Цветники в Саду 12-2015. Редакция журнала Цветники в Саду
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СКАЧАТЬ Nur eines ist sicher, sie werden niemals Steine liefern, da die Umgebung von Neu Orléans aus Sumpf und Wasser besteht.“

      Nachdem wir diesen Punkt geklärt hatten, war Aufbruchsstimmung in der Katharinenstraße angesagt. Die Frauen konnten den Tag noch einmal für einen Stadtbummel nutzen, während wir Männer zum Schiff gingen. Vater wollte sich davon überzeugen, dass auch die ganze Mannschaft nach der Taufe die Probefahrt bestreiten wird. Einige Seeleute konnten abends nicht mehr selbstständig den Weg zur Unterkunft finden. Besonders den Sylter Matrosen schmeckte das Hamburger Bier.

      „Ich bin neugierig, ob denn alle den Weg zur Werft heute Morgen finden werden“, sagte er. Auf der Werft wurde wieder gearbeitet. Der Schiffszimmerer-Wirt war dabei mit seinen Helfern, die Spuren der Schiffstaufe zu beseitigen. Mein Vater lobte ihn nochmals, für das gute Gelingen der Feier. Dann sahen wir die Konstanze. Majestätisch lag sie am Werftsteg. Die Segelmacher verließen gerade das Schiff. Sie hielten den Zeitplan ein, auch wenn es recht knapp wurde. Wir sahen Kapitän Broder. Er zählte seine Mannschaft durch.

      „Wie ist die Lage, Kapitän Broder? Sind alle Mann an Deck?“ fragte Onkel Clemens.

      „Nee, zwei Mann fehlen!“, antwortete er ärgerlich mit seiner krächzenden Stimme.

      Mein Vater stellte klar: „Dann holen wir beide aus dem Bett. Caspar, geh` zum Wirt und schicke ein Fuhrwerk ins Logishaus. Fahr` am besten selbst mit und komm` nicht ohne die Männer zurück. Dienst ist Dienst!“

      Also, meine erste Aufgabe des Tages war, betrunkene Seeleute aus dem Bett zu holen. Da kannte mein alter Herr keine Gnade. Derweil teilte Kapitän Broder die Mannschaft ein und besprach mit jedem Einzelnen dessen Aufgabe. Mein Vater und Onkel Clemens organisierten die noch fehlenden Dinge. Ich hatte Jacob gefragt, ob er mitkommen will und wir erledigten die heikle Angelegenheit zusammen.

      Die Seeleute lagen tatsächlich noch in den Betten. Nach mehrmaligem Wecken, ohne Erfolg, holten wir einen Eimer mit kaltem Wasser und konnten nach 20 Minuten mit dem Fuhrwerk zurück fahren. Die Männer waren in einem erbärmlichen Zustand. Aber das war nicht unser Problem. Wir sollten sie nur zum Schiff bringen. Das taten wir auch. Der frische Wind auf dem Fuhrwerk wirkte wie Medizin für die Sylter Seeleute. Als wir ankamen, konnten sie zumindest schon gucken!

      „Mit dem gehen kriegen die das auch noch hin“, sagte ich zu Jacob und er grinste.

      Auf dem Schiff war soweit alles geregelt. Der Wirt brachte ein Paket zum Werftsteg. Es war für mich. Erstaunt öffnete ich das Paket. Es war von Josephine, zusätzlich mit einem Brief versehen. Ein gestrickter Pullover kam mir entgegen. Offenbar fertigte meine Schwester dieses Prachtstück in meiner Abwesenheit. Nur sie weiß doch erst drei Tage von meiner Grönlandfahrt! Ich las hektisch den Brief.

      Darin schrieb sie:

      >> Lieber Caspar, damit du in Grönland nicht frieren musst, habe ich dir diesen „Pelz“ gestrickt. Da er ursprünglich für Hinrich gedacht war, habe ich ein paar Änderungen vornehmen müssen. Du sollst nur wissen, dass ich in jedem Fall einen Pullover gestrickt hätte, selbst wenn du anfangs für die erste Fahrt vorgesehen wärest! Komm gefälligst gesund wieder - deine dich liebende Schwester, Josephine <<

      Ich war platt! Sie hatte mich mit dem Paket völlig überrascht. Ich starrte verweilend auf den Fockmast des Schiffes und bemerkte erst etwas später, dass eine Horde von Seeleuten und zusätzlich Jacob, um mich herum standen und neugierig schauten. Ich wollte mir noch mehr Zeit gönnen, um darüber nachzudenken. Doch die Situation erforderte eine Veränderung meines äußeren Eindrucks, den ich geradewegs bei den Seeleuten hinterließ.

