Цветники в Саду 12-2015. Редакция журнала Цветники в Саду
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СКАЧАТЬ und Konstanze kamen auf das Podest. Die Versammlung klatschte erneut Beifall und beruhigte sich erst nach einiger Zeit. Die Inszenierung war meiner Familie gründlich gelungen. Darüber wurde noch oft gesprochen. Tante Nathalie brachte den Taufnamen des Schiffes nochmals in Erinnerung. Schiffszimmerer Schulz stand neben ihr. Er löste die Befestigung der Konstanze und Tante Nathalie holte mit der Champagnerflasche Schwung und schleuderte sie gegen den Rumpf des Walfängers. Der Schiffskörper kam in Bewegung. Bei leichter Neigung glitt die Konstanze auf einer Rampe rückwärts ins Elbwasser. Die Versammlung jubelte, besonders als deutlich wurde, dass die wichtigste Eigenschaft eines Schiffes gewährleistet war. Es schwamm auf dem Wasser!

      Es wurde an Duckdalben, die über Holzstege erreichbar waren vertaut und die weitere Arbeit ruhte zunächst. Später würden Segelmacher und Reepschläger die Restarbeiten auf der Konstanze erledigen. Die Beplankung des Oberdecks durch die Schiffszimmerer und einige Malerarbeiten stand ebenfalls noch an. Bis zur morgigen Probefahrt auf der Elbe sollte ein Großteil fertig sein. Die Versammlung wandte sich indessen den gedeckten Tischen zu. Alle nahmen ein Glas in die Hand, Meister Schulz verlas den Taufspruch und der Wasserschout Albrecht sprach noch ein paar Worte über die Bedeutung des Walfangs für Hamburg. Letztlich bedankte sich Onkel Clemens bei allen Verantwortlichen und übergab das Wort an den Schiffszimmerer-Wirt, der den folgenden Ablauf kundtat. Er eröffnete das Buffet, der Ochse war pünktlich fertig geworden und währenddessen stürmten einige Gäste zu Konstanze und Hinrich. Sie wurden mit Glückwünschen überhäuft. Ich stellte mich in die Schlange der Gratulanten. Die Ereignisse überschlugen sich und ich war froh, eine kleine Pause zwangsweise einzulegen. Lisa hatte die Beiden schon erreicht.

      Sie umarmten sich und mein Bruder rief mir zu: „Nun sind wir euch doch noch zuvor gekommen, Caspar.

      „Du bist der Ältere und kommst mir doch immer zuvor. Es kann keinen schöneren Tag zur Verlobung geben als heute! Herzlichen Glückwunsch, Hinrich! Alles Gute, Konstanze!“ Wir erhoben die Gläser und das frisch verlobte Paar hatte noch viele Glückwünsche von den Gästen entgegen zu nehmen.

      Von Westen nahten dicke graue Wolken und das schöne Sommerwetter schien sich rasant zu verabschieden. Böiger Wind setzte ein und die Sonnensegel über unseren Tischen flatterten geräuschvoll und bedrohlich. Der Schiffszimmerer-Wirt richtete eilig seine Scheune her, die in Sichtweite des Festplatzes lag. Bei Unwetter wollte der Wirt seine Gäste in der Scheune weiter beköstigen. Derweil wurde das Festessen fortgesetzt. Josephine versammelte um sich herum eine Schar von Verehrern. Ihr gegenüber saß Jacob. Er schaute ein wenig grimmig, denn ihm gefiel es besser, wenn Josephine nur für ihn da war. Aber der gestrige Tag am Jungfernstieg mit ihr, war wohl eher die Ausnahme gewesen, oder nicht? Ich hörte das Gespräch meines Bruders mit Vater:

      „War es nicht etwas voreilig von euch, Konstanzes Namen zu verwenden?“

      „Ihr seid schon so lange ein Paar und ihr versteht euch gut. Unseren Segen habt ihr schon lange und es wird an der Zeit für mehr Verantwortung. Deshalb sind wir das kleine Wagnis eingegangen. Konstanze hatte es am Anfang in Hamburg nicht leicht, hier Fuß zu fassen. Doch das hat sie bravourös gemeistert Doch nun soll alle Welt wissen, dass sie zur Familie Kock gehört.“

      Tatsächlich hatten meine Eltern Konstanze bereits eine ganze Weile ins Herz geschlossen. Sie zählte praktisch zur Familie. Da ihre Eltern nicht in Hamburg lebten, füllten meine Eltern so ein wenig deren Rolle aus.

      „Nun werden sie nicht Ruhe geben, bis der Heiratstermin feststeht“, flüsterte mir Lisa ins Ohr, bevor sie zu meiner Mutter und Tante Nathalie ging. Inzwischen verabschiedete sich der Wasserschout Albrecht von meinem Vater und Onkel Clemens. Er war dienstlich hier und musste noch anderen Verpflichtungen nachkommen. Die Gewitterwolken zogen nördlich an uns vorbei und der Wind zog mit ihnen. Der Wirt konnte seine Scheune wieder schließen.

      Die Kapelle fing an zu spielen und einige riefen lautstark: „Konstanze und Hinrich, Konstanze und Hinrich...“ Natürlich sollten die frisch Verlobten mit dem ersten Tanz beginnen. Lisa signalisiert mir, dass sie auch nicht abgeneigt wäre zu tanzen. Mit beiden Händen hielt ich meinen Bauch, wo es eigentlich nichts zu halten gab, weil mir diese Art von Rundungen bisher erspart geblieben ist.

