100 Dinge, die jeder Golfer wissen muss. Kurt W. Zimmermann
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Название: 100 Dinge, die jeder Golfer wissen muss

Автор: Kurt W. Zimmermann

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783767920842

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СКАЧАТЬ gewinnen. Verlieren Sie am Valentinstag einmal vorsätzlich gegen Ihre Frau. Lassen Sie Ihren Vorgesetzten gewinnen. Sie werden drei Leute glücklich machen, und Ihr Ego wird es überleben.

      In meinem Fall bekam ich den Anschlussauftrag, hinter dem ich her war. Aber womöglich hatte es mit meinen Darbietungen auf dem Platz nichts zu tun. Beim Mittagessen nach der Vertragsunterzeichnung sagte der Vorstandsvorsitzende in Frankfurt zu mir: „Sie sind zwar kein sehr guter Golfspieler, aber dafür ein ziemlich guter Unternehmensberater.“

      „Danke“, sagte ich.

      015Was ist wichtiger, Richtung oder Länge?

      Es ist eine der beliebtesten Diskussionen im Klubhaus. Es stehen sich dabei zwei Lager diametral gegenüber.

      Das eine Lager sind die Präzisions-Anhänger. Sie sagen: Die Richtung zählt. Je präziser Du spielst, umso besser spielst Du.

      Das andere Lager sind die Distanz-Anhänger. Sie sagen: Die Länge zählt. Je weiter Du schlägst, umso besser spielst Du.

      Wir können die Diskussion schnell beenden. Es gibt eine Vielzahl wissenschaftlicher Untersuchungen darüber, ob im Golf die Präzision oder die Länge wichtiger ist. Das Resultat ist absolut eindeutig.

      Präzision ist im Golf irrelevant.

      Das mag nun manche überraschen, aber bevor ich das im Detail aufzeige, werfe ich Ihnen ein paar Namen zu. Die Namen sind Adilson da Silva, Siddikur Rahman, Terry Pilkadaris und Paul Peterson.

      Nie gehört, werden Sie nun sagen. Da haben Sie Recht. Es sind die Namen der Spieler, die an den Turnieren in Europa die größte Präzision haben. Ihre Abschläge landen bis zu achtzig Prozent mitten auf dem Fairway. Aber alle haben noch nie ein Turnier gewonnen.

      Die Turniere gewinnen die Spieler, die draufhauen und dann halt im Kraut liegen. Es gibt Sieger von großen Turnieren, die pro Runde nur fünf Fairways getroffen haben.

      Die Länge ist viel wichtiger als die Richtung. Diese Erkenntnis verdanken wir vor allem Mark Broadie. Er ist Professor an der Columbia Business School. In den USA nennen sie ihn den „Statistik-Guru“. Broadie hat Zehntausende von Schlägen von Golfprofis und Golfamateuren analysiert. In seinem Buch mit dem Titel „Every Shot Counts“ hat er seine Resultate zusammengefasst. Das Buch dreht sich um Golf, aber es schaut mit all den Tabellen aus wie ein Mathematik-Lehrgang.

      Das Resultat der Studie. Erstens: Entscheidend im Golf ist die Länge und nicht die Präzision. Zweitens: Noch entscheidender als bei den Profis ist die Länge bei den Freizeitspielern. Für uns Normalos ist nicht so wichtig, ob wir auf dem Fairway oder im Rough liegen, Hauptsache, wir liegen möglichst weit vorne.

      Wenn es uns Alltagsgolfern gelingt, beim Abschlag auch nur schon 15 bis 20 Meter länger zu werden, so zeigt die Statistik glasklar, werden wir unser Handicap merklich verbessern.

      Bei den Profis ist der Befund derselbe. Nur 20 Prozent der Turniere werden von Spielern gewonnen, die präzise und akkurat schlagen. Die sogenannten „Bomber“, wie man die lange Hau-Drauf-Truppe nennt, sind die großen Sieger. Bei uns Durchschnittsspielern ist noch wichtiger, dass wir beim Abschlag krachend draufhauen, weil unsere zweiten Schläge oft nicht die nötige Länge haben.

      Vor dreißig Jahren wurden nicht 20 Prozent, wie heute, sondern noch 46 Prozent der Turniere von Spielern mit hoher Präzision gewonnen. Hier spiegelt sich der Wandel des Materials. Die neuen Schlägertypen, tolerante Eisen und Rescues, erlauben heute, den Ball auch aus schwierigen Lagen nahe an die Fahne zu spielen. Auch das spricht für vollen Kampfeinsatz, ohne Rücksicht auf Verluste. Wenn wir mit dem Monsterdrive dann halt im Kraut landen, dann halt mit einem weiteren Monsterschlag wieder raus aus dem Kraut.

