La Fontaines Fabeln. Jean de la Fontaine
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Читать онлайн книгу La Fontaines Fabeln - Jean de la Fontaine страница 12

Название: La Fontaines Fabeln

Автор: Jean de la Fontaine

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9783754176740

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СКАЧАТЬ Ihr, euer Hirt und euer Hund.

       Ja, rächen muß ich mich, wie alle sagen!«

       Er packt's, zum Walde schleppt er's drauf,

       Und ohne nach dem Recht zu fragen,

       Frißt er das arme Lämmlein auf.

      Für den Herzog de la Rochefoucauld

      Es war einmal ein Mann, der, in sich selbst verliebt,

       Sich für den schönsten hielt, den alle Lande trügen;

       Den Spiegel scheltend, daß entstellt sein Bild er gibt,

       Fand er sein Glück darin, sich selber zu belügen.

       Um ihn zu heilen, sorgt ein günstiges Geschick,

       Daß stets er, wo auch weilt sein Blick,

       Der Damen stummen und geheimen Rat muß schauen:

       Spiegel in Stub' und Saal, Spiegel ob nah ob fern,

       Spiegel in Taschen feiner Herrn,

       Spiegel im Gürtel schöner Frauen.

       Was tut unser Narziß? Er tut sich selbst in Bann

       Und birgt am stillsten Ort sich, den er finden kann,

       Wohin kein Spiegel wirft sein trügerisch Gebilde.

       Doch durch der Einsamkeit verlassenstes Gefilde

       Rieselt ein klarer Silberbach.

       Er schaut sich selbst darin, und zürnend ruft er: »Ach,

       Ein eitel Trugbild ist's, das mir den Ort verleidet!«

       Er gibt sich alle Müh', ihm aus dem Weg zu gehn;

       Allein der Bach ist gar so schön,

       Daß er nur ungern von ihm scheidet.

      Was die Moral der Fabel sei?

       Zu allen red' ich; das Sichselbstbetrügen,

       Ein Übel ist's, von dem kein Sterblicher ganz frei:

       Dein Herz, es ist der Narr, geneigt sich zu belügen;

       Der Spiegel, den als falsch zu schelten wir geneigt,

       Des Nächsten Torheit ist's, die wir an uns vermissen.

       Der Bach, der unser Bild uns zeigt,

       Du kennst ihn wohl, man nennt ihn – das Gewissen.

      Einst pries vor der Höflinge Schar

      Frankreichs Gesandter, der in Wien beglaubigt war,

       Des eignen Landes Macht vor der des Deutschen Reiches

       Ein Deutscher sprach: »Trotz des Vergleiches

       Wißt: unsres Kaiser Banner trug

       Schon mancher Mann, selbst stark genug,

       Tät's not, auf eigne Hand ein Heer zum Kampf zu rüsten.«

       Drauf Frankreichs Pascha, fein und klug,

       Erwidert: »Als ob wir nicht wüßten,

       Was jeder Kurfürst an Soldaten stellen kann!

       Das mahnt mich unwillkürlich an

       Etwas, das ich erlebt, mag's wunderbar auch klingen.

       Ich stand an sichrem Ort, da sah durch einen Hag

       Die hundert Häupter ich der Hydra plötzlich dringen.

       Mein Blut erstarrt – so etwas mag

       Zur Furcht den Tapfersten wohl bringen!

       Doch blind war meine Furcht; denn ob der Köpfe Zahl

       Drang durch die Hecke nicht einmal,

       Geschweige bis zu mir der Leib des Ungeheuers.

       Noch dacht' ich dieses Abenteuers,

       Da seh' ein zweites Tier, ein vielgeschweiftes, ich,

       Das bohrt sein Drachenhaupt, sein einz'ges, durch die Hecken;

       Zum zweiten Male fühlt' ich mich

       Von Angst erfaßt und starrem Schrecken.

       Haupt, Leib und jeder Schweif – Eins brach dem andern Bahn,

       So ward der Fortschritt leicht dem Tier, dem ungeheuren.

       Seht, ganz so scheint's mir angetan

       Mit unsrem Reich und mit dem Euren.«

      Zwei Diebe prügelten um einen Esel sich,

       Den sie geraubt; der wollt' behalten ihn, verkaufen

       Wollt' ihn der andre. Jämmerlich

       Zerbläut das edle Paar sich drum in blut'gem Raufen.

       Ein dritter Spitzbub kommt zum Ort,

       Der führt den Meister Langohr fort.

      Manch armes Land ist wohl dem Esel zu vergleichen,

       Und mancher Fürst aus fernen Reichen,

       Wie aus der Walachei, Ungarn und der Türkei,

       Den Dieben. Statt der zwei sind's manchmal drei –

       Zu häufig nur ist diese Sorte heute!

       Doch von dem Kleeblatt fällt oft keinem zu die Beute;

       Ein vierter Räuber kommt, ganz jener wert, und – schnapp!

       Jagt er das Langohr ihnen ab.

      Drei Dinge gibt's, die nie man hoch genug kann preisen:

       Gott, die Geliebt' und seinen Herrn.

      Malherbe sagt's einmal, und ich bekenn' mich gern

       Zu diesem Ausspruch unsres Weisen.

       Wohl kitzelt feines Lob und nimmt die Herzen ein,

       Oft ist der Schönen Gunst der Preis für Schmeichelein.

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