La Fontaines Fabeln. Jean de la Fontaine
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Читать онлайн книгу La Fontaines Fabeln - Jean de la Fontaine страница 16

Название: La Fontaines Fabeln

Автор: Jean de la Fontaine

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9783754176740

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СКАЧАТЬ sieh, am Horizont in schwarzer Wolke zeigt sich

       Und rast heran, ein Sturmesaar,

       Der Schrecken schrecklichster, den je der Nord gebar.

       Fest steht der Baum, das Schilfrohr neigt sich.

       Der Sturm verdoppelt seine Wut

       Und tobt, bis er entwurzelt fällte

       Den, dessen stolzes Haupt dem Himmel sich gesellte,

       Und dessen Fuß ganz nah' dem Reich der Toten ruht.

      Zweites Buch

      1. Gegen die Krittler

      Gefiel's Kalliope, mir die Gaben zu verleihen,

       Die ihren Freunden sonst sie zur Verfügung stellt,

       Den Lügen des Äsop wollt' mein Talent ich weihen;

       Denn Lüg' und Poesie sind freundlich stets gesellt.

       Mich wollte der Parnaß mit solcher Gunst nicht schmücken,

       Die diesen Dichtungen verliehe höhern Glanz.

       Kühn zwar ist das Bemühn, doch nicht unmöglich ganz –

       Ich wage den Versuch, mag's Bessern besser glücken.

       Ausstattete bisher gar neu und wundersam

       Mit Red' und Gegenred' ich kühnlich Wolf und Lamm;

       Noch mehr: es wandelten bei mir, wie ihr gelesen,

       Sich Bäum' und Pflanzen um in sprachbegabte Wesen.

       Wer, frag' ich, leugnete hier eines Zaubers Spur?

       »Ja« hör' ich unsre Krittler sagen

       »Wes du dich rühmest als Bravour,

       Sind ein paar Kindermärchen nur!«

       So wollt Geschichtliches ihr aus der Vorzeit Tagen,

       Und zwar in höherm Stil? Hört zu: »Der Troer Heer

       Hatt' in zehnjähr'gem Kampf um ihrer Festung Türme

       Die Griechen mürb' gemacht, die trotz der tapfern Wehr,

       Trotz aller Schlachten, aller Stürme

       Noch immer nicht zerstört die Stadt voll Glanz und Pracht;

       Da barg ein hölzern Roß – Minerva hat's erdacht –

       Ein seltnes Kunstwerk ohnegleichen,

       Den listigen Ulyß in seinen breiten Weichen,

       Den tapfern Diomed, des Ajax stürm'sche Kraft,

       Nebst ihrer ganzen Ritterschaft,

       Die heimlich der Koloß nach Troja führt, die Blüten

       Der Stadt preisgebend samt den Göttern ihrem Wüten –

       'ne Kriegslist, unerhört und wirkungsreich genug,

       Um der Erfinder Müh' zu lohnen«

       »»Halt ein! Halt ein!«« so ruft jetzt ein Herr Superklug

       »»Der Satz ist gar zu lang, man muß den Atem schonen!

       Und dann, dein hölzern Roß zumeist

       Und deine »Helden lobebären«

       Sind doch noch weit seltsamre Mären,

       Als wenn ob seiner Stimm' ein Fuchs den Raben preist.

       Auch will der hohe Stil dir nicht besonders kleiden.««

       Gut! Stimmen wir den Ton herab: »In Liebesleiden

       Denkt Amaryllis an Alcipp, und ihre Pein

       Säh'n ihre Schäflein, wähnt sie, und ihr Hund allein.

       Tircis, die sie erschaut, bleibt hinterm Busche stehen

       Und hört die Schäferin zum linden Zephir flehen,

       Daß ihre Liebesklagen hold

       Er hin zum Liebsten tragen sollt'« – – –

       »»Halt! Diesen Reim laß ich nicht gelten!««

       Ruft plötzlich mein Herr Mäkelbold

       »»Verfehlt muß seine Form ich schelten

       Und etwas dürftig an Gehalt.

       Die beiden Verse nimm zurück, sie umzugießen!««

       Verdammter Krittler! Schweigst du bald?

       Soll meine Fabel ich nicht schließen?

       Schlimm wär' es, wollt' so peinlichen

       Urteilen sich ein Dichter fügen.

      Unselig sind die Kleinlichen:

       Sie finden nirgend ein Genügen.

      Ein Kater Namens Rodilard

       Wütet so grimmig unterm Volk der Ratten,

       Daß keine fast gesehn mehr ward,

       So viele sandt' hinab er in das Reich der Schatten.

       Der kleine Rest wagt sich, von Angst und Schrecken matt,

       Nicht aus dem Loch und ißt sich kaum zur Hälfte satt.

       Als einstmals nun der Held auf fernem Dache war,

       Galantem Liebesdienst zu frönen,

       Da, während er sich baß ergötzt mit seiner Schönen,

       Versammelt heimlich sich zum Rat der Ratten Schar,

       Was in der Not man wohl beginne!

       Der Obmann rät sogleich, begabt mit klugem Sinne,

       Daß eine Schelle man befest'ge jedenfalls,

       Und zwar in größter Eil', an Rodilardus' Hals,

       So daß, wollt' auf die Jagd er ziehen,

       Man schon von fern ihn hört und Zeit hat zu entfliehen.

       Daß dies das einz'ge Mittel sei,

       Darin trat jedermann des Obmanns Meinung bei;

       'nen bessern Weg zum Heil wußt' keiner anzusagen.

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