Living Language Teaching. Группа авторов
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      McArthur, Tom (1991). A Foundation Course for Language Teachers. Cambridge: Cambridge University Press.

      Orme, Nicholas (1998). Education in Early Tudor England. Magdalen College Oxford and Its School 1480–1540. Oxford: Magdalen College.

      Reinfried, Marcus (1992). Das Bild im Fremdsprachenunterricht. Eine Geschichte der visuellen Medien am Beispiel des Französischunterrichts. Tübingen: Gunter Narr.

      Wiesner, Merry E. (20002). Women and Gender in Early Modern Europe. Cambridge: Cambridge University Press.

      Willemsen, Annemarieke (2008). Back to the Schoolyard. The Daily Practice of Medieval and Renaissance Education. Turnhout: Brepols.

      Lively literature lessons

      Storytelling und Story Projects in der Sekundarstufe I

      Petra Rauschert

      Geschichten gehören zum ältesten Unterrichtsmaterial überhaupt, ermöglichen sie uns doch die Auseinandersetzung mit unserer eigenen Lebenswelt, Einblicke in fremde Kulturen oder auch das kreative Erschaffen neuer Welten. Während im Fremdsprachenunterricht in allen Jahrgangsstufen mit Stories gearbeitet wird, sei es in Form didaktisch aufbereiteter Lehrwerksgeschichten oder literarischen Ganzschriften, ist festzustellen, dass Storytelling und die Arbeit mit Picture Books weitgehend eine Domäne der Grundschule geblieben sind. Da durch diese Beschränkung auf den Anfangsunterricht in den weiterführenden Schulen wertvolle Lernchancen ungenutzt bleiben, soll in diesem Artikel dargelegt werden, wie sich Storytelling auf der Basis von Picture Books in der Sekundarstufe I umsetzen lässt. Des Weiteren werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie eine inhaltliche Weiterführung im Rahmen von Story Projects stattfinden kann.

      1 Materialgestütztes Storytelling im Fremdsprachenunterricht

      Der Begriff Storytelling umfasst verschiedene Ansätze des Geschichtenerzählens. Während der Begriff auch in anderen Disziplinen verwendet wird, etwa im Marketing, im Journalismus oder in der Psychologie, bezeichnet er in der Fremdsprachendidaktik in der Regel eine literaturdidaktische Herangehensweise, in der Geschichten entweder frei oder materialgestützt vorgetragen werden. Der Begriff ‚Material‘ bezieht sich in diesem Zusammenhang auf Texte, Bilder oder Realien. Der Fokus dieses Beitrags liegt auf Storytelling mit Hilfe von Picture Books, d.h. einer Form von materialgestütztem Storytelling. Wenngleich Picture Books den Verlauf der Geschichte vorgeben, unterscheidet sich das Erzählen von Geschichten wesentlich vom bloßen lauten Vorlesen. Materialgestütztes Storytelling ist wie auch das freie Erzählen interaktiv, bezieht die Zuhörenden mit ein und erlaubt spontane Adaptionen des Ausgangstextes an das sprachliche und kognitive Niveau der Schülerinnen und Schüler. Im Gegensatz zum freien Erzählen erweist sich die Arbeit mit Picture Books als weniger flexibel und auch der Einsatz von Gestik und Mimik wird gegebenenfalls durch das Buch, das die Lehrkraft in den Händen hält, eingeschränkt. Dieses vermeintliche Manko wird jedoch durch eine Vielzahl von Vorteilen ausgeglichen. Die zusätzliche Visualisierung durch Bilder unterstützt das Verständnis und dient der Semantisierung unbekannter Wörter. Die Arbeit mit Picture Books erleichtert außerdem der Lehrkraft den Vortrag, da dieser nicht auswendig gelernt werden muss, und eröffnet den Lernenden die Möglichkeit, die Handlung zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal nachzulesen (vgl. Klippel 2003: 7; Wright 2008: 14f.).

      2 Vier Gründe für Storytelling in der Sekundarstufe I

      Da Storytelling und in diesem Zusammenhang insbesondere auch die Arbeit mit Picture Books bisher vorwiegend der Grundschuldidaktik zugeordnet wurden, stellt sich die Frage, warum diese Art der Textarbeit künftig auch in den weiterführenden Schulen stärker berücksichtigt werden sollte. Vier Argumente sollen an dieser Stelle hervorgehoben werden. Zunächst leitet sich gerade aus der Tatsache, dass Storytelling im Grundschulenglischunterricht häufig genutzt wird, ein wesentliches Argument für die Fortsetzung der Methode in der Sekundarstufe I ab. Der Übergang von der Grundschule auf die weiterführenden Schulen bringt für die Lernenden viele Veränderungen und Herausforderungen mit sich. Eine gewisse Methodenkontinuität im Sinne eines Einbezugs bereits bekannter und bewährter Verfahren kann den Übergang erleichtern.

