Название: Person werden
Автор: Dorothea Gnau
Издательство: Bookwire
Жанр: Документальная литература
Серия: Studien zur systematischen und spirituellen Theologie
isbn: 9783429062194
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Verbindliche Regeln zur Umschrift des Griechischen in lateinische Buchstaben gibt es nicht. In dieser Arbeit werden die Namen griechischer Autoren entsprechend der neugriechischen Aussprache in lateinischer Umschrift wieder gegeben.29 Sofern sich im außergriechischen Raum eine bestimmte Schreibweise etabliert hat, wird dieser gefolgt, um nicht der äußerst unerfreulichen Verwirrung durch verschiedene Schreibweisen noch weiteren Vorschub zu leisten.30 Ähnliches gilt für theologische Fachtermini. Paraphrasen folgen hier der Praxis des jeweiligen Autors.
Die Bezeichnung »Kirchenväter« wird in dieser Arbeit nicht auf eine bestimmte Epoche beschränkt. Das heißt, es werden nicht die feineren Unterscheidungen übernommen, die Altaner/Stuiber und Drobner in ihrer Lehrbüchern der Patrologie oder Döpp/Geerlings im Lexikon der antiken christlichen Literatur treffen, um den Begriff der Patrologie, den der Kirchenväter und den der antiken christlichen Literatur zeitlich einzugrenzen.31 Stattdessen wird der Praxis der orthodoxen Theologen gefolgt. Sie gehen von der Kontinuität der kirchlichen Überlieferung von ihren Anfängen bis heute aus und verstehen sich selbst als in dieser Tradition stehend. In diesem Sinn werden unter den »Vätern der Kirche« nicht nur die »Kirchenväter« der ersten Jahrhunderte verstanden, sondern auch spätere Theologen wie Gregorios Palamas oder Nikolaos Kabasilas. Denn auch wenn gemäß der ostkirchlichen Tradition den Vätern aus der Zeit der ersten Konzilien ein besonderer Rang zukommt, so ist dies doch kein grundsätzlich anderer als der der Väter späterer Jahrhunderte. Das Kriterium bleibt die Rechtgläubigkeit und Heiligmäßigkeit. Der Unterschied zwischen früheren und späteren Kirchenvätern besteht lediglich in der Hinsicht, dass sich die späteren Väter auf die der ersten Jahrhunderte stützen und dass jene diejenigen sind, die die verbindlichen Glaubensinhalte, die in den ersten sieben Konzilien ihren Niederschlag fanden, theologisch weiter durchdacht haben.
Bei der Zitation fremdsprachlicher Textpassagen wird, soweit dies die jeweilige Sprache zulässt, eine formal möglichst einheitliche Darstellung gewählt. Die Namen der Kirchenväter werden in der im deutschen Sprachraum gebräuchlichen Weise verwendet. Weitere Einzelheiten zur Zitationsweise fremdsprachlicher Literatur sowie Abkürzungen sind zu Beginn des Literaturverzeichnisses vermerkt. Zitate werden der Neuen deutschen Rechtschreibung angepasst.
1W. Pannenberg: Was ist der Mensch? Die Anthropologie der Gegenwart im Licht der Theologie (1962), Göttingen 71985, 11.
2Zu den Faktoren, die zum Annäherungsprozess der beiden Kirchen beitrugen, s.u. die Hinführung S. 19ff. Im katholischen Bereich schlug sich das gewachsene Interesse schließlich auch im II. Vatikanischen Konzil nieder: Das Ökumenismusdekret Unitatis Redintegratio spricht in Bezug auf die Ostkirchen von der eigenständigen theologischen Tradition des Ostens, deren Reichtum es wieder zu entdecken gelte. Es betont die Notwendigkeit, »den Geist und die Sinnesart der getrennten Brüder [zu] kennen« (UR 9). Bei den orthodoxen Kirchen markiert der Beitritt zum Ökumenischen Rat der Kirchen 1961 ein deutliches Zeichen des Interesses an der ökumenischen Bewegung. Einen Meilenstein der Annäherung setzte die historische Begegnung zwischen Patriarch Athenagoras und Papst Paul VI., die einen »Dialog der Liebe« einleiteten. Die in diesem Kontext verfassten Erklärungen sind unter dem Titel »Tomos Agapis« (Band der Liebe) veröffentlicht: Tomos Agapis. Dokumentation zum Dialog der Liebe zwischen dem Hl. Stuhl und dem Ökumenischen Patriarchat 1958-1976. Deutsche Übersetzung des Dokumentationsbandes über den Austausch von Besuchen, Dokumenten und Botschaften zwischen dem Vatikan und dem Phanar samt einem Anhang über das 10-Jahres-Jubiläum der Aufhebung der Anathemata, hrsg. von Pro Oriente, Innsbruck 1978 (vgl. die griech.-franz. Originalausgabe: Tomos Agapis, Rom-Istanbul 1971). Eine weitere Frucht des vielfältigen Annäherungsprozesses war die Arbeit der 1980 erstmalig zusammentretenden Gemischten Theologischen Kommission. Ihre Arbeit ist seit der Zeit der politischen Umbrüche im Osten insbesondere durch die Vorwürfe des »Proselytismus« in Russland ins Stocken geraten. In den Jahren zuvor hat sie jedoch intensiv gearbeitet und verschiedene gemeinsame Dokumente verabschiedet (Vgl.: DWÜ II, 526-567). Zum orthodox-katholischen Dialog insgesamt vgl. G. Feige: »Schwesterkirchen«? Probleme und Chancen des orthodox-katholischen Dialogs, in: Die Orthodoxe Kirche. Eine Standortbestimmung an der Jahrtausendwende (FS für Anastasios Kallis), Frankfurt am Main 1999, 223–241. S. außerdem auch die Zusammenfassung in DWÜ I, 518-526.