      Sollte so viel bedeuten wie: „Ich habe zu viel gegessen!“

      Hinrich und Konstanze tanzten bereits, Jacob ergriff Josephine ohne Zögern und Lisa stürmte auf mich zu und meine Einwände lösten sich kurzum in Luft auf. Wir tanzten also, und Hinrich schien den Unfall wirklich überwunden zu haben. Er wirbelte auf der Tanzfläche und er ließ auch die schnelle Polka nicht aus. In einer Pause stellte mir mein Vater den Kapitän Georg Broder vor, den ich zuvor nur flüchtig kennen gelernt hatte. Er war von schmächtiger Statur und hatte einen ergrauten Backenbart, passend zum fortgeschrittenen Alter. Seine Stimme krächzte und wirkte eher sanft, als bestimmend. Kapitän Broder war alles andere, nur nicht hektisch. Er sollte die Geschicke der nächsten Wochen bestimmen, die unsere Fahrt dem Schiff und der Mannschaft abverlangen würde. In der Vergangenheit hatte der Kapitän viele Erfolge beim Walfang gehabt. Er landete nie ohne volle Fässer an. Wir werden unterwegs von ihm viel lernen können. Kapitän Broder sagte mir später noch, wie er sich meine Aufgabe an Bord vorstellt hatte. Gut zu wissen, dass er sich schon vorher Gedanken machte. Lisa kam mit diesem speziellen Gesichtsausdruck auf mich zu, der mir zu verstehen gab, dass jetzt nicht diskutiert wird und ich ging mit ihr ein zweites Mal zur Tanzfläche. Hinrich brauchte scheinbar nun doch eine längere Pause. Er hatte einen roten Kopf bekommen und eine Menge Schweiß lief ihm über die Stirn. Jacob sah zu, wie andere Verehrer nacheinander mit Josephine tanzten. Tante Nathalie tanzte heute nicht, da ihre Energie begrenzt war und die schwüle Gewitterluft sie daran hinderte ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Das ausgebliebene Gewitter hätte ihr sicherlich gut getan. Aber meine Eltern steuerten die Tanzfläche an. Sie wirkten sehr fröhlich und entspannt. Es lief alles zu ihrer Zufriedenheit und sie waren zweifellos auf einem Höhepunkt ihres Schaffens angelangt. Hoffentlich hält dieser Zeitraum lange an. Die Seeleute tranken mit den Handwerkern um die Wette. Ob wir am morgigen Tag die Probefahrt machen können? Unsere Bediensteten amüsierten sich und genossen den freien Tag. Auch sie hatten einen großen Anteil an dem bereits Erreichten und sie verdienten sich unseren Respekt für ihre Leistungen. Allmählich verschwand die Sonne. Alle möglichen Farben brachten die Abendsonne hervor. Lisa und ich gingen zum Walfänger ans Ufer. Die Schiffbauer rollten die letzten Segel auf. Meine Eltern beauftragten einen Maler, der das Geschehen in Öl festhielt. Er fing gerade die Abendröte des Himmels ein, die der Feier einen festlichen Anstrich verlieh. Das Bild sollte später in der großen Diele in unserem Haus hängen. Lisa legte ihren Kopf auf meine Schulter. Wir bewegten uns den Bootssteg hinauf zur „Konstanze“. Die Arbeiter hatten einen provisorischen Steg gebaut, damit das Schiff erreichbar wurde. Eine zarte Brise auf dem Steg belebte unsere vom Tanz erhitzten Körper. Wir erholten uns am Wasser, wo immer ein kleines Lüftchen anzutreffen war. Ich versuchte diesen stimmungsvollen Moment in mir fest zuhalten, um mich später daran erinnern zu können. Mein Puls war lauter zu hören, als die Geräusche der Umgebung. Lisas Atem kitzelte in meinem Ohr. Eng umschlungen standen wir einfach nur da und spürten unsere Nähe. Sie liebte mich, da war ich mir sehr sicher. Ich freute mich jetzt schon auf die Wiederkehr, die ich als Teil der Fahrt begriff. Sie wird am Hafenbecken stehen und winken. Dann werde ich wissen, wie sehr sie mir wirklich in jenem Zeitraum gefehlt haben wird. Bisher waren wir noch nie so lange getrennt gewesen, wie sollte ich sie da jemals vermisst haben. Die Sonnenstrahlen erreichten uns nicht mehr, zu tief stand inzwischen der licht- und wärmespendende Planet. Wir entschieden uns, zum Schaarmarkt zu Fuß zu gehen. So konnten wir alleine den Abend ausklingen lassen. Ich hätte Lisa heute gerne mit nachhause genommen. Doch ich wollte keinen Streit mit meinen und ihren Eltern riskieren. Sie waren immer fair zu mir und hielten sich an die Regeln, die ungeschrieben über uns alle schwebten. Unterwegs trafen wir Onkel Clemens und Tante Nathalie. Sie hatten an einem anderen stillen Plätzchen auch den Sonnenuntergang genossen.

      „Schade, dass wir uns so selten sehen!“

      „Ja, schade. Aber СКАЧАТЬ