      Ich habe diese statistischen Längen-Studien jeweils mit großem Vergnügen gelesen. Ich dresche seitdem heftiger als früher drauf: Länge ist alles. Und ob Sie’s glauben oder nicht. Ich bin zwar nicht mehr der Jüngste, aber ich habe mit meiner neugefundenen Bomber-Mentalität mein Handicap wieder etwas heruntergespielt.

      Der legendäre Arnold Palmer, um 1960 der populärste Golfer der Welt, hatte diese Weisheit schon immer verkündet. Sein Leitspruch war: „Hit it hard, go find it and hit it hard again.“ Auf Deutsch: Hau voll drauf, dann geh und finde ihn, und hau wieder voll drauf.

      016Darf ich mich auf dem Golfplatz betrinken?

      Warum sind die Schotten bei der Erfindung des Golfplatzes ausgerechnet auf 18 Löcher gekommen? Die Erklärung ist einfach. Eine Flasche schottischen Whiskys enthält genau 18 Schuss Alkohol. Wenn die Schotten auf der Runde ihre 18 Shots von ihrem Glenfiddich oder Lagavulin intus haben, ist die Flasche leer und gleichzeitig auch das Spiel zu Ende.

      Vielleicht ist die Geschichte nur gut erfunden, aber sie zeigt uns einen bemerkenswerten Zusammenhang. Golf und Alkohol gehören untrennbar zusammen.

      Ich sage ihnen später auch weshalb.

      Zuerst einmal kommen wir zur Bestandsaufnahme. Außerhalb Schottlands ist das am meisten verbreitete Getränk auf den Spielbahnen das Bier. Darum kurven in durstigen Golfländern wie USA und Spanien dauernd diese kleinen Wagen mit den Beer Girls herum, die für permanenten Nachschub an Budweiser und San Miguel sorgen. Auch in Europa wird die Sitte immer populärer.

      Neben dem Bier ist fast immer Hochprozentiges mit auf der Runde, genannt Birdie-Wasser. Das Birdie-Wasser besteht in der Regel aus Whisky oder Rum. Nach jedem erzielten Birdie macht der Flachmann im Flight die Runde. Weil in unseren Flights die Birdies nicht allzu häufig sind, haben wir uns darauf verständigt, sie bei längeren Löchern durch ein Par-Wasser zu ergänzen.

      Auf der letzten Runde machte Heinz den konstruktiven Vorschlag, den schönen Brauch auf ein Bogey-Wasser auszudehnen. Das wurde dann allerdings mit drei zu eins Stimmen abgelehnt.

      Dürfen Sie sich auf dem Golfplatz etwas betrinken? lautete die Eingangsfrage. Ja, Sie dürfen. Sie dürfen es aus sportlichen wie sozialen Gründen.

      Das Magazin „Golf Digest“ hat den Test gemacht und gemessen, wie sich Golfspieler nach zwei, vier, sechs und acht Drinks verhalten. Gibt es das sogenannte „Schwung-Öl“ wirklich?

      Mit mehr Alkohol, so das Resultat, werden die Drives merklich länger, weil der Spieler entspannter ist. Aber die Drives werden ab dem vierten Drink auch deutlich ungenauer.

      Auf den Approach, das Chippen und das Putten hat Alkohol keinen großen Einfluss, auch in respektablen Mengen nicht. Aus rein sportlichen Gründen gibt es also keinen Grund, topfnüchtern über den Platz zu trollen. Und auf der internationalen Doping-Liste ist Alkohol auch nicht aufgeführt. Nur im Schießsport ist Alkohol noch verboten, weil er bei geringen Mengen die Hand ruhiger macht.

      Golf, darum gehört Alkohol dazu, ist ein social game. Es ist eine Party. Bei keinem anderen Sport sind wir gemeinsam derart lange zusammen unterwegs, bei keinem anderen Sport reden wir so viel miteinander, und zwar nicht nur über Golf, sondern auch über die Dinge des Lebens.

      Golf ist der einzige Sport, bei dem wir während des Sports über Dinge reden, die nichts mit dem Sport zu tun haben.

      Ein Golf-Flight ist darum wie ein Restauranttisch, der sich über eine Grünfläche bewegt. In einer Runde im Restaurant gehört eine ordentliche Flasche nun mal dazu.

      Einen guten Scherz zum СКАЧАТЬ