Sichelland. Christine Boy
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Название: Sichelland

Автор: Christine Boy

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783844242553

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СКАЧАТЬ das einzige, was ich ihr geben kann. Das Boot und deine Dienste!“

      „Ich brauche dein Boot nicht.“ sagte Sara zur großen Überraschung der beiden Männer. „Ich habe eines.“

      „Was?“ fragte Yos erschüttert. „Wie meinst'n das? Ich hab dir doch gesagt, dass...“

      „Ich habe dir gesagt, dass ich eines habe, das muss dir reichen. Ein Gutes.“ Sie dachte an Wandan. Er hatte ihr versprochen, ihr eine Barke der Säbelmeister zur Verfügung zu stellen. Sie musste ihm nur durch Zaryc eine weitere Nachricht zukommen lassen, wann und wo sie sie benötigte.

      „Dann ist ja alles geregelt.“ sagte Rumpamar geschäftsmäßig. Er lächelte wieder. „Und sie ist keine Stümperin. Ich merke jetzt schon, wie mein Knie weniger zwickt. Der Große möge dich beschützen, Sara aus dem Mittelland!“

      Bei diesen Worten lief Sara ein eisiger Schauer über den Rücken.

      Der Große.

      Als Yos nach nebenan ging, um dort völlig niedergeschlagen seine Sachen zu packen, war sie mit den Gedanken wieder ganz woanders.

      Der Ostbogen. Der breite, kurze Felstunnel trennte nicht nur das Mittelland vom Shanguin-Gürtel, sondern in diesen Tagen auch den Frieden vom Krieg. Doch noch war von dem Unterschied nichts zu spüren. Der Tunnel war nicht einmal einhundert Schritte lang und schnurgerade. Am anderen Ende strahlte ihnen die milchige Nachmittagssonne des Mittellands entgegen. Aber kein Feind, kein axtschwingender Hantua stürmte ihnen entgegen.

      Sie hatten für das letzte Stück länger gebraucht als erwartet. Ein starker Wind war aufgekommen und hatte Sand und Staub aufgewirbelt und ihnen so das Vorankommen und die Sicht erschwert. Trotzdem waren sie zufrieden.

      Kurz vor dem Ende des Bogens wartete Lennys auf die Cas. Rahor war bei ihr.

      „Wir werden bis zum Einbruch der Nacht hierbleiben. Wenn es dunkel wird, überqueren wir das Plateau und steigen zu den Sümpfen hinab. Wir müssen uns nicht früher als nötig zeigen.“

      Es war ein merkwürdiger Ort für eine längere Rast. Der Wind heulte draußen, doch obwohl hin und wieder eine Böe durch den Tunnel fegte, war es hier doch weitestgehend geschützt. Wenn man an die südliche Öffnung trat, bot sich einem ein weiter Blick über eine Felsebene, die man, weil sie direkt an den Bogen anschloss, das 'Ostplateau' nannte. Dahinter schien die Welt zu Ende. Erst wenn man weiterging, konnte man im Dunst der tieferliegenden Landschaft das satte Grün der Sümpfe erahnen. Doch von hier aus gesehen hüllten sich die Ränder der Ebene noch in schmutziges, undurchdringliches Grau.

      Zuerst waren die Cas verwundert gewesen, dass es am Ostbogen keine Wachen gab. Sie alle kannten das Steinhaus auf dem Gipfel im Westen, wo mittelländische Soldaten den Durchgang bewachten. Hier schien es aber keinen zu interessieren, wer die Grenzen passierte. Die Antwort auf diese Frage ließ nicht lange auf sich warten.

      „Da vorn liegt was.“ sagte Haz-Gor, der gerade auf der anderen Seite nach dem Rechten sehen wollte. Er war noch nicht ganz aus dem Tunnel heraugetreten.

      Die anderen kamen näher.

      „Das sind Tote.“ meinte Karuu. „Vielleicht die Wachen?“

      „Haz-Gor, Zom und Garuel, ihr seht nach.“ befahl Lennys knapp. „Bleibt in Rufweite und kommt so schnell wie möglich zurück.“

      Die drei Angesprochenen zogen ihre Sicheln und machten sich auf den Weg. Die dunklen Körper, die Haz-Gor am Rand des Plateaus erspäht hatte, bewegten sich nicht. Sie lagen direkt am Hang des benachbarten Berges. Während sie langsam darauf zugingen, postierten sich die anderen Cas am Eingang des Bogens und beobachteten die Umgebung. Sie schien wie ausgestorben.