      „Schön grün ist er!“, sagte ich und ging zur Tagesordnung über. Ich suchte den Kapitän, der am Steuer stand und mit dem Bootsmann Jan die Mannschaften positionierte. Er zeigte auf den größten Mast, wo ich rauf sollte. Die Seeleute warteten angespannt auf das Kommando vom Bootsmann, um die Segel aus der Gefangenschaft zu befreien und den Walfänger in Bewegung zu setzen. Dann endlich bewegte sich das Schiff allmählich vom Anleger, wo die Schiffszimmerer standen und winkten. Auch die Handwerker der anderen Schiffsbauten ließen ihre Arbeit liegen und wendeten sich der Konstanze zu. Es war jedes Mal ein Triumphzug, wenn ein fertig gestelltes Schiff der Werft entrückte. Dem konnte sich kein Schiffbauer entziehen, ob er nun einfacher Arbeiter war oder Konstrukteur. Wie hatten wir den Augenblick der Fertigstellung herbei gesehnt. Vater und Hinrich unterhielten sich wochenlang nur über Probleme, die nur durch den Bau des Walfängers begründet waren. Zusätzlich trieben die Verzögerungen des Schiffsbaus die Kosten in die Höhe. Doch das alles lag jetzt hinter uns und ich fühlte mich stark in die Pflicht genommen, den Walfang erfolgreich mit Jacob abzuschließen.

      Mit wackligen Beinen kletterte ich die Wanten herauf. Es roch nach frisch verarbeitetem Holz und die Taue waren noch fast weiß. Schon bald würden Wind und Seewasser die Taue ergrauen lassen und das Holz in Mitleidenschaft ziehen. Je höher ich hinauf kletterte, desto wackliger wurden meine Beine. Jedoch wusste ich von meinen Fahrten nach La Rochelle, dass ich mich schnell daran gewöhnen werde und auch keine andere Wahl hatte. Mit einer Stunde Verspätung fuhren wir ab. Bei leicht wechselnden Winden waren alle Segel der Konstanze gesetzt. Einigen Seeleuten fiel das Klettern auf die Groß Rah sehr schwer. Vielleicht hätte das eine oder andere Bierfass geschlossen bleiben sollen. Doch Seemänner müssen ganz andere Krisen meistern. Der schwache Wind sorgte für eine behäbige Fahrt. Wir sahen Hamburg von der schönsten Seite. Der Eingang des Binnenhafens, war eingerahmt von den Bastionen des Stadtwalls. Durch ein Meer von Masten, Bannern, Wimpeln, Netzen und Tauen der festgemachten Segelschiffe, sahen wir viereinhalb! große Kirchtürme, die seit langem das Stadtbild prägten.

      Endlich frischte der Wind auf und die Konstanze erwachte geradezu. Wir fuhren an den Tranbrennereien unterhalb des Hamburger Bergs vorbei. Da das Kochen des Walspecks sehr geruchsintensiv war, wurden die Tranbrennereien nicht innerhalb der Stadtmauern geduldet. Das galt auch für das elbabwärts benachbarte Altona. Die Kamine der Brennereien rauchten und der weiter zunehmende Wind verteilte rasch die Qualm Wolken. Auch wir werden wohl den Walspeck, den wir hoffentlich heimbringen werden, hier zu Tran kochen lassen. Wir nahmen allerdings eine entsprechende Ausrüstung mit, die es uns erlaubte, selbst den Walspeck zu verarbeiten. Der Fall würde eintreten, wenn wir Platzprobleme, wegen großer Mengen und oder Leerlauf beim Walfang hätten. Diese Maßnahme müsste allerdings an Land stattfinden. Eine Eisscholle würde nicht genügen. Wir passierten Altona und wurden immer schneller. Kapitän Broder gab die Kommandos zum Kreuzen auf der Unterelbe. Die Mannschaft war bei der Sache. Die zwei Langschläfer, die Jacob und ich aus dem Logishaus holen mussten, verrichteten den Dienst, ohne besonders aufzufallen. Jacobs Dienst bestand heute aus dem „über die Schulter schauen“ beim ersten Steuermann Jan Behrens. Er grinste mich zuvor an, als ich die Leiter des Großmastes erklimmen durfte. Ich hatte da oben eine schöne Aussicht und er musste da unten nur rumstehen, dachte ich und machte mir damit Mut. Meinen neuen Pullover brachte ich vorher in meine Koje. Das Tragen des Pullovers wäre oben in den Rahen zu warm geworden. Der Wind war warm und angenehm. Er drehte jetzt von West auf Nord. Kapitän Broder nutzte dies zum Positionswechsel. Er bereitete seiner zusammen gewürfelten Mannschaft viel Freude. Mit vielen Kommandos hielt er die Männer in Bewegung. Die Segel wurden immer wieder verändert, um die Belastbarkeit des Materials und die möglichen Reaktionen des Schiffes auszutesten. Broder schaute sich genau jeden einzelnen Matrosen an, wie er sich auf dem Schiff bewegte. Insgeheim testete er nicht nur das Schiff, sondern auch seine neue Mannschaft. Eine wirkliche Herausforderung hatte die Konstanze nicht zu erwarten. Dazu war die Elbe an jenem Tag einfach zu zahm gewesen. Im Grunde war ich froh, bei diesem Wetter hier oben am Großmast zu sein. Bei stürmischen Winden sind zwei Arme zum Festhalten auf den Rahen sicherlich zu wenig. Doch eine Sonderbehandlung wollte ich nicht haben, nur weil ich Vaters Sohn bin. Es blieb dennoch Zeit genug, die schöne Landschaft der Unterelbe anzuschauen. Parallel verliefen die Entwässerungsgräben auf dem fruchtbaren Grund der Felder, die mit Obstbäumen, Gemüse und Getreide bestückt waren. Fischer warfen in den seichten СКАЧАТЬ