Die wichtigsten Werke von Jodocus Temme. Jodocus Temme
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Название: Die wichtigsten Werke von Jodocus Temme

Автор: Jodocus Temme

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9788027238149

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СКАЧАТЬ Sie ihm solches schenken; es sollte zu Ihrem allerunterthänigsten Andenken von ihm jederzeit werth gehalten werden.«

      Dem antwortete aber der Churfürst: – Er könne dieses Büchlein aus seiner Bibliothek nicht missen, sondern gebrauche es noch selbsten; man möge sich daher eine andere Gnade suchen.

      Beckmann histor. Beschr. v. Brandenburg. Th. 5. B. 1. Cap. 9. S. 71.

       22. Das Gespenst zu Schorstett.

       Inhaltsverzeichnis

      Drei Meilen von Tangermünde liegt in der Altmark ein Dorf, Namens Schorstett. In diesem hat sich vor Zeiten einmal ein sonderbarliches Gespenst herumgetrieben. Es hat ganz weiß ausgesehen, und ist oft zu Dritt gewesen, von unterschiedlicher Größe. Es hat sich hören lassen mit Poltern, es hat mit Steinen nach den Leuten geworfen, in die Speisen hat es Lehmklöße und Stücke von Ziegelsteinen hineingeworfen, die Würste hat es von den Wiemen gerissen und verzehrt. Die Steine, mit denen es geworfen, sind so heiß gewesen, als wenn sie im Backofen wären gewärmt worden. Oft hat es mit Ruthen in den Stuben herumgepeitscht, und mit Stecken um sich geschlagen. Dann hat es wieder Thüren und Fenster aufgebrochen und Feuer unter die Betten und in die Stuben gelegt. Einer Magd hat es Blut unters Kinn gestrichen, ihr ein Tuch, so in Blut getaucht, umgehangen und ihr befohlen, nach Stendal in die Stadt zu gehen und den Leuten zu sagen: sie sollten Buße thun, der jüngste Tag sei nicht weit. Ein anders Mal hat es den Leuten Brod und Käse zu essen gegeben, worunter Blutstropfen gewesen. Dann hat es wieder den Pfarrer des Dorfes zum Singen und Beten ermahnt, und gesagt, wenn sich die Leute nicht bessern würden, sollten sie mit Feuer und Schwert bestrafet werden.

      Endlich ist dieses Gespenst verschwunden; man hat aber ungeachtet seiner Ermahnungen nicht anders geglaubt, als daß es der Teufel selbst gewesen; denn er hat sich einmal selbsten als einen großen Drachenwurm abgemalt.

      Rittners Altmärk. Geschichtbuch, in Küsters antiq. Tang. II. Bd. 59.

       23. Die Belagerung von Rogätz.

       Inhaltsverzeichnis

      Zu der Altmark gehörte früher das wohlbekannte Schloß Rogätz. Dasselbe war in den Zeiten des dreißigjährigen Krieges sehr fest, und es trug sich zu jener Zeit einmal eine wunderliche Geschichte darin zu. Es lag nämlich eine Kaiserliche Besatzung darin, die wurde hart und lange belagert von dem Grafen von Mansfeld. Allein der Graf konnte ihr nichts anhaben und das Schloß nicht nehmen. Bei allen Stürmen wurden von seinen Leuten gar Viele erschlagen, und von den Belagerten fiel Niemand. Da kam endlich der Dänische General Fuchs dem Grafen zu Hülfe. Der merkte bald, wie die Sache beschaffen war. Es war nämlich ein Meßpfaff mit im Schlosse, der durch Zauberei alle Soldaten in demselben fest gemacht hatte, so daß sie nicht konnten verwundet werden, weder durch Eisen noch durch Blei. Als solches der General gewahrt hatte, da ließ er seinen Leuten große und schwere Holzaxten machen; mit diesen ließ er sie das Schloß von Neuem stürmen, und auf die Belagerten losschlagen; die wurden denn nun alle erschlagen, denn gegen Holz hatte der Pfaff sie nicht fest gemacht. Also nahm er das Schloß.

      Rittners Altmärk. Geschichtsbuch in Küsters antiq. Tangerm. II. 31.

       24. Die alte und die neue Stadt Gardelegen.

       Inhaltsverzeichnis

      Die Stadt Gardelegen hat vormals nicht an demselben Platze gelegen, wo sie jetzt liegt, sondern eine gute Strecke davon, nahe bei, wo jetzt die Isenschnibbe ist. Hier hat noch vor 300 Jahren ein altes steinernes Kreuz gestanden, an welchem eine unleserliche Inschrift gewesen; zu demselben, welches dem heiligen Petrus zu Ehren soll aufgerichtet gewesen sein, ist damals alle Jahre am SonntageExaudi die ganze Stadt mit Singen und Spielen in einem großen Aufzuge herausgefahren und gegangen, und hat sich sonderlich lustig gemacht.

