Falsches Spiel in Brodersby. Stefanie Ross
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Название: Falsches Spiel in Brodersby

Автор: Stefanie Ross

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9783894257552

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СКАЧАТЬ Das ist ja vielleicht ein Typ! Total von sich überzeugt, versucht, eine Frau zu bezirzen, die in festen Händen ist, und ist dabei so auf sich fixiert, dass er meinen gigantischen Kugelbauch übersieht. Also, ich mag ihn nicht und hoffe, dass war kein Freund von dir. Allerdings ist die Frage ja eigentlich überflüssig, so wie du dich an unserem Gespräch beteiligt hast. Nicht.«

      Jan schmunzelte, als Lena Idas Teenagersprache imitierte, indem sie die Verneinung als ein einzelnes Wort folgen ließ. »Ich habe ihn nie gemocht. Michael hat ihn sogar für einen Verbrecher gehalten. Reicht das?«

      »Fast. Was genau macht dein Vater eigentlich beruflich?«

      »Er ist im Finanzbereich tätig und so etwas Ähnliches wie eine Heuschrecke, allerdings im kleineren Stil.«

      »Kannst du das für jemanden übersetzen, der von der Materie keine Ahnung hat?«

      »Er kauft billig Firmen, denen es schlecht geht, poliert sie auf und verkauft sie wieder für viel Geld. Besser?«

      »Ja. Warum nicht gleich so? Und wie passt das zu Paul? Dass sie zusammenarbeiten, steht ja nach Liz’ Aussage fest.«

      »Und nach seiner Reaktion ganz sicher«, bekräftigte Jan und zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. So viel Fantasie habe ich nicht. Vielleicht findet Felix im Internet und eventuell im elektronischen Handelsregister eine Verbindung zwischen ihnen.«

      »Sehr gut. Dann hat er was, womit er sich beschäftigen kann, und wir bekommen hoffentlich schnell eine Antwort.«

      »Wir?« Lenas drohende Miene brachte ihn dazu, sofort einzulenken. »Okay, wir.«

      Da Dimitri mit einem Tablett, auf dem drei Gläser standen, zu ihnen kam, beendeten sie das Thema.

      Er stellte eines der vereisten Gläser vor Lena ab. »Granatapfelsaft! Der wird dir bestimmt schmecken und ist äußerst vitaminreich.« Nachdem sie sich zugeprostet und getrunken hatten, seufzte der Grieche. »Ich mag den Kerl nicht. Obwohl er ein sehr großzügiges Trinkgeld gibt.«

      »Ich auch nicht«, schloss sich Jan an. Lena nickte nur stumm.

      Montagmorgen und das Wochenende lag noch in weiter Ferne. Müde blickte Jan auf die Ostsee hinaus. Wieder war der Himmel tiefgrau und das aufgewühlte Meer verstärkte den wenig einladenden Eindruck noch. Außer einem Besuch von Jörg und Andrea am Samstagabend, mit denen sie sich gemeinsam einen hochgelobten Film angesehen hatten, hatten sie nichts vorgehabt und die Ruhe genossen. Von dem Film hatte Jan nicht besonders viel mitbekommen, nachdem Jörg ihm von der Anfrage des MAD erzählt hatte. Statt das Drama auf dem Fernseher zu verfolgen, hatte er nach einem Grund für das Interesse der Behörde gesucht und nicht gefunden.

      Nach einem ruhigen Tag hatte Lena letzte Nacht kaum geschlafen, weil das Kleine zu sehr getobt hatte. Aus Solidarität war Jan ebenfalls wach geblieben und bekam nun die Quittung. Er gähnte und hielt nach einem Hoffnungsschimmer Ausschau. Sosehr er die norddeutsche Landschaft mittlerweile liebte, so sehr hasste er die grauen, trüben Tage. Aber die Wolkendecke bildete eine feste Front, da hatte die Sonne niemals eine Chance.

      Statt loszufahren, füllte er seinen Becher zum zweiten Mal mit Kaffee und lauschte auf Geräusche aus dem ersten Stock. Nichts. Lena schlief weiter, nachdem sie in den frühen Morgenstunden endlich eingeschlafen war. Dann würde er sie nicht wecken, auch wenn sie ihm fehlte.

