Die wichtigsten Werke von Jodocus Temme. Jodocus Temme
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Название: Die wichtigsten Werke von Jodocus Temme

Автор: Jodocus Temme

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9788027238149

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СКАЧАТЬ also daß die Erde davon ganz roth wurde. Dieß ist sie zum Zeichen der Schlacht durch ein sonderbares Wunder geblieben bis auf den heutigen Tag.

      Amersbach Chronik des Erzstifts Magdeburg. S. 55.

      Alte Magdeb. Chronik (nicht paginirt).

      Werner, Magdeb. Chronik.

       16. Der Teufelsstein zu Ostheeren.

       Inhaltsverzeichnis

      Auf dem Schulzenhofe zu Ostheeren, einem Dorfe unweit Tangermünde, liegt dicht neben dem Brunnen ein großer, breiter Stein, der oben so breit ist, daß man, wie die Bauern sagen, eine Menuet darauf tanzen kann. Einer der Vorfahren des Schulzen hat vor langen Jahren den Brunnen graben und ausmauern lassen. Der Teufel hat das, warum? weiß man nicht, nicht leiden wollen, und darum den großen Stein genommen und damit nach dem Brunnen geworfen, um diesen zu verschütten. Er hat ihn aber nicht getroffen, sondern der Stein ist neben dem Brunnen hingefallen, wo er noch jetzt liegt.

       17. Die Wahrzeichen an der Stephanskirche zu Tangermünde.

       Inhaltsverzeichnis

      Bei dem Bau der St. Stephanskirche zu Tangermünde halfen ganz vorzüglich zwei Gewerke, das der Huf- und Waffenschmiede, und das der Schuhmacher. Zum ewigen Andenken hiervon findet man außerhalb an der Südseite der Kirche ein Hufeisen und eine Schuhsohle von Eisen eingemauert. Das Hufeisen zeigt an, daß bis so hoch die Schmiede die Kirche gebauet haben, und die Schuhsohle, daß bis dahin von dem Hufeisen an die Arbeit der Schuhmacher reicht.

      Geschichte der Stadt Tangermünde von Pohlmann u. Stöpel. S. 212.

       18. Die Jungfrau Lorenz.

       Inhaltsverzeichnis

      In der Nicolaikirche zu Tangermünde ist auf einem Hirschgeweihe ein hölzernes Bild aufgerichtet, welches eine Jungfrau vorstellt. Von diesem Bilde erzählt man Folgendes: Die ganze Gegend zwischen der Stadt Tangermünde und den Dörfern Grobleben und Böhlsdorf war früher ein großer Wald und gehörte einer Jungfrau in Tangermünde, Namens Lorenz. Die Gegend, die jetzt ohne Holz ist, heißt noch immer das Lorenzfeld. Diese Jungfrau Lorenz ging eines Tages in ihrem Walde spatzieren, verirrte sich aber in demselben so, daß sie drei Tage lang vergeblich einen Ausweg suchte. Sie glaubte sich schon verloren, und fürchtete, nimmer wieder aus der Wildniß heraus und zu Menschen zu gelangen. Da erschien ihr auf einmal ein Hirsch mit einem mächtig großen Geweihe. Der nahete sich der ermüdeten Jungfrau, hob sie mit seinem Geweihe auf seinen Rücken und trug sie so ohne Schaden zum Walde heraus, bis sie die Thürme von Tangermünde vor sich sah. Aus Dankbarkeit für diese wunderbare Errettung schenkte sie einen großen Theil ihrer Grundstücke der Nicolaikirche zu Tangermünde, und ließ auch in derselben ihr Bildniß von Holz und auf einem Hirschgeweihe aufstellen, wie es noch allda zu sehen ist. Sie verordnete zugleich, ihr Bildniß solle hier bleiben, so lange noch Ein Stein der Kirche auf dem anderen stehe.

