La Fontaines Fabeln. Jean de la Fontaine
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Читать онлайн книгу La Fontaines Fabeln - Jean de la Fontaine страница 13

Название: La Fontaines Fabeln

Автор: Jean de la Fontaine

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9783754176740

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СКАЧАТЬ zu gewinnen.

      Simonides fiel's einstmals ein,

       'nes Fechters Lob im Lied zu singen. Beim Beginnen

       Fand er zu trocken gleich, zu arm den Gegenstand;

       Des Ringers Sippe war fast gänzlich unbekannt,

       Ein dunkler Ehrenmann sein Vater, erein schlichter

       Und dürft'ger Stoff für einen Dichter.

       Anfangs sprach der Poet von einem Helden zwar

       Und lobte, was an ihm nur irgend war zu loben;

       Bald aber schweift' er ab, und zu dem Zwillingspaar

       Kastor und Pollux hat er schwungvoll sich erhoben.

       Er preist die beiden als der Ringer Ruhm und Hort,

       Zählt ihre Kämpfe auf, bezeichnet jeden Ort,

       Wo jemals sie gestrahlt im Glanze hellsten Lichtes.

       Der beiden Lob – mit einem Wort,

       Zwei Drittel füllt es des Gedichtes.

       Bedungen hatten ein Talent als Preis die zwei;

       Jetzt kommt der Biedermann herbei,

       Zahlt ihm ein Drittel nur und sagt ihm frank und frei,

       Es würden ihm den Rest Kastor und Pollux zahlen.

       »Halt' dich nur an die zwei, die hell am Himmel strahlen!

       Allein, daß du nicht meinst, ich sei

       Dir gram – besuche mich zu Tisch. Gut sollst du speisen;

       Auch die Gesellschaft ist nicht schlecht,

       s' ist meine Sippe – ist dir's recht,

       So wolle mir die Ehr erweisen.«

       Simonides sagt zu; vielleicht befürchtet er,

       Außer dem Geld auch noch die Ehre dranzugeben.

       Er kommt; man speist, man läßt ihn leben,

       Und froh und munter geht es her.

       Da meldet ihm ein Sklav', es hätten an der Pforte

       Zwei Männer augenblicks zu sprechen ihn begehrt;

       Er eilt hinaus, doch bleibt am Orte

       Die Sippe schmausend ungestört.

       Das Götterzwillingspaar, die er im Lied gepriesen,

       Sie sind's, sie bringen ihm die Mahnung jetzt als Lohn:

       Forteilen mög' er schnell aus diesen

       Unsel'gen Hallen, die mit nahem Einsturz drohn.

       Bald war erfüllt die Schreckenskunde:

       Ein Pfeiler wankt, einstürzt das Dach,

       Das ungestützte, schlägt zugrunde

       All Eß- und Trinkgerät und mit furchtbarem Krach

       Die Schenken selbst im Festgemach.

       Noch mehr: als Rache für die Götter, die geschmähten,

       Und den betrogenen Poeten

       Zerschmettert beide Bein' ein Balken dem Athleten.

       Teils wund, teils arg verstümmelt gar

       Kehrt heim der Gäste ganze Schar.

      Fama verbreitete die Mär auf ihren Reisen;

       Nun doppelt alle Welt, ihm Achtung zu beweisen,

       Den Sold des Dichters, der der Götter Liebling war,

       Und jedermann aus höhern Kreisen

       Ließ jetzt durch ihn für Honorar

       In Versen seine Ahnen preisen.

      Was lehrt die Fabel uns? Zuerst, mein' ich, daß man

       Das Lob der Himmlischen zu weit nie treiben kann;

       Ferner, daß mit dem Schmerz und ähnlich ernsten Sachen

       Melpomene versteht manch gut Geschäft zu machen;

       Endlich, daß unsre Kunst man schätz' ohn' Unterlaß.

       Die Großen ehren sich, wenn uns sie Gunst erweisen;

       Einst hört' als Freund' und Brüder preisen

       Man den Olymp und den Parnaß.

      Stets rief in seiner Not ein armer Mann

       Den Tod als Retter an.

       »Tod!« rief er »wie so schön erscheinst du dem Elenden!

       Komm, eilig komm herbei, mein grausam Los zu enden!«

       Der Tod vernimmt's und ist dienstfertig gleich am Ort,

       Klopft an die Tür, tritt ein, und, kaum läßt er sich schauen

       »Was seh' ich?« ruft der Mann. »Bringt dieses Scheusal fort!

       Wie gräßlich ist er! Angst und Grauen

       Macht mir sein Anblick! Höre mich,

       Komm näher nicht, o Tod! O Tod, entferne dich!«

      Mäcenas war ein Mann von Ehre,

       Und dieser sagte einst: »Nehmt meine Mannheit ihr,

       Ja, wenn ein Krüppel ich ohn' Arm' und Beine wäre,

       Nur leben will ich ja! Laßt nur das Leben mir!«

       Komm nimmermehr, o Tod! so fleht man stets zu dir.

      Ein armer Arbeitsmann, mit Reisig schwer belastet,

       Von seines Bündels und der Jahre Last gedrückt,

       Geht schwanken Schritts fürbaß, tief seufzend und gebückt;

       Sein Hüttlein hätt' er gern erreicht, bevor er rastet.

       Jetzt kann er nicht mehr fort, und tränenfeuchten Blicks,

       Die Bürd' ablegend, denkt er seines Mißgeschicks.

       Was bot an Freuden ihm bisher sein ganzes Leben?

       Kann's einen Ärmern wohl als ihn auf СКАЧАТЬ