Название: Handbuch IT-Outsourcing
Автор: Joachim Schrey
Издательство: Bookwire
Серия: C.F. Müller Wirtschaftsrecht
isbn: 9783811438064
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– | Es können Systeme (zumeist bei Mainframes) auf der Ebene der Hardware ressourcenmäßig aufgeteilt werden, um so die Hardware für mehrere Betriebssysteme oder Betriebssysteminstanzen zu virtualisieren. Die Ressourcen werden den Betriebssystemen dann durch eine entsprechende hardwarenahe Software zugeteilt. Den Betriebssystemen jeder Instanz werden die Komponenten als eigenständige Hardware vorgespiegelt. |
– | Ein anderes Modell ist es, auf der Softwareebene zu virtualisieren (z.B. VMware Workingstation). Das Betriebssystem wird auf eine durch Software simulierte virtuelle Maschine portiert und dort ausgeführt. Die in dieser virtuellen Umgebung gestarteten Betriebssysteme greifen zwar auf gemeinsame Hardwareressourcen zu. Ihnen wird aber ebenfalls ein kompletter, eigenständiger Rechner vorgespiegelt. So wird eine Abstraktion von der Hardwareschicht erreicht. |
– | Schließlich kann oberhalb des Betriebssystems durch sog. OS-Container, die dann auf eine gemeinsame Betriebssystemschicht zurückgreifen, für eine Virtualisierung des Betriebssystems gesorgt werden (z.B. Sun Solaris Container). Den jeweiligen Applikationen eines Containers wird also ein Betriebssystem vorgespiegelt. Dabei wird nur ein Betriebssystem gestartet. Die parallele Nutzung unterschiedlicher Betriebssysteme ist allein auf Basis dieser Technik nicht möglich. Nachteil dieser Form der Virtualisierung ist weiter, dass für alle Container mit den gleichen Treibern und Ständen des Betriebssystems gearbeitet werden muss, was zu Inkompatibilitäten mit Anwendungen führen kann. Denn möglicherweise verlangen unterschiedliche Applikationen nach einem unterschiedlichen Stand des Betriebssystems bzw. unterschiedlichen Treibern. |
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Cloud Computing Systeme sind vor allem für Big Data[372] Lösungen interessant, da durch die Virtualisierung scheinbar unbegrenzte IT-Systeme (Server und Platten) genutzt werden können. Bei Big Data handelt es sich um Datenmengen, die mit herkömmlichen Mitteln nicht mehr effizient zu verwalten sind. Dazu gehören nicht aggregierte, in Echtzeit ermittelte Daten, die beispielsweise aus Transaktionssystemen, wissenschaftlichen Versuchen, Simulationen oder Sensoren stammen.[373]
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Die (auch rechtliche) Sichtweise auf Cloud Computing kann grundsätzlich in zwei Bereiche aufteilt werden. Der erste Bereich beschäftigt sich mit dem Verhältnis zwischen dem Anbieter von Cloud-Leistungen und der zweite Bereich beschäftigt sich mit dem Bereich innerhalb der Cloud (Virtualisierung), also der Vernetzung einzelner Cloud-Anbieter.[374]
b) Verhältnis Kunde/Cloud-Anbieter
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Das Verhältnis zwischen einem Cloud-Kunden und einem Cloud-Anbieter klingt sehr nach bereits bestehenden Businessmodellen wie beim Application Service Providing (Kurzform: ASP) oder Software as a Service (SaaS), bei dem ein Kunde nicht mehr seine Software-Applikationen kauft, sondern nur noch die temporäre Nutzung der Applikationen bezahlt und somit eine Miete i.S.v. §§ 535 ff. BGB darstellt.[375] Aber Cloud Computing geht viel weiter. Im Verhältnis zum Kunden werden vom Cloud-Anbieter nicht nur die Nutzung von Lizenzen zur Verfügung gestellt, sondern auch Filespace und Datenbanken. Teilweise werden dieses Services auch gekoppelt und als ein einziges Produkt den Kunden angeboten, so dass dieser gar nicht eine strenge Abgrenzung zwischen der Nutzung von Applikationen, Filespace oder Datenbank im Ergebnis spürt.[376] Daher gehen Cloud-Services weit über die Leistungen hinaus, die ein ASP-Anbieter zur Verfügung stellt. Dies bezieht sich nicht nur auf das Verhältnis zwischen dem Cloud-Kunden und dem Cloud-Anbieter, sondern auch auf den Bereich zwischen den unterschiedlichen Cloud-Anbietern, der sog. Virtualisierung.[377]
Abb. 26:
Cloud-Services
