht weiter um sie kümmerten. Kilian wird schon noch merken, was er an mir hat, dachte sie. Bald würde er Paula vergessen. »Verdammt«, schrie sie auf, als sie mit ihren langen Fingernägeln an der Tischkante hängenblieb und der Nagel ihres rechten Zeigefingers so tief einriss, dass es höllisch wehtat.

      *

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