Mission Unendlichkeit - Das 1529 Science Fiction Abenteuer Paket. Mara Laue
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СКАЧАТЬ Er wollte schlafen, um ausgeglichen zu sein, wenn er mit der Kaiserin Verbindung aufnahm, um ihr zu berichten. Er war erschöpft. Innerlich nagte es an ihm, versagt zu haben.

      „Meine Herren“, verabschiedete er sich und verließ die Brücke. In seiner schweren Rüstung spürte er die Blicke aller Anwesenden auf sich. Noch immer hatte sich die Besatzung der VERTEIDIGER nicht an den Anblick gewöhnt. Zaren fragte sich, ob die Rüstung konstruiert worden war, um Unbehagen zu erzeugen.

      Er ging auf direktem Weg in sein Quartier, wo er sich auf einen speziellen Stuhl setzte, der sich mit seiner Rüstung verband. Es wurde ein Diagnoseprogramm gestartet. Zaren war erschöpft. Seine Gedanken flossen zäh.

      Als er gerade wegzudämmern begann, wurde er durch den Türsummer geweckt. Er konzentrierte sich und nutzte ein internes System seiner Rüstung, die er immer noch trug, um die Tür zu öffnen.

      „Ähm, Sir?“, fragte ein Soldat verunsichert. Zaren saß auf einem thronartigen Stuhl, mit dem er durch diverse Schläuche verbunden war. Doch davon konnte der Soldat kaum etwas erkennen, denn die Raumbeleuchtung war deaktiviert. Nur einzelne kleine Lampen blinkten in der Dunkelheit und erschufen ein diffuses Schattenbild.

      „Sir, ich soll Ihnen etwas von der Gefangenen ausrichten, Sir. Sie meinte, es wäre sehr wichtig.“

      „Ja?“, erwiderte Zaren. „Was ist denn so wichtig?“

      Seine Stimme klang verzerrt durch den Außenlautsprecher seiner Rüstung. Tiefer. Bedrohlicher. Kälter.

      „Sie meinte, sie wollte nützlich sein, Sir“, erwiderte der Soldat.

      „Wie zu erwarten. Gut. Danke, Sie können wegtreten.“

      *

      „ICH HABE MAL IN DER Omni-Datenbank gesucht, ob es irgendeinen Eintrag über die Welt gibt, die Parlius erwähnte. Ich habe versucht etwas zu finden, irgendetwas“, sagte Narlie, als sie die kleine Werkstatt betrat, die sich Jerel in einem der hinteren Frachträume eingerichtet hatte. Omni war ein zentrales Netzwerk, das ursprünglich nur im Allianzraum verfügbar war, doch später auch in der halben Galaxis abrufbar war. Es war eine zentrale Datenbank, deren Server auf mehreren Planeten verteilt waren, oft auch als galaktisch abrufbare Datenbank oder GAD bezeichnet.

      „Und?“, fragte Jerel. Er war gerade mit seinem, wie er es nannte, „Hobby“ beschäftigt gewesen. Er hatte sich verschiedenste Roboterteile zusammengekauft und gesammelt und baute seit fast einem Jahr an seinem eigenen Roboter. Vervollkommnung jeder Fähigkeit war eine dratikanische Tugend. So brachte er sich selbst die notwendigen Dinge über Konstruktion bei.

      „Nichts, es ist nicht einmal irgendein Querverweis zu finden“, erwiderte Narlie und schaute sich die Unordnung an, die hier herrschte. Jerel Rimasen war ihrer Meinung nach das einzige Wesen der Galaxis, das hier etwas suchte und gute Aussichten hatte, es auch zu finden. So ordnungsliebend er auch in den anderen Bereichen des Schiffes war und so penibel er die Systeme seiner Rüstung wartete, so sehr liebte er doch hier die Unordnung.

      „Das ist nicht verwunderlich“, erwiderte er. „Wenn es wirklich eine bewaffnete Flotte gibt, die das Kaiserreich bekämpft, dann werden sie sich als Basis keine den Kaiserlichen bekannte Welt aussuchen. Sie ist vermutlich bekannt, wenn man fragt, aber nicht so bekannt, dass es Aufzeichnungen gibt.“

      „Als wir in der Kantine saßen, habe ich den Leuten etwas zugehört“, begann Narlie. „Angeblich gibt es eine Flotte, die aus Piraten und ehemaligen Soldaten besteht. Reste verschiedener Militäreinheiten, die wir in den Grenzkriegen besiegten. Sie überfallen nur Kaiserliche Konvois und verteilen den größten Teil ihrer Beute an die Welten, die vom Kaiserreich benachteiligt werden.“