      Der Ort aber, wo das jetzige Gardelegen liegt, ist vor Zeiten ein Sumpf, Morast und dickes Holz- und Buschwerk gewesen, durch welches die Wölde und Lausebeck geflossen. Darin haben viele Buschklepper und Räuber genistet, von welchen dem Lande viel Schaden zugefügt worden. Da hat es sich eines Tages zugetragen, daß die in der alten Stadt Gardelegen einen von diesen Räubern gefangen bekamen. Sie hatten ihn vermittelst der Spur seines Pferdes in seiner Mördergrube aufgespüret, und diese besetzet. Von Hunger gezwungen hatte er endlich Vorschläge gethan, sich zu ergeben, und, wenn man ihn am Leben lasse, viel zu offenbaren. Man willigte darein, legte ihm aber zur Strafe auf, von seinem Raube die St. Jürgens-Kirche und ein Haus für die Armen zu bauen, was er von seinem Raube gern und leicht gethan.

      Von diesem Räuber erfuhren die Gardeleger nun unter andern auch, wo die ganze Bande ihr Raubnest habe, daß dies der Busch sei, und daß dort ein bequemer und gar guter Ort wäre, eine Stadt dahin zu bauen und darinnen sicher zu leben. Diese Rede und Anschlag nahm man wohl in Acht, man untersuchte den Busch und fand Alles angezeigtermaßen. Man faßte also den Schluß, eine neue Stadt daselbst zu bauen. An dem jetzigen Markte, der damals der geraumste Ort gewesen, wurde angefangen und das erste Haus errichtet. Von selbigem herunter nach dem alten Gardelegen hin wurde dann zuerst die Stendalsche Straße gebauet, weil man nach der alten Stadt noch am meisten hin mußte. Demnächst wurde vom Markte ab gebauet die Gasse nach der Nicolai-Kirche; darauf vom Markte hinab nach dem Magdeburger Thore zu die Magdeburgische Straße. Sodann wurde aus der Stendalischen Straße hinunter eine Gasse gebaut, die man die Burgstraße geheißen. Die Sandstraße ist die letzte gewesen, die man angelegt, als die Stadt erweitert werden müssen. Weil es aber hier einen niedrigen und sumpfigen Grund gegeben, so mußte der Ort mit Sand erhöhet werden, welches der Gasse den Namen Sandstraße gegeben. Die Gasse hinter St. Marien wurde die Rittergasse geheißen, weil die Ritter und Edelleute dieselbe bewohnt; dieselbe ist aber sehr kothig gewesen, und es haben allda große Steine gelegen, daß man von einem auf den andern hat springen müssen. – Dieses Alles ist aber nicht in einem oder etlichen Jahren verrichtet, sondern nachdem sich die Bürgerschaft vermehret, allmälig fortgesetzet, bis der Ort endlich zu einer vollkommenen Stadt geworden.

      Johannis Rudolphi Noltenii (Archidiaconi an St. Marien zu Gardelegen) Ungläubiges und Abergläubiges Gardelegen. §. 13.

      Dr. Johannis Christophori Becmanni Aufsatz von der Stadt Gardelegen. §. 3.

      Beide Abhandlungen stehen in: Historicorum Palaeo-Marchicorum Collectio II. III. Das ist: Altmärkischen historischen Sachen zweite und dritte Sammlung, gesammelt und ans Licht gestellt vonJulio Conrad. Rüdemann, Brunswicensi, Pastore an St. Jacobi Kirchen in Stendal. Salzwedel bei Christian Schustern 1728.

       25. Die Sanct Georgen-Capelle vor Gardelegen.

       Inhaltsverzeichnis

      In uralten Zeiten hielt sich unweit der Stadt Gardelegen vor dem Salzwedeler Thore ein Räuber auf, der beiden, den Einheimischen, wie den Fremden, viel Verdruß angethan, in den daran grenzenden Wäldern aber eine Höhle gehabt, darin er sich versteckt und seinen Raub zusammengebracht. Er trieb sein Handwerk lange, bis sich zuletzt die beiden Dörfer Sassendorf und Neseritz mit der Stadt Gardelegen zusammenthaten, um sich seiner zu bemächtigen. Vermittelst der dahin führenden Pferdespuren fanden sie СКАЧАТЬ