Mission Unendlichkeit - Das 1529 Science Fiction Abenteuer Paket. Mara Laue
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СКАЧАТЬ war schön, befand sie. Jünger als Jerel.

      „Hätten sie gewusst, dass ich eine Schwester habe, hätten sie versucht mich über dich zu finden“, wiederholte er. Narlie glaubte, sich verhört zu haben. Ihre Augenbrauen schossen skeptisch in die Höhe.

      „Schwester?“, fragte sie erstaunt und etwas lauter als sie beabsichtigt hatte. Narlie musterte die beiden. Es war nicht viel Ähnlichkeit auszumachen.

      „Ja, wir sind Geschwister. Dieser Frage entnehme ich, dass du ihr nicht von mir erzählt hast“, sagte Telia an Jerel gewandt. Sie hob dabei den Zeigefinger drohend. In ihren Augen blitzte es, was ihren Worten die Härte nahm. An Narlie gewandt fügte sie hinzu: „Ich bin Telia Rimasen, Jerels Schwester.“

      Sie reichte Narlie die Hand.

      „Hocherfreut dich kennenzulernen“, meinte Narlie. Sie versuchte ihre Fassung wiederzugewinnen, was ihr auch gelang.

      „Warum du weg warst und dich nicht gemeldet hast, ist mir eigentlich egal“, kam Telia auf das ihrer Meinung nach wichtigere Thema zurück. „Genauso, wieso du mit einem Menschen reist. Wichtig ist nur, dass du wieder da bist. Ich habe mit Tarell geredet, du könntest bei uns mitmachen“, erklärte sie begeistert. „Und sie kannst du auch dabei haben.“

      Narlie gefiel nicht, wie diese Frau sie zu ignorieren schien. Sie rief sich in Erinnerung, dass die meisten Dratikaner Vorurteile hatten gegenüber „normalen“ Menschen. Dratikaner sahen sich als härter, besser an, als nächste Stufe. Normale Menschen waren im Vergleich dazu nicht allzu ernst zu nehmen.

      „Mitmachen?“, fragte Jerel skeptisch. „Wobei genau?“

      „Bei unserem persönlichen kleinen Rachefeldzug gegen das Kaiserreich. Wegen der Grenzkriege. Wegen allem, was falsch ist im Reich. Weil sich die Dratikaner-Stämme nicht einigen können, wieder einen Krieg zu führen. Für die Ehre. Such dir einen Grund aus“, erklärte sie. „Es wird toll, endlich werden wir wieder zusammen kämpfen. Es wird wie früher sein, als wir zusammen auf Jagd gingen. Es ist einfach wunderbar, dich wieder in der Nähe zu haben“, sprudelte es begeistert aus ihr hervor. In diesem Moment sah Jerel nicht mehr die junge Frau, sondern wieder seine kleine Schwester. Sie war schon immer stur gewesen, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Aber sie war nicht leicht derart zu begeistern, ging es ihm durch den Kopf.

      „Teli“, fuhr er ihr leise dazwischen. „Ich hab noch nicht zugesagt.“

      Sie verstummte. Ihre Miene verschloss sich, der Ausdruck der Begeisterung verschwand.

      Einen Moment rang sie scheinbar mit sich, dann sagte sie nüchtern: „Natürlich, Jerel, bist erst seit ein paar Minuten hier. Du willst sicher das Schiff sehen und etwas mehr über alles erfahren, die Leute und die Umstände für diesen Zusammenschluss.“

      Er hatte verstanden. Sie war sauer auf ihn. Diesen Blick kannte er. Jerel hatte sie in alter Angewohnheit mit Teli angesprochen, was seit ihrer Kindheit die Koseform ihres Namens war. Dass sie ihn nun in diesem Ton mit Jerel ansprach, bedeutete, dass sie sauer war, es war schon immer so gewesen. Wie sehr wir uns auch entwickeln, ein Teil von uns bleibt immer wie er war und kommt hervor, wenn wir schon denken, er ist lange tot, überlegte Jerel.

      Er fühlte sich weniger selbstsicher als sonst hier bei seiner Schwester.

      „Genau“, erwiderte er und musterte sie.

      Sie hatte sich etwas verändert. Sie hatte sich schnell gefasst, als er ihren Vorstellungen einen Dämpfer verpasst hatte. Früher hätte sie das nicht vermocht.

      Sie hatten die Schiffsmesse verlassen und wanderten nun durch die Gänge des Schiffes. Telia erzählte ihnen, wie sie dazu gekommen waren.