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Die Cloud Services wie Applikationen, Filespace und Datenbanken kommen von leistungsfähigen, sicheren und hoch verfügbaren Rechenzentren.[378] Im Gegensatz zum „normalen“ Lizenzgeschäft werden keine Lizenzen für Datenbanken und Applikationen verkauft, sondern es wird wie beim ASP nur eine temporäre Nutzung bezahlt (sog. Business- bzw. IT-Services-on-demand-Modelle). Die Anwendungen werden auf einem zentralen Server über das LAN oder WAN zur Verfügung gestellt und von den Unternehmen oder auch von Endanwendern über das Internet oder Virtual Private Networks (VPN) abgerufen. Beim Applikationen- (z.B. SAP) und Datenbank- Hosting (z.B. Oracle) werden die Applikationen/Datenbanken im Rechenzentrum des Cloud-Anbieters gehostet bzw. betrieben (Operating), dies wird häufig auch als RZ-Outsourcing bezeichnet. Neben dem reinen Hosting von Applikationen und Datenbanken werden vom Cloud-Anbieter i.d.R. Services wie Incident-, Problem-, Capacity-, Security-Management erbracht. Darüber hinaus werden vom Cloud-Anbieter sog. Application-Management-Services (AMS) angeboten, die die Pflege und sonstige Leistungen rund um die Applikationen und Datenbanken beinhalten. Dies kann die Umsetzung von Updates oder Upgrades sein oder die Erfüllung besonderer Kundenanforderungen, die im Rahmen von Change Request Verfahren bzw. Request for Change (Kurzform: RFC) erbracht werden. Eine Anzahl von Cloud-Anbietern bietet in diesem Bereich aber keine individuelle Lösungen an, sondern nur vordefinierte Pakete.[379]
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Im Vordergrund des Cloud Computing steht eigentlich das Vergütungsmodell. Der Cloud-Kunde zahlt nicht mehr für die einzelne Lizenz einer Applikation oder Datenbank, sondern für die (temporäre) Nutzung eines Cloud-Produktes über das Netz. Er bezieht quasi die Nutzung der Cloud-Leistungen wie Strom aus der Steckdose (wird auch als „Strommodell“ bezeichnet) und stellt somit ein IT-Service-on-demand-Produkt dar.
c) Verhältnis Cloud-Anbieter untereinander
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Die eigentliche Bedeutung des Cloud Computing ist darin zu sehen, was in der Wolke passiert. Wie bereits in den Definitionen beschrieben, werden die Leistungen nicht wie beim ASP von einem Server oder einer bestimmten Serverfarm kommen, sondern von sehr unterschiedlichen Servern bzw. Serverfarmen. Diese Server können einem bestimmten Anbieter gehören, aber auch unterschiedlichen Anbietern. Vor allem können diese Server überall auf der Welt verteilt stehen und zusammen ein „Grid“ bilden. Ein Rechenzentrum kann dann nicht nur über Server, die im eigenen Gebäude stehen, zugreifen, sondern über Server, die überall auf der Welt verteilt sind und diese wie eigene Server verwenden, was heute schon unter dem technischen Begriff der „Virtualisierung“ zusammengefasst wird. Das Modell der Virtualisierung sieht vor, dass, wenn ein Kunde z.B. Filespace benötigt, ihm zunächst ein Server z.B. in München zur Verfügung gestellt wird. Ist dieser ausgelastet oder nahezu ausgelastet, so wird automatisch ein Server in Indien zur Verfügung gestellt, ist dieser ebenfalls ausgelastet, so wird ein weiterer Server in Singapur dazugestellt. Reicht die Kapazität des IT-Cloud-Anbieters gänzlich nicht aus, so kann der IT-Cloud-Anbieter weitere Ressourcen bei anderen Anbietern dazukaufen und entsprechend in seiner Cloud mit aufnehmen. Der Kunde oder Enduser merkt hiervon nichts und misst lediglich die Performance des IT-Cloud-Anbieters am entsprechenden Service-Level-Agreement (SLA). Die Virtualisierung hat den zusätzlichen Vorteil, dass Rechenzentrumsleistungen wie bei Offshore-Services in Niedriglohnländern erbracht werden bzw. Rechenzentren in klimatisch vorteilhaften Regionen wie Alaska oder Sibirien stehen können. Gerade besonders kalte Regionen bieten den Vorteil für Rechenzentren, da die Energieaufwendungen für Kühlung und somit die damit verbundenen hohen Kosten gesenkt werden können.
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Die Standardisierung der IT-Services soll nach СКАЧАТЬ