Blauer Himmelsstern. Bianca Wörter
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Название: Blauer Himmelsstern

Автор: Bianca Wörter

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783847656685

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СКАЧАТЬ hatte Fieber? Ich hätte sterben können?"

      Und das sagte er mir einfach so? Ich stand auf, wankte zum Bett hinüber und setzte mich auf die weiche Kante. Das musste ich erst einmal verdauen!

      „Don‘kar. Ich hab eine Bitte an dich. Erzähl mir jetzt genau der Reihe nach, was alles passiert ist, bevor du mich mit weiteren Aussagen von einem Entsetzen ins nächste stößt."

      Es war übertrieben, aber ich wollte es einfach wissen und nicht weiter wirren Vermutungen in Gedanken nachhängen.

      Don‘kar tat mir den Gefallen:

      Er war auf der Jagd in der Eiswüste gewesen, als sein Pferd Ralin aufgeregt wieherte. Es hatte ein gutes Gespür für Beutetiere, was die Jagd erleichterte. Also ritt er in die Richtung, die Ralin anstrebte. Je mehr er sich dem dunklen Punkt näherte, den er am Horizont erblickt hatte, umso merkwürdiger kam ihm das Aussehen und Verhalten des vermeintlichen Beutetieres vor. Es war untypisch in seiner Farbe - jedes Lebewesen in der Eiswüste verfügte zur Tarnung über ein helles Fell. Ihm fiel auf, dass das Tier nicht versuchte wegzulaufen. Dabei musste es längst die Witterung von ihm und Ralin aufgenommen haben. Sein erster Verdacht war, dass das Tier verletzt, krank oder tot war. Er trieb sein Pferd zu immer größerer Eile an und erkannte endlich, dass es sich bei dem Tier um einen Menschen handelte.

      „Soviel dazu, dass du mich schon von Weitem als Mensch erkannt hast!", feixte ich.

      Don‘kar schmunzelte ertappt, äußerte sich aber nicht weiter dazu, sondern fuhr in seinem Bericht fort: „Was sucht ein Mensch in dieser Wüste, noch dazu ohne Fell?"

      Der Mensch fiel zur Seite und tauchte beinahe ganz im Schnee unter.

      ‚Hoffentlich erreiche ich ihn noch rechtzeitig‘, dachte er voller Entsetzen, als er sich vor seinem inneren Auge ausmalte, dass er den Menschen nur noch tot bergen würde.

      Als er sein Pferd neben dem Menschen zügelte, stieg er rasch ab und ihn traf erneut das Entsetzen: "Eine Frau!"

      Schnell zog er sein Fell aus, hüllte sie von Kopf bis Fuß darin ein, nahm von Ralins Rücken sein Ersatzfell und warf es sich selbst über. Nachdem er die Frau auf Ralins Rücken gezogen hatte und selbst hinter ihr aufgestiegen war, überlegte er nicht lang, sondern beschloss, sie mit zu sich nach Hause zu nehmen.

      Ihn quälten auf dem langen Ritt viele schwere Gedanken: ‘Vielleicht ist sie entführt worden und hier zum Sterben ausgesetzt worden oder sie ist geflohen und bekam das Fell geraubt? Oder wollte sie hier sterben? Wie ist sie dann so weit gekommen und wo ist das Fell? Ob sie es vergraben hat?‘

      „Dann bin ich mit dir hierher geritten, das weißt du noch, oder?", beendete Don‘kar seine Erzählung.

      „Ja, das weiß ich noch", bestätigte ich ihm.

      „Du fielst in einen tiefen Schlaf mit hohem Fieber, hast ständig meinen Namen gerufen - dass ich nicht weggehen soll. Dabei war ich die ganze Zeit über bei dir. Am ersten Tag dachte ich, du würdest innerlich verbrennen. Ich hab versucht, das Fieber mit Hilfe von Schnee zu senken, allerdings ohne Erfolg. Ich dachte, du würdest es nicht überleben. Am zweiten Tag sank das Fieber schnell - nun bist du wieder gesund", erzählte er ungläubig.

      Naja, gesund fühlte ich mich noch lange nicht.

      „Warum hast du meinen Namen gerufen?", wollte er wissen.

      Ich schüttelte bedauernd den Kopf: "Ich weiß es nicht mehr. Ich kann mich an keinen Traum erinnern."

      Mir wurde richtig schwindelig, doch an diesen Zustand hatte ich mich schon gewöhnt. Nur diesmal wusste ich, warum mir schwindelig war: Es war die Wirkung des Kräuterweines und Don‘kars Blick, der mir durch und durch ging und wenn ich Don‘kars Gedanken zeitweise hörte, wusste ich, dass es ihm genauso erging.