      „Und nachdem Bast und Tarell auf dem Schiff waren, war es ein leichtes, die Systeme zu reaktivieren. Bevor es demontiert wurde, sind sie vom orbitalen Schrottplatz geflogen. Das Paladin-Schiff da draußen haben Parie, Kore und ihr Trupp besorgt. Ich bin erst sechs Monate später auf sie gestoßen, als sie auf einem Hinterwäldler-Planeten Reparaturen durchführten“, schloss sie.

      „Und sie haben dich einfach mitmachen lassen?“, fragte Jerel.

      „Nein, ich wurde ihnen empfohlen“, erklärte sie strahlend. „Nach dem Ende der Grenzkriege waren viele von uns hier gestrandet. Gesucht im Kaiserreich war es kaum möglich, zurück in unser Territorium zu kommen, zur Föderation oder ins Konsortium. Viele suchten neue Arbeit.“

      Dratikaner verdingten sich oft als Söldner, da das Kriegshandwerk bei ihnen hoch geschätzt wurde. Solange die Stämme der Dratikaner keinen offiziellen Krieg erklärten, durfte jeder Dratikaner in jedem galaktischen Konflikt kämpfen. Auch gegeneinander durften sie arbeiten. Erst der Beschluss der Stämme war verbindlich und rief sie alle in die Heimat. Erklärten die Stämme zum Beispiel einen Krieg, hatte jeder Dratikaner seinem Stamm Heeresfolge zu leisten.

      Telia blieb stehen und führte sie in einen zweiten Aufenthaltsraum, der allerdings anders eingerichtet war. Eine Vielzahl verschiedenster Fitnessgeräte stand herum. Ein zwei Meter großer Mann mit grauem Haar stand mit dem Rücken zu ihnen und hob Gewichte.

      „Von wem?“, fragte Jerel.

      „Nague Dorast“, erklärte sie strahlend. Jerel hob unter seinem Helm eine Augenbraue. Es schien ein Tag voller Überraschungen zu werden.

      „Was ist?“, sagte der ältere Mensch und legte die Gewichte weg. Als er sich umdrehte und man sein Gesicht sehen konnte, fiel Narlie auf, dass sich Jerel leicht anspannte.

      „Kommandant?“, fragte er unsicher.

      „Nicht mehr, schon lange nicht mehr“, erwiderte der Riese. Er lachte leicht. Für einen Dratikaner war er sehr groß.

      „Wie kamen Sie zu dieser ... Truppe?“, schloss Jerel nach einigem Zögern. „Sie waren nicht in den Grenzkriegen, meines Wissens.“

      „Nun, ich bin ein Bekannter von Bast, und so kam es, dass man mich fragte, ob ich auf meine alten Tage noch ein paar Kämpfe erleben möchte“, begann er. „Wir sind, was wir sind, Jerel, deshalb hab ich sofort zugesagt. Hier gibt es Ruhm zu erwerben. Nur hier, im Angesicht des Todes spürt man das Leben in Gänze.“

      Der Kampf gegen einen überlegenen Feind war ein immer wiederkehrendes Motiv der dratikanischen Kultur. Genauso wie Opferbereitschaft für das große Wohl, geisterte eine Information durch Narlies Erinnerung.

      Jerel schien etwas unschlüssig zu sein. Telia musterte ihn und Nague und sagte dann plötzlich: „Wollen wir dann weiter?“

      Jerel nickte, verabschiedete sich von Nague Dorast und folgte Telia und Narlie aus dem Raum.

      „Wer war das?“, fragte Narlie. Nie hatte Jerel viel über seine Vergangenheit preisgegeben. Wie sie auch. So hatte sie sein Schweigen respektiert. Trotzdem war sie nun neugierig.

      „Mein Kommandant in vielen Schlachten. Die Dratikaner führen schon seit einem Jahrhundert keinen Krieg mehr, da die Clans zu zerstritten sind. Doch solange verdienen wir uns in den Kriegen anderer Erfahrungen und Ehre“, erklärte Jerel.

      Nach einer Weile kamen sie in einen größeren runden Raum, vollgefüllt mit Stationen und Bildschirmen. Ein großer Bereich einer Wand wurde von einer Ansicht des Weltraumes eingenommen. Es sah aus, als wäre dort wirklich der Weltraum. Allerdings befanden sie sich tief in der СКАЧАТЬ