Wyatt Earp Staffel 5 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 5 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Staffel

isbn: 9783740918101

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СКАЧАТЬ schnaufend seine Jacke auf, zog sie an und nahm das Gewehr wieder.

      Da zog auch Wyatt seine schwarze Lederjacke über, schnallte den Coltgurt um und ging zum Saloonvorbau hinauf.

      Auf der obersten Treppenstufe wandte er sich um. »Vergessen Sie nicht, was ich Ihnen gesagt habe, Horrey!«

      Damit verschwand er im Saloon.

      Der Rancher starrte mit glimmenden Augen hinter ihm her. Dann stampfte er zu seinem Pferd, zog sich in den Sattel und ritt auf die Straßenmitte. »Vorwärts, wir reiten!«

      Die Horrey Crew galoppierte mit klingenden Eishufen aus der Mainstreet hinaus.

      Holliday lehnte an der Theke.

      Wyatt kam auf ihn zu.

      »Auch einen Brandy?« fragte ihn der Gambler.

      Wyatt winkte ab. »Einen Kaffee!« rief er dem Keeper zu.

      Der nickte geschäftsmäßig.

      Holliday sah sich im Schankraum um.

      Drüben am Fenster saß an einem grünbezogenen Tisch ein blaßgesichtiger Mann mit sonderbar großen, kränklich wirkenden Augen. Seine Wangen waren eingefallen. Die untere Hälfte seines Gesichtes war von einem dünnen Bart bedeckt! Der bis zu den Brauen in die Stirn gezogene Stetson ließ das Gesicht des Mannes noch düsterer erscheinen, als es ohnehin war.

      Er trug nicht das hier in den Bergstädten übliche Pelzlederzeug, sondern einen dunkelgrauen Anzug und eine dreiviertellange Manteljacke aus schottischem Webstoff. Ein Waffengurt war nicht an ihm zu sehen. Seine hohen Schaftstiefel hatten Umschläge von mattbraunem Samt.

      Holliday betrachtete den Mann mit einem forschenden Blick und stieß sich dann von der Theke ab, während er Wyatt zuflüsterte: »Ich muß ein paar Bucks verdienen, Marshal.«

      Dann durchquerte er den Schankraum und hielt auf den Tisch des Blaßgesichtigen zu.

      Wyatt rief ihm nach: »Doc!«

      Der Spieler wandte sich um und kam langsam zurück.

      Wyatt riß ein Zündholz an der Theke an, schob sich eine Zigarre zwischen die Zähne und meinte, während er die Flamme in die Spitze des Tabaks sog: »Ich reite.«

      Holliday sah ihn fragend an.

      Da erklärte der Missourier: »Ich werde Horreys Vorwerk oben in der Schlucht einen Besuch abstatten.«

      Holliday nickte. »All right, ich komme mit.«

      Wyatt schüttelte den Kopf, obgleich er von der sofortigen Bereitschaft des Spielers beeindruckt war. »Bleiben Sie nur hier, und machen Sie ein paar Dollars. Es ist mir sogar recht, wenn Sie während meiner Abwesenheit in der Stadt sind.«

      »Verstehe«, gab der Gambler halblaut zurück. »Good luck!« Damit wandte er sich ab und hielt auf den Tisch des Blaßgesichtigen zu. »Hallo!« grüßte er.

      Der Mann erhob sich linkisch. »Hallo, Doc!« Ein scheeles Grinsen kroch um seinen Mund. Ein Grinsen, an dem seine Augen nicht teilnahmen. »Darf ich Sie zu einem Spiel einladen?« Seine Stimme klang ölig und girrend.

      Holliday musterte ihn kurz. »Yeah.«

      Er setzte sich.

      Wyatt warf noch einen Blick zu den beiden hinüber, zahlte dann sein Getränk und verließ den Saloon.

