Blauer Himmelsstern. Bianca Wörter
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Название: Blauer Himmelsstern

Автор: Bianca Wörter

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783847656685

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СКАЧАТЬ Sanftheit wie im Inneren des Sterns. Konnte das ein Trick sein? Mein Blick fiel auf sein herrliches Haar, ich konnte einfach nicht mehr anders, ich streckte meine zitternde Hand nach diesem wundervollen Schmuck aus und berührte es sanft. Ich war fest überzeugt davon, dass sich spätestens in diesem Moment der ganze Spuk in nichts auflösen und ich mich innerlich als Idioten beschimpfen würde. So war es halt mit meiner blühenden Fantasie. Doch die Haare waren so real wie der ganze Mann. Ich strich in zärtlicher Geste den Weg, den diese langen Wellen nahmen, nach. Der Mann lächelte. Es war ein warmes Lächeln, das dazu einlud mit dem gleichen Lächeln zu antworten. Ich ließ mich dazu hinreißen.

      „Sie sind wunderschön."

      „Schön, dass sie dir gefallen."

      Ich wischte alle Zweifel weg: Dies war ein schöner Traum, wenn er denn einer war, und ich wollte ihn genießen!

      Ich ließ meinen Blick ungeniert über den Mann gleiten. Er saß wie ich im Schneidersitz auf dem Bett und ich konnte nur raten, dass er viel größer war als ich. Ich betrachtete sein Gesicht und fragte mich, ob das Blau seiner Augen auch von dem strömenden Licht des Sterns kam. Wenn nicht, so waren seine Augen von vollendeter Schönheit, ein eisiges Blau, das trotzdem die gleiche Wärme wie der Himmelsstern ausströmte. Ich berührte die Hand des Mannes, die entspannt in seinem Schoß ruhte. Sie fühlte sich warm an. Ich hatte irgendwie einen Unterschied erwartet.

      „Es gibt nur einen Unterschied zwischen uns."

      Jetzt wusste ich bestimmt, dass dies ein Traum war, wie sonst konnte er meine Gedanken lesen? Dass ich da nicht schon vorher daran gedacht hatte! Ich würde bestimmt bald aufwachen und hätte nur noch eine fantastische Erinnerung an diesen sagenhaften Traum.

      „Komm, fass mich an! Berühr mich! Ich bin Wirklichkeit!"

      Ich folgte der Aufforderung nicht, denn ich hatte den Mann schon berührt und es hatte mich nicht davon überzeugt, dass ich nicht doch träumte. Ja, sollte es denn? Es war doch nur ein schöner Traum und ich spürte schon das Bedauern, wenn ich aufwachen würde.

      „Im Traum kann man Menschen berühren und man hat den Eindruck, dass sie echt sind!", widersprach ich.

      Ich kam mit der Situation nicht mehr klar - so einen Traum hatte ich noch nie gehabt. Keine Traumgestalt hatte je darauf bestanden Wirklichkeit zu sein.

      „Nenn mich Don‘kar. Einfach nur als ‚Mann‘ bezeichnet zu werden ist nicht sonderlich schön", schmunzelte er.

      In diesem Moment sah ich nicht besonders intelligent aus - warum musste er dauernd meine Gedanken lesen, das verwirrte mich dermaßen!

      Don‘kar streckte seine Hand aus und streichelte mein Haar, mein Gesicht. Ich war wie elektrisiert! Er kam meinem Gesicht näher und näher, berührte meine Lippen mit seinen. Sie waren warm und weich.

      „Crisca, ich liebe dich."

      Woher kannte er meinen Namen? Ach so, es war ja ein Traum. Ein angenehmes Kribbeln erfüllte mich - ich brannte innerlich lichterloh. Genauso, wie meine Begeisterung stieg, so sehr überkam mich Angst, dass alles wirklich nur ein Traum war! Panik überfiel mich, dass ich irgendwann aufwachen und diesen seelischen Schmerz in der Magenspitze verspüren würde, weil ich jemanden verloren hatte, der mir im Traum zu sehr ans Herz gewachsen war und ich wusste, dass ich ihn nie wiedersehen würde, dass ich nie ein Leben mit einem Mann verbringen könnte, der so war wie ich, sodass der einzige Unterschied wirklich nur der war, dass er mein Mann und ich seine Frau war. Ich schüttelte den Kopf, um diese Gedanken zu verjagen. An diesem Tag wollte ich nur brennen, wenn es sein musste sogar verbrennen, wollte alles genießen, egal, wie es sich nach dem Aufwachen anfühlen würde.

      Don‘kar nahm mich in seine Arme, küsste mich und ich gab mich dem angenehmen Schauer in meinem Inneren hin.

