La Fontaines Fabeln. Jean de la Fontaine
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Название: La Fontaines Fabeln

Автор: Jean de la Fontaine

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9783754176740

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СКАЧАТЬ Die Vöglein höhnten sie vermessen,

       Sie hatten Futters ja genug!

       Man sah das Hanffeld grün sich färben.

       Da sprach die Schwalbe: »Schnell! Reißt, Halm für Halm, jetzt ab

       Das Gras, das jener Same gab;

       Sonst bringt es sicher euch Verderben.«

       »»Unglücksprophet!«« schrien sie »»Geschwätz'ger Phrasenheld!

       Ein schöner Rat, um uns zu retten!

       Da tausend Mann wir nötig hätten,

       Jetzt kahl zu mäh'n dies ganze Feld!««

       Als nun der Hanf in Samen schoß,

       Da rief die Schwalb': »O weh!« und schüttelte das Haupt.

       »Das böse Kraut! Wie schnell es sproß!

       Doch ihr, die ihr bisher noch nimmer mir geglaubt,

       Merkt jetzt euch dies: Seht ihr die Fluren

       Voll Stoppeln, hat der Mensch sein Feld

       Fertig für dieses Jahr bestellt

       Und folgt als Feind er euren Spuren,

       Stellt Fallen er und Netze fein

       Den armen kleinen Vögelein,

       Dann hütet euch umherzufliegen!

       Dann bleibt zu Haus, vielmehr verlaßt dann diesen Ort,

       Wie Kranich, Schnepf' und Storch auf ihren Wanderzügen.

       Ach! leider könnt ihr ja nicht fort.

       Nicht über Land und Meer, wie wir, zum Flug euch rüsten

       Nach fremden Weltteils fernen Küsten!

       Drum, glaubt mir, ist für euch die einz'ge Rettung noch,

       Euch still zu bergen in ein sichres Mauerloch.«

       Die Vöglein, statt der weisen Kunde

       Zu lauschen, fingen an zu schwatzen, O und Ach,

       Wie der Trojaner Volk, als mit Prophetenmunde

       Kassandra einst zu ihnen sprach.

       Wie jenen dort, ging's jetzt den Kleinen:

       Manch Vöglein seufzte, das in Sklaverei geriet.

      Wir glauben immer nur an unser eignes Meinen,

       Und sehn den Schaden erst, wenn er uns selbst geschieht.

      Stadträttlein lud einst zum Feste

       Und zu Tisch, auf hoch und fein

       Fette Ortolanenreste,

       Landrättlein gar höflich ein.

      Auf dem türk'schen fein gewebten

       Teppich stand das Mahl bereit,

       Und die beiden Freunde lebten

       Lustig und in Herrlichkeit.

      Man genoß in vollen Zügen,

       Köstlich mundete der Schmaus;

       Plötzlich mitten im Vergnügen

       Wurden sie gestört – O Graus!

       Klang es nicht, als ob was krachte?

       Hei! wie Stadträttlein in Hast

       Gleich sich aus dem Staube machte!

       Schleunigst folgt ihm nach der Gast.

      Blinder Lärm nur war's. Es wandern

       Beide wieder in den Saal,

       Und Stadträttlein spricht zum andern:

       »Setzen jetzt wir fort das Mahl!«

      »»Danke sehr!«« spricht jenes »»Morgen

       Komm zu mir aufs Land hinaus.

       Kann dir freilich nicht besorgen

       Dort so königlichen Schmaus.

      Einfach nur, doch unbeneidet,

       Voller Sicherheit bewußt,

       Speis' ich dort. Pfui solcher Lust,

       Die durch Furcht mir wird verleidet!««

      Des Stärkern Recht ist stets das beste Recht gewesen –

       Ihr sollt's in dieser Fabel lesen.

      Ein Lamm löscht einst an Baches Rand

       Den Durst in dessen klarer Welle;

       Ein Wolf, ganz nüchtern noch, kommt an dieselbe Stelle,

       Des gier'ger Sinn nach guter Beute stand.

       »Wie kannst du meinen Trank zu trüben dich erfrechen?«

       Begann der Wüterich zu sprechen –

       »Die Unverschämtheit sollst du büßen, und sogleich!«

       »»Eu'r Hoheit brauchte«« sagt das Lamm vor Schrecken bleich

       »»Darum sich so nicht aufzuregen!

       Wollt doch nur gütigst überlegen,

       Daß an dem Platz, den ich erwählt,

       Von Euch gezählt,

       Ich zwanzig Schritt stromabwärts stehe;

       Daß folglich Euren Trank – seht Euch den Ort nur an –

       Ich ganz unmöglich trüben kann.««

       »Du trübst ihn dennoch!« spricht der Wilde. »Wie ich sehe,

       Bist du's auch, der auf mich geschimpft im vor'gen Jahr!«

       »»Wie? Ich, geschimpft, da ich noch nicht geboren war?

       Noch säugt die Mutter mich, fragt nach im Stalle.««

       »Dein Bruder war's in diesem Falle!«

       »»Den hab' ich nicht.«« »Dann war's dein Vetter! Und

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