Pforte des Todes. Willi Voss
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Название: Pforte des Todes

Автор: Willi Voss

Издательство: Автор

Жанр: Триллеры

Серия:

isbn: 9783967526769

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СКАЧАТЬ der Pension. Am Ende hat der Vennebeck recht und der Kerl ist vom Gerüst gefallen.«

      Die Treppe knarrte. Sekunden später betrat Helga Meyer das Wohnzimmer. In den Händen hielt sie eine Packung, jene, in der offensichtlich einmal das Telefon nebst einigem Zubehör geliefert worden war.

      »Ganz komisch«, sagte sie, »der Karton war da, das Handy nicht. Ich bin ganz sicher, dass es oben im Nachtschränkchen lag, in dem Kasten auf meiner Seite.«

      Sie wirkte aufrichtig bestürzt. Reineking war sich nicht sicher, ob er ihr die Geschichte abkaufen sollte. Ehejahrzehnte brachten oft mehr als Schauspielerausbildung. Kam auf die Ehe an.

      »Tja, das ist bedauerlich«, sagte er. »Hat hier außer Ihnen und Ihrem Mann jemand anders Zutritt?«

      »Manchmal sind meine Tochter und ihr Mann da, aber ... Nee, die rühren so was nicht an, die nicht.«

      »Und Rose?«

      Sie lachte auf. »Den kenne ich ja gar nicht so richtig, oder meinen Sie, ich lass jeden in unser Schlafzimmer?«

      »Sie sind es, die eine Wegnahme ohne Ihre Erlaubnis unterstellen!«

      »Ja, wie soll das sonst verschwunden sein?«

      »Das ist die Frage«, sagte Reineking. »Ich hoffe sehr, dass Sie uns helfen, sie zu beantworten.«

      »Wie denn, wenn ich selbst keine Ahnung habe?«

      Reineking suchte ihren Blick. Sie hielt ihm stand.

      »Na gut«, sagte er. »Ich schlage Ihnen vor, sich die Geschichte noch einmal zu überlegen. Auch mit der Gewissheit, dass wir die Wahrheit herausfinden werden.«

      Sie schüttelte den Kopf.

      »Ich weiß es wirklich nicht«, sagte sie. Und es klang nach der lauteren Wahrheit.

      

      12

      Der Mann im Türrahmen war etwa dreißig Jahre alt, groß und schlank. Er trug einen vorzüglich geschnittenen Anzug, der, schätzte Grotejohann, sicherlich nicht von der Stange war, ein schneeweißes Hemd, eine bordeauxrote Krawatte, schwarze Schuhe und über der linken Schulter an einem Riemen eine schmale Dokumententasche. Sein fein geschnittenes Gesicht wurde beherrscht von großen, dunkelbraunen Augen, deren unbekümmerte Eindringlichkeit durch die blitzenden Gläser einer randlosen Brille verstärkt wurde

      »Bartholomee ist mein Name«, sagte er mit sanfter, redegewohnter Stimme. »Ich hätte gerne Frau Hermesmeyer gesprochen.«

      Deutschlandfunkstimme, und dort das Feuilleton, dachte Grotejohann. Er ließ das Nachrichtenmagazin auf den Schoß sinken, in dem er über die bevorstehende Landtagswahl gelesen hatte, die bequem ruhenden Beine trotz eines gegenteiligen Impulses auf dem Schreibtisch. Eher Lexikon als Staubsauger, schätzte er.

      »Da haben Sie aber Pech«, sagte er nicht ohne Genugtuung. »Ich glaub nicht, dass sie Ihnen was abkauft.«

      Bartholomee lachte jungenhaft.

      »Ich will weder Ihnen noch Ihrer Sekretärin etwas verkaufen.«

      Grotejohann nahm die Beine vom Tisch.

      »Aber wollen tun Sie was, oder?«

      »Ihre Hilfe. Ich nehme an, Sie sind Herr Grotejohann und der Inhaber dieser Agentur?«

      Er blickte den Journalisten fragend an, klopfte, als keine Reaktion kam, mit dem rechten, gebogenen Zeigefinger symbolisch gegen die Türzarge und betrat das Büro.

      »Darf ich?«

      »Wenn Sie Ihr Versprechen halten.«

      »Lediglich ein kurzes Gespräch«, sagte der Bartholomee, »und nur, wenn Ihre Zeit es erlaubt.«

      Grotejohann erhob sich, stellte fest, dass sein Besucher ihn um einige Zentimeter überragte, deutete auf die am Fenster stehende Sitzgruppe und griff nach seiner auf dem Schreibtisch liegenden Zigarettenpackung.

      »Mögen Sie?«

      »Glücklicherweise nicht mehr«, sagte Bartholomee und ließ sich in einen der zerschlissenen Ledersessel fallen. »Aber vielen Dank. Auch dafür«, fügte er ironisch hinzu, »dass Sie mich so liebenswürdig empfangen.«

      »Beim zweiten Besuch gibt´s Küsschen.«, sagte Grotejohann. Er zündete sich eine Zigarette an.

      Bartholomee legte die Hände ineinander. Er suchte Grotejohanns Blick, schien herausfinden zu wollen, wer sich tatsächlich hinter der recht zotteligen Fassade dieses Mannes verbarg.

      »Ich bin Mitarbeiter der katholischen Kirche und als solcher für die Bearbeitung bestimmter Problembereiche zuständig. Ich diene, wenn Sie so wollen, als Ermittler in strittigen Personalfragen.«

      »Sie haben also die Aktienmehrheit an meinem Unternehmen erworben und wollen mir schonend meinen Rausschmiss beibringen?«

      »Mich führen freundliche Absichten.«

      »Sie machen mich neugierig.«

      »Wir sind es, Herr Grotejohann. Seit heute Mittag, seitdem wir über den Besuch Ihrer Sekretärin im Mindener Vikariat informiert wurden.«

      Leuchtgesicht, dachte Grotejohann.

      »Und jetzt wollen jetzt das von ihr entwendete Altargold zurück?«

      »Frau Hermesmeyer erbat Auskünfte über einen unserer Mitarbeiter. Einen ehemaligen, um präziser zu sein, den wir leider aus mehreren Gründen als Problemfall betrachten müssen.«

      »Sie suchen also einen Behindertenjob?«

      »Nein, wir sind lediglich erstaunt, dass Ihre Sekretärin sich nach unserem Problemfall erkundigte.«

      »Wir sind eine feine, wenn auch kleine Nachrichtenagentur, Pater.«

      »Gewiss.« Bartholomee nickte und lächelte. »Was uns neugierig macht, ist, wieso Sie in dieser - sagen Sie in Ihrem Metier Zielperson? - eine Geschichte vermuten.«

      »Wieso alarmiert Sie das?«

      »Ihr Eindruck, wir könnten alarmiert sein, ist falsch. Ganz im Gegenteil, wir sind erfreut über Ihr Interesse, zeigt es uns doch, dass unsere Hoffnung, diese Person zu finden, nicht unbegründet ist.«

      »Ich verstehe«, sagte Grotejohann, »aber leider nicht alles. Ich frage mich, ob wir von der gleichen Person sprechen.«

      »Daran habe ich keinen Zweifel.«

      Grotejohann zerdrückte die eben erst angerauchte Zigarette, spürte jene besondere Art von Kribbeln in der Bauchgegend, die ihn immer dann stimulierte, wenn er einer guten Geschichte auf der Spur war.

      »Über wen sprechen wir also?«

      »Sie kennen den Namen.«

      »Pater СКАЧАТЬ