      Hierüber wacht sie denn auch mit besonderer Sorgfalt. Die Kirche wird schon längst als Lazareth benutzt, und es sind die Bilder und Zierrathen darin zerstört; aber das Bild der Jungfrau Lorenz hat noch kein Mensch von der Stelle zu rücken gewagt, und die Lazarethwächter hören oft einen gewaltigen Lärm, der durch das ganze Gebäude zieht, wenn es Einer einmal gewagt hat, auch nur an die Zacken des Hirschgeweihes zu fassen, oder nur etwas daran aufzuhängen. Selbst die frevelhaften Franzosen, als sie im Jahre 1806 in Tangermünde einfielen, mußten das Bild unangetastet lassen, und haben es nicht von seinem Orte bringen können.

      Gesch. der Stadt Tangermünde v. Pohlmann u. Stöpel. S. 6. 7.

       19. Die Papenkühle bei Bellingen.

       Inhaltsverzeichnis

      Bei dem Dorfe Bellingen unweit Tangermünde liegt ein großer Sumpf, das Kaisersmoor genannt. Eine Stelle desselben, über welche ein Fußsteig führt, heißt die Papenkühle. Dieser Name ist auf folgende Weise entstanden: Es lebte vor Zeiten in der Gegend ein katholischer Priester, der das Laster des Trunkes an sich hatte. Der Himmel hatte ihn oft gewarnt, aber es war vergebens bei ihm gewesen. Wie der eines Tages wieder in seiner Betrunkenheit über den Fußsteig ging, da war ihm dieser nicht breit genug, wie das bei Betrunkenen wohl zu geschehen pflegt. Der Pfaff in seinem trunkenen Uebermuthe fing darauf an, mit dem Stege zu zanken, und er rief: Warte, ich will dich wohl breiter kriegen! Er hatte aber kaum die Worte gesprochen, und dabei seine Brille auf der Nase fester gesetzt, als er herunter fiel und in dem Sumpfe seinen Tod fand. Seitdem heißt die Gegend die Papenkühle.

      Ueber die Altmark. I. S. 232.

      Geschichte der Stadt Tangermünde von Pohlmann und Stöpel. S. 345.

       20. Der geigende Pfarrer.

       Inhaltsverzeichnis

      Unweit Tangermünde liegen dicht bei einander zwei Dörfer, Ost- und Westheeren. Beide haben nur einen Pfarrer, und auch nur eine Kirche, die mitten zwischen ihnen liegt. Zu einer Zeit war der Pfarrer an dieser Kirche ein gar leichtsinniger Mann, der lieber auf dem Tanzboden, als am Altare war. Eines Tages, am heiligen Pfingstfeste, als die Bauern aus beiden Dörfern zum Tanzen versammelt waren, nahm er sogar selbst die Geige in den Arm und spielte den Bauern zum Tanze auf. Für solchen Frevel traf ihn aber der Zorn des Himmels. Denn es entstand urplötzlich ein schweres Gewitter, und es kam ein langer, scharfer Blitz, der erschlug zwanzig Bauern, und mit ihnen den Pfarrer, dem die Geige im Arme zerschmettert wurde. Dies geschah Anno 1203.

      Eine andere Sage berichtet diese Geschichte aus dem Dorfe Ossemer bei Stendal. Das Gewitter soll danach vier und zwanzig Bauern getödtet, dem Pfarrer aber nur die rechte Hand, mit welcher er den Fidelbogen geführet, abgeschlagen haben.

      Andreas Angelus Annales March. Brand. pag. 94.

      Ueber die Altmark. I. 231. II. 302.

      Geschichte der Stadt Tangermünde von Pohlmann und Stöpel S. 368.

      Bünting, Braunschweig. und Lüneburgische Chronik. I. 66. 79.

       21. Das Büchelchen.

       Inhaltsverzeichnis

      Das Dorf Buch in der Altmark, unweit Tangermünde belegen, war früher ein ansehnlicher Flecken, der in alten Urkunden sogar eine Stadt genannt wird, und auch seinen eigenen Roland besaß, zum Zeichen, daß ihm die hohe Gerichtsbarkeit verliehen war. Der große Churfürst Friedrich Wilhelm hatte einstmals einen vornehmen Hofbedienten: dieser sprach von dem Orte mit einiger Verkleinerung und bat dabei um dessen Schenkung, ungefähr mit СКАЧАТЬ