      Hollidays »Partner« machte eine nichtssagende Handbewegung und sagte: »Ich bin Cliff Yune, Doc. Ich betrachte es als eine Ehre, daß der große Doc Holli…«

      »Kommen wir zur Sache!« unterbrach ihn der Gambler brüsk. Der Mann gefiel ihm nicht. Aber letztlich war das Nebensache.

      Süffisant lächelnd nahm Yune Platz.

      Und bald war der Double Poker, jenes harte Spiel, das sich damals in verschiedenen Gegenden des Westens erheblicher Beliebtheit erfreute, in vollem Gang.

      Es war ein Spiel, das man vielleicht am ehesten mit unserem »Siebzehn und Vier« vergleichen konnte. Sie spielten zunächst beide mit wechselndem

      Glück.

      Das änderte sich jedoch bald, und Yune gewann Spiel um Spiel.

      Sein Gesicht, das bisher unbeweglich geblieben war, wurde um einen Schein bleicher, als der Georgier plötzlich sagte: »Der Einsatz ist mir zu klein.« Damit warf er vierzig Dollar auf die Tischmitte.

      Yune gewann wieder.

      Holliday nickte. Dann warf er hundert Dollar.

      Yune gab.

      Plötzlich legte sich die Linke des Gamblers auf sein Handgelenk. »Sie sollten Ihre Augen mal untersuchen lassen, Mister Yune!«

      Der andere hatte den Kopf gesenkt und sah den Georgier von unten herauf an. Krächzend fragte er: »Wie – meinen Sie das?«

      »Das sind zwei Karten, die da vor Ihnen liegen!«

      Clifford Yune war kein sehr routinierter Falschspieler, sonst hätte er jetzt anders reagiert. Er hätte beispielsweise sagen können: »Excuse, Mister – das habe ich tatsächlich nicht bemerkt!« Aber darauf kam er gar nicht.

      Der Falschspieler sah sich durchschaut und reagierte augenblicklich mit brüskierender Schärfe. »Was soll das heißen? Was bilden Sie sich ein, Holliday? Glauben Sie vielleicht, weil die Leute überall Angst vor Ihnen haben, könnten Sie hier einen anständigen Menschen des Falschspiels bezichtigen?«

      Holliday blickte ihn kalt an. »Bleiben Sie leise, Mister. Nehmen Sie die unterste Karte, das As, weg, und stecken Sie sie wieder in den Kartenstoß.«

      Die Augen Yunes glimmten. »Nein, das werde ich nicht tun! Ich weiß nicht, wie die beiden Karten da aufeinanderkommen. Ich verstehe nichts von solchen Tricks, Doc Holliday – aber Sie! Sie sind ja bekannt dafür…«

      Der Georgier blickte ihn ruhig an. »Wofür?« fragte er leise.

      Der Falschspieler schluckte. Dann wandte er sich mit einem Ruck um. »Gents!« rief er. »Gents, ich werde hier von diesem – diesem Menschen des Betrugs bezichtigt! Ich werde das nicht hinnehmen. Unter gar keinen Umständen! Ich bin kein Verbrecher! Ich nicht! Man kennt ihn ja, den Doktor Holliday!«

      Wie von einer Feder geschnellt, fuhr der Georgier hoch.

      Da griff Yune mit einer ganz offensichtlich häufig geübten Bewegung in die Tasche und zerrte einen Gegenstand hervor, der aber sofort seinen Händen entglitt.

      Cliff Yune sah in die Mündung eines großen fünfundvierziger Frontier-Revolvers, den Holliday ihm entgegenhielt. Die Bewegung des Gamblers war so gedankenschnell gewesen, daß Yune die Luft anhielt.

      Vor seinen Füßen lag ein Derringer; ein kleiner zweiläufiger Revolver.

      Die Männer hatten es alle gesehen, die Yune selbst herbeizitiert hatte: Er hatte zuerst zur Waffe gegriffen.

      Totenstille herrschte plötzlich СКАЧАТЬ