      Während er den Kaffee trank und dabei einige Möwen beobachtete, die dicht über der Wasseroberfläche nach Fischen Ausschau hielten, überlegte er ein weiteres Mal, wie die Einschaltung des MAD zu dem Phosphorfund passte. Er kannte die Mitarbeiter des Geheimdienstes von den Sicherheitsüberprüfungen des KSK und hatte vor Ewigkeiten mit einem Beamten in Afghanistan zusammengearbeitet. Einen besonders guten Eindruck hatten die Männer nicht bei ihm hinterlassen. Er gab Markus recht, dass die Nachfrage mit dem toten Russen oder dem Phosphorfund zusammenhängen musste, da in beiden Polizeiberichten Jörgs und sein Name erwähnt wurden. Doch das half ihm nicht weiter.

      In der Mittagspause würde er Felix besuchen und hoffen, dass sein Freund wenigstens herausgefunden hatte, wie sein Vater und Paul Winkler zusammenhingen. Da er nicht an Zufälle glaubte, ging er von einer Verbindung der beiden mit dem Russen sowie dem Phosphorfund aus, gleichzeitig sagte er sich jedoch, dass das Schwachsinn war.

      So kam er nicht weiter. Er stellte den leeren Kaffeebecher in den Geschirrspüler und machte sich auf den Weg in die Praxis.

      Gerda war trotz des trüben Montags bester Laune und Jans Stimmung hob sich geringfügig. Wie versprochen hatte die Mutter des Schulschwänzers sie mit Erdbeermarmelade versorgt und ihnen ein paar frische Brötchen von Ernas Kiosk vorbeigebracht. Erna bezog ihre Backwaren von einem Betrieb, der den Teig noch selbst ansetzte, und verschmähte den günstigeren Industriekram. Jan und zahlreiche andere Dorfbewohner wussten die Qualität zu schätzen und bezahlten bereitwillig ein paar Cents mehr.

      Normalerweise war die Praxis montags brechend voll, weil viele Patienten am Wochenende erkrankten und sofort nach Öffnung an Gerdas Tresen stürmten. Heute verlief der Vormittag deutlich ruhiger.

      Zwischen zwei Terminen bat Jan seine Arzthelferin ins Behandlungszimmer. »Sag mal, kommt es mir so vor oder ist es heute viel ruhiger als sonst zu Wochenbeginn?«

      »Mach dir mal keinen Kopp. Das ist das Wetter. Da jagst du ja keinen Hund vor die Tür. Solche Montage hatten wir am Jahresanfang oder im Herbst schon öfter. Aber ich freue mich, dass du meine Bedenken wegen der bösen Gerüchte ernst nimmst. Wir waren Samstag im Zeus und Dimitri meinte, dass wir das Gerede schon ganz ordentlich eingefangen haben.«

      »Wir?«

      »Na, Erna, Hinnark, Heiner, Richie, Dimitri, Hannes, meine Wenigkeit … Du hast hier viele Freunde und noch mehr, die dir wohlgesonnen sind. Ich pass schon auf und wenn wieder was aus dem Ruder läuft, machen wir es wie am Freitag. Euer Besuch im Zeus kam sehr gut an. Über diesen Schnacker, der euch genervt hat, gibt’s übrigens sehr geteilte Meinungen. Die einen schätzen ihn, die anderen auch – aber nur, wenn er geht.«

      Leider wartete der nächste Patient. Sonst hätte Jan das Thema vertieft. »Gibt es sonst noch etwas Neues aus dem Dorfklatsch? Vielleicht was zum Phosphor?«

      »Na sicher! Da brodelt und zischt es ganz schön. Viele haben Angst, dass im Sommer die Gäste ausbleiben. Du musst dir mal diese Tussi auf Insta ansehen. Die macht da vielleicht ein Drama draus!«

      »Wen oder was meinst du?«

      Gerda rollte mit den Augen. »Mensch, Jan. Wo lebst du denn? Die Mutter von dem Gör, das nicht auf euch hören wollte, ist eine Influencerin. Wenn du dir mal den Hashtag Brodersby ansiehst, weißt du, was los ist.«

      Jan wusste gerade mal, dass es Instagram gab und was das war. Doch das würde er später klären. Wozu hatte er Freunde mit Kindern im Teenageralter? Das war deutlich angenehmer, als bei Gerda Nachhilfe am Smartphone zu nehmen.

      Sie zwinkerte ihm spöttisch zu und wandte sich ab. »Ich hole dann mal den nächsten Patienten. Da stehen zwei Impfungen auf dem Programm.«

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