      „Jetzt ruh dich noch ein wenig aus. Leg dich hin. Ich brauch auch ein wenig Schlaf, ich war die ganzen zwei Tage wach."

      Der Wein musste wohl hochprozentiger gewesen sein als vermutet, denn bei diesen Worten brach ich vor Rührung beinahe in Tränen aus vor Dank, dass Don’kar mich vor dem Tod gerettet hatte.

      Ich legte meine Hand in seine, küsste ihn auf die Wange und sagte liebevoll und warmherzig: "Ich danke dir, ich steh tief in deiner Schuld."

      Das Feuer des Kamins zog meinen Blick magisch an. Es loderte kaum mehr und die Schatten in dem Raum bewegten sich langsamer, wie in Trance. Es war bis auf das Licht aus dem Kamin dunkel in der Hütte und ich fühlte mich geborgen. Don‘kar stand auf und zog sich sein Hemd aus. Ich blinzelte in seine Richtung. Er löste das Band seiner Hose und zog diese ebenfalls aus. Darunter trug er einen Lendenschurz. Don‘kar bewegte sich ganz natürlich vor mir, ließ weder Scheu noch Scham erkennen und ich war froh, dass es in der Hütte dunkler war, weil ich spürte, dass mir das Blut in den Kopf schoss. Nicht, dass ich noch nie einen nackten Mann gesehen hatte, Don‘kar trug zudem noch die nötigste Bedeckung, aber die Situation war eine andere, als ich sie vorher mit anderen Männern erlebt hatte. Ich schüttelte meine Bedenken von mir ab. Wenn er sich natürlich und ungehemmt fühlte, musste ich nicht an Anstand und Sitte denken. Mir fiel ein, dass ich mein Kleid seit drei Tagen ununterbrochen trug und konnte das Gefühl des Stoffes auf meiner Haut nicht mehr ertragen. Ich roch den Schweiß und das vergangene Fieber darin und wollte es ausziehen, den Geruch des besiegten Todes nicht mehr an mir haften haben. Schnell zog ich mir das Kleid über den Kopf, legte es auf den Boden und bemerkte, dass mich Don‘kar beobachtete. Er nahm das Kleid vom Boden auf und hängte es an einen der Haken an der Tür. Unterdessen betrachtete ich ihn näher - ohne dass er es bemerkte. Was ich sah, gefiel mir sehr. Seine Muskeln saßen an den richtigen Stellen und waren denen eines Mannes angemessen. Ein Bild von einem Mann! Plötzlich drehte er sich um, sein Blick traf mich, wie ich nur mit einer Unterhose bekleidet auf dem Bett saß. Seine Augen glänzten und leuchteten, sie verbreiteten dazu einen verträumten Schimmer…

      ‚Eine Nacht mit diesem Engel‘, fing ich einen seiner Gedanken auf.

      Don‘kar ging um das Bett herum und legte sich neben mich. Ich kuschelte mich tief in die Felle ein, legte mich auf den Rücken und begann bald darauf unbewusst die Astlöcher in der Holzdecke zu zählen. An Einschlafen war nicht zu denken. Ob es daran lag, dass ich zwei Tage ununterbrochen geschlafen hatte? Oder lag es daran, dass Don‘kar neben mir lag? Ich verschränkte meine Arme hinter dem Kopf und entnahm eine Weile danach dem unregelmäßigen Atem Don‘kars, dass auch er nicht schlafen konnte.

      „Bist du noch wach?", fragte er leise.

      „Ja."

      Ich drehte mich auf die Seite und blickte ihm in die Augen. Sie lagen vollständig im Schatten, leuchteten von sich heraus - ein inneres Glänzen.

      „Warum kannst du nicht schlafen, du warst doch so lang wach?"

      „Ich fürchte, ich bin übermüdet. Oder zu aufgeregt."

      „Aufgeregt? Warum das?"

      Ein Seufzen war die Antwort.

      Ich streichelte ihm über das Haar. Er richtete sich halb auf, stützte sich auf seinem Arm ab und wandte seinen Blick nicht von mir. Ich fuhr ihm in zärtlicher Geste über seine Wangen, sein Kinn und Hals bis hinunter zur Brust. Als mir plötzlich bewusst wurde, was ich da tat, hörte ich abrupt auf. Don‘kar unterdrückte ein Seufzen, rückte zu mir herüber, legte sich halb auf mich, schob seinen Arm unter meinen Rücken und küsste mich mit einer Heftigkeit, die mir den Atem nahm. Ich spürte СКАЧАТЬ