      Die drei Cas beschäftigten sich nicht lange mit den Gestalten, die am Boden lagen. Garuel beugte sich kurz darüber und untersuchte sie flüchtig, Haz-Gor und Zom nahmen den Felshang und den Boden genauer in Augenschein. Erstaunlich schnell kehrten alle drei zu Lennys zurück.

      Haz-Gor erstattete Bericht.

      „Wir hatten recht, es waren die Wachsoldaten. Vier insgesamt. Haben sich nicht viel Mühe gemacht, die Hantua. Nur ihr Gold haben sie anscheinend mitgenommen. Aber nicht mal die Spuren verwischt.“

      „Es gibt keine Zweifel?“ fragte Lennys.

      „Nein. Es sei denn, die Mittelländer sind inzwischen auf Kriegsäxte spezialisiert. Oder die Shangu, was ja noch unwahrscheinlicher ist.“

      „Wie lange?“

      Haz-Gor dachte kurz nach.

      „Gestern nachmittag schätze ich. Nicht später. Wahrscheinlich sind die Hantua noch runtergestiegen, bevor es ganz dunkel wurde. Dann haben sie wohl am Rand der Sümpfe ihr Lager aufgeschlagen.“

      „Waren es die gleichen, die in den Bergen ihre Spuren hinterlassen haben?“

      „Gut möglich. Dann waren sie verdammt schnell, aber wir hatten ja auch Pech mit dem Wind. Außerdem kennen sie die Gegend besser als wir. Trotzdem hatten sie Verluste. In Valahir waren es wenigstens zwanzig, jetzt nur noch ein gutes Dutzend. Sind wohl ein paar in die Schluchten gestürzt. Sollen sie doch da unten verrotten.“

      Lennys runzelte die Stirn. „So viele? Wir sollten uns nicht zu sicher sein. Vielleicht hat sich eine kleinere Gruppe abgespaltet.“

      „Dann wären sie noch dümmer als ohnehin schon. Zwanzig stellen schon keine Gefahr dar... vier oder fünf... die erledige ich mit einer Hand und im Schlaf!“ Haz-Gor lachte dröhnend. Die anderen Cas stimmten mit ein.

      „Genug jetzt.“ Lennys deutete auf die Pferde. „Bringt sie raus zur Quelle. Es wird sie schon keiner sehen. Sham, was haben wir noch an Vorräten?“

      Sham-Yu durchsuchte die Proviantbeutel, die am Sattel seines Pferdes befestigt waren.

      „Ein bisschen Brot und geräucherten Fisch. Mehr nicht. Wir werden uns bald etwas Frisches besorgen müssen.“

      Jetzt schaltete sich Haz-Gor wieder ein. „Ich wollte eben vorschlagen, mit Zom zur anderen Seite des Plateaus zu gehen. Dort haben die Soldaten normalerweise ihr Lager. Sie müssen ja auch irgendwo Proviant versteckt haben.“

      Lennys nickte. „Mach das, wenn du die Pferde rausbringst. Und nimm Garuel und Sham mit. Wer weiß, ob nicht doch noch jemand hier herumlungert.“

      Es dauerte eine ganze Weile, bis die vier Cas zurückkamen. Das, was Haz-Gor als 'Lager' bezeichnet hatte, war nicht mehr als eine kleine Hütte, die noch schäbiger als die des Westbogens war. Wahrscheinlich hatten die Soldaten bald eine Ablösung oder eine Lebensmittellieferung erwartet, denn viel war nicht zu finden gewesen. Mit einer mageren Ausbeute von getrocknetem Obst, billigem Wein und den Resten eines Hasenbratens kehrten sie zurück. Auch eine nochmalige Durchsuchung der Leichen förderte nichts Brauchbares zutage.

      „Sie haben sich wohl vor allem von den Pflanzen und Tieren aus dieser Gegend ernährt.“ mutmaßte Sham. „Aber für uns wird es reichen. In den Sümpfen können wir sicher auch jagen.“

      „Das würde ich dir nicht raten.“ Lennys hatte sich auf dem Boden ausgestreckt und die Arme hinter dem Kopf verschränkt. „Man sollte sich dort nicht zu weit hinauswagen, es gibt nur wenige sichere Pfade. Wir werden uns also einschränken, bis wir den Wald erreicht haben.“

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