      „Meinst du immer noch, dass dies ein Traum ist, oder hab ich dich überzeugt?"

      Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, hoffte nur noch, dass ich wach war.

      „Ich weiß nicht, ich habe in der Vergangenheit öfter Träume gehabt, in denen ich einen Mann geküsst hatte und manchmal noch mehr. Immer hat es sich echt und schön angefühlt, aber es war dennoch nur ein Traum gewesen."

      Don‘kar nahm meinen Finger und biss hinein. Sanft zwar, aber es tat weh. Nun ahnte ich, dass dies alles Wirklichkeit war. Egal in welchem Albtraum ich mich befand, ich empfand keinen Schmerz. Ein Albtraum, als mich eine Horde wilder Hunde jagte und die vorderen Hunde gerade zubeißen wollten, dann, als ich nicht mehr davonlaufen konnte und mich ihnen ergab, um ein schnelles Ende herbeizuführen, sprangen mich die Hunde abwechselnd an, stellten sämtliche Drohgebärden zur Schau, bellten, knurrten, sodass ich vor Angst fast verrückt wurde, doch sie bissen nie, ich empfand keinen Schmerz - irgendwann wachte ich stocksteif und schweißüberströmt auf.

      „Du bist wirklich! Du bist echt! Du...", ich war zu aufgeregt, um nur einen Satz vollständig denken, geschweige denn aussprechen zu können.

      Ich konnte meine Gefühle nicht mehr verbergen, nicht einmal vor mir selbst und wollte es auch nicht mehr. Ich streichelte über Don‘kars Gesicht, spürte die warme Haut.

      „Warum bist du hier? Warum sagst du, dass du mich liebst? Wieso mich?"

      Unzählige Fragen drehten sich in meinem Kopf. Er antwortete nicht und lächelte. Was sollte ich davon halten? Warum schwieg er?

      „Komm mit in den Stern, ich werde dir alles zeigen, es ist zu schwer, dir alles zu erklären. Sieh es selbst", ließ er mich wissen.

      Wie sollte ich auf die Einladung reagieren? Was war in dem Stern? Der Himmel? Die Hölle? Alles - nichts? Egal, ich wollte es wissen und nickte, zuerst zögerlich, dann ernst, da ich mich entschieden hatte.

      Don‘kar beugte sich zu mir herüber und nahm mich auf seine Arme. Um uns herum wurde alles in einer überdimensionalen Geschwindigkeit gleißend hell. Das Blau nahm an Intensität zu und schimmerte im Anschluss in allen Blauvarianten, die ich kannte und solche, die ich noch nie gesehen - von denen ich noch nie geträumt hatte. Plötzlich reduzierte es sich auf das flutend blaue Licht, das ich von meinem Schlafzimmer her kannte, ich blickte mich neugierig um - wir befanden uns in einem Tunnel, der vom Unendlichen kam und ins Unendliche führte.

      Don‘kar ließ mich sanft herunter: "Ich hab dich bis hierher getragen, weil dir so der Übergang leichter gefallen ist, aber du hättest auch allein gehen können."

      Nach dem nahen Kontakt zu seinem Körper wusste ich, dass mir das Getragen werden sehr viel besser gefallen hatte, leider war dieser herrliche Moment viel zu schnell vorbei gewesen. Don‘kar nahm mich an der Hand und gemeinsam liefen wir in dem blauen Lichttunnel, der ab und zu mit Lichtfontänen aus den instabil scheinenden Wänden, die wolkenartig um uns ragten, nach uns griff.

      Plötzlich kamen wieder Zweifel in mir auf, Zweifel, deren ich mich schämte, dass sie überhaupt in mir existierten, deren ich mich nicht erwehren, sie nur halbherzig unterdrücken konnte. Ich kämpfte gegen die Gedanken einer Entführung unter Drogen, einer Gehirnwäsche, einer Halluzination, eines tiefen Wahnsinns in mir an. Ich blickte schnell zu Don‘kar, ob dieser meine Gedanken wahrnahm und vielleicht enttäuscht war. Sein Gesicht war von mir abgewandt und ich konnte nichts an seiner Mimik erkennen, aber seiner starren Haltung und aus dem krampfhaften Versuch, mich nicht anzuschauen, obwohl er zuvor keinen Blick von mir gewandt hatte, entnahm ich, dass er um meine Gedanken wusste. Ich beschloss von diesem Moment an, nicht mehr nachzudenken. Ein sinnloses Unterfangen, aber es brachte mich für eine kurze Zeit tatsächlich dazu, sich den kreisenden Gedanken СКАЧАТЬ