3Vgl. die Vision, die Ioannis Zizioulas entwirft: »After a rather long experience in ecumenical discussions, I have come to the conclusion that instead of trying to agree on concrete theological theses we should try to agree on theological principles. After that it is only a matter of applying pure logic, i.e. of drawing the consequences, until we all come to see and say the same things. The result may be surprising, for we may well discover that suddenly we all speak a language different from the one that has been dividing us for centuries, that, in other words, our confessional theological formulations which we inherited from the past have now become irrelevant and useless - which may in fact be the subconscious fear that prevents us from attacking the presuppositions rather than the concrete theses, the fear, that is, that our confessional identities may die.«, The Mystery of the Church in Orthodox Tradition, OiC 24 (1988), 293-303, 294f. Hervorhebungen DG. Vgl. auch Zizioulas, The Ecclesiological Presuppositions of the Holy Eucharist, Nicolaus 10 (1982), 333-349.
4Vgl.: D. Papandreou: Das orthodoxe Verständnis des Menschen in der neuzeitlichen Theologie, in: Orthodoxie und Ökumene. Gesammelte Aufsätze von Damaskinos Papandreou, hrsg. von W. Schneemelcher, Stuttgart 1986, 94- 110, 96. So fordert auch Wolfgang Beinert schon 1996 (allerdings eher im Blick auf den katholisch-evangelischen Dialog): »Die konfessionellen Theologischen Anthropologien müssen in ausdrücklicher Weise Dialoggegenstand werden. Das ist bisher, von einigen eher beiläufigen Absätzen abgesehen, noch nicht geschehen.«, W. Beinert: Die Theologische Anthropologie in ökumenischer Perspektive, Cath(M) 50 (1996), 331-353, 333.
5Beispiele hierfür sind die von die Stiftung Pro Oriente und der Wiener katholischtheologischen Fakultät in Kooperation mit der Russländischen Orthodoxen Universität zum hl. Johannes (Moskau) und dem Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik (Paderborn) in Moskau und Wien durchgeführten Symposien. Vgl.: A. Lorgus (Hrsg.): Die Bedeutung der christlichen Anthropologie angesichts der heutigen gesellschaftlichen Aufgaben und Probleme, Moskau 2003 (Tagungsmaterialien der ersten Russisch-österreichischen Theologischen Tagung in Wien, Oktober 2002, Russisch/Deutsch); A. Lorgus (Hrsg.): Das Leben des Menschen im Angesicht des Todes, Moskau 2006 Tagungsmaterialien der zweiten Russisch-österreichischen Theologischen Tagung in Moskau, Oktober 2003, Russisch/Deutsch); Stiftung Pro Oriente, Russländische Orthodoxe Universität zum Hl. Johannes dem Theologen (Hrsg.): Sinn und Grenzen menschlicher Freiheit, Bialystok 2007 (Tagungsmaterialien der dritten Russischösterreichischen Theologischen Tagung in Moskau, Oktober 2007, Russisch/Deutsch). Als eine Frucht dieser Tagungen entstand auch das von Andrej Lorgus und Bertram Stubenrauch herausgegebene Handwörterbuch Theologische Anthropologie. Es enthält zu jedem Stichwort zwei Artikel in direkter Gegenüberstellung, einen aus römisch-katholischer, einen aus russischorthodoxer Perspektive. A. Lorgus, B. Stubenrauch (Hrsg.): Handwörterbuch Theologische Anthropologie. Römisch-katholisch / Russisch-orthodox. Eine Gegenüberstellung, Wien 2013.
6Ein charakteristisches Beispiel ist B. Zenkowsky, H. Petzold: Das Bild des Menschen im Licht der orthodoxen Anthropologie, Marburg 1969.
7Zu den bekanntesten dieser orthodoxen Theologen zählen die russischen Theologen der Diaspora Vladimir Lossky, Georges Florovsky, Sergej Bulgakov und Paul Evdokimov, der Rumäne Dumitru Staniloae und auch die Griechen СКАЧАТЬ