Wyatt Earp Staffel 5 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 5 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Staffel

isbn: 9783740918101

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СКАЧАТЬ hatte eine große Sommerherde und war überhaupt der reichste Mann im ganzen Gebiet.

      Ein hochgewachsener schwerer Mann mit kantigem Schädel, pulvergrauen Augen und mächtigem Schnauzbart. Wie ein König herrschte er auf seiner großen Berg-Ranch.

      Alles, was er auf dieser Welt liebte, war die siebzehnjährige Schwester, die er damals allein aus den Trümmern seines Elternhauses unten in der Stadt nach einem Bandenangriff hatte retten können.

      Ann Horrey war ein Mädchen von außergewöhnlicher Schönheit. Hochgewachsen, mit einem frischen, edelgeschnittenen Gesicht und dunklen Rehaugen. Ihr perlschwarzes langes Haar fiel ihr bis auf die Schultern.

      Nichts, aber auch gar nichts erinnerte in ihrem Äußeren und ihrem Wesen an den grobschlächtigen, hünenhaften Bruder.

      Horrey war neununddreißig. Es gab keinen Mann im weiten Umkreis, der sich mit ihm im Faustkampf oder mit der Feuerwaffe hätte messen wollen.

      Der Rancher hatte eine sonderbare Eigenschaft: Wo man ihn auch traf, immer hatte er ein Gewehr bei sich. Er handhabte die gewiß nicht leichte 73er Winchester wie einen leichten Stock. Es gab nicht wenige Männer in Colorado, die mit diesem Gewehr unliebsame Bekanntschaft hatten machen müssen, ehe sie von der Unüberwindlichkeit seines Trägers überzeugt waren.

      Vielleicht war es der Überfall auf Pyramid, der Tod seiner Eltern, der den Mann so unnachgiebig und hart gemacht hatte. Vielleicht aber auch der Reichtum.

      Wer wußte das zu sagen?

      So groß Horreys Macht auch war – es gab sicher kaum einen Menschen, der ihn wirklich mochte.

      Außer Ann, seiner Schwester.

      Sauber und geradezu mustergültig lief der Betrieb auf der großen Ranch. Sieben mächtige Bauten erhoben sich oberhalb der Stadt am Berghang und verkündeten den Wohlstand ihres Besitzers.

      Schon seit Tagen hatte es nicht mehr geschneit. Der Schneemantel war wie immer gesunken und lag als blendend-weiße, glitzernde Eisdecke auf der Erde.

      Strahlend stand die Sonne am Vormittagshimmel und warf einen gleißenden Schein auf das Land. Die zackigen, zerklüfteten Zinnen der Mountains waren rotvergoldet und leuchteten greifbar nahe über dem Tal.

      Zwei Reiter kamen auf das Ranchtor zu.

      Jab Norton öffnete mit unwilligem Gesicht das Tor und musterte erst die Pferde und dann die beiden Reiter.

      Der Falbe hielt Nortons Blick fest – dann sah er den hochbeinigen Schecken des zweiten Reiters ebenfalls nicht ohne Wohlgefallen an.

      Wyatt Earp blickte den alten Cowboy an. »Ist der Boß auf dem Hof?«

      Norton zwinkerte mit den Augen und sah in das tiefbraune Gesicht und die seltsam blauen Augen des Reiters. »Der Boß ist nicht da. Wer sind Sie überhaupt?«

      Da sah Wyatt oben auf dem Vorbau des Ranchhauses einen großen Mann mit einem Gewehr stehen.

      Er nahm den Zügel auf und führte den Falben hart an dem geifernden Cowboy vorbei auf den Vorbau zu.

      Mit kalten Augen musterte Bill Horrey die beiden Reiter.

      Als Wyatt nahe genug war, öffnete der Rancher die Lippen und schnauzte: »Was fällt euch ein? Gesindel!« Er hob das Gewehr und mußte zu seiner Bestürzung erleben, daß der Falbreiter einen großen Revolver in seiner Linken hatte.

