Person werden. Dorothea Gnau
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СКАЧАТЬ I. Der Personbegriff als Schlüssel zum christlichen Menschenbild

       1. Personsein

       2. Person werden

       3. Personsein mit anderen

       4. Personsein für andere

       II. Anthropologie als Dimension der gesamten Theologie

       1. Gotteslehre

       2. Schöpfungslehre und Eschatologie

       3. Ekklesiologie, Christologie und Pneumatologie

       III. Ontologie der Person

       Zweites Kapitel: Orthodoxe Anthropologie: Eine »andere« Anthropologie als im Westen?

       I. »Die« orthodoxe Anthropologie?

       II. Bedingte« Anthropologie

       III. Welche westliche Anthropologie?

       IV. Noch einmal: Orthodoxe Anthropologie: eine »andere« Anthropologie?

       1. Sakramententheologie als entfaltete Anthropologie

       2. Zum Verhältnis von trinitarischem und anthropologischem Personbegriff

       V. Orthodoxe Anthropologie: eine allzu optimistische Anthropologie?

       Drittes Kapitel: Ausblick und Schluss

       Literaturverzeichnis

       I. Werke von Panagiotis Nellas

       II. Werke von Christos Yannaras

       III. Werke von Johannes Zizioulas

       IV.Texte der Kirchenväter

       V. Weitere Literatur

      EINLEITUNG

       I.Themenstellung und Auswahl der Theologen

      »Wir leben in einem Zeitalter der Anthropologie.« Mit diesem Satz begann Wolfhart Pannenberg bereits im Jahr 1962 seine Abhandlung »Was ist der Mensch?«.1 Heute, über fünfzig Jahre später, ließe sich diese Aussage wohl noch in gleicher Weise treffen. Fragen nach dem Menschenbild haben in der öffentlichen Diskussion nach wie vor Hochkonjunktur, nicht zuletzt durch die ethischen Fragen rund um den Beginn und das Ende menschlichen Lebens. Die Berufung auf das »christliche Menschenbild« ist dabei oft zu hören. Erstaunlich unscharf bleibt dabei jedoch häufig, wie dieser Begriff inhaltlich gefüllt wird. Warum aber Beschäftigung mit orthodoxer Anthropologie? Warum mit zeitgenössischer orthodoxer Anthropologie? Warum nur mit griechisch-orthodoxen Theologen? Warum mit den Entwürfen von Panagiotis Nellas, Christos Yannaras und Ioannis Zizioulas?

      Im Zuge der ökumenischen Bemühungen nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil nahmen westliche Theologen die orthodoxe theologische Tradition stärker in den Blick. Eine ähnliche Entwicklung sowohl auf offizieller Ebene als auch bei einzelnen Theologen lässt sich analog auch auf Seiten der orthodoxen Theologie beobachten.2 Schaut man auf die Themen, die im orthodox-katholischen Dialog diskutiert werden, fällt auf, dass bisher primär ekklesiologische Fragen und Themen der Sakramenten- und Amtstheologie Gegenstand des Dialogs waren. In den anderen Fragen schien man einen Konsens mehr oder weniger vorauszusetzen. In der Beschäftigung mit der jeweils anderen Konfession erkannten aber sowohl westliche als auch östliche Theologen immer deutlicher, dass die eigentlichen Unterschiede, die sich im Laufe der Geschichte zwischen der westlichen und der östlichen Tradition herausgebildet haben, weniger in unterschiedlichen Standpunkten zu theologischen Einzelfragen, als vielmehr auf der Ebene der jeweiligen theologischen Methodik und unterschiedlichen (Denk-)Voraussetzungen bestehen.3 Diesen Fragen anhand der theologischen Anthropologie nachzugehen, der es im Kern um die Verhältnisbestimmung von Theologie und Anthropologie geht, legt sich angesichts dieses Hintergrunds nahe, zumal die theologische Anthropologie im ökumenischen Dialog lange Zeit kaum expliziter Gegenstand der Auseinandersetzung war4, nun aber zunehmend in den Blick kommt.5

      Warum nun aber Beschäftigung mit gegenwärtiger orthodoxer Anthropologie? Im Blick auf ältere westliche Darstellungen orthodoxer Anthropologie fällt auf, dass sie sich zumeist auf die Darstellung der Anthropologie der griechischen Kirchenväter beschränken, neuere orthodoxe Theologie jedoch kaum rezipieren.6 Damit wird eine Einheitlichkeit der orthodoxen Theologie suggeriert, die näherem Hinsehen nur bedingt standhält.

      Durch das gewachsene Interesse an orthodoxer Theologie wurden in den letzten Jahren zunehmend Werke gegenwärtiger orthodoxer Theologen in westliche Sprachen übersetzt, oder sie publizierten selbst in westlichen Sprachen.7 Auch bei diesen Werken wird deutlich, dass es »die« orthodoxe Anthropologie ebenso wenig gibt wie »die« orthodoxe Theologie. Weder gab es sie in dieser strikten Einheitlichkeit im Verlauf der Jahrhunderte, noch gibt es sie innerhalb der orthodoxen Theologie der Gegenwart. Zwar liegt es orthodoxen Theologen fern, eine »eigene Theologie« entwickeln zu wollen; sie verstehen sich als Glied und in Kontinuität mit der einen ungebrochenen Tradition der orthodoxen Kirche. Gleichwohl ist aber dem zuzustimmen, was Hans Christian Felmy prägnant auf den Punkt bringt:

      »Die orthodoxe Theologie ist weder so monolithisch, wie sie sich selbst zuweilen sehen möchte, noch so monolithisch, wie ihr manchmal vorgeworfen wird.«8

      Der durchaus vorhandenen Vielfalt, die sich auch in kontroversen innerorthodoxen Diskussionen spiegelt, tragen einige jüngere Veröffentlichungen Rechnung, die Tendenzen gegenwärtiger orthodoxer Theologie СКАЧАТЬ