      „Klingt ja toll“, sagte Jerel trocken und begann verschiedene Schaltkreise zu verlöten. „Das tun sie nicht aus Nächstenliebe. Wenn sie sich damit Freunde schaffen, haben sie Welten, die sie, wenn sie Schwierigkeiten haben, schützen. Das ist gute Öffentlichkeitsarbeit.“

      „Warum seid ihr Dratikaner eigentlich immer so zynisch?“, fragte sie. „Oder bist du eine Ausnahme?“

      „Ich bin nicht zynisch, ich bin pragmatisch“, erwiderte er, legte die Werkzeuge weg und sah sie mit seinen grauen Augen an. „Nur wer praktisch denkt, lebt länger“, erklärte er seine Sicht. „Du überlebst eine Schlacht nicht durch sinnlosen Edelmut. Ohne eine Taktik verliert selbst ein zahlenmäßig und technisch überlegener Gegner. Es gibt zwei Arten von Helden. Beide haben Mut etwas zu wagen. Aber die Angehörigen der einen Art sind meistens pragmatisch und lebendig, die anderen tot.“

      Er begann weiter an dem Roboter zu arbeiten. Nach einer Weile zog er einen kleinen Chip aus einer Tasche seiner Rüstung und einen weiteren aus seinem Helm, den er auf ein Regal abgelegt hatte. Beide schob er in das Robotergehirn und setzte es in die geöffnete Brust des Roboters. Das Robotergehirn war eine faustgroße Kugel, in der der Zentralprozessor untergebracht war.

      Der Roboter zuckte kurz, als müsste er sich erst vergewissern, wie viele Extremitäten er hatte und setzte sich dann aufrecht auf die Arbeitsbank.

      Er war etwas größer als Jerel, der wie viele Dratikaner sehr kompakt für einen Menschen gebaut war. Der Roboter hatte einen leicht dreieckigen Oberkörper, der in eine schmale Hüfte überging. Seine Einzelteile waren glatt, Arme und Beine sahen aus wie aus kleinen Stahlträgern zusammengesetzt. Der Torso war übersät mit Flicken, hinter denen sich möglicherweise auch Fächer verbargen. Der Schädel wirkte kantig. Wie ein Menschenschädel, nur dass anstatt eines Mund-Kiefer-Bereichs ein viereckiges Segment angebracht war, in dem der Stimmmodulator saß.

      „Fertig“, erklärte Jerel mit ein wenig Stolz in der Stimme. „Sag ‚Hallo‘, Sotus.“

      „Kral‘Grethem“, sagte der Roboter etwas blechern. Er richtete sich voll auf und Narlie stellte fest, dass er beinahe zwei Meter groß war. Die linke Hand war sehr menschenähnlich, mit dickeren Bauteilen. Anstatt einer rechten Hand hatte er eine Klaue mit nur vier Fingern, die rasiermesserscharfe Spitzen hatten. Zudem blitzte eine im Arm verborgene Projektilwaffe durch die unvollständige Armverschalung.

      Narlie blickte Jerel fragend an. Das erste Wort hatte sie verstanden. Es war Dratikanisch und bedeutete Hallo. Aber der zweite Ausspruch war ihr unbekannt.

      „Grethem?“, fragte sie Jerel. „Das hab ich noch nie von dir gehört.“

      „Ist ein Wort für uns selbst. Für Dratikaner, so nennen wir unsere Rasse. So grüßt man sich“, erklärte er.

      „Der hält sich doch nicht für einen Dratikaner, oder?“, fragte sie. „Einer von der Sorte reicht mir, ich brauch nicht auch noch einen Roboter, der sich für einen Dratikaner hält. Ist er auch zynisch?“

      „Nein, er hält sich für den Roboter eines Dratikaners“, erwiderte Jerel und beobachtete, wie Sotus ein paar Schritte ging und dann zur Werkbank zurückkam.

      Es surrte leise, wenn er sich bewegte. Die vielen kleinen Servomotoren arbeiteten tadellos, soweit Jerel es sehen konnte.

      „Kann er auch normal sprechen? Oder muss ich etwa einen Nachholkurs in deiner Sprache machen?“, wollte Narlie wissen.

      „Ich beherrsche eine Million gängige Kommunikationsformen und bin mit einer Programmierung ausgestattet, die mir sowohl mit sozialen Funktionen als auch mit Kampftaktiken СКАЧАТЬ