      »Nehmen Sie die Winchester nur wieder herunter, Mister Horrey. Wir wollen keinen Gunfight mit Ihnen.«

      »So – was wollen Sie denn?« schnarrte Horrey abweisend.

      »Wir haben mit Ihnen zu sprechen.«

      »Ach – wer sind Sie denn?«

      »Mein Name ist Earp.«

      Horreys Gesicht veränderte sich schlagartig. Es hatte plötzlich einen verblüfften – argwöhnischen Ausdruck angenommen.

      Er senkte das Gewehr langsam und fragte lauernd: »Sind Sie etwa mit Wyatt Earp verwandt?«

      »Nein…«

      »So«, unterbrach ihn der Rancher wieder grob, »und was wollen Sie hier?«

      »Ich sagte es schon«, erwiderte Wyatt, »ich habe mit Ihnen zu sprechen.«

      Horrey nahm das Gewehr wieder hoch und knurrte: »Und wer ist das?«

      »Mein Name ist Holliday«, versetzte der Gambler kühl.

      Die gewaltigen schwarzen Brauen des Ranchers zogen sich zu einem breiten Strich zusammen. »Holliday? Und er heißt Earp! He, wollen Sie etwa behaupten, Doc Holliday zu sein?«

      »Hoffentlich haben Sie nichts dagegen«, antwortete der Georgier gelassen.

      Horrey verschlug es die Sprache. Es dauerte fast drei Sekunden, bis er etwas sagen konnte. »Doc Holliday? Und er heißt Earp! Mann, da wollen Sie nicht mit Wyatt Earp verwandt sein…?«

      »Er ist Wyatt Earp«, erklärte der Spieler ruhig.

      Hart krachte der Gewehrkolben auf die Vorbaubohlen. Der Rancher wischte sich mit der klobigen Linken durchs Gesicht. »Wyatt Earp und Doc Holliday«, murmelte er. Dann brach plötzlich ein schallendes Lachen von seinen Lippen. »Hört, Boys, das ist kein schlechter Scherz! Ich habe ja schon allerlei Unsinn gehört, aber das war das schärfste Stück! Wyatt Earp und Doc Holliday!« Er lachte röhrend weiter.

      Wyatt ließ den Colt ins Halfter fliegen.

      Jäh brach die Lache des Ranchers ab. Er hatte die Bewegung kaum wahrnehmen können. Verblüfft starrte er auf die Linke des Missouriers.

      »He! Was war denn das? Mann, machen Sie das doch noch einmal!«

      »Wir haben mit Ihnen zu sprechen, Mister Horrey«, entgegnete Wyatt rauh.

      Dabei rutschte er aus dem Sattel.

      Holliday folgte seinem Beispiel.

      Da wandte Horrey sich zur Seite und brüllte: »Cass! He, Cass! Wo steckst du Halunke?«

      Aus dem Bunkhaus kam ein säbelbeiniger Mann von mittelgroßem Wuchs mit schmalem Vogelgesicht und stechenden Augen.

      »Cass, der Bursche da hat mir eben was vorgezaubert! Sag ihm, daß du es auch sehen willst! Es wird dich interessieren!«

      Cass Bleasdale blieb vier Yards vor Wyatt stehen. Als er jetzt den Mund zum Sprechen öffnete, konnte Wyatt sehen, daß ihm die vier Zähne vorn im Oberkiefer fehlten. Eine scharfe flammendrote Hasenscharte zog sich bis zur Nase hinauf.

      »Komm, Boy, zeig mir den Joke auch einmal!«

      Wyatt sah an ihm vorbei.

      Da flog Bleasdales Hand zu einem der beiden nach vorn stehenden Revolverkolben in seinem Kreuzgurt.

      Aber ehe er ziehen konnte, machte es seitlich neben ihm klick.

      Der Schießer СКАЧАТЬ