      Ein zweiter sehr wesentlicher Faktor lässt sich als Bonding (vgl. Klippel 2006: 89) beschreiben. Indem die Schülerinnen und Schüler beim Storytelling vergleichsweise eng um die erzählende Lehrkraft gruppiert werden, wird bereits räumlich eine besondere Beziehung geschaffen. Das Geschichtenerzählen ist durch den intensiven Kontakt und die Interaktion zwischen Erzähler und Zuhörer immer auch ein sehr persönlicher Vorgang, was sich auf das Verhältnis zwischen Lehrkraft und Lernenden, aber auch insgesamt auf die Klassengemeinschaft positiv auswirken kann.

      In unterrichtspragmatischer Hinsicht ergeben sich weitere Gründe für Storytelling. Durch die große Auswahl an verfügbaren Stories und Picture Books lässt sich Storytelling mit nahezu jedem Thema verknüpfen. Mit vergleichsweise geringem Zeitaufwand können thematische Schwerpunkte gesetzt und auch komplexe Themen in anschaulicher Weise aufgegriffen werden.

      Zuletzt korrespondiert Storytelling stark mit den Zielen kompetenzorientierten Lernens und Lehrens, d.h. beispielsweise der Förderung kommunikativer, interkultureller und methodischer Kompetenzen sowie Text- und Medienkompetenz, wie sie in den Bildungsstandards oder auch im Kompetenzstrukturmodell für Moderne Fremdsprachen im bayerischen Lehrplan verankert sind (vgl. KMK 2012: 12; ISB 2016). Im Rahmen der kommunikativen Fertigkeiten als Teilbereich kommunikativer Kompetenz trainiert Picture-Book-basiertes Storytelling das Hörsehverstehen. Der interaktive Ansatz, der phasenweises Mitsprechen oder auch Unterbrechungen vorsieht, um beispielsweise predicting anzuregen, fördert zusätzlich die Sprechkompetenz. Hinsichtlich der sprachlichen Mittel bietet der thematische Fokus vieler Geschichten eine hervorragende Grundlage für die kontextualisierte Wortschatzeinführung, während so genannte repetitive oder cumulative Stories (vgl. Ellis/Brewster 2014: 14), d.h. Geschichten, bei denen immer wieder dieselbe Struktur aufgegriffen wird, sich für die Erarbeitung grammatikalischer Strukturen eignen. Als literaturdidaktischer Ansatz beinhaltet Storytelling außerdem umfangreiches Potential zum interkulturellen Lernen, sei es in kulturspezifischer Weise, um Einblicke in bestimmte Kulturen zu gewinnen – nicht zuletzt auch in deren literarische Traditionen – oder in kulturübergreifender Weise, um allgemeine Ziele wie Toleranz und Fremdverstehen anzubahnen. Die Interpretation der Geschichten und das gemeinsame Aushandeln von Bedeutung sind Teil der Textkompetenz. Erkennen die Lernenden beispielsweise durch die Arbeit mit Parodien oder adaptierten Märchen intertextuelle Strukturen oder ziehen sie Querverbindungen zu anderen Repräsentationen derselben Geschichten, erweitern sie schrittweise auch ihre Medienkompetenz.

      3 Textauswahl: Arten von Picture Books

      Für Picture-Book-basiertes Storytelling in der Sekundarstufe I stehen verschiedene Arten von Bilderbüchern zur Verfügung. Mit welcher Art von Text gearbeitet wird, hängt letztlich von den Kompetenzen ab, die gefördert werden sollen, aber auch von den Materialpräferenzen der Lehrkraft. Zur Klassifikation von Picture Books ergeben sich verschiedene Kategorien. Zunächst lassen sich auch auf Picture Books die traditionellen literarischen Gattungen anwenden. Häufig zu finden sind z.B. Volkserzählung, Märchen, Parody, Legende, Fabel, Biografie (Picture Book Biography) oder Erzählungen aus dem Bereich Young Fiction.

      Je nach intendierter Leserschaft stehen authentische1, didaktische oder didaktisierte Texte zur Auswahl, d.h. Texte, „die den englischsprachigen Zielkulturen entstammen und nicht